Don`t panic

Schrieb der grossartige Douglas Adams in “The hitchhikers guide to the galaxy”.

Das sollte ich mir zu Herzen nehmen, wenn ich mitten in der Nacht mit Herzrasen aufwache und das Gefühl habe, keine Luft zu bekommen.

Das kommt leider immer häufiger vor. Ich schlafe ein, doch irgendwann so gegen 3:00 oder 4:00 Uhr morgens schrecke ich aus einem fürchterlichen Alptraum auf. Zum Glück habe ich den Inhalt dieser Träume sofort nach dem Aufwachen wieder vergessen, zurück bleibt jedoch das Gefühl, das sie hinterlassen.

Ich stecke seit 10 Jahren in einer Situation fest, die ich ändern will, doch je mehr ich mich bemühe, desto mehr versinke ich darin. Es ist so, wie es eine Freundin von mir ausdrückte “Je mehr wir etwas wollen, desto weniger erreichen wir es”. Bei ihr sind es noch keine 10 Jahre, dass sie ihre Umstände ändern will, jedoch auch schon über 5. Es ist zwar ein anderer Lebensbereich als bei mir, aber genauso verfahren und nichts geht voran. Manchmal gibt es Hoffnungsschimmer, die dann sofort wieder zerstört werden. Ich denke, sie hat recht. Wir wollen die Veränderung zu sehr. Es ist wie bei einem Bekannten, der verzweifelt eine Frau sucht. Ich bin mir sicher, wenn er aufhört zu suchen, kommt die Frau von selbst. Genauso, wie ich aufhören muss, diesen Lebensumstand bei mir, auf den ich hier nicht näher eingehen kann, unbedingt ändern zu wollen. Wenn ich akzeptiere, dass ich halt nun mal in der “Grube feststecke”, dann kommt die “Leiter” oder das “Seil” das mich daraus befreit bestimmt von selbst. Ursache und Wirkung.

Kulturelle Aneignung

Vor vier Wochen war ich mit meiner BF auf einer Karnevalsveranstaltung. Es war dort exorbitant voll. Man merkte, dass die Menschen Nachholbedarf hatten, nach drei Jahren Pandemie.

Es begleiteten uns noch zwei Bekannte meiner Freundin und einer davon erwähnte beiläufig, dass er morgens eine Debatte über kulturelle Aneignung im Radio gehört hätte. Es ging darum, dass sich Kinder nicht mehr als Indianer verkleiden sollten, weil dies kulturelle Aneignung wäre.

Wir waren schon mittelschwer angeschickert und sahen kurz darauf einen als Indianer verkleideten Mann und beschlossen, ein Trinkspiel daraus zu machen. Immer wenn wir Kostüme mit “kultureller Aneignung” sahen, tranken wir einen großen Schluck aus unseren Gläsern. Wir weiteten das Spiel auf Partygäste mit Sombreros aus sowie auf Kostüme mit Rastas und zum Schluss tranken wir auch, wenn wir Wikinger oder Ägypter (Pharaonen) sahen. Jedesmal wenn wir tranken, riefen wir vorher “Kulturelle Aneignung”. Es war selbstverständlich ein nicht ernst gemeintes Trinkspiel und es war schon jede Menge Alkohol geflossen, bevor wir auf die “grandiose Idee” kamen.

Doch was ist kulturelle Aneignung wirklich? Der fast gleichaltrige Nachbarsjunge von früher und ich verkleideten uns nicht nur zu Fasching oft als Indianer, sondern auch unterjährig, weil wir von den amerikanischen Ureinwohnern fasziniert waren. Keines der Kinder wollte bei uns je einen Cowboy spielen, sondern immer nur , die unserer Ansicht nach edlen Indianer. Wir hatten schwarze Langhaarperücken und braune Kleidung mit Ornamenten bestickt und liebten diese Kostüme sehr. Wenn das kulturelle Aneignung war, dann bin ich froh, dass wir das gemacht haben, den es war ein sehr schöner Teil unserer Kindheit. Ich war auch mal als Inderin verkleidet. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon ein Teenager und hatte mir den Sari selbst genäht und fand es toll. Es kam auch sehr gut an. Ist es nicht gerade der beste Teil an Karneval / Fasching, in andere Rollen schlüpfen zu können und sich als jemand anderes zu verkleiden? Dieses Jahr war ich als Reh verkleidet, ist das dann kulturelle Aneignung der Lebensweise der Waldtiere? Wie weit darf Zensur gehen? Sind die indigenen Völker wirklich diskriminiert und herabgewürdigt wenn sich Kinder (oder auch Erwachsene) hierzulande als Indianer verkleiden? Ist es wirklich eine “Abwertung”? Ich habe das nie so gesehen, sondern fand es eher als eine Art Hommage. Man verkleidet sich doch selten als etwas, was man nicht gut findet. Das gibt es in wenigen Fällen auch. Ich habe schon welche gesehen, die waren als Vogelscheuchen verkleidet, das ist aber die ganz seltene Ausnahme. Meistens sind speziell Frauen als was “Schönes” verkleidet. Als Fee, Prinzessin, Katze, Fuchs, Hase, Reh, Arielle, Elsa, Wednesday, Rotkäppchen oder eben als Indianerin, Mexikanerin, Inderin, Cleopatra. Ich habe welche gesehen, die hatten einfach ein Dirndl an. Das ist auch “kulturelle Bayrische Aneignung” wenn man es ganz genau nimmt. Darf dann auch niemand mehr Kuckucksuhren haben ausser den Leuten im Schwarzwald?  Was ist mit den nicht afrikanisch stämmigen Menschen die Dreadlocks tragen,”dürfen” die das dann auch nicht mehr? Wo fängt man an, wo hört man auf? Ist es wirklich Rassismus, wenn sich jemand als Squaw verkleidet? Ist nicht die Intention das Ausschlaggebende?

Früher im Urlaub wurde einem von PoC Frauen häufig angeboten, ob man sich bei ihnen die Haare flechten lassen will. Ich weiss nicht, ob es das heute noch gibt, aber 2008 auf Teneriffa war das so. Wenn man als Frau mit langen Haaren am Strand war, wurde man von Frauen angesprochen, ob man sich gegen Bezahlung Zöpfe flechten lassen wolle. Ich wollte das nie, weil ich schon immer der Meinung war, dass das bei weissen Frauen echt in den allerwenigsten Fällen gut ausschaut. Ich bin mir aber sicher, dass weder die Frauen, die die Flechtereien anboten, noch die Frauen, die sich die Haare flechten ließen auch nur ansatzweise Gedanken um kulturelle Aneignung gemacht haben. Die Fechterinnen waren meist sehr enttäuscht und oft auch sauer, wenn man sich keine Zöpfe flechten lassen wollte. Es war ein Business, von dem sie lebten, genauso wie die Sonnenbrillenverkäufer.

Mit all dieser “political correctness” und Anprangerung als “kulturelle Aneignung” bis hin zu “cancel culture” kann ich nicht so viel anfangen. Wir haben demEinhornseiDank noch freie Meinungsäußerung. Wie fade wäre die Welt, wenn sich niemand mehr etwas gerade heraus sagen trauen würde, aus Furcht davor zensiert, geächtet und dadurch benachteiligt zu werden?

Mich würde interessieren, wie die angeblich Betroffenen darüber denken. Was denkt eine People of Color über Rastas, Dreadlocks, Cornrows bei Weissen? Was denken amerikanische Ureinwohner über Karnevalskostüme, die sich von ihren historischen Trachten ableiten?

Ist kulturelle Aneignung nur schlimm und wert geächtet zu werden, wenn es um Gruppen geht, die unter Unterdrückung und Diskriminierung litten und leiden, während es akzeptabel ist, zum Beispiel as Wikinger auf den Fasching zu gehen, weil die Skandinavier zu keiner unterdrückten Volksgruppe gehören, genauso wenig wie die Bayern, weshalb es ok ist, überall auf der Welt in Dirndl und Sepplhose herumzulaufen, ohne dafür den Stempel der “kulturellen Aneignung” verpasst zu bekommen?

Es ist sicher gut, darüber nachzudenken, aber ich persönlich (freie Meinungsäußerung) denke, man kann auch alles übertreiben. Übertreibungen schaden oft mehr, als sie der Sache dienlich wären.

Ich nehme dazu ein Beispiel aus einem gänzlich anderen Umfeld:

Vor einigen Jahren nahm ich an einer Art offenen Stammtisch teil zum Thema Veganismus. Es gab dort leckeres, natürlich rein pflanzliches Essen und es sollte dazu dienen, dass Omnis (also Allesesser) sich informieren könnten über Massentierhaltung, Ausbeutung von Tieren, Speziesismus, Carnismus. Man wollte Aufklären und nebenbei das Essen schmackhaft machen. Es funktionierte auch recht gut und viele Interessierte kamen und es gab angeregte nette Gespräche. Doch dann wurde ein Gruppenmitglied plötzlich Straight Edge und immer militanter. Die Person vergraulte mit ihrer No Sugar, No Alcohol, No Nikotin Kampagne nicht nur einige der anderen Mitglieder, sondern natürlich auch die Interessenten. Letztendlich wurde der Stammtisch aufgelöst. Die radikale Person warf einen Schatten auf die gesamte Organisation und bewirkte nichts Gutes. Schon gar nicht für die, um die es uns geht: Die Tiere, deren Stimme wir sein wollten um ihnen zu helfen, dass Jahrtausende Speziesismus endlich enden.

Beweise für die Matrix

Der erste Verdacht kam mir letztes Jahr Ende September, als ich in der Nachbarstadt auf dem Volksfest war. Es fand 2022, nach drei Jahren Corona Pause, endlich wieder statt.

Wie schon in den Jahren 2019,2018, 2017 etc… traf ich exakt dieselben Leute wieder, bis auf wenige Ausnahmen. Ein paar Variationen gab es, ansonsten jedoch, war die Szenerie fast gleich und die Leute auch, selbst was sie anhatten war teilweise dasselbe.

Der Verdacht wurde vorletzte Woche erhärtet, als ich auf dem traditionellen Hallenfasching war. Auch hier traf ich exakt dieselben Menschen, wie im Februar 2020, 2019, 2018 etc. Lediglich die Verkleidungen variierten, aber auch nicht bei allen. Einige trugen dieselben Kostüme, wie vor drei Jahren.

Es war etwas gruselig, so als ob es tatsächlich die Matrix gibt und das Programm einen “Hänger” hat.

Was ist wohl hinter der “Matrix”? Sind wir – wie die Mystiker es lehren – alle “Eins”? Also immer nur andere Manifestationen desselben “Wesens” / derselben “Essenz”? Egal ob Mensch, Tier, Pflanze, Stein, Erde, Luft, Wasser? Wieso, weshalb, warum? War “uns” einfach langweilig und “wir” dachten so “Ach, ich teile uns mal in Abermilliarden unterschiedlichste Dasseinsformen und dann haben wir Spaß”??? Wenn wir den Gedanken weiter spinnen und annehmen, dass es wirklich so ist, dass wir selbst das alles sind, dann kann uns eigentlich niemand mehr verletzten, weil wir uns ja immer selbst verletzen. Es kann uns aber auch niemand anderes glücklich machen, ausser wir selbst. “Wir” tun uns alles immer selbst an. Es gibt dann nicht die “Bösen”. Der saublöde Kollege sind wir dann selbst in anderer Inkarnation, ebenso wie die nervenden Nachbarn, oder die lästigen Verwandten. Wir sind Alles. Der saublöde Kollege ist dasselbe wie ich, nur mit einem anderen Bewusstsein. Er und ich sind Ein und dasselbe. Bei Kriegen ist es auch so. Die Aggressoren und die Opfer sind alle das Gleiche, wenn wir alle “Eins” sind.

Ich muss zugeben, die Idee hat was und vielleicht ist es auch so, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr wehrt sich mein Verstand “Aber das kann doch nicht sein, ich bin ein eigenständiges einzigartiges Individuum und die anderen sind auch eigneständige einzigartige Individuen. Alles ist getrennt”. Doch tief in meinem Innern ist da die Ahnung, dass es vermutlich wirklich so ist, dass wir alle “Eins” sind. So wie die Sonne ihre Strahlen überall hat, so sind wir nur Teile des immerwährenden Ewigen. Harter Tobak, ich weiss, aber für mich plausibler als “Himmel und Hölle” und irgendein Gott, der alles erschaffen hat und über uns richtet. Wenn, dann sind wir alle Teile dieses Göttlichen. Wir alle zusammen ergeben “Gott”.

Was man ist, zu was man es gebracht hat

Ich kenne Leute, die interessiert es nicht, wie es einem geht, sondern nur der Status ist wichtig. Ob man es in ihren Augen zu etwas gebracht hat. Gebracht hat man es nur zu was, wenn man einen Firmenwagen hat, genug Kohle verdient und mindestens Abteilungsleiter ist. Ob die betreffenden Personen soziophobe Dummschwätzer sind, ist dabei vollkommen irrelevant. Der Charakter ist unbedeutend, nur was “man erreicht hat” zählt.

“Man” hat es auch zu was gebracht, wenn man studiert hat. Was richtiges studiert natürlich, nicht so was unbedeutendes wie ich studiert habe. Ein Fotografiestudium zählt natürlich nicht. Nur eine richtige akademische Laufbahn. Dann “ist man was und hat es zu was gebracht”. Dafür bekommt man ein wohlwollendes Kopfnicken. Ob man glücklich ist oder nicht, ist egal, wichtig ist nur, dass man richtig viele Statusobjekte hat und sich was gönnen kann. Das wird einem dann stolz erzählt “Der und der, der hat es geschafft, der hat es zu was gebracht”, “Der ist wichtig. Die ist was geworden!”.

Warum fragt man nie “Und sind die Leute auch glücklich?”

Sind die Menschen seit der Pandemie seltsamer geworden?

Vielleicht haben die letzten Jahre nur das zum Vorschein gebracht, was schon immer unterschwellig da war. Aus Leuten mit seltsamen Anwandlungen wurden noch verschrobenere Käuze. Diejenigen, die schon vorher nicht so wirklich sozialkompatibel waren, wurden noch soziopathischer. Schrullen und Macken wurden bei einigen Zeitgenossen um das 100fache ausgeprägter. Höflichkeiten fielen auch total weg. Grüßen, Lächeln, Antworten auf Fragen, zurückrufen wenn man angerufen wurde. Stoffel wurden noch stoffeliger, brummige Eigenbrötler noch eigenbrötlerisch, seltsames Verhalten noch seltsamer. Ghosting hat auch deutlich zugenommen.

Heute habe ich im Radio gehört, dass sich Bauarbeiter irgendwo in Süddeutschland gestritten und gezofft haben, bis sprichwörtlich der Arzt kam. Am Samstag auf dem Flohmarkt sagte ein Mädchen zu mir “Sie sind die Erste, die Hallo zu uns gesagt hat. Das hat sonst gar niemand gemacht”. Wenn ich zur / von der Arbeit laufe, grüße ich Diejenigen, die mir entgegen kommen. Die wenigsten grüßen zurück. Letzte Woche habe ich erlebt, wie sich zwei Frauen im Bus massiv angeschrien haben. Es ging um die nicht mehr vorhandene Maskenpflicht.Vor einigen Tagen hat ein Mann in meiner Gegenwart einen anderen mächtig verbal attackiert.

Das war früher nicht so, zumindest habe ich sowas früher nicht erlebt. Ich will bestimmt nicht sagen, dass früher alles besser war, so bin ich wirklich nicht. Dennoch scheint die Menschheit in den letzten Jahren einen normalen sozialen Umgang verlernt zu haben.

Man muss sich immer öfter fragen: Was stimmt nicht mit der Menschheit?

Wird es sich wieder bessern, oder bleiben die Meisten so stoffelig, asozial, unhöflich und nicht sozialkompatibel? Auch hier stirbt die Hoffnung zuletzt.

Nur eine Phase, die vorübergehen wird

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Momentan habe ich wieder eine stark dysmorphophobe Phase. Selten habe ich mich so massiv hässlich und fett gefühlt. Mein Verstand weiss, dass es irrational ist. Trotzdem kann ich die Gefühle nicht abstellen. Sie kommen und gehen seit Jahren / Jahrzehnten. Mal sind sie stärker, mal schwächer. Selbst wenn ich es nicht kontrollieren kann, hilft es zu wissen, dass es wieder vorüber geht. Es werden wieder andere Zeiten kommen. Es wird nicht für immer so bleiben. Das gilt nicht nur für meine Dysmorphophobie, sondern auch für alles andere, was nicht in mein Leben passt. Es wird ganz sicher vorübergehen. Das gibt Trost.

Sehnsucht nach Pandora?

Seit dem Kinostart von Avatar 2 häufen sich die Medienberichte, dass viele Menschen gerne auf dem fiktiven Mond Pandora leben wollen.

Ich habe mir den Film gestern angeschaut. Avatar 1 hat mir ganz gut gefallen, jedoch fand ich den zweiten Teil zu sehr in die Länge gezogen. Bei beiden Filmen finde ich die Botschaft gut, dass ein Gleichgewicht in der Natur herrschen muss, das alles miteinander vernetzt ist und dass die Tiere unsere Brüder und Schwestern sind.

Jeder mental gesunde Mensch, der den Film gesehen hat, wird sich wünschen, dass den Na’vi (die menschenähnlichen Ureinwohner von Pandora) und ihren Tieren nichts geschieht. Jeder hofft, dass die Wal-ähnlichen Kreaturen nicht von den Dämonen (Menschen) getötet werden.

Doch hier auf unserem blauen Planeten tut der Mensch alles, um die Mitgeschöpfe auszubeuten und Mutter Erde Schaden zuzufügen. Eywa erinnert stark an Gaia. Bei Avatar wünschen sich viele Menschen, dass sie so leben könnten wie die Na’vi, ohne zu realisieren, dass unser Heimatplanet genauso ist, wenn der Mensch aufhört ihn zu zerstören.

Wir haben komplett den Bezug zur Natur und unseren nicht menschlichen Geschwistern verloren. Die Erde kann prima ohne Menschen auskommen, jedoch wir Menschen nicht ohne die Erde. Es gibt kein Pandora. Vermutlich gibt es in den unendlichen Weiten des Weltalls viele erdähnliche Habitate, jedoch würde es genauso laufen wie bei Avatar. Die Menschen – in der jetzigen Entwicklungsstufe – würden diese Planeten genauso ausbeuten und die Ureinwohner unterjochen oder ausrotten.

Wenn ich Berichte von befreundeten Tierschützern höre, schäme ich mich so oft, ein Mensch zu sein. Es tut mir so leid, was meine Spezies anderen Mitlebewesen antut. Aus niederen Beweggründen, wie Profit, Gier, Ignoranz, Bequemlichkeit. Vielleicht hat es die Menschheit nicht verdient, zu überleben. Aber noch ist da Hoffnung. Wenn sich viele Menschen aufgrund eines Science Fiction Kinofilms Gedanken machen und sich nach einem Leben sehnen, wo Tiere und Menschen im Einklang mit der Natur leben, dann besteht diese Hoffnung berechtigt.

Was wenn das alles nur ein Spiel ist?

Was wäre, wenn diese Welt, in der wir leben nicht wirklich ist, sondern nur eine Simulation. Ähnlich wie bei Matrix. Was wenn wir nur hier sind um Spass zu haben? Was, wenn unser Leben nur das Konstrukt unserer Gedanken ist?

Wie könnten wir unser Dasein ändern? Indem wir unsere Gedanken ändern? Das ist leichter gesagt als getan. Es ist nicht einfach, dumme Gedanken abzustellen. Egal ob Meditation, Autogenes Training, Yoga. Nichts hat mir bisher geholfen, meine Gedanken nachhaltig zu eliminieren.

Vielleicht ist es auch nur Übungssache und ich werde es nach und nach lernen. Ich bin aber schon besser im Beobachten von echt richtig unnützen Gedanken geworden. Es kann also durchaus sein, dass mir nur das Training fehlt.

Ich habe nur einen einzigen Neujahrsvorsatz für 2023: Ich will aufhören zu denken.

Der Unterschied zwischen Freunden und Bekannten

Kennt Ihr das auch, dass Ihr manchmal Leute kennenlernt, wo Ihr sofort das Gefühl der Vertrautheit habt, obwohl man sich erst kennen gelernt hat? Das gibt es jedoch auch andersherum. Es gibt auch Leute, die man auf Anhieb nicht mag. Dann gibt es noch die dazwischen. Man mag sie, aber sie haben nicht das Potenzial für eine enge Freundschaft. Dafür gibt es zu viele Ungereimtheiten, andere Weltanschauungen, Unzuverlässigkeiten.

Manchmal verwechseln wir die Bekannten mit Freunden, die sie niemals sein werden, nicht sein können, weil es einfach nicht passt. Das ist nicht deren “Schuld”, unsere jedoch auch nicht. Es ist simpel: Alles was uns mehr nervt, als es uns guttut, hat keinen Taug und keinen Platz. Das Leben ist zu kurz für Halbherzigkeit. Man muss es sich selbst wert sein, sich nur mit dem zu umgeben, was guttut Das gilt für alle Bereiche des Lebens. Egal ob es die Beziehung ist, der Job, der Freundeskreis oder die Dinge, mit denen wir uns umgeben. Qualität vor Quantität. Freunde sind rar und kostbar. Bekannte gibt es viele und sie kommen und gehen. Manchmal werden aus Bekannten Freunde, doch meistens bleiben sie Menschen, die man halt kennt. Erkennbar sind Freunde daran, dass sie für uns da sind, nicht nur in schlechten Zeiten, sondern auch in den Guten. Nein, ich habe das nicht falsch herum zitiert. Es gibt so einen Schlag Menschen, die ergötzen sich regelrecht an anderer Leid und sind “für einen da”, wenn es einem schlecht geht. Wenn es uns jedoch gut geht und wir glücklich sind, dann ist es nicht so toll, weil dann kann man sich ja nicht mehr gegenseitig runterziehen. Das ist keine Freundschaft. Sowas hatte ich früher jedoch auch schon. Richtige Freunde freuen sich, wenn wir glücklich sind. Sie feiern und zelebrieren unser Glück mit uns. Es gibt da so ein paar Kriterien, wie man Bekannte “entlarven” kann, die nie Freunde werden:

  • Sie haben nie Zeit. Das ist Bullshit. Ich habe “keine Zeit” als Ausrede für Leute, die ich nicht treffen mag. Diejenigen, die ich treffen will, für die nehme ich mir die Zeit und zwar immer
  • Sie “leiden” am “Fear of missing out” Syndrom und melden sich nur, wenn sie nichts “Besseres” vor haben
  • Sie erwarten irgendwas von einem. Seien es Talente, die man kostenlos für sie einsetzen soll, oder das man ihr Seelenmülleimer ist
  • Sie beantworten Fragen nicht. Was zum Geier ist so schwer, z.B. auf die Frage “Wir gehen in den Biergarten, magst Du mit?” zu antworten “Ja, ich komme mit”, “Nein, ich muss daheim die Wand anstarren”, “Nee, hab keinen Bock”. Ghosting betreiben nur Soziopathen und die will man nicht in seinem Umfeld haben. Hier gilt, klar kann man mal eine Nachricht überlesen, vergessen oder sonstwas, aber wenn sowas öfter als dreimal vorkommt, fallen diese Personen durch das Deppenraster
  • Sie sind unzuverlässig. Man macht was aus und in letzter Minute fällt ihnen ein, dass sie daheim die Wand anstarren müssen oder sonst eine Unpässlichkeit haben. Klar, dazwischen kann immer was kommen und wenn das ein oder zweimal vorkommt, dann ist das vollkommen ok und das meine ich auch nicht. Es gibt so spezielle Kandidaten, die so planlos durchs Leben latschen, dass sie immer wieder Verabredungen verpeilen, zu spät kommen oder kurzfristig absagen. Die kann ich gebrauchen wie kaltes Wasser zum duschen: Gar nicht!

Ich habe schon das eine oder andere Mal Bekannte mit Freunden verwechselt oder gedacht, dass Bekannte Freundschaftspotenzial hätten. Mit obigem Test, kann man sie jedoch leicht erkennen und entsprechend Kategorisieren. Das erspart einem die Ent-Täuschung.

Grenzen setzen – damit tu ich mich sehr schwer

Vor ungefähr einem Jahr lernte ich im Internet eine ältere Dame kennen, die damals unseren Yoshi adoptieren wollte. Wir haben uns gegen sie entschieden und für seine jetzige Familie, weil mein Bauchgefühl mir damals sagte, dass es nicht passt. Nichtsdestotrotz sind wir in Kontakt geblieben und vor einem halben Jahr bekam sie zwei Katzen aus dem Tierschutz.

Sie schreibt mir seit einem Jahr jeden Tag und es ist ok für mich. Die Frau ist sicher einsam. Alle ihre Verwandten sind verstorben und sie hat nur die Katzen. Nun ist eine der Katzen schwer krank geworden. Es war bekannt, dass sie FIV hat und es jederzeit ausbrechen könnte.

Die Dame rief mich an und bat um seelischen Beistand. Ich hörte zu, aber schon während des Gesprächs spürte ich, dass es mir damit nicht gut geht.Ja, ich verstehe die Frau. Auch ich hatte die letzten Jahre oft Sorge um meine Katzen und leider auch drei Todesfälle. Ich weiss, wie hilflos und verzweifelt es sich anfühlt. Ich kenne die Panik, die aufkommt. Dennoch ist es diesmal nicht meins. Ich will nicht der Seelentröster der Frau sein. Ich kann das nicht. Ich habe momentan gerade genug Kraft und Energie für mich selbst. Ich will keine Fremdenergien. Ich will nicht mitfühlen! Ich bin nicht für die ganze Welt verantwortlich.

Dennoch kommt wieder das Gefühl auf “Aber Margit, Du könntest ihr doch helfen blablabla”. Nein, ich helfe ihr nicht damit, dass ich mit ihr telefoniere. Sie jammert gerne. Nicht falsch Verstehen. Ich kann ihre Situation nur zu gut verstehen und ich weiss, wie sie sich fühlt, doch ich kann daran nichts ändern. Geteiltes Leid ist nicht halbes Leid, sondern doppeltes Leid. Is so!

Ich grenze mich von der Frau ab. Vielleicht macht mich das egoistisch. Mag sein, aber ich kann nicht. Ich will nicht. Ich mag nicht. Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen. Es tut mir wegen der Katze leid, aber auch an ihrem Zustand würde sich nichts ändern, wenn ich mir das Leid der Frau aufbürden lassen würde.

Auch meine Ressourcen sind begrenzt, sowohl zeitlich, als auch mental. Ich will mich nicht immer um das Zeugs Anderer kümmern. Ich habe genug mit mir selbst zu tun. Oder wie es die Schwaben sagen: Ein jeder kehre vor seiner eigenen Tür, dann ist alles sauber!