Alien Mobil

Mein wundervoller Corsa, der mich nie im Stich gelassen hat, kommt langsam in die Jahre. Es wären Investitionen nötig, die einem wirtschaftlichen Totalschaden nahe kommen, weshalb ich erwogen habe, ein neues Auto zu leasen. Das neue Mobil kommt im September. Ich erzählte es dem Kumpel, der denkt, dass ich eine Ausserirdische bin. Ich erzählte ihm, dass der Name meines neuen Autos Optimus Prime sein wird, weil das Logo des Herstellers, mich stark an die Transformers erinnert. Der Kommentar, des Kumpels war vorhersehbar: “Du als Alien brauchst natürlich ein ausserirdisches Gefährt, das war ja klar, was auch sonst”.

Manchmal glaube ich echt, dass er recht hat. Vermutlich bin ich eine Extraterrestrische. Ich fühle mich oft “nicht von dieser Welt”. Da passt es ja, dass ich in drei Monaten meinen Transformer bekomme. Vielleicht bringt mich Optimus Prime in meine Heimatwelt zurück. Meine anthropologischen Studien sind abgeschlossen. Vermutlich mag ich Katzen deshalb so gerne, weil sie auch etwas ausserirdisches oder gar überirdisches an sich haben. In Wahrheit bin ich gar keine ausserirdische Anthropologin, sondern das importierte Haustier meiner Katzen.

 

Schön, dass es Dich gibt

sagte kürzlich jemand zu mir. An sich ein schöner Spruch, jedoch benutzt die Person den Satz viel zu inflationär um noch glaubwürdig zu sein. Offen gesagt so oft, dass es mich nervt. Ich hatte auch keinen guten Tag und antwortete “Wenn es mich nicht geben würde, wärs auch wurscht, weil ich es eh nicht wüsste, weil es mich eben nicht geben würde”. Der Mensch schaute betröppelt, drehte sich um und ging. Vielleicht war ich zu hart und tat ihm unrecht, aber nein, mein Gefühl sagt mir, dass es genau richtig war.

Vielleicht sagen wir Anderen zu wenig, dass wir froh sind, sie um uns zu haben, aber wenn man es sagt, sollte es aufrichtig und ehrlich sein. Man merkt den Unterschied!

Ich sage meinen Katzen jeden Tag mehrfach, dass ich froh und glücklich bin, sie um mich zu haben und ich meine es auch so. Sie wissen auch, dass ich sie liebe, dessen bin ich mir sicher. Sie sind aber nun mal einfach nur toll. Egal ob sie in meine Hausschuhe kotzen, meinen Schrank umsortieren, sich beim Essen neben meinen Teller legen, beim Kochen das Öl aus der Pfanne schlecken, Löcher in unsere Bettwäsche machen (von den Vorhängen wollen wir mal gar nicht reden) oder das Sofa mit “brauner Farbe, die sie noch im Schwänzchen hängen haben” stempeln. Ich liebe sie bedingungslos und immer. Es ist schön, dass es sie gibt!

Helikopterkatzenmama

Es war gestern gegen 23:45. Ich wollte gerade zu Bett und bereitete den Mitternachtssnack für die Katzenkinder zu, als Onya, meine älteste Katzentochter, ihre “5 Minuten” bekam und wie irre durchs Wohnzimmer rannte. Ich hörte noch, wie die Vorhangstangen schepperten, dachte mir aber zunächst nichts dabei. Erst als sie zum Fressnapf kam, sah ich, dass sie an der Stirn blutete. Sie hat sich an der Kante der Stange den Kopf gestoßen.

Hypochondrisch veranlagt, wie ich bin, bekam ich Panik. Ich versuchte mir die Wunde anzuschauen, aber sie ließ mich nicht. Es blutete zwar, sah aber schlimmer aus, als es ist. Sie schnurrte auch gleich wieder. Ich gab ihr First Rescue Tropfen und sie frass ganz normal, putzte sich anschließend und legte sich schlafen.

Ich bin in der Nacht noch mehrmals aufgestanden und habe nach ihr geschaut, doch sie lag friedlich schlummernd in ihrem Deckchen, zusammengerollt wie ein Igel. Heute morgen war sie auch ganz normal, hatte guten Appetit und war verschmust. Gerade liegt sie wieder schlummernd neben mir und man sieht nur noch etwas verkrustetes Blut an ihrer Stirn.

Wenn die Katzen was haben, bin ich immer total im Panikmodus. Onya und ihr Bruder Orpheus sind halt doch schon fast 15 Jahre alt. Wobei Onya gesundheitlich fitter ist als ihr Bruder. Er hat chronischen Durchfall, den wir seit Jahren von verschiedenen Tierärzten und Tierheilpraktikerinnen behandeln lassen. Momentan haben wir eine neue Tierheilpraktikerin und probieren eine neue Therapie, nachdem wir bei den Tierärzten “austherapiert” waren und sie nicht mehr weiter wussten. Wir hoffen sehr, dass diese Therapie nun endlich anschlägt. Zwei Wochen sind schon um und nun folgt vier Wochen lang der zweite Teil mit verschiedenen Pülverchen, Globuli und Moor. Er ist mega dünn, aber guter Dinge und voller Lebenswillen. Trotzdem wache ich oft nachts mit einer Panikattacke auf und habe Angst ihn zu verlieren. Er liegt in solchen Situationen oft friedlich neben mir und schnurrt und hat meine Hand in seinen Pfoten. In diesen Momenten bin ich so dankbar, dass ich ihn habe und koste jede Sekunde mit ihm aus. Küsse seine Stirn, kraule sein Bäuchlein und flüstere ihm ins Ohr, dass er das wundervollste Wesen der Welt ist und dass ich ihn über alles liebe.

Selbstverständlich liebe ich alle meine Kinder gleich. Egal ob sie so lieb und einfach nur wundervoll wie Orpheus sind, oder etwas zickig und komplizierter wie meine kleine Onya. Sie ist schon eine Diva und Muffin ist manchmal mega eifersüchtig und anstrengend, wenn er speziell Khaleesi und Onya jagt. Khaleesi ist für eine reine Wohnungskatze die angeblich noch nie etwas Schlimmes erlebt hat, sehr schreckhaft. Sie zuckt selbst bei Geräuschen von draussen zusammen. Es wird jedoch besser und uns Menschen im Haus gegenüber ist sie verschmust und gechillt. Samson ist weniger schreckhaft, kann aber auch ab und an Starallüren an den Tag legen, wie Onya. Wir lieben sie alle bedingungslos, egal wieviele Ecken und Kanten sie haben. Die haben wir Menschen schließlich auch. Es kann nicht jeder so toll sein wie Orpheus.

Hier noch ein Bild von der kleinen Prinzessin mit ihrer Wunde:

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Familienzuwachs

Seit fast 5 Wochen wohnen diese beiden Schätze bei uns. Noch nicht alle “Geschwister” sind vom Familienzuwachs begeistert, aber es wird Woche für Woche etwas gechillter im Haus. Wir haben nun also 5 Katzen. Auch diese Beiden sind wieder “Second Hand” Katzen und fast 5 Jahre alt.

Es kamen so Fragen wie “Weshalb adoptiert Ihr so viele Katzen?”. Tja, weil wir selbst keine Katzen bekommen können, müssen wir sie adoptieren, hahahaha.

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Ninja Katze

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Wir sitzen im Wohnzimmer, die Katzen haben ihre 5 Minuten. Onya springt wie ein Springböckchen durchs Haus. Sie rennt durch das Wohnzimmer, jumpt in Höhe des Fernsehers in die Luft. Springt wie ein Ninja mit allen vier Pfoten gegen den Bildschirm, stößt sich am Screen ab und springt weiter.

Wir denken uns zunächst nichts dabei, bis wir das TV Gerät einschalten. Es macht Plong Plong Plong. Das Bild zeigt ein Sternbild-ähnliches Gebilde und uns wird klar, dass die Streulinsen abgefallen sind. Ich sehe ein Leuchten auf dem Gesicht meines Gatten, als er sagt “Onya hat den Fernseher kaputt gemacht”, was übersetzt soviel heißt “Endlich kann ich einen Neuen kaufen und das alte Ding ist hinüber”.

So kamen wir zu einem neuen Fernseher. Ich bin hoffnungslos überfordert mit dem Teil. Früher kaufte man einen Fernseher und schaltete ihn ein. So geht das heutzutage nicht mehr. Das Ding ist hochkompliziert. Man muss dazu beinahe studiert haben, um ihn zum Laufen zu bringen. Das macht zum Glück alles mein Mann. Wenn er damit fertig, ist, kann ich ihn einfach einschalten.

Wir haben nun eine Versicherung für solche Fälle. Wenn also eine der Katzen wieder einen verrückten Anfall hat und sich für einen Shaolin Kämpfer hält und mit den akrobatischen Showeinlagen den Fernseher zerstört, sind wir zukünftig save.

Was wäre vernünftiger?

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Das ist unser Muffin, auch Puschel, Puschelchen oder Puschpusch genannt. Er ist geschätzt 2017 geboren. Als er 2021 aus dem Tierschutz zu uns kam, wog er 6 kg und war ein richtiger Fastfood Junkie. Mit viel Geduld und nach langer Zeit konnten wir ihn auf ein hochwertiges Futter umstellen. Seither wiegt er jetzt 5 kg, was absolut in Ordnung ist. Als er ein bissle “plüschiger” war, war er natürlich auch weniger aktiv. Das hat sich mit einem Kilo weniger geändert und er springt sehr gerne durchs Haus und jagt nur allzu gerne Onya. Nur spielerisch, er tut ihr nie etwas und sie ist noch immer schneller als er, aber dennoch jagt er sie und sie hat null Bock mit ihm zu spielen. Manchmal springt er auch auf Orpheus drauf und will mit ihm spielen, der noch weniger Lust dazu hat. Orpheus war noch nie der Spielekater, sondern schon immer mehr der Schmusekater. Onya spielt sehr gerne, aber nicht mit Muffin.

Vielleicht wäre ein Spielekumpel in seinem Alter gut für ihn und dann würde er vermutlich auch Onya in Ruhe lassen. Es ist nicht so wie bei Yoshi. Er tut Onya nichts und sie ist von ihm auch nicht traumatisiert und manchmal triezt sie ihn, alles harmlos und im grünen Bereich. Die Überlegung ist nur, ob Puschelchen nicht mit einem gleichaltrigen Geschwisterchen noch glücklicher wäre, nicht dass er unglücklich ist. Nur ist da die Angst, dass wir wieder einen Smartie oder Yoshi bekommen könnten gross.

Andererseits hatten wir auch schon Glück. Gizmo hat sofort super zu den Sibirern gepasst und Merlin war vom ersten Tag an bei uns, als ob er nie woanders gelebt hätte. Es gab kein Fauchen und Knurren und kein schwieriges Zusammenführen. Er war einfach da und alle mochten ihn. Bei Muffin war es ja auch so, dass er gleich gut in die Gruppe gepasst hat. Bei Yoshi war es von Anfang an schwierig. Warum? Weil wir sowohl bei Yoshi als auch bei Smartie damals von den Tierschutzorganisationen nicht richtig beraten worden waren. Sie haben vermittelt um des vermittelns willen, nicht zum Wohle der Katzen. Smartie war als Einzelprinz mega glücklich und Yoshi jetzt auch. Bei Smartie wären andere Katzen nie in Frage gekommen, weil er einfach null sozialisiert war. Bei Yoshi könnte es mit so einem gutmütigen, gemütlichen Kater wie Orpheus klappen. Eine Katze, die ihn Alpha-Kater sein lässt und auf den er nicht eifersüchtig ist. Dennoch ist er alleine glaub glücklicher.

Wenn wir einen wirklich lieben, gutmütigen kleinen Kerl finden würden, der komplett sozialisiert ist und null dominant, dann könnten wir es mit Muffin versuchen. Richtig eifersüchtig ist er nur, wenn ich mit Onya schmuse. Wenn ich mit Orpheus knuddel ist es ihm egal. Onya wäre glaub als Einzelkatze auch glücklicher. Wir könnten 1000 Katzen haben und sie würde trotzdem mit keiner anderen kuscheln. Das ist einfach nicht ihr Charakter. Sie ist eine Prinzessin, eine Diva, eher die Einzelgängerin. Sie konnte nichts mit MissC anfangen, nichts mit Gizmo, nichts mit Merlin und Puschel und Orpheus bräuchte sie auch nicht unbedingt. Sie geht ihnen einfach aus dem Weg, so wie sie den schon verstorbenen Katzen auch aus dem Weg gegangen ist.

Vielleicht läuft uns ein kleiner circa 6-7 Jahre alter Katermann mal über den Weg, der ein guter Bruder für PuschPusch wäre.

Schon wieder dieser Drecksvirus

Mittwochmorgen ging ich zur Arbeit und mir ging es total gut. Alles war normal. Im Laufe des Tages bekam ich etwas Kopfschmerzen. Nichts Ungewöhnliches. Ansonsten ging es mir gut. Im weiteren Verlauf des Tages kam noch eine leichte Schnupfnase dazu. Auch das bei einer Allergikerin nichts ungewöhnliches, auch zu dieser Jahreszeit nicht, weil ich eine Histamin-Intoleranz habe und das auch zu solchen Symptomen führen kann. Tags davor hatte ich mit Vanille-Eis massiv gesündigt und ich dachte, das wäre die Reaktion darauf. Das kommt schon vor.

Nachmittags / Abends ging es mir dann auch tatsächlich besser. Ich hatte auch meinen üblichen, gesegneten, Appetit und fühlte mich ausser besagten leichten Kopfschmerzen und der ganz leichten “Nase zu” echt gut.

Ich war nach der Arbeit mit meiner besten Freundin noch Pizzaessen und als ich um 19 Uhr nach Hause kam, machte ich sogar noch meine UV-Nägel frisch. Wir schauten eine neue Serie und alles war soweit ok… bis um 23 Uhr, als ich urplötzlich Schüttelfrost bekam. Ich ging ins Bett, schlief auch gleich ein und so gegen 2 Uhr nachts wachte ich auf und mir tat jeder Knochen weh. Ich machte einen Test und kaum hatte ich den Tropfen in das Teststäbchen geträufelt, kamen auch prompt die beiden Striche.

Gestern ging es mir richtig übel. So übel wie schon lange nicht mehr. Kopf und Gliederschmerzen, Schniefnase, am Kopf tat mir wirklich jeder Knochen weh, bis hinter zum Nacken. Ich wusste nicht, wie ich liegen sollte, weil einfach alles schmerzte. Heute Nacht war der Höhepunkt und ich wusste nicht mehr, was ich machen soll, doch irgendwann schlief ich zum Glück ein und seit ich heute morgen aufgewacht bin, geht es mir deutlich besser. Nicht gut und natürlich nicht gesund, aber nicht mehr so, dass ich die Welt nicht sehen will. Es geht aufwärts und scheint diesmal ein milderer Verlauf zu sein, wie letztes Mal. Ja, ich hatte den Scheiss jetzt echt schon das dritte Mal. Zuerst irgendwann Ende März 2021 richtig massiv und heftig und auch sehr lange. Dann an meinem Geburtstag letztes Jahr im Dezember 22. Schon deutlich milder mit zwei massiven Tagen und dann ausklingend. Damals im Dezember war mein Test nie positiv, ich bin mir aber trotzdem sicher, dass ich es hatte. Mein Mann hatte es auch. Sein Test war positiv. Wir hatten exakt dieselben Symptome und auch zeitgleich.

Ganz liebe Freunde stellten mir gerade ein Care-Paket vor die Tür mit Himbeeren, Veganen Schnitzeln, Dominosteinen, veganer Schokolade, Äpfeln, Paprikabrotaufstrich und Humus. Total lieb! Ich bin voll gerührt.

Ich hoffe, dass ich niemand angesteckt habe. Die Katzen hatte ich seit Mittwochabend ausgesperrt, aber heute hielt ich es nicht mehr aus. Sie saßen nonstop vor der Schlafzimmertür und haben gemaunzt, was meinen Mann zu der Aussage veranlasste “Das sind doch eher Deine Kater”. Ja, die Kater sind tatsächlich mehr die “Mama-Kinder”. Dafür ist das Mädchen mehr das “Papa-Kind”. So gleicht es sich fast aus.

Unser Goldschätze

Das ist unser Orpheus. Er hat am 18.09.2023 Geburtstag und wird 14 Jahre alt.

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Er ist einfach ein Goldschatz. Ein wahrer Sonnenschein. Er ist immer gut drauf und läuft mit hoch aufgestelltem Schwänzchen durch das Haus. Er ist niemals schlecht gelaunt und vergisst unangenehmes, wie Tierarztbesuche schon nach wenigen Sekunden. Ich liebe es, von seinem lauten Schnurren morgens geweckt zu werden oder von ihm in den Schlaf gewiegt zu werden. Er liegt meistens zwischen meinem Mann und mir und es kommt oft vor, dass er mitten in der Nacht einfach sein Köpfchen an meiner Stirn reibt und er schmusen will. Ich liebe das sehr.

Ich kann von Orpheus lernen, dass egal wie Scheisse das Leben ist, es wieder vorbei geht. Er hat eine Lebensmittelallergie und für ein carnivor lebendes Wesen leider sehr unglücklich viele Unverträglichkeiten. Er bekommt von den meisten Fleischsorten Durchfall. Es ist mal besser und mal schlechter. Aber selbst in Phasen, wo er Bauchweh hat, ist er schnell wieder gut drauf und schnurrt was das Zeug hält und kuschelt sich an uns ran. Selbst wenn wir sein Schwänzchen waschen müssen, lässt er es stoisch über sich ergehen und schnurrt dabei und schleckt uns noch ab oder gibt “Köpfchen”.

Mein kleiner Schatz lehrt mich täglich, dass das Leben Spass und Freude ist. Ihr solltet sehen, wie er morgens die Treppe runter rennt, wie ein junges Fohlen. Meist überspringt er ein paar Stufen und manchmal springt er über seinen Bruder oder seine Schwester drüber, nur um als erstes am Futternapf zu sein. Er ist so unglaublich süss und toll. Er bereichert unser Leben seit Mitte März 2011. Damals kamen er und seine Schwester Onya zu uns. Sie waren Teenager, gerade mal 1,5 Jahre alt. Zuerst sehr schüchtern, doch schon bald nicht mehr aus unserem Leben weg zu denken. Ich liebe dieses wundervolle Zauberwesen. Er liebt es, von mir auf den Arm genommen und herumgetragen zu werden. Manchmal kochen wir sogar zusammen so, wie hier auf dem Bild.

Es wird jetzt Menschenmütter geben, die sagen, dass unsere Katzenkinder keine richtigen Kinder wären, sondern nur Ersatz. Keine Ahnung, ob ich ein Menschenkind mehr lieben würde, wie unsere drei. Ich glaube das nicht. Sie sind meine Kinder und ich liebe sie bedingungslos und unendlich. Es ist gleichgültig, dass sie einer anderen Spezies angehören. Eine Bekannte sagte mal, sie würde ihre Menschenkinder mehr lieben als ihre Katze, weil die Katze sich nicht mehr verändern würde, die Kinder aber wachsen und sich ändern würden. Das ist meiner Meinung nach eine ziemlich bescheuerte Aussage. Liebt sie die Kinder dann nicht mehr, wenn sie erwachsen sind?

Ausserdem verändern sich meine Katzen immer noch. Sie entwickeln plötzlich Eigenarten, die sie vorher nicht hatten. Orpheus zum Beispiel hat vor circa 2 Monaten angefangen, mir beim Kochen zu zuschauen und zwar direkt neben dem Herd. Das hat er früher nicht gemacht. Seit ein paar Tagen gehen die Kater immer mit mir ins Bad und müssen bei allem was ich da mache dabei sein. Onya, unser Töchterchen, schaut mir manchmal direkt auf dem Waschbecken sitzend zu, wie ich meine Wimpern tusche. Sie ist eh ein richtiges Mädchen. Total anders als die Kater. Sie läuft schon irgendwie eleganter. Obwohl Katzen an sich schon sehr elegant sind, auch Kater, aber das Mädchen hat echt was Prinzessinnen-haftes an sich.

Manchmal kann ich mich nicht satt sehen, an der Niedlichkeit meiner Kinder. Wie kann man so unendlich goldig sein? Sagen das die Menschenkindmütter auch täglich mehrfach zu ihren Kindern?

Irgendwie habe ich mit meinen Kindern nur die positiven Seiten. Ok, ich muss manchmal erbrochene Haarballen aufputzen oder wie gesagt bei Orpheus den Hintern putzen, weil er Durchfall hat, aber allgemein machen sie nichts kaputt, sie sind nicht übel gelaunt, sie beschimpfen mich nicht, wir müssen uns nicht mit anderen Eltern, Erzieherinnen oder Lehrern auseinander setzen, wenn die Kinder was angestellt haben. Sie bauen keinen Mist. Sie sind einfach nur wunderschön und geben uns so unendlich viel.

Gestern sagte ein Bekannter “Warum hat man Tiere, die nur Kosten verursachen?”. Weil es toll ist, heim zu kommen und sie sich freuen, dass Du wieder da bist. Weil es herrlich ist, wenn sie sich an einen kuscheln. Ich liebe es, wenn unser Muffin-Puschelchen mich anschaut, als wäre ich der tollste Mensch der Welt. Er liebt mich, das weiss ich. Ja klar, sie verursachen Kosten. Streu und Futter sind teuer und wir hatten im Juli so an die € 900 an Tierarztkosten. Das hätte einen schönen Urlaub gereicht. Ist aber unwichtig. Hauptsache die Kleinen sind wieder gesund, das ist jeden Cent wert.

Auch wenn sie nicht aus unseren Genen stammen, sind sie unsere Kinder. Oh man, wenn sie unsere Gene hätten, hätten sie vielleicht auch sämtliche Krankheiten. Schlechte Augen, Morbus Crohn, Skoliose, Heuschnupfen, RCS, Sicca Syndrom etc… so gesehen ist es besser, dass sie adoptiert sind.

Manchmal ist Spass einfach Spass

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Ich hatte diese Fotomontage von unseren Katzen erstellt und auf meinem Status gepostet. Ich wurde daraufhin angeschrieben, dass ich damit Tierquälerei fördern könnte, weil es kranke Menschen auf abartige Ideen brächte. Ich wurde darauf hingewiesen, dass es speziell in Asien Seiten auf Social Media gibt, die ähnliche Bilder mit gequälten und sedierten Katzen zur Schau stellen

Ich verstehe die Bedenken und auch dass die Person, die mich darauf hin gewiesen hat grundsätzlich alles hinterfragt, weil sie einfach zuviel erlebt hat. Sie hat schon so oft Menschen als Monster gesehen. Ich kann ihre Gedanken nachvollziehen.

In dem obigen Fall ist es jedoch einfach ein witziger Freizeitspass von mir, für den meine Katzen rein gar nichts tun müssen. Es ist reine Bildbearbeitung. Ich stecke sie ganz sicher in keine Anzüge und lasse sie auf keiner Bühne posen. Manchmal ist Spass auch einfach nur Spass.

Natürlich gibt es abartige Subjekte, aber deswegen kann man nicht alles unterlassen mit dem Hintergedanken, dass man damit diese Personen auf dumme Gedanken bringt.

So möchte ich nicht leben. Ich mache mir auch so schon viel zu viele Gedanken um schlichtweg Alles, das muss nicht noch gefördert werden. Ich bastel einfach gerne Fotomontagen mit meinen Katzen. Nicht mehr und nicht weniger. Dadurch kommt niemand zu Schaden. Wenn ich es unterlassen würde, wäre die Welt dadurch nicht weniger verrückt, doch ich würde mich selbst um die Freude der Bearbeitung berauben.

Das ist ähnlich wie bei Messern. Niemand würde sie ernsthaft aus der Küche verbannen, nur weil irgendwo Irgendwer Jemand mit einem Messer verletzt hat. Jeder schnippelt trotzdem sein Gemüse damit.

Ich setze eben gerne meine Katzentochter digital auf den eisernen Thron oder meine Katzensöhne in historische Adelskostüme. Es gibt Plattformen, wo Kunden für sowas echt viel Geld bezahlen, um solche Fotos mit ihren Tieren zu bekommen. Das bringt mich doch glatt auf Ideen.