Wir werden alle nicht jünger

Vor einigen Wochen waren wir bei einer Veranstaltung eines ehemaligen Bandkumpels meines Mannes. Ich hatte ihn schon mehrere Jahre nicht mehr gesehen. Wir begrüßten uns nett und er sagte so in die Runde “Schön, dass wir uns alle mal wieder sehen. Wir werden alle nicht jünger” wobei sein Blick durch die Menge schweifte und bei mir hängen blieb und er ergänzte beinahe etwas lauter “ausser Du, Du alterst irgendwie gar nicht”.

Es war schön zu hören, doch auch ich altere. Ich spüre, dass ich keine 20 oder 30 mehr bin und auch keine 40 und 50 mehr. Ich bin näher an der 60 als an der 50. Hier zwickt es und da knirscht es. Mein Körper schüttet zuviel Cortisol aus, ich muss Sport machen, was ich vorher niemals getan habe, aber ohne funktioniert mein Körper nicht mehr so. Meine Haare wären grau wie ein Novembertag, wenn ich sie nicht färben würde. So manches funktioniert nur noch mit “Nachilfe” von Nahrungsergänzungsmitteln. Magnesium zum Beispiel muss nun in großen Mengen kompensiert werden, genauso wie B-Vitamine, die ich verstärkt benötige und ich verbrauche Unmengen an Augentropfen.

Dennoch gibt es Schlimmeres. Auch wenn altern nichts für Feiglinge ist, so geht es mir gerade ziemlich gut. Ich gehe zweimal die Woche ins Training, halte mein Gewicht von 68,5 kg, was bei meiner Größe von 1,76m völlig in Ordnung ist. Dann trage ich jetzt eben Kleidergröße 40 /42 und nicht mehr 36 /38 wie früher. Dafür esse ich aber auch echt viel und gerne.

Es sind nur Äußerlichkeiten. Hier ein paar Pölsterchen mehr, dort ein paar Fältchen, da ein dickeres Bäuchlein. Schade finde ich im Nachhinein nur, dass ich es früher nicht zu schätzen wusste und nicht erkannte, wie dünn und hübsch ich war. Vielleicht denke ich das in 20 Jahre auch über mein heutiges Ich. Ziemlich sicher sogar. Deshalb werde ich mich so kleiden wie ich es gut finde, die Haare so lange wachsen lassen, wie ich es für richtig halte. Mich schminken wie ich mag, Heute und so lange ich lebe. Egal ob das irgendjemand für “altersgerecht”, angemessen oder ästhetisch hält oder eben nicht. Ich muss nur einer Person gefallen: MIR.

40 Jahre

Das bin ich mit 16 und heute:

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Das schwarzweiß Bild entstand 1984 und das Farbbild letzte Woche.

Ich weiss noch, wie unsicher ich als Teenager war. Ich fühlte mich hässlich und fett und und und und. Dabei hatte ich nur eine unvorteilhafte Brille und eine typische 80er Friese.

Heute fühle ich mich so oft genauso unsicher wie damals.

Es gab jedoch auch eine Zeit, wo ich mich selbstsicher und schön fand:

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Dieses Bild stammt vom August 2003. Es ist also 21 Jahre alt. Damals war ich mit mir selbst zufrieden. Mäkelte nicht ständig an mir rum und fühlte mich hübsch und dünn (was ich damals auch war). Wieso gibt es immer wieder Phasen, in denen ich so ein verzerrtes Selbstbild habe. Im Nachhinein betrachtet war ich 1984 auch recht süss. Trotz der Brille und der Frisur. Ich hatte auch damals ein echt hübsches Gesicht und habe es heute noch. Trotz der kleinen Fältchen um die Augen und der Brille, die ich nun wieder tragen muss.

Wieso sind wir manchmal so hart mit uns selbst? Das ist nicht nur bei mir so, ich beobachte das auch manchmal bei Freundinnen. So wie wir selbst mit uns ins “Gericht” gehen, würden wir niemals mit Freundinnen umgehen. Ich würde nie im Leben zu einer meiner Freundinnen sagen “Du bist alt, fett und hässlich”. Mir selbst sage ich sowas aber. Das ist doch schlimm und muss aufhören. Selbstliebe ist für mich schwerer als die Liebe zu anderen. Ich kann andere bedingungslos lieben, egal wie egoistisch, narzisstisch und übergriffig sie sich verhalten. Ich liebe sie trotzdem. Nur bei mir selbst setze ich viel viel viel strengere Regeln an und verurteile und bestrafe mich.

Das ist nur in meinem Kopf und muss da raus. Ich bin nach wie vor eine hübsche Frau und werde es höchst wahrscheinlich immer sein.

Es wurde etwas exzessiv

Es begann vor circa 2,5 Wochen. Meine beste Freundin und ich waren in der Stadt unterwegs und entdeckten einen Popup Store mit Braut- und Festmoden. Modelle aus 2020 wurden dort sehr günstig verkauft, ebenso wie Schmuck, Haarreifen, Diademe, Gürtel und Fascinatoren.

Wir waren wie im Prinzessinnenrausch und probierten Kleider an. Kauften auch Modelle und waren glücklich. Bis wir die Aktionen wiederholten und wiederholten. Letztendlich kauften wir echt viel Schmuck und viele Kleider.

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Meine beste Freundin hat all ihren Glitzerschmuck ausgebreitet und sich am Funkeln erfreut. Warum auch nicht. Wir werden nicht alle Kleider behalten, aber 1 oder 2 Modelle garantiert. Damit werden wir auch mal im Garten sitzen oder einfach in der Wohnung herumflanieren.

Ja, wir geben zu, es wurde etwas zur Manie, aber wir hatten so viel Spaß, dass wir den Laden – nun da er geschlossen ist – vermissen. Die Verkäufer kannten uns schon ziemlich gut und gestern sagte einer von ihnen zu mir, dass er sich immer freute, wenn wir kamen. Wir waren noch nie so oft und so gerne in einem Laden, wie in diesem. Dort wurde die Prinzessin in uns geweckt und wir konnten all die Feen und Elfenkleider anziehen und uns darin wundervoll fühlen, auch wenn die Meisten uns zu eng waren (Gr. 36). Die Welt hat eh viel zu wenig Glitzer auf dem Boden der Tatsachen. Da tut es wirklich gut, sich ab und an etwas Glamour zu gönnen.

Altern macht echt keinen Spass

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Momentan habe ich wieder eine etwas ausgeprägtere dysmorphophobe Phase und finde mich mal mehr mal weniger hässlich, wenn ich in den Spiegel schaue.

Der Lack ist ab, ich bin keine 20 mehr, ich sehe dennoch gut aus für mein Alter. Gott ,wie ich diese Sprüche hasse. Entweder man sieht gut aus oder nicht, das hat nichts mit dem Alter zu tun. Trotzdem fällt mir das Altern schwer. Ich altere nicht “in Würde”. Auch so ein saublöder Spruch. Ich bin mir sicher, dass insgeheim niemand gerne älter wird. Jung möchte ich jedoch auch nicht mehr sein. Also nicht jünger als 28.

Unsichtbarer zu werden hat seine Vorteile. Man ist nicht mehr, oder nur noch sehr selten von Spinnern umgeben. In jüngeren Jahren gab es so manche Kandidaten, wo ich echt berechtigte Angst hatte, die könnten sich daheim einen kleinen Schrein mit Bildern von mir gebastelt haben, wie in einem schlechten Film. Diese Typen habe ich jetzt los, für die bin ich zu alt geworden.

Hier ein paar Pluspunkte für höheres Alter:

  • Man erregt nicht mehr die Aufmerksamkeit von obsessiven Psychos
  • Man ist “zu alt” für so manchen Bullshit und muss sich das nicht mehr geben
  • Man wird beim weggehen nicht mehr von besoffenen Trotteln angebaggert
  • Andere Frauen hassen einen nicht mehr so wegen dem Aussehen
  • Man muss nicht mehr fürchten ungewollt schwanger zu werden
  • Man bekommt irgendwann ermässigte Eintritts- und Bahnkarten
  • Bis zur Rente ist es nicht mehr so lange

So hat doch alles sein Gutes, auch das altern.

Brautkleiderwahn

Meine beste Freundin und ich entdeckten letzte Woche einen Popup Store, der Braut- und Festmoden extrem günstig verkauft. Er ist nur für eine kurze Zeit in einem leerstehenden Gebäude ansässig und die Aktion ist einmalig.

Wir fühlten uns wie im Paradies und probierten einen Großteil der Kleider an und fühlten uns wie Prinzessinnen. Die Kleider hatten mal bestimmt so um die 1000 Euro gekostet und wurden nun zu massiven Schleuderpreisen verkauft.

Wir konnten nicht widerstehen und kauften Kleider, auch wenn wir keinen wirklichen Bedarf dafür haben.

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Das bin ich, in einem der gekauften Kleider. Der Verkäufer kennt uns schon und grinst immer, wenn wir den Laden betreten. Nächste Woche gehen wir wieder hin und ich fürchte, wir werden wieder ein Braut- oder Festkleid mitnehmen. Warum auch nicht. Wir haben Spass daran und wir haben sicher Geld schon unsinniger ausgegeben als für wunderschöne Kleider in denen wir uns königlich fühlen. Vielleicht machen wir mal eine Royal Party und ziehen unsere Schätze an. Eine Bekannte fragte “Was, Du hast schon wieder so ein Kleid gekauft, aber warum und weshalb?” Weil ich es kann!

Rebel yell

Jemand aus meinem weiteren Umfeld sagte zu mir, dass ich doch darüber nachdenken solle, meine langen Haare schneiden zu lassen. In meinem Alter wären solch langen Haare nicht mehr angebracht.

Wisst Ihr, was daraufhin geschehen ist? Richtig, ich habe sie noch länger wachsen lassen.

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So sehen sie gerade aus. Sie gehen exakt bis zu meiner OP Narbe und sie werden noch länger. Jetzt erst recht!

Immer wenn sich jemand anmasst, mir vorschreiben zu wollen, was ich tun oder lassen soll, hat das den gegenteiligen Effekt und weckt die Rebellin in mir.

So einen Blödsinn, wie dass man ab einem bestimmten Alter dies oder das zu tun oder zu lassen hat, ging mir schon immer gewaltig auf den Zeiger!

Ab Mitte 20 wird einem eingeredet, dass man nun nicht länger Sachen tragen darf, die Teenager tragen. Ungefähr zeitgleich fangen die saublöden Fragen an, wie “Hast Du einen Freund”, “Wann heiratet Ihr”, später gefolgt von “Wann kommt den endlich was Kleines”. Ab 30 wird man schräg angeschaut, wenn man noch immer Party macht und tanzen geht und ab und an einen über den Durst trinkt. Man sollte doch jetzt vernünftig sein. Blablabla. Irgendwann werden kurze Röcke und Kleider sanktioniert, lange Haare geächtet und bunte Sachen sowieso.

Ich denke, wir sind aus den Zeitaltern raus, wo man ab 40 nur noch schwarz, dunkelblau oder mausgrau tragen durfte und am besten eine adrette Kurzhaarfrisur trug.

Das mit den Haaren ist bei mir vermutlich ein kleines Kindheitstrauma, weil meine Mutter lange Haare doof fand und sie mir immer abschneiden ließ. Seit ich 17 bin, habe ich deshalb lange Haare. Immer wieder mal so richtig lang. Meist nach Bemerkungen wie dem, des Bekannten, der mir eine Kurzhaarfrisur aufschwatzen wollte. Aufgrund von Trotzreaktionen wurden sie dann immer sehr lang, so wie nun wieder. Ich finde kurze Haare bei den wenigsten Frauen schön. Dafür muss man wirklich eine ganz bestimmte Kopfform haben, ansonsten steht es den wenigsten. Gerade bei älteren und alten Frauen finde ich es ganz schlimm und es sieht nicht mehr weiblich, sondern sehr burschikos aus.

Kennt Ihr diese Personen, die von hinten ausschauen wie Männer, bis sie sich umdrehen und man feststellt, dass es doch Frauen sind? Ist es gewollt so, dass Frauen ab, sagen wir circa 50 unsichtbar werden sollen mit ihren “pflegeleichten” Kurzhaarschnitten? Es ist ok für mich, wenn jemand kurze Haare gefallen und die Person das für sich selbst – ohne diese Bemerkungen, dass man das ab einem gewissen Alter so haben sollte – entscheidet, hey, ich fühl mich super mit dem Kurzhaarschnitt. Dann ist das absolut fein für mich, auch wenn es mir nicht gefällt. Mir muss sicher nicht alles gefallen. Geschmäcker sind verschieden. Ich würde auch sicher nie verlangen, dass alle Frauen lange Haare tragen müssen. Das wäre genauso bescheuert.

Ich finde meinen langen Haare übrigens extrem pflegeleicht. Ich wasche sie einmal die Woche, trage 5 Minuten eine Kur für langes Haar auf, knete ins nasse Haare eine leave in Pflege und bei Bedarf kommt etwas Haaröl in die Spitzen. Ich lasse sie lufttrocknen und ab und zu – zu besonderen Anlässen – mache ich mir Locken mit meinem Lockengerät, oder glätte sie mit der Glättbürste. Das wars. So wie auf dem Bild, sehen sie aus, wenn ich sie einfach nur durch kämme. Kein Styling, kein Spray, kein stundenlanges Herumgewurstel, wie es bei kurzen Haaren aufgrund meiner vielen Wirbel der Fall war. Ich habe selten bad hair days. Lange Haare sind alles andere als pflegeaufwendig.

Und um den “Willst nicht endlich mal Deine Haare kurz schneiden lassen” – Personen zu antworten: NÖ! Macht Ihr doch mit Euren Haaren was Ihr wollt und lasst mich mit meinen Haaren machen was ich will! Das geht Euch nämlich einen feuchten Kehricht an!

Fake new world

Das bin ich, ungeschminkt (nur mit etwas Wimperntusche) und ohne Filter:

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Und das bin ich mit Filter, digitalem Make-up und leicht retuchiert:

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und das bin ich komplett retuschiert:

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Mit ein paar Mausklicks wurde ich so “verschönt”. Makellosigkeit ist langweilig und diese Einheitsgesichter auf Insta sind meiner Meinung nach sehr gefährlich. Mit Filtern und retuschiert entspricht man einem unerreichbaren “Idealbild”, aber im wahren Leben gibt es keinen Filter, keine Retusche, die man drauflegen könnte. Da ist das Gesicht unbearbeitet (ausser Make-up).

Es gibt in meinem Umfeld so ein paar Kandidatinnen, die verändern ihre Profilbilder so sehr, dass man sie nur noch mit Mühe erkennen kann. Aber das ist doch eigentlich bescheuert, weil wenn man sie in Natura trifft, dann sehen sie eben aus, wie sie aussehen und nicht wie auf Social Media. Ich kenne auch Fotografen, die Bildbearbeitung so betreiben, dass die Bilder zwar makellos aussehen, aber die Menschen sich nicht einmal mehr ansatzweise selbst ähneln. Es werden die Gesichtszüge komplett umgemodelt. Sowas schürt unterschwellig vorhandene dysmorphophobe Tendenzen und fördert den ungesunden Schönheitswahn. Alle jagen einem scheinbaren Ideal hinterher. Volle, pralle Lippen und perfekte Augenbrauen, hohe Wangenknochen und ein spitzes Kinn.

Ich las mal auf einem Plakat “In a world full of Kardashians, be a Janis (Joplin)”. Ich drücke das jetzt einfach mal so aus: “In einer Welt voller Prinzessinnen, sei eine Hexe!”

Stink und Stunk

Eine meiner Lieblingsserien als Kind war “Die Märchenbraut”. Ich verbrachte viele Sonntagnachmittage mit Prinzessin Arabella und dem Zauberer Rumburak. Besagter Hexenmeister hatte zwei Gehilfen Namens Stink und Stunk.

Aus Gründen, die ich hier nicht veröffentlichen kann, wurde ich in den vergangenen Tagen an diese Märchenfiguren erinnert. Ich wurde mit Stink und Stunk konfrontiert. Wie kann eine erwachsene Person so massiv stinken, dass die Phrase “10 Meter gegen den Wind” durchaus angebracht ist? Das muss man doch selbst riechen. Das war nicht nur ein bisschen “Schweiß”, sondern Tage alter Körpergeruch.

Ich habe mir überlegt, ob ich der Person was sagen soll, aber das wäre mir unangenehm gewesen. Wie sagt man sowas jemand Fremdem? Ich hatte vor vielen Jahren eine Azubine, die ebenfalls einen sehr strengen Körpergeruch hatte. Ich war damals zu feige, es ihr zu sagen und habe ihr einen – wirklich sehr netten – Brief geschrieben. Bei ihr lag es damals nicht an mangelnder Körperhygiene, sondern an Kleidung mit hohem Polyester Anteil. Durch neue Kleidung aus Baumwolle, wurde die Angelegenheit schnell bereinigt.

Bei “Stinki”, wie ich die Person heimlich nenne, denke ich eher, dass ein Grundkurs Körperhygiene nötig wäre. Hat diesem Menschen niemand beigebracht, dass man Kleidung häufiger wechselt und man öfter mal duscht? Ich verstehe es nicht. Bei manchen Menschen muss ich manchmal an die Folge “Natürlich bist Du noch Single, sieh Dich doch nur an ,Du dumme Sau” von “How I met your mother” denken. Das ist zwar sehr barsch und hart ausgedrückt, aber bei einigen trifft es den Nagel auf den Kopf. Ich bin mir sicher, dass diese Person noch Single ist. Liiert könnte sie höchstens mit jemand ohne Geruchssinn oder mit ebenfalls fehlender Körperhygiene sein.

Wieder was gespart

Ich bin ja momentan mit der Genesung beschäftigt. Damit meine Tage etwas strukturiert sind, habe ich mit Meditationen begonnen und italienisch zu lernen und ich laufe viel, was ich auch soll. Das kann man aber nicht tagesfüllend machen und ab und zu scrolle ich durch Insta oder schaue TV.

Was mir dabei auffällt ist, dass es anscheinend kaum mehr Menschen gibt, die nicht tätowiert sind, aufgespritzte Lippen haben, oder gar noch natürliche Augenbrauen haben.

Ich habe meine rechte Augenbraue irgendwann mal versehentlich überzupft und natürlich wachsen die Augenbrauen jetzt überall, nur dort nicht mehr. Ich kam auf die Idee, dass ich die fehlenden Haare per Permanent Make-up nachstricheln lassen könnte und fragte bei einem Kosmetikstudio nach den Kosten. Ich hatte explizit gesagt, dass ich lediglich die nicht mehr nachwachsenden 2-3 Härchen haben möchte und nicht etwa die gesamten Augenbrauen. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 300 Euro, plus noch weiteren Kosten zum nach korrigieren nach einiger Zeit. Also insgesamt vermutlich so 350 Euro.

Ich beschloss dann, mir einfach einen Microblading Stift für € 6,95 zu bestellen. Der reicht garantiert für Monate und für 350 Euro kann ich mir 50 solche Stifte kaufen. Wenn ich geschätzt zwei pro Jahr brauche, dann reicht mir das glaub vollends bis ans Ende meiner Tage. Das Risiko ist auch nicht gegeben, denn wenn ich mich vermale, dann kann ich es einfach wegwischen und gut ist es.

 

Alien

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Diese sogenannten Sequester wurden mir am Dienstag aus dem Rücken operiert. Sie hatten meine massiven Schmerzen verursacht. Jetzt kann alles heilen und regenerieren. Mich erinnern die Teile irgendwie an einen Science Fiction à la “Alien” oder “Life”. Das würde wieder die Theorie des Kumpels stützen, der schon lange behauptet, dass ich eine Ausserirdische wäre.

Ich will gesund und glücklich sein. Krank sein mit Schmerzen ist nicht erstrebenswert. Ich will das Leben genießen und mich an meinem Leben erfreuen. Den Meisten ist es eh egal, wie es mir geht und viele Bekannte und Kollegen vergessen einen auch einfach, wenn sie mich länger nicht gesehen haben. In diesen Zeiten merkt man sehr deutlich, wem wirklich etwas an mir liegt. Es gab nur wenige, die mich besucht oder sich erkundigt haben, wie es mir geht und noch weniger, die am Tag der Operation an mich gedacht haben und mir alles Gute gewünscht haben. Das ist auch völlig in Ordnung, wenn sich die Spreu vom Weizen trennt. Ich bin aus dem Alter raus, wo ich viele Bekannte und Freunde brauche. Lieber Qualität statt Quantität und Schwund hat man immer.

Mein Vorsatz fürs neue Jahr ist nicht wie sonst so Zeug wie “Dünner” oder “Jünger” zu sein. Ich will einfach nur wieder gesund und schmerzfrei sein und sowas niemals wieder bekommen.

Ich werde mich aber auch – elefantös – erinnern, wer für mich da war und wer nicht und ich werde die Leute genauso behandeln, wie sie mich behandelt haben. So und so!