Facebook

Ich richtete mir einen Facebook-Account ein. Ich tat dies nicht, weil ich dort unbedingt Mitglied sein wollte, sondern nur, weil ich Bilder vom neuen Freund meiner Cousine  sehen wollte. Ich meldete mich nur aus purer Neugierde an, um Zugriff auf dessen Profil zu bekommen.

Aus ähnlichen Motiven hatte ich mich zuvor auch bei MeinVZ angemeldet.

Ich war sehr selten auf  meinen Profilen. Ich sitze tagtäglich viel zu viele Stunden vor dem Bildschirm. Kleiderkreisel, Stylefruits, Asos, diverse Blogs… man kennt das ja…

Plötzlich jedoch wurde ich mit „Gruscheleien“, „Anstupsern“ , Quizanfragen und Statusmeldungen anderer Community-Mitglieder bombardiert. Manchmal hatte ich echt keine Lust, diese Seiten überhaupt zu öffnen.

Ich hatte null Interesse daran, „Informationen“ zu erhalten wie „Nadja molk ihre lila Kuh auf Farmville“ oder „Torben trat dem Fanclub ‚Trachten und Leder’ bei“. Oder dass eine frischgebackene Mutter davon berichtet, dass sie nun offline gehen muss, weil sie Milch abpumpen muss. Da kommt mir gelinde gesagt das kalte Grausen. Ich will auch nicht wissen, dass Nina „sich eine chinesische Fertigsuppe aufwärmt“. Es ist mir auch piepegal, dass zig Typen ständig auf meinem Profil rumlungern und auch die Ex meines Schatzes schon darauf gestöbert hat.

In einem Artikel zu diesem Thema stand kürzlich, dass man nur die Freundschaftsanfragen von Leuten bestätigen soll, mit denen man auch im echten Leben befreundet ist bzw. sein will. Ich rief mir kurz meine „Freundeslisten“ ins Gedächtnis und musste erkennen, dass nach diesem Kriterium wohl nur noch 3-4 Personen übrig bleiben würden. Beim Rest handelt es sich noch wohlwollend umschrieben um weitläufige Bekannte. In manchen Fällen sogar um Personen, die man nicht besonders leiden kann. Wenn Milow „tired of using technology“ singt, dann entspricht es dem, was ich manchmal denke.

Vielleicht würde es mehr Spaß machen, wenn man Leute ablehnen könnte, anstatt sie zu ignorieren, wenn man ihre Freundschaftsanfragen nicht bestätigen will. Oder wenn man im Profil das angeben könnte, was man nicht mag, anstatt seiner Interessen. Oft sagen auch die Gruppen mehr über eine Person aus als das eigentliche Profil. Wenn einer z.B. Mitglied in der Gruppe „Kampftrinker Hinterwald e.V.“ ist, dann weiß man sofort: „Aha, ein Depp“ Genauso verhält es sich bei Psychopathen, die sich in Gruppen wie „Braunhaarfetischisten“ oder „Anonyme Daumenlutscher“ tummeln.

Ab und zu ist es ja ganz witzig, aber meine wahren, echten Freunde sind mir wichtiger als oberflächliche Pseudofreunde in einer Internetcommunity und das wird auch immer so bleiben.

Träume

Ich träume sehr oft, bzw. kann ich mich oft an meine Träume erinnern.
Manchmal träume ich von hundsgroßen Fledermäusen, die vor meinem
Schlafzimmerfenster sitzen und mir freundlich in Queen-Mum-Manier
zuwinken. Manchmal von gruseligen Dingen, wo ich dann schweißgebadet
aufwache und manchmal träume ich auch wunderschöne Träume. Von blühenden
Sommerwiesen, wenn mir der Winter zum Hals raus hängt, oder von einem
schönen Urlaub am Meer, wenn ich erholungsreif bin. Meist spiegeln sich in
meinen Träumen auch meine Ängste, Hoffnungen und Erwartungen wieder, oder
von Zeit zu Zeit träume ich auch von ganz banalen Geschehnissen, die dann
im Traum recht skurril aufgearbeitet werden.

Einmal träumte ich, dass alle meine Freunde mit mir eine Zugfahrt machen
würden und einer wollte auch noch zusteigen, aber ich sagte ihm, dass für
ihn kein Platz mehr im Zug wäre. Als ich aufwachte, konnte ich mir meine
Reaktion im Traum nicht erklären, jedoch merkte ich kurze Zeit später,
dass dieser Mensch mich oft angelogen hatte und eigentlich die Bezeichnung
Freund nicht verdient hatte. Wahrscheinlich hatte mein Unterbewußtsein das
schon lange instinktiv gespürt und es mir durch diesen Traum mitgeteilt.

Es gibt das Sprichwort “Träume sind Schäume”, aber sind sie das wirklich?
Egal wie abstrakt sie meist sind, so haben sie doch fast immer einen Bezug
auf reale Geschehnisse, auch wenn die Handlung des Traumes noch so an den
Haaren herbeigezogen ist. Im Traum verarbeiten wir alles was in und um uns
herum geschieht.

Manchmal wenn ich aufwache und mich an einen besonders irrwitzigen Traum
erinnere, dann denke ich mir manchmal “besser Du läßt das nie
analysieren”, sonst würde man mich wahrscheinlich von netten, beruhigend
auf mich einredenden Pflegern in weißen Kitteln ins nächstgelegene
Irrenhaus einweisen lassen. Vielleicht sind total abgedrehte Träume aber
auch normal, oder ein Zeichen von viel Phantasie und Kreativität.

Aber nicht nur die nächtlichen Träume sind zahlreich, sondern noch viel
zahlreicher sind meine Lebensträume.

Vielleicht ist es das, um was es im Leben wirklich geht: seine Träume zu
verwirklichen und sie zu leben. Vielleicht sollte sich jeder Mensch fragen
WAS WILL ICH. Wenn man nicht weiß was man will, sondern nur was man nicht
will, wird es schwierig sein Leben zu ändern. Nur wer seine Träume klar
definieren kann, hat die Chance auf Verwirklichung.

Träume und deren Verwirklichung sind immer so groß oder klein wie die
Begrenzung im eigenen Kopf. Warum sollten wir klein und genügsam sein,
wenn wir auch großartig sein können! Warum sollten wir nicht nach den
Sternen greifen und auf unseren Traum hin arbeiten, dass wir unsere
Talente so nutzen können, dass wir damit gutes Geld verdienen und uns
einen gehobenen Lebensstandard leisten können. Das haben wir verdient. Das
hat jeder verdient.

Ich wünsche allen Lesern, dass sich alle Träume erfüllen mögen.