Ich brauche Dr. House!

Vor vielen Jahren sah ich mal eine Folge von “House”, wo er bei einem Patienten (oder war es eine Patientin? Ich weiss es wirklich nicht mehr so genau) eine seltene Krankheit diagnostizierte. Ein Symptom dieser Krankheit war, dass der Patient (oder die Patientin) immer Wörter verwechselte, die sich entfernt ähnlich anhörten, wie zum Beispiel Koniferen mit Koryphäen.

Ich beobachte bei mir selbst seit einiger Zeit, dass ich auch diese “House Krankheit” zu haben scheine. Mir passiert es ebenfalls oft, dass ich Wörter verwechsle. Nicht aus Unwissenheit oder weil ich nicht genug gebildet wäre, sie zu unterscheiden. Es passiert mir einfach so, dass ich die Wörter verwechsle. Ist das nur ein kleiner Tick, oder ein Krankheitsbild? Ich habe kürzlich Rezession anstatt Rezension gesagt und noch schlimmer… Euthanasie anstatt Eucharistie… Reparationszahlungen anstatt Reparaturkosten… wie gesagt, mir ist schon bewusst, dass die Wörter etwas gänzlich Unterschiedliches bedeuten, nur passiert es mir trotzdem immer wieder dass ich  – sehr zur Belustigung meines Mannes und meiner Freunde – die Wörter an der falschen Stelle verwende.

So langsam macht es mir etwas Angst. Ich habe einen groben Fehler gemacht  – ich habe das Phänomen gegoogelt… jetzt habe ich noch mehr Angst. Vermutlich ist es nur eine Phase, die wieder vorüber geht. Zumindest bin ich mir der Falschanwendung der Wörter – meistens – bewusst :-D, also kann es noch nicht so schlimm sein… das hoffe ich zumindest.

Ist ein Leben mehr wert, als das Andere?

Neulich traf ich eine ehemalige Klassenkameradin zufällig in der Stadt. Sie fragte mich, ob wir im Urlaub irgendwo hingeflogen wären. Ich verneinte und sie fragte, warum wir nicht weg wären. Ich erzählte ihr wahrheitsgemäss, dass wir im Januar ein verletztes Katerchen adoptiert hatten und die Tierarztkosten sich im vierstelligen Bereich beliefen und deshalb dieses Jahr einfach kein Geld mehr für Urlaub übrig war.

Sie schaute mich komisch an und meinte dann “Also in meinen Augen ist das total falsch verstandener Tierschutz. Den Kater hätte man einschläfern sollen und das Geld wäre viel besser für gesunde Katzen angelegt gewesen, anstatt dass man ein verletztes Tier teuer wieder gesund pflegt”.

Ich sagte ihr, dass der Kater ein Familienmitglied ist und wenn ich mich für eine Adoption entschieden habe und es stellt sich heraus, dass die Behandlungen langwieriger und kostspieliger sind als vorher bekannt, dann ist das eben so. Das Leben des Katers ist so viel mehr wert, als ein Urlaub.

Sie erzählte dann, dass ihre Mutter eine 10jährige Katze hätte, die angefahren worden war. Der Fuß war gebrochen. Die Tierärztin prognostizierte Kosten von ebenfalls über 1000 Euro. Die Mutter wäre aber nicht bereit gewesen, das auszugeben und hätte die Katze am liebsten eingeschläfert und sich dann “eine Neue geholt”. Doch wie durch ein Wunder wuchs der Fuss auch ohne OP wieder zusammen und die Katze durfte am Leben bleiben.

Ich kann das nicht verstehen. Wenn ich das Leben des Tieres einfach durch eine Behandlung oder Operation oder Medikamente verbessern oder retten kann, dann tue ich es. Ich rede hier nicht von qualvollem Leben ohne Hoffnung auf Besserung. Wenn mindestens 2 Tierärzte sagen, es gibt keine Hoffnung mehr, dann ist man es dem geliebten Wesen schuldig, es gehen zu lassen. Aber doch nicht bei einem Beinbruch, oder einer Schußverletzung, die behandelbar sind.

Was, wenn man so bei diesen Leuten denken würde? Die Mutter der Schulkameradin steht kurz vorm Seniorenalter. Vielleicht wird sie in 10 Jahren inkontinent, oder kann nicht mehr laufen, oder bekommt Alzheimer. Wenn man da die gleichen “Maßstäbe” ansetzen würde? Ist alt und zu nix mehr zu gebrauchen – Kostenfaktor zu hoch – die muss weg…

Wenn man seine Kinder so erzogen hat, dann sitzt man vielleicht mal schneller in einem Altersheim als man schauen kann und wird schön abgeschoben und so gut wie nie besucht… Karma is a bitch…

Landjäger

Fahrstuhl eines öffentlichen Gebäudes, in dem sich auch eine Cafeteria befindet.

Ich fahre vom 6. Stock ins Erdgeschoss, doch im 5. Stockwerk hält der Fahrstuhl an. Die Tür geht auf und es steigt eine Frau zu, die – ich schwöre es! – exakt ausschaut, wie eine weibliche Zwillingsschwester von Atze Schröder. Gleiche Frisur, ähnliche Brille, vergleichbares Gesicht. Sie hat ein Tablett in der Hand. Darauf steht ein Kaffee, ein süßes Stückchen und ein paar gerauchte Landjäger. Selbst wenn ich den Konsum tierischer Produkte ablehne, muss ich über diese Kombination doch etwas schmunzeln.

Ich ertappe mich dabei, mir vorzustellen, dass sie die Würste abwechselnd mit dem süssen Stückchen in den Kaffee tunkt.

Wie es mir oft ergeht, hätte ich natürlich die vegane Ober-Bitch raushängen lassen können und sie fragen “Was zum Geier essen Sie den da? Das ist ja widerlich! Schon beim Gedanken daran, dass das Jemand isst, wird mir übel”.

Das verbietet mir jedoch meine gute Kinderstube. Das macht man einfach nicht, selbst wenn es mir ständig passiert, dass irgend ein dahergelaufener Mensch sich erdreistet zu fragen “was haben Sie denn da auf dem Teller? Nur Gemüse und Beilagen? Kann man sowas essen? Also ich könnte das ja nicht…”, “kein Wunder, dass Sie so dünn sind”, oder gar den aller dümmsten Spruch ever anbringen “Sie essen meinem Essen das Essen weg hahahahaha”…

Wenn ich genauso drauf gewesen wäre, dann hätte ich gesagt “also, kein Wunder, dass Sie SO ausschauen, wie Sie nun mal ausschauen… wenn man so was in sich reinstopft, dann kann das nix werden”. So etwas Gemeines würde ich aber selbst im volltrunkenen Zustand niemand an den Kopf werfen, weil das einfach nicht ok ist.

Energievampire

gestern führte ich mit einem Kumpel ein Gespräch zum Thema Energievampire und wie sie uns verändert haben.

Denn das haben sie und das ist das Schlimmste an ihnen. Sie rauben nicht nur unsere Energie, sie veranlassen uns dazu, unser Verhalten zu überdenken und die “Schuld” bei uns zu suchen.

Diese Blutsauger begnügen sich nicht damit, uns Lebensenergie abzusaugen und uns Lebenszeit zu stehlen. Nein, das ist was für Anfänger. Die Profis unter ihnen, die können einen so weit bringen, dass man durch Kontakte mit ihnen seinen Glauben an das Gute im Menschen verliert, oder einen zumindest daran zweifeln lässt. Oder aber, man stellt sich selbst in Frage, das was man ist, das was einen wesentlich ausmacht, weil der Vampir erst dann zufrieden ist, wenn er den letzten Funken Hoffnung im Keim erstickt hat.

Ihr Ziel erreicht haben solche Subjekte, wenn man an sich selber zweifelt, sein eigenes Wesen hinterfragt. Nicht mehr offen ist, sondern misstrauisch. Wenn man seine Gutgläubigkeit gegen Abschottung getauscht hat. Wenn einem das Urvertrauen ins Leben abhanden gekommen ist. Dann lacht der Energievampir sich ins Fäustchen und schreit laut “Bingo”.

Am Fiesesten ist es, wenn man die Energieräuber schon Jahre, Jahrzehnte oder sein Leben lang kennt und sie genau wissen, wo sie ansetzen müssen, dass es uns am meisten trifft. Dann stoßen sie ohne Vorwarnung zu mit ihren spitzen Zähnen und man bleibt als desillusionierter Zombie zurück.

Doch nach einer Weile, wenn man wieder etwas zu Kräften gekommen ist und sich von den Bestien fern hielt, dann kommt ganz leise und still die Erkenntnis zurück und man fragt sich “Echt jetzt? Ich habe mich davon runterziehen lassen? Von einem winzigen Staubkorn im Universum habe ich mich verunsichern lassen?”

Wenn mir wieder so ein untoter Sauger begegnet, werde ich ihm die Worte entgegnen, die auch Meister Yoda so sagen könnte:

UP THE SHUT FUCK YOU MUST!

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Freiheit

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Ich sass heute in der Natur und beobachtete diesen Vogel. Er flog sehr weit oben. Viel zu weit oben, als dass ich ihn mit meinem Teleobjektiv gut hätte einfangen können.

Zu gerne würde ich auch fliegen können. Mich einfach erheben und meine Kreise in den Lüften ziehen. Doch für mich ist es schon schwer genug, auf meinen langen Flamingo-Beinen durch`s Leben zu stacksen. Einen Tag geht es besser, den anderen wieder schlechter.

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Heute war ich Kühe streicheln

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Diese wundervollen Wesen habe ich heute gestreichelt. Das Bild ist nicht das Beste, aber auf der Seite, auf der sie lagen, war ein mindestens 2m hoher Zaun (im Hintergrund sichtbar) und weiter vorne war ein kleinerer Elektrozaun. Aber ich konnte auf der Seite mit dem niedrigeren Zaun nicht weiter wie circa 30m zu ihnen hin.

Auf der Seite mit dem hohen Zaun konnte ich direkt zu ihnen hin und sie kamen auch her, aber durch den Zaun passte mein Objektiv nicht und darüber konnte ich nicht fotografieren, weil ich keine Leiter dabei hatte und keine Riesin bin.

Jedoch konnte ich diese sanftmütigen, schönen Wesen durch das Gitter hindurch streicheln. Sie leckten sofort mit ihrer Zunge über meine Finger und freuten sich. Als ich gehen musste, standen sie noch lange am Zaun und schauten mir noch nach, bis ich am Auto angekommen war.

Ich habe überlegt, sie öfter zu besuchen, weil sie so schön und lieb waren und es angenehm in ihrer Gesellschaft war. Doch dann würde ich mich mit ihnen anfreunden. Ich ringe heute schon mit mir. Am allerliebsten würde ich sie dem Bauern abkaufen und sie auf einem Lebendhof unterbringen. Aber ich habe nicht genug Geld um sie alle (es waren insgesamt 5 Kühe) frei zu kaufen. Ein Dilemma. Die Süssen hatten ganz lange Wimpern, um die Augen vor den Fliegen zu schützen, die unter ihren Augen saßen.

An Tagen wie heute wünschte ich wieder, ich würde in einer Welt leben, wo es keinen Tod gäbe oder zumindest keinen gewaltsamen Tod.

Vegan bitch against the world

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Ab heute werdet Ihr ab und zu von meinem Alter Ego “vegan bitch” lesen und von meinen Erlebnissen, seit ich mich vor circa 4 Jahren entschied vegan zu leben.

Hier Teil 1 aus dem Leben einer veganen Bitch:

Vegan bitch against the world

Schnell gewöhnte ich mich an die altbekannten Aussprüche, die ich ja auch teilweise schon als Vegetarierin kannte, wie „WAS? Du iss kein Fleisch, keine Wurst, keine Eier, keinen Honig und auch keinen Fisch? Du trinkst keine Milch? Aber was gibt es denn dann noch? Was kannst Du dann noch essen“, oder „vegan ist das Indianische Synonym für zu dumm zum jagen *Schenkelklopfer*“, oder „Du isst meinem Essen das Essen weg“, „ich bin auch Veganer, ich esse nur Tiere, die sich pflanzlich ernähren höhö“, „ist Muttermilch von veganen Müttern vegan?“, „Du isst ja nur so einen Schweinefraß“, „Wenn wir die Viecher nicht essen, dann fressen sie uns“, „Also vegan(isch) leben könnte ich nicht“,

Meine neue Ernährungsform wirkte sich auf alle Bereiche meines Lebens aus und ich möchte meinen Erfahrungsschatz gerne mit Euch teilen. Eine Dramödie in mehreren Akten:

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Die beste Fotografin der Welt

bin ich sicher nicht. Habe ich auch nie behauptet und will ich auch gar nicht sein. Fotografieren bereitet mir Freude und noch mehr freue ich mich, wenn ich andere Menschen mit meinen Bildern glücklich mache. Wenn ich sehe, dass eine meiner Freundinnen fast wöchentlich ihr Profilbild wechselt und es jedes Mal eines meiner Fotografien ist, dann freue ich mich tierisch darüber. Nicht um mich damit zu profilieren, sondern weil es  mir zeigt, dass sie die Bilder gerne mag.

Vor einigen Jahren habe ich mal wirklich wunderschöne Portraits von mir selbst von einem Fotografen in einer Großstadt machen lassen. Es war ein Shooting mit Visagistin. Ich kam dort an und der Fotograf stellte sich vor, bat mich darum, mich vor eine weiße Wand zu setzen bei Neonlicht und dann fotografierte er mein Gesicht aus nächster Nähe mit vollem Flashlight.

Danach schminkte mich die Visagistin und stylte meine Haare. Das Shooting dauerte eine Stunde. Die Bilder waren grandios. ABER: ich bekam die CD mit den Bildern und ganz zu Anfang war dieses erste, ungeschminke Blitzlichtbild drauf. Obwohl ich natürlich weiss, dass er es gewollt so “dramatisch” gemacht hat, damit der Vorher-Nachher-Effekt größer war und bei so einer Vorgehensweise natürlich jede noch so kleine Falte zum Grand Canyon wird.  Doch trotzdem nagte dieses eine Bild stark an meinem Selbstwertgefühl.

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