Was man ist, zu was man es gebracht hat

Ich kenne Leute, die interessiert es nicht, wie es einem geht, sondern nur der Status ist wichtig. Ob man es in ihren Augen zu etwas gebracht hat. Gebracht hat man es nur zu was, wenn man einen Firmenwagen hat, genug Kohle verdient und mindestens Abteilungsleiter ist. Ob die betreffenden Personen soziophobe Dummschwätzer sind, ist dabei vollkommen irrelevant. Der Charakter ist unbedeutend, nur was “man erreicht hat” zählt.

“Man” hat es auch zu was gebracht, wenn man studiert hat. Was richtiges studiert natürlich, nicht so was unbedeutendes wie ich studiert habe. Ein Fotografiestudium zählt natürlich nicht. Nur eine richtige akademische Laufbahn. Dann “ist man was und hat es zu was gebracht”. Dafür bekommt man ein wohlwollendes Kopfnicken. Ob man glücklich ist oder nicht, ist egal, wichtig ist nur, dass man richtig viele Statusobjekte hat und sich was gönnen kann. Das wird einem dann stolz erzählt “Der und der, der hat es geschafft, der hat es zu was gebracht”, “Der ist wichtig. Die ist was geworden!”.

Warum fragt man nie “Und sind die Leute auch glücklich?”

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