Sterben ist nicht schlimm – schau genau hin

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Meine wunderbare, zauberhafte Seidenfellschmusemaus Du hast gestern kurz nach 17 Uhr Deinen Körper verlassen.

Den ganzen Tag lagst Du friedlich bei uns im Bett und hast gedöst / geschlafen, Du hast sogar noch leise geschnurrt, bis Du auf einmal hoch geschreckt bist und dreimal stark geatmet / geröchelt hast. Du hast Deine Beinchen geschüttelt, als wolltest Du Deinen Körper abstreifen und dann hast Du aufgehört zu atmen. Du bist so gestorben, wie Du gelebt hat: Sanft, anmutig und würdevoll.

Die letzten vier Wochen waren schrecklich. Eine Achterbahnfahrt zwischen Hoffen und Bangen. Doch tief in mir wusste ich, dass die  Zeit in Deinem Körper zu Ende ging. Ich wollte es so lange nicht wahrhaben. Ich wusste, dass ich Dich gehen lassen muss, aber wer lässt sein Kind schon gerne gehen?

Es ist schrecklich Dich nicht mehr spüren zu können und dennoch hast Du mir das Gefühl vermittelt, dass sterben nicht schlimm ist, wenn man genau hin schaut. Du hast das viel besser und tapferer gemacht als wir Menschen. Wir fürchten den Tod, tabuisieren ihn und dennoch holt er uns immer ein.

Wir hätten Dich auf keinen Fall “erlösen” lassen. Du hattest offensichtlich keine Schmerzen und es gab keine Veranlassung dazu, Dich vor Ablauf Deiner natürlichen Zeit aus dem Leben zu reißen. Das hätte sich auch nicht gut angefühlt. Du warst bei uns, von uns den ganzen Tag gestreichelt und geküsst und konntest gehen, als Du bereit dazu war. Friedlich und ohne Zwang. Wir konnten noch jede Sekunde mit Dir auskosten. Deinen Geruch, Dein seidiges Fell, Dein Schnurren, Dein atmen. Es war furchtbar und schön zugleich, zu wissen, dass Du noch da bist, aber bald gehen wirst.

Ich fühle mich, als würde irgend etwas mein Herz zusammen quetschen und das wird noch eine Weile so gehen. Trauer und Abschied brauchen ihre Zeit. Morgens greife ich automatisch nach vier neuen Schälchen, bis mir schmerzhaft klar wird, dass ich nur noch drei benötige. Das Haus fühlt sich leer an ohne Dich. Du hast eine riesige Lücke hinterlassen, die nie wieder gefüllt werden kann. Du warst so einmalig. Die tollste Tochter, die man sich vorstellen kann.  Vor ein paar Wochen, als wir mit Deinem Beinchen beim Röntgen waren, war die Sprechstundenhilfe beim Tierarzt total begeistert von Dir. Sie war hin und weg, weil Du so ein liebes, süsses Geschöpf bist. Nicht nur vom Aussehen her, sondern von Deiner ganzen anmutigen Art. Ich war so stolz Deine Mutter zu sein.

Meine geliebte MissC ich werde Dich immer lieben und Du fehlst mir schon jetzt so unsäglich. Ich hoffe, Du gibst mir ab und zu ein Zeichen, dass es Dir gut geht und Du glücklich bist. Das wird es mir leichter machen.

Wir haben alles uns Mögliche versucht, Dich zu heilen, aber es hat nichts genützt. Es war Zeit für Dich zu gehen. Wir sehen uns wieder kleiner Schatz. Ich werde Dich ewig lieben! Meine wunderschöne Prinzessin. Wie werde ich Dein liebliches Maunzen vermissen! Es tut so unendlich weh!

Wie habe ich es geliebt, wenn Du Deine Krallen am Kratzbaum geschärft hast und dabei hin und her gewackelt hast. Das war so drollig. Unser “Fange und Verstecken” Spiel. Wo Du durchs Haus gerannt bist, wie ein junges Reh. Es ist erst 5 Wochen her, als wir das noch gemacht haben. Wie Du Dich hinter dem Wäschekorb versteckt hast und dann los gerannt bist, wenn ich Dich gefunden habe.

Niemand streicht mehr beim Kochen um meine Beine, niemand sitzt im Bad und wartet, bis ich mit dem Duschen fertig bin. Niemand sitzt auf meinem Beinen während ich esse. Niemand liegt auf mir, wenn ich auf der Couch sitze oder im Bett liege. Ich kann Dein kleines Herzchen nicht mehr an meinem Herz schlagen spüren. Niemand, der mich morgens weckt und vor Freude vollsabbert und die Pfötchen um meinen Hals gelegt hat.

Ich habe es so geliebt, wenn Du vor mir die Treppe runtergelaufen bist – elegant, anmutig. Wenn ich Deine Haare am Köpfchen von hinten sah, die aussahen wie zwei Hörnchen, hätte ich weinen können vor Glück. Alles an Dir war wunderschön. Das Stupsnäslein, die süssen Kulleraugen. Deine Schnurrhaare, die auf einmal weiss wurden, als Du älter wurdest. Deine Öhrchen, die immer genau lauschten, was ich sagte, Dein Mündchen und Dein liebliches Maunzen. Ich vermisse es, dass Du mir nicht mehr täglich Geschichten erzählst, ich vermisse alles an Dir. Ich vermisse es, Dein Fell von Rasta-Zöpfen zu befreien, weil es im Sommer immer etwas verfilzte. Ich vermisse es, dass Du nicht mehr an der Haustür sitzt, wenn ich heimkomme oder mich verabschiedest, wenn ich gehe. Du spielst nicht mehr mit meinen Schnürrsenkeln, wenn ich die Schuhe anziehe. Das Mäuse-Karussel benutzt auch niemand mehr. Wie Du immer die Maus mit Deiner Pfote gejagt hast – so unendlich goldig. Ich vermisse es, dass Du nicht mehr jede Nacht auf meinem Rücken, meinen Beinen, meinem Bauch und manchmal sogar auf meinem Kopf liegst. Oder neben mir kuschelst. Das Katzenbettchen auf meinem Nachttisch ist leer. Die Anderen meiden es.  Oder bist Du noch da und wir können Dich nur nicht sehen? Manchmal ist mir so, als würde ich Deine Präsenz spüren.

Nichts wird jemals wieder so sein, ohne Dich. Es ist, als ob ein Teil von mir selbst fehlen würde. Ich bin unvollständig ohne Dich.

Du warst so viel tapferer als ich und hast mich mit Deiner Pfote gestreichelt, um mich zu trösten, dabei hätte es umgedreht sein müssen. Du aber wusstest es besser als ich, dass Sterben ein natürlicher Prozess ist. Du hast mir deutlich gezeigt, dass Du nichts mehr essen und trinken wolltest an Deinem letzten Tag. Du hast sehr deutlich den Kopf geschüttelt und alles mit den Pfoten weggeschoben. Es tut mir so leid, dass ich Dir noch alle möglichen Therapien zugemutet habe, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass Du gehst. Es hat das Unweigerliche nur hinausgezögert. Du, in Deiner unendlichen Weisheit wusstest, dass wir die Therapien brauchen, damit wir uns niemals Vorwürfe machen würden, dass wir nicht alles Menschenmögliche versucht haben. Du hast uns diese Zeit gegeben und alles mitgemacht. Infusionen, Heilpilze, CBD-Öl, L-Lysin und und und. Du wusstest, dass es Dir nicht hilft und hast es trotzdem für uns mitgemacht. Du hast glaub auch nur gegessen und getrunken, damit ich nicht das Gefühl hatte, dass Du verhungern oder verdursten würdest. Du hast das alles mir zuliebe gemacht und ich habe es Dir zuliebe gemacht. Gestern war mir, als hättest Du auf meinem Rücken gelegen. Solche Momente sind sehr tröstlich für mich. Der Gedanke, dass Du noch bei mir bist, auch wenn ich Dich nicht sehen kann, ist sehr schön. Sehen kann ich Dich nicht mehr, aber spüren. Sehr oft spüre ich Deine Anwesenheit und das lässt mein Herz heilen. Ich danke Dir mein geliebter kleiner Schatz. Du bist so einzigartig und wundervoll. Was würde ich dafür geben, Dich nur noch ein einziges Mal im Arm halten zu dürfen, oder auch nur Deine Pfote auf meiner Hand zu spüren.

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Ich vermisse unsere Unterhaltungen. Dein liebliches, unendlich niedliches Stimmchen! Nachfolgend habe ich einen Film von Dir und einer unserer Unterhaltungen. Egal was andere sagen, ich weiss genau, dass Du mich immer verstanden hast. Du unfassbar weises, edles Geschenk. Das warst Du für mich, ein Geschenk des Himmels. 17 Jahre warst Du, bis auf ganz wenige Tage, immer bei mir. Ohne Dich zu sein, ist als ob ein Teil von mir selbst amputiert worden wäre. Wie vermisse ich die täglichen “Belagerungen”, wenn Du auf mir lagst und die anderen drei um uns herum drapiert. Seit Du nicht mehr da bist, machen sie das nicht mehr. Jedes Deiner Geschwister liegt jetzt verstreut woanders. Du warst es, der alle wie einen Magneten zu mir gezogen hat. Du fehlst!!!

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Privatangelegenheiten und andere Mythen

Eine Bekannte sagte mal zu mir “Mein Essen ist Privatsache und geht niemand was an. Ich frage doch andere auch nicht nach ihren sexuellen Vorlieben”.

Das ist nicht so ganz dasselbe, es sei denn, bei diesen “Vorlieben” würde es sich um perverse Abartigkeiten wie etwa Sodomie handeln. Dann wäre es durchaus vergleichbar, den bei der “Privatsache” essen, wird das Opfer bewußt verleugnet. Immer wenn andere durch das eigene Verhalten zu Schaden kommen, ist es keine Privatangelegenheit mehr.

Genau das passiert jedoch, wenn man sich vegetarisch oder omnivor ernährt.Man schadet den Lebewesen, die gegessen werden oder deren “Produkte” man isst.  Die Opfer werden dabei verdrängt

Kein Tier wird tot gestreichelt. Selbst wenn der Konsum des Fleisches, der Milch, der Eier ausschließlich aus Biobetrieben stammen würde, wie gerne behauptet wird. Die Aussage der Bekannten müsste korrekt lauten: “Meine Bequemlichkeit ist mir wichtiger als die Tiere”.

Der exorbitante Fleisch- Eier- und Milchkonsum hat massive Folgen für unser Klima und auf das Gesundheitswesen. Mitgetragen werden muss es von uns allen.

An dieser Stelle nochmals oft gehörte Floskeln:

“Der Löwe jagd auch und frisst seine Opfer”

Ja, der Löwe, oder eher die Löwin (die Männer liegen meist faul in der Sonne) jagd und frisst ihre Opfer. Ja, ein Löwe kann nicht von Steppengras überleben. Jedoch bauen Löwen keine engen Ställe für Milliarden von Gazellen oder Antilopen um sie dort zu züchten, zu mästen und dann letztendlich über weite Strecken zu Schlachthäusern zu fahren. So grausam sind Löwen nicht.

“Der Mensch hat schon immer Fleisch gegessen”.

Der Mensch hat sich auch schon immer gegenseitig getötet und Krieg geführt. In manchen Kulturen hat man “immer schon” Frauen und Minderheiten unterdrückt. In bestimmten Gebieten gibt es noch Naturvölker, die dem Kannibalismus frönen. Die haben das ebenfalls schon immer so gemacht. Wäre es nicht mal an der Zeit sich weiter zu entwickeln? Ohne Gewalt, ohne Krieg, ohne Grausamkeiten gegen Tiere? Wohin hat uns dieses “Das haben wir schon immer so gemacht” denn gebracht? Nicht sehr weit. Lasst es uns doch bitte endlich anders machen!

“Wenn die Kühe nicht gemolken werden, platzen ihnen die Euter”.

Die Kuh ist – wie der Mensch auch – ein Säugetier. Sie gibt nur Milch, wenn sie ein Kälbchen hat. Das Kälbchen wird ihr aber gleich nach der Geburt weggenommen um ihr die Milch zu stehlen. Wenn sie einfach – wie es natürlich wäre – ihr Baby stillen dürfte, dann würde ihr das Euter sicher nicht platzen!

“Wenn wir die Viecher nicht fressen, fressen sie uns”

Boah, echt jetzt? Die meisten “Nutztiere” sind Pflanzenfresser. Ausserdem bin ich der Überzeugung, dass Tiere von sich aus friedliebend sind. Sie sind niemals aus Berechnung grausam. Sie sind nicht hinterlistig und sie sind nicht fies. Das alles ist nur der Mensch. Vielleicht war das der “Sündenfall”. Der Verlust der Unschuld. Tiere sind alle unschuldig. Wenn sie aggressiv sind, dann ist das nicht die Schuld der Tiere, sondern immer Mensch-bedingt.

“Es sind doch nur Viecher”.

Nein, es sind keine Viecher. Es sind  Tiere – wie wir auch! Es sind unsere Geschwister. Wir behandeln sie wie das Aschenputtel und führen uns auf wie die böse Stiefmutter und die Stiefschwester. Das muss ein Ende haben. Wir sind alle eine Familie und Familienmitglieder ißt man nicht und nutzt man nicht aus!

Kaffeesatz und Kristallkugel

eine liebe Bekannte hatte mir eine hellsichtige Beraterin empfohlen und da ich gerade nicht so recht weiss, was ich mit meinem Leben anfangen soll, habe ich das tatsächlich ausprobiert. Eher aus Neugierde um ehrlich zu sein. Etwas skeptisch war ich schon.

Ich stellte allerdings absichtlich recht allgemeine Fragen. Mein Grundgedanke war: “Wenn sie wirklich hellsichtig ist, benötigt sie keine Infos von mir und wird das schon fühlen”.Tyler Henry (ein junges amerikanisches Medium) kann das schließlich auch. Er weiss vorher nichts über seine Kunden.

Ich bekam recht schnell – innerhalb weniger Stunden – viele Antworten und Anregungen zurück und ich weiss noch nicht, was ich davon halten soll. Das Meiste trifft nicht auf mich zu. So rein gar nicht! Eher quite the opposite! Ich hätte das Geld gleich einfach aus dem Fenster werfen können. Zum Glück war das Lehrgeld, das ich bezahlt habe, kein sehr hoher Betrag.

Die Dame schrieb mir, dass meine Berufung das Reisen wäre. Äußerst interessant… das Problem ist nur, dass ich ganz und gar nicht gerne reise. Ich gehe nichtmal gerne in Urlaub. Spätestens nach 5 Tagen will ich wieder nach Hause. Vielleicht ändert sich das irgendwann mal. Wer weiß. Nichts ist unmöglich. Alle anderen Prognosen sagten mir jedoch ebenfalls rein gar nichts und trafen nicht auf mich zu.

Mit einer Aussage hatte sie allerdings echt recht: Meine Haare benötigen dringend eine Haarkur, weil sie von der Sonne recht trocken sind (was vermutlich auf 70% aller Frauen genauso zutrifft). Immerhin etwas und es war nicht ganz für den Allerwertesten. Ich werde aber keine Hellseherin mehr befragen. Es war eine Erfahrung und damit ist es gut. Ich will nicht sagen das es gänzlicher Humbug ist. Meiner Bekannten und Anderen hat es geholfen und die Aussagen waren wohl zutreffend. Für mich ist das aber nichts. Vielleicht bin ich zu rational veranlagt.

Ich denke schon, dass es “Irgendwas” gibt, etwas außer unserer “Begreifbarkeit”. Ich glaube auch an Einhörner, Feen und Elfen. Das ist auch nicht abwegiger als die junfräuliche Geburt des Sohns Gottes etc. Solange man niemand damit schadet, soll jeder glauben was er mag.

Wenn man Hellsehern und Wahrsagern vertraut, gibt man meiner Meinung nach seine Intuition ab. Man wendet sich an andere um vermeintlich das zu erfahren, was man tief in sich eh schon weiss. Anstatt einen Hellseher oder Wahrsager zu konsultieren, wäre es einfacher und günstiger, etwas Zeit mit sich selbst in der Stille zu verbringen und auf die eigene innere Stimme zu hören.