Letztes Jahr hattest Du ein Rentiergeweih auf dem Kopf

Jedes Jahr am dritten Septemberwochenende (wenn nicht gerade eine Pandemie wütet) findet in meiner Geburtsstadt das Volksfest statt.

Traditionell gehe ich freitagabends immer mit meinen Freundinnen dort hin, so auch dieses Jahr wieder. Wir hatten uns kräftig aufgebrezelt, unsere “Saufrehlein” umgeschnallt und kamen schon mit dem Zug reichlich angeschickert auf dem Festplatz an. Im Zug hatten wir für ordentlich Aufsehen gesorgt und neue Bekanntschaften geknüpft.

Zu vorgerückter Stunde tanzten wir ausgelassen im Stadl und plötzlich sagte ein Bekannter zu mir “Hey, Margit, gell, letztes Jahr hattest Du auf dem Volksfest ein Rentiergeweih auf dem Kopf, dieses Jahr hast Du einen Blumenkranz”. Ich antwortete “Das Rentiergeweih war eigentlich ein Rehgeweih und ich trug es im Februar an Fasching, weil ich da als Reh verkleidet war”. Wir fingen beide an zu lachen. Das kann man schon mal verwechseln. Ein Dirndl ist außerhalb Bayerns auch eine Art Kostümierung und das Volksfest ist ebenfalls eine exzessive Saufparty wie Fasching und auch an Fasching standen wir an einer Hütte, die dem Volksfeststadl durchaus ähnelte. Das kann man wirklich durcheinander bringen. Es wäre auch nicht groß aufgefallen, wenn ich das Geweih zum Volksfest getragen hätte. Das bringt mich schon wieder auf eine Idee…

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Unser Goldschätze

Das ist unser Orpheus. Er hat am 18.09.2023 Geburtstag und wird 14 Jahre alt.

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Er ist einfach ein Goldschatz. Ein wahrer Sonnenschein. Er ist immer gut drauf und läuft mit hoch aufgestelltem Schwänzchen durch das Haus. Er ist niemals schlecht gelaunt und vergisst unangenehmes, wie Tierarztbesuche schon nach wenigen Sekunden. Ich liebe es, von seinem lauten Schnurren morgens geweckt zu werden oder von ihm in den Schlaf gewiegt zu werden. Er liegt meistens zwischen meinem Mann und mir und es kommt oft vor, dass er mitten in der Nacht einfach sein Köpfchen an meiner Stirn reibt und er schmusen will. Ich liebe das sehr.

Ich kann von Orpheus lernen, dass egal wie Scheisse das Leben ist, es wieder vorbei geht. Er hat eine Lebensmittelallergie und für ein carnivor lebendes Wesen leider sehr unglücklich viele Unverträglichkeiten. Er bekommt von den meisten Fleischsorten Durchfall. Es ist mal besser und mal schlechter. Aber selbst in Phasen, wo er Bauchweh hat, ist er schnell wieder gut drauf und schnurrt was das Zeug hält und kuschelt sich an uns ran. Selbst wenn wir sein Schwänzchen waschen müssen, lässt er es stoisch über sich ergehen und schnurrt dabei und schleckt uns noch ab oder gibt “Köpfchen”.

Mein kleiner Schatz lehrt mich täglich, dass das Leben Spass und Freude ist. Ihr solltet sehen, wie er morgens die Treppe runter rennt, wie ein junges Fohlen. Meist überspringt er ein paar Stufen und manchmal springt er über seinen Bruder oder seine Schwester drüber, nur um als erstes am Futternapf zu sein. Er ist so unglaublich süss und toll. Er bereichert unser Leben seit Mitte März 2011. Damals kamen er und seine Schwester Onya zu uns. Sie waren Teenager, gerade mal 1,5 Jahre alt. Zuerst sehr schüchtern, doch schon bald nicht mehr aus unserem Leben weg zu denken. Ich liebe dieses wundervolle Zauberwesen. Er liebt es, von mir auf den Arm genommen und herumgetragen zu werden. Manchmal kochen wir sogar zusammen so, wie hier auf dem Bild.

Es wird jetzt Menschenmütter geben, die sagen, dass unsere Katzenkinder keine richtigen Kinder wären, sondern nur Ersatz. Keine Ahnung, ob ich ein Menschenkind mehr lieben würde, wie unsere drei. Ich glaube das nicht. Sie sind meine Kinder und ich liebe sie bedingungslos und unendlich. Es ist gleichgültig, dass sie einer anderen Spezies angehören. Eine Bekannte sagte mal, sie würde ihre Menschenkinder mehr lieben als ihre Katze, weil die Katze sich nicht mehr verändern würde, die Kinder aber wachsen und sich ändern würden. Das ist meiner Meinung nach eine ziemlich bescheuerte Aussage. Liebt sie die Kinder dann nicht mehr, wenn sie erwachsen sind?

Ausserdem verändern sich meine Katzen immer noch. Sie entwickeln plötzlich Eigenarten, die sie vorher nicht hatten. Orpheus zum Beispiel hat vor circa 2 Monaten angefangen, mir beim Kochen zu zuschauen und zwar direkt neben dem Herd. Das hat er früher nicht gemacht. Seit ein paar Tagen gehen die Kater immer mit mir ins Bad und müssen bei allem was ich da mache dabei sein. Onya, unser Töchterchen, schaut mir manchmal direkt auf dem Waschbecken sitzend zu, wie ich meine Wimpern tusche. Sie ist eh ein richtiges Mädchen. Total anders als die Kater. Sie läuft schon irgendwie eleganter. Obwohl Katzen an sich schon sehr elegant sind, auch Kater, aber das Mädchen hat echt was Prinzessinnen-haftes an sich.

Manchmal kann ich mich nicht satt sehen, an der Niedlichkeit meiner Kinder. Wie kann man so unendlich goldig sein? Sagen das die Menschenkindmütter auch täglich mehrfach zu ihren Kindern?

Irgendwie habe ich mit meinen Kindern nur die positiven Seiten. Ok, ich muss manchmal erbrochene Haarballen aufputzen oder wie gesagt bei Orpheus den Hintern putzen, weil er Durchfall hat, aber allgemein machen sie nichts kaputt, sie sind nicht übel gelaunt, sie beschimpfen mich nicht, wir müssen uns nicht mit anderen Eltern, Erzieherinnen oder Lehrern auseinander setzen, wenn die Kinder was angestellt haben. Sie bauen keinen Mist. Sie sind einfach nur wunderschön und geben uns so unendlich viel.

Gestern sagte ein Bekannter “Warum hat man Tiere, die nur Kosten verursachen?”. Weil es toll ist, heim zu kommen und sie sich freuen, dass Du wieder da bist. Weil es herrlich ist, wenn sie sich an einen kuscheln. Ich liebe es, wenn unser Muffin-Puschelchen mich anschaut, als wäre ich der tollste Mensch der Welt. Er liebt mich, das weiss ich. Ja klar, sie verursachen Kosten. Streu und Futter sind teuer und wir hatten im Juli so an die € 900 an Tierarztkosten. Das hätte einen schönen Urlaub gereicht. Ist aber unwichtig. Hauptsache die Kleinen sind wieder gesund, das ist jeden Cent wert.

Auch wenn sie nicht aus unseren Genen stammen, sind sie unsere Kinder. Oh man, wenn sie unsere Gene hätten, hätten sie vielleicht auch sämtliche Krankheiten. Schlechte Augen, Morbus Crohn, Skoliose, Heuschnupfen, RCS, Sicca Syndrom etc… so gesehen ist es besser, dass sie adoptiert sind.

Hohler als ein Schokoladen-Osterhase

“Die ist so hohl wie ein Schokoladen-Osterhase” hörte ich jemand über eine spezielle Person sagen. Ich kann ihm nicht widersprechen. Auch mir fiel diese Frau schon sehr negativ auf. Sie ist wahrlich nicht die hellste Leuchte im Kronleuchter. Oder wie es eine Bekannte auf den Punkt brachte: “Die ist immer rotzebesoffen und dann noch dümmer, als eh schon”.

Ich habe besagte Dumpfbacke zum Glück schon ewig nicht mehr gesehen und kann auch zukünftig getrost drauf verzichten. Sie ist aber nicht die einzige Hohlbirne. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, dass die Menschheit stündlich blöder wird. Das ist vermutlich nur meine subjektive Meinung… aber dazu ein paar anschauliche Beispiele:

Ich bin an einem Ort, auf den ich hier nicht näher eingehen kann. Eine mir weitläufig bekannte Person steht an einem Schrank. Sie hat einen Ordner in den Schrank eingeklemmt. Das sehe sogar ich aus 10m Entfernung. Sie lässt es so, dreht sich weg und sagt zu mir “Vielleicht können Sie das wieder richten, der Schrank ist defekt”. Ich gehe hin, ziehe den eingeklemmten Ordner raus und voilà, der Schrank schließt wieder einwandfrei. Ich murmele so etwas wie “Aber alleine aufs Klo geht schon noch” vor mich hin und gehe meines Weges.

Kurze Zeit darauf, kaufe ich Backwaren in einer Bäckerei. Eine sehr adipöse Frau steht vor mir in der Schlange. Sie gestikuliert mit den Händen und ich sehe durch ihre weiten T-Shirt Ärmel “Dinge” die ich niemals sehen wollte. Die Dame trägt keine Unterwäsche. Ich kann nicht anders, als sie anzusprechen: “Ich weiss ja nicht, ob es Ihnen bewusst ist, aber wenn Sie die Arme heben, sieht man durch die Ärmel hindurch wirklich ALLES”. Sie schaut mich an, dreht sich um und fuchtelt weiter auf die Frau vor ihr ein.

Ich bin schon wieder an einem Ort, auf den ich nicht näher eingehen kann. Auf einem Tisch liegt ein Tacker und unter dem Tacker ein Zettel auf dem “Futsch” steht. Ähm und nun? Soll ich ihn durch Handauflegen wiederbeleben? Ihn wieder ganz hexen? Ich schaue, ob er wirklich “Futsch” ist und stelle fest, dass er diesmal tatsächlich hinüber ist. Die Spannfedern sind gerissen. Ich hatte schon einmal ein solches Erlebnis und konnte das Teil durch simples auffüllen der Tackernadeln “reparieren”. Ich nehme das Gerät kopfschüttelnd an mich und werfe es in den nächstgelegenen Abfalleimer.

Schon wieder in einer anderen Bäckerei. Die Bäckereifachverkäuferin sagt zu mir “Moment, ich muss kurz meine Korrekturschiene rein machen”: Spricht es und stopft sich eine Zahnschiene in den Mund. Sie wäscht sich die Hände nicht und zieht auch keine Handschuhe an. Mir ist der Appetit vergangen. Ekelhaft! Die “Gute” regt sich auch noch auf, dass ich nichts mehr will.

Ich bestelle Pommes an einem Imbiss. Ich hatte vorher gefragt, ob es vegane Optionen gibt, was verneint wurde, bis auf die besagten Pommes. Ich bekomme sie und die Bedienung fragt “Ketchup oder Mayo?”.

Ich bin mit Freunden in einem Restaurant, wo wir den Wirt etwas besser kennen. Er gibt oft irgendwelchen Bullshit von sich und wir sind immer froh, wenn viel los ist, dann hat er keine Zeit, uns zu zusülzen. Soviel Glück haben wir diesmal leider nicht. Er ist in Plauderstimmung und erzählt uns, dass es keine Beweise gäbe, dass die Erde eine Kugel wäre. Er wäre überzeugt davon, dass die Erde eine Scheibe ist. Er will uns ebenfalls davon überzeugen. Ich sage nur leicht genervt “Lauf mal lieber nicht zu weit raus, sonst fällst Du runter”. Er ist glaub etwas eingeschnappt. Mir egal!

Das kannst Du doch nicht sagen

Gestern traf ich eine weitläufig Bekannte und wir kamen auf das Thema Urlaub zu sprechen sowie eine bekannte Therme, in der sie schon mal war. Sie schwärmte von der Badeanstalt und fragte mich, ob ich dort auch hin wolle. Ich antwortete wahrheitsgetreu ” Ich war da auch schon, aber in den Ferien sind mir da viel zu viele Kinder, das würde mich nerven”. Sie entgegnete entrüstet “Aber Margit, sowas kannst Du doch zu einer Mutter nicht sagen!”.

Doch, kann ich! Freie Meinungsäußerung. Die Kinder dürfen dort gerne hin und ihren Spass haben, nur muss ich dann eben nicht dort sein, weil es mir zu laut ist und mich das nerven würde! Das darf ich auch einer Mutter sagen. Ich habe nicht gesagt “Das Bad sollte für Kinder gesperrt werden”, weil ich das auch gar nicht denke. Die Kinder sollen und dürfen dort ihren Spass haben, aber ich muss einfach nicht gleichzeitig dort sein. So simpel!

Deswegen muss nun wirklich keine Mutter sauer auf mich sein. Es sind aber nicht alle Mütter so. Ich habe die Geschichte einer befreundeten Mutter erzählt und sie meinte “Ich hätte exakt dasselbe gesagt”. Ihre Kinder sind inzwischen erwachsen und sie geht seither immer in Adults Only Hotels. Ich will Kinder nicht aus öffentlichen Einrichtungen, Hotels, Restaurants, Bäder etc ausschließen. Wenn ich es für mich allerdings entscheide, dann gehe ich da eben nicht hin, wo viel Trubel herrscht. Das gilt nicht nur für Kinder. Zuviel Menschen sind gerade nicht so mein Ding. Ich mag es eher gemütlich und leerer, nicht so überfüllt. Das auszudrücken ist aber mein gutes Recht. Wenn deshalb ein paar überempfindliche Mimosen entrüstet sind, dann ist das echt nicht mein Problem. Ich hab keinen Bock mehr darauf, jedes meiner Worte auf die Goldwaage legen zu müssen. Nicht mein Zirkus – nicht meine Affen!

Alles was mich nicht glücklich macht

Ich fand heute einen Entwurf, den ich vor vier Jahren gespeichert, aber nie veröffentlicht hatte. Inzwischen ist mein Leben etwas besser geworden, doch grundsätzlich gibt es noch immer zu viel, was mich nicht glücklich macht. Deshalb veröffentliche ich den Entwurf heute, auch wenn er nicht mehr ganz passt. Grundsätzlich gilt nach wie vor, dass ich für zuviel Bullshit einfach keinen Nerv mehr habe.

Artikel aus 2019:

Ich sah heute so einen Spruch, der sinngemäß ungefähr so ging: “Alles was Dich nicht glücklich macht, muss raus aus Deinem Leben”. Mich macht ziemlich viel nicht glücklich. Der Großteil meines Alltags macht mich ganz und gar nicht glücklich, doch ich bin noch immer jung und brauche das Geld.

Immer so um den 15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November herum bin ich sehr traurig, weil ich nicht das machen kann, was schon vom ersten Tag an vor beinahe 10 Jahren mein erster Impuls war: Dort einfach nie wieder hin zu gehen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich damals bereits nach wenigen Stunden heulend auf einer Parkbank sass.

Warum fragt eigentlich nie jemand: “Macht Dich das glücklich, was Du tust?”. Alle fragen immer nur, wieviel man verdient und ob man es “Zu was gebracht hat” und “etwas geworden ist”. Oh ja, ich bin etwas geworden: Ein Häuflein Elend, das sich gar nichts mehr zutraut, weil die letzten Jahre mich massiv geprägt haben und das sicher nicht zum Guten. Aber Hauptsache, man wahrt den Schein, sonst müssten sich ja manche Menschen, denen es nur darum geht, wie viel Geld ich nach Hause schleife (viel zu wenig!) und die sich einen feuchten Kehricht darum scheren, ob es mir gut geht (es geht mir nicht gut!), für mich schämen.

Manchmal stelle ich mir ihre Gesichter vor, wie sie entrüstet da stehen würden, wenn ich sagen würde “Ich gehe da nie wieder hin, es reicht jetzt, bis hier her und nicht weiter!”. Sie wären schon sehr enttäuscht. Ich hab ja nichtmal Karriere gemacht, meine Talente sind in ihren Augen unnütz, brotlose Kunst, nichts was man im Freundeskreis stolz erzählen kann und dann auch noch vegan lebend. Tztztz, aber wisst ihr was? Eines schönen Tages werde ich es umsetzen und dieser Tag ist nicht mehr sehr fern, weil ich es einfach nicht mehr ertrage.

Kürzlich war ich so massiv aggressiv und kurz davor “Alles hin zu schmeißen”. Wenn das mal wieder so ist, kann ich für nichts garantieren und es ist mir gleichgültig, ob diese auf materiellen Werte fixierten Menschen mich dafür verachten werden oder nicht. Das tun sie doch insgeheim sowieso.

Die Hippie-Seele in mir, muss wieder öfter an die frische Luft.

Was würde ich tun, wenn Geld immer unendlich verfügbar wäre?

Zuerst würde ich dafür sorgen, dass meine eigene kleine Familie und alle, die mir am Herzen liegen ein Leben führen können, das frei von Geldsorgen wäre. Vermutlich würde ich uns ein kleines feines Anwesen an einem idyllischen See kaufen und dort abgeschieden, nahe der Natur ein harmonisches kleines Heim schaffen. Es müsste keinesfalls groß sein, eher klein und fein. Daneben ein noch kleineres Gästehaus (vielleicht ein oder mehrere Tiny Houses) in dem sich Gäste wie Zuhause fühlen könnten. Die tierischen Bewohner wären durch hohe Zäune vor Gefahren der Aussenwelt geschützt.

Anschließend würde ich eine Firma gründen, die Tierrechts- und Tierschutzprojekte sowie Organisationen unterstützt. Die Mitarbeiter dafür würde ich sorgfältig auswählen. Sie sollten nicht nur ähnliche Ansichten haben wie ich, sondern auch in Bezug auf ihren Humor zu mir passen. Ich möchte mich mit Menschen umgeben, mit denen ich gerne Zeit verbringe. Zeugnisse und “motiviertes Auftreten” wären mehr als zweitrangig bei der Personalauswahl. Es müsste einfach die “Chemie” stimmen und ich würde auch Quereinsteiger einstellen, wenn sie mir sympathischer wären, als diejenigen mit einschlägiger Ausbildung.

Der Spass dürfte bei der Arbeit niemals zu kurz kommen und die Mitarbeiter hätten bei mir sehr viele Freiheiten. Wenn diese allerdings markant ausgenutzt werden würde, wäre der “Ofen” schnell aus und ich müsste mich von diesen Personen trennen.  Das könnte ich auch umsetzen, dessen bin ich sicher. Ich bin zwar vom Wesen her eher gutmütig, aber nur bis zu einem gewissen Grad lasse ich mir auf der Nase herum tanzen. Es sei denn, es handelt sich um meine Katzenkinder. Die dürfen selbstverständlich alles.

Grundvoraussetzung für alle Mitarbeiter wäre aber, dass sie entweder schon vegan leben oder dafür offen sind, sich über eine pflanzenbasierte Lebensweise zu informieren. Dafür dürften sie das arbeiten, was sie von Herzen gerne tun und worin sie aufleben. Fotografen, Mediengestalter, Marketingfachleute, Tierpfleger, Juristen, Biogärtner, Permakulturfachleute, Köche, Tierärzte, Tierheilpraktiker, Telefonseelsorger, Tierarzthelfer und viele andere Berufszweige bekämen die Chance, sich voll und ganz einzubringen und das zu tun, was sie von Herzen lieben. Wir würden alle dafür sorgen, dass niemand negativen Stress erleiden müsste und jeder ein höchstens 4 Tages Arbeitspensum hätte zu einem Gehalt von dem man sehr gut leben kann.

Das wäre meine Vorstellung vom Paradies. Ein kleines Häuschen am Wald /Seerand mit Gästeunterbringungen. Einem schönen Grillplatz und einem Raum zum feiern und tagen. Harmonische Arbeitsplätze, nicht nur mit Blick auf die Natur, sondern bei schönem Wetter auch in der Natur. Jeder könnte so lange Arbeiten wie und wann er möchte, je nach seinem Biorhythmus und Wohlbefinden. Die Eule könnte ausschlafen und die Lerche früh anfangen. Jeder könnte seine Haustiere mitbringen und nach Belieben auch im Homeoffice arbeiten. Es gäbe kein “Produkt”, sondern wir würden als Non-Profit-Organisation die unterstützen, die Unterstützung benötigen. Lebenshöfe und Privatpersonen die Hilfe benötigen, wie zum Beispiel Wildtierauffangstationen oder Hunde- und Katzenpflegestellen, etc.

Ich könnte schreiben, fotografieren, zeichnen, malen, häkeln, Taschen und anderes Zeugs nähen, so lange und so viel ich wollte. Ich würde Brunch und Afterworkparties veranstalten und glücklich sein.

Witzigkeit kennt keine Grenzen und Witzigkeit kennt kein Pardon

… denn wer witzig ist, der hat gut lachen…

Im Internet lass ich heute eine Umfrage, was für ein Lied auf der eigenen Beerdigung gespielt werden soll. Die meisten wünschten sich die einschlägigen Lieder wie “Halleluja”, “November Rain” oder “Time to say goodbye”.

Ein paar richtig ausgefallene letzte Musikwünsche waren auch dabei. “Junge komm bald wieder” würde ich bei mir nicht hören wollen, fand ich aber echt unterhaltsam. Gut gefallen hat mir “Wer hat an der Uhr gedreht” von Paulchen Panther, und “Always Look on the bright sight of life” von Monty Phyton, aber restlos begeistert war ich von “Ding Dong, die Hex ist tot”. Das würde mir auch gut gefallen. “Hangover” von Taio Cruz wäre bei mir auch gut passen oder auch “Loose Yourself” von Eminem und “Don`t you worry Child” von der Swedish House Mafia. Nur nichts zu Gefühlsduseliges. “Ding Dong, die Hex ist tot” ist jedoch echt richtig richtig cool.

Geh aus der Sonne

Meine beste Freundin und ich sind im im Freibad. Meine Freundin sitzt schon am Beckenrand, ich noch auf der Steinplatte, wo unser Zeug liegt. Eine ältere Frau kommt zielstrebig auf mich zu und sagt “Du als Rothaarige solltest nicht so in die Sonne gehen. Deine Haut ist auch so hell und empfindlich”.

Ich bin perplex, denn ich habe braune Haare und eine recht dunkle Haut. Meine Freundin grinst und ruft zu mir rüber ” Komm zu mir, mein Rotschopf”. Lachend sitzen wir beide am Beckenrand und hängen unsere Füsse ins Wasser. Die seltsame Frau schaut ein bissle zwielichtig, trollt sich dann aber. Wir sind froh, sie los zu sein.

Eine Woche später sitzen meine Cousine und ich am selben Platz. Die merkwürdige Frau kommt zu uns und beschwert sich über die Bademeister, die ihrer Meinung nach nicht richtig arbeiten. Ich sage zu meiner Cousine “ich mit meinen roten Haaren sollte jetzt in den Schatten”. Sie lacht verstehend und sagt “Ach die war das”. Die Frau läuft Richtung Sprungbrett und wir atmen auf und bleiben sitzen.

Es war eine weitere Episode aus meinem Leben als “Deppenmagnet”. Immer wieder ziehe ich solch skurrile Personen an und erlebe absurde Szenen. Es war nicht schlimm und entbehrte nicht einer unfreiwilligen Komik, ist aber dennoch irgendwie befremdlich. Weshalb ziehe ich sowas immer wieder an? Ich könnte nicht nur ein Dinner für Spinner veranstalten, sondern ein ganzes Festival, so viele komische Käuze und Käuzinnen kenne ich. Vielleicht sollte ich das echt mal machen. Einen Spinner-Ball, ein Kuriositäten-Festival, “Burning”-Idiots. Ich bin mir sicher, so ein Event wäre äusserst amüsant.

 

Neulich im Drogeriemarkt

Ich stehe in der Schlange eines bekannten Drogeriemarktes und krame meinen 10 % Gutschein heraus. Dabei stelle ich fest, dass ich noch mindestens 4 solche Gutscheine habe, diese aber bald ablaufen. Beherzt klopfe ich dem älteren Mann vor mir auf die Schulter. Er dreht sich um und ich frage ihn, ob er einen meiner 10 % Gutscheine haben möchte. Er sagt angewidert “Nö” und dreht sich wieder um. Ich sage “Dann halt nicht”, drehe mich um und frage die nette junge Frau hinter mir. Sie ist begeistert, nimmt den Gutschein gerne und bedankt sich herzlich. Der ältere Herr dreht sich wieder zu mir und belehrt mich mit strengem Blick und erhobenem Zeigefinger: “Was man hat verschenkt man nicht einfach, das behält man!!! Heben Sie Ihre Gutscheine gut auf und verschenken sie nicht einfach!!!”. Bevor ich antworten kann, sagt die Kassiererin “Die laufen doch eh morgen ab”. Ich ergänze: “Ganz genau und da ich morgen nicht mehr her komme, nützen sie mir nichts mehr!”. Er sagt großspurig “Na wenn das so ist, dann nehme ich einen Gutschein”.

Ich gebe ihm einen Gutschein. Aber eigentlich hätte ich sagen wollen “Sie hatten ihre Chance! Nehmen Sie es als Lehre”. Wenigstens hat er sich durch ein kurzes Nicken bedankt. Was für ein anmassender und übergriffiger Typ! Der dachte wirklich, er müsste mir die Welt erklären und beibringen, dass man sein Eigentum zusammen hält und ja nie etwas verschenkt. Vielleicht habe ich sein toxisches Weltbild etwas aufgemischt, wer weiss. Mit etwas Glück hat die Situation ihn gelehrt, dass Freundlichkeit und etwas Nettes zu tun nicht schadet.