Muffintop und Cameltoe

Dank Kleiderkreisel Thread “was sieht an Frauen kacke aus” muss ich nicht dumm sterben und weiss seit heute, was ein Muffintop (fetter Ranzen) und Cameltoe (bei uns würde man sagen “man kann jeden Wunsch von den “Lippen” ablesen) sind.

Früher schon lernte ich, dass ich dem derzeitigen Schönheitsideal eines Thigh Gap entspreche. Toll, wenigstens einem Schönheitsideal entspreche ich. Ist doch schon mal was.

Meine persönlichen No Go`s sind:

Starke Solariumbräune (so eine orangene Gesichtshaut, beziehungsweise gegerbte Lederhaut), deutlich sichtbarer Damenbart, extrem künstliche Krallen, aufgemalte Augenbrauen, zu enge Kleidung, total überschminkte Gesichter, ungepflegtes Äußeres.

Ansonsten gilt “Schönheit liegt im Auge des Betrachters”.

 

Naturfriseur

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Gestern habe ich eine Naturfriseurin ausprobiert, die meine Haare mit einer Mischung aus Henna, Walnussschalen, schwarzem Tee und verschieden Gewürzen und Kräutern gefärbt hat.

Das Ergebnis seht Ihr oben. Ich finde, es ist sehr gut geworden.

Ich war mit meiner früheren Friseurin auch sehr zufrieden, aber der Salon in dem sie arbeitet, bietet keine Naturfarben an und ich möchte einfach die Umwelt und auch meinen Körper nicht mehr mit chemischen Farben belasten.

Die ersten grauen Haare, die ich leider schon habe, wurden blond und sehen jetzt aus wie Strähnchen. Vom Preis her war es auch nicht teurer als beim herkömmlichen Friseur und den Ansatz kann ich selber färben, dafür stellt sie mir dann zwischendurch die Mischungen zusammen und gibt mir das Pulver und die Anweisung mit. Einziger kleiner “Nachteil”: man riecht 1-2 Tage wie eine frischgemähte Heuwiese, aber ich denke, es gibt Schlimmeres.  Ach einen Nachteil gibt es doch noch: die Einwirkzeit dauert länger und ich saß fast 3 Stunden beim Friseur, aber ich war auch beim konventionellen Friseur schon öfter mal 2,5 Stunden. Dafür muss man es nur 1-2x im Jahr mit dem gesamten Haar durchfärben, ansonsten genügt der Ansatz alle 5-6 Wochen und ab und an nur zum schneiden hin. Sie hat bei mir auch eine spezielle Splißschnitttechnik angewendet für langes Haar, so dass von der Gesamtlänge nur ein paar Millimeter weg mussten. Mein Fazit: ich bin sehr angetan.

Weinbergschnecke

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auch diese Woche sah ich wieder ein wunderschönes Exemplar auf dem Weg zur Bushaltestelle. Es war offensichtlich nicht diesselbe, die mir vorletzte Woche über den Weg lief. Diese hier hat ein viel helleres Häuslein.  Jedenfalls habe ich mich sehr über diesen Anblick gefreut. Es gibt sie doch noch, die schönen großen Weinbergschnecken, wenn auch viel seltener als in meiner Kindheit, aber sie sind noch da.

Auch die vergangenen Tage habe ich mir oftmals ein Schneckenhaus gewünscht, in das ich mich zurückziehen könnte. Einfach irgendwo verkriechen…

Gestern waren wir auf der Geburtstagsfeier eines Kollegen meines Mannes. Ich kannte dort niemand, doch die Leute waren nett. Die Band spielte das Lied “Halleluja” und ich bekam so einen Anfall von Traurigkeit, dass ich mich mit Müh und Not zusammenreißen musste, um nicht gleich los zu heulen. Nein, ich bin für öffentliche Veranstaltungen und Parties noch nicht “gesellschaftsfähig”. Ich reiße mich zusammen, so gut es geht, aber es endet immer damit, dass ich heim komme und zum weinen anfange. Ich bin noch bei weitem nicht so weit, wieder am “normalen gesellschaftlichen Leben teilzunehmen”. Ich würde mich gerne einfach nur verkriechen für eine Weile… vielleicht ein paar Monate oder so, aber das geht nicht… ich muss zur Arbeit, das “Leben geht weiter”, die Welt dreht sich weiter, alles läuft seinen “normalen Gang”.  Ich muss stark sein, nicht nur für mich, ich kann mich nicht gehen lassen und in meine Traurigkeit fallen lassen, ich muss funktionieren.

Sehr unwahrscheinlich

In Bezug auf mein Fotoprojekt, gab mir ein ehemaliger Freund den sicherlich gut gemeinten Rat , ich solle “den Schwerpunkt eher auf Haustiere im klassischen Sinne legen: Hund, Katze, evntl. Pferde. “Ich hab zwar keine Ahnung, wie weit Tierliebe geht, aber daß jemand seine Ziege professionell fotografiert haben möchte, halte ich für unwahrscheinlich und das hinterläßt eher einen meine schönsten Ferien auf dem Bauernhof”-Beigeschmack.”

So oder ähnlich denken sicher viele Leute. Wer sollte denn eine Ziege oder ein Schaf, oder gar eine Ente oder Gans von einem Tierfotografen fotografieren lassen? Es sind doch “Nutztiere”, ebenso wie Esel, Rinder, Schweine… nur zum “Nutzen” für den Menschen. Nicht so, wie die “klassischen Haustiere” Hunde und Katzen, vielleicht noch das Pferd… obwohl das doch auch schon wieder in die Richtung “Nutzen” geht. Selten “hält” sich jemand ein Pferd, nur weil er es so gerne auf der Wiese galoppieren sieht. Nein, es wird zum reiten gehalten, bis es alt ist. In guten Fällen darf es dann auf der Wiese grasen wie es mag, in ganz schlimmen Fällen, wird es zum Abdceker gebracht, weil es ja keinen “Nutzen” mehr hat und nur noch “unnötig” Geld kostet. Solche Leute gibt es leider viele. Eine Frundin von mir, die reitet und selber Pferde hat, regt sich immer über diese Leute auf, was ich sehr gut verstehen kann.

Ich w ünsche mir, dass viel mehr Leute sich einfach Schafe, Ziegen etc halten, weil es einfach wundershöne Tiere sind. Nicht weil sie deren Milch, Fell, Haut und Fleisch wollen… sondern einfach, weil sie zur Familie gehören, wie die Hunde und wie die Katzen.

Meine Patenziege hat sich mich als Patin ausgesucht. Als wir letztes Jahr den Gnadenhof, wo Giovanni lebt zum ersten Mal besucht haben, kam er her, rieb sein Köpfchen an meinem Oberschenkel und schaute mich mit seinen schönen treuherzigen Augen an. Er ist genauso “zahm” und zutraulich und liebenswert wie eine Katze oder ein Hund.

Genau dieses Denken ist es, das zur Ausbeutung und Tötung bestimmter Arten führt, während andere Tierarten beim Menschen leben dürfen und teilweise schon wieder über die Maßen verhätschelt werden.

Ich wünschte, es gäbe einen Ort, an dem niemand Tiere tötet und mißbraucht und ausbeutet. Ein Ort, wo Mensch und Tier friedvoll zusammen leben und niemand beim Anblick eines Kälbchens an eine Leberwurst denkt. Ich wünschte, es gäbe keinen Speziesismus mehr auf der Welt.

Typisch frau

Vorgestern sagte einer meiner Freundinnen zu mir, dass sie sich fett und hässlich fühlen würde.

Diese Freundin ist (wie alle meine Freundinnen) total hüsch! Sie sieht sogar etwas aus, wie eine jüngere Schwester von Michelle Pfeiffer.

Fett ist sie ganz sicher auch nicht. Vielleicht ein paar Kilo mehr, aber fett ist was ganz anderes!

Doch auch ich kenne solche Phasen, wo ich mich fett und hässlich fühle. Woher kommt sowas? Ich bin dünn, vermutlich sogar zu dünn und trotzdem finde ich mich an manchen Tagen (nicht immer) urplötzlich fett… und hässlich…

Leider kenne ich fast keine Frau, der es anders geht. Gerade die, die am besten aussehen haben das verzerrteste Selbstbild. Woher kommt das? Die Zeitschriften? Die Schönheitsideale? Simpler Östrogenmangel am Ende des Zyklus? Der Druck der Gesellschaft mit dem grausamen 11. Gebot “Du darfst nicht alt/hässlich/fett aussehen!”?

Keinen Mann den ich kenne habe ich jemals sagen hören “ich fühle mich heute so fett und hässlich”. Frauen habe ich das schon sehr oft sagen hören, mich selber eingeschlossen.

Was kann man dagegen tun? Mehr Selbstvertrauen generieren, aber woher und wie? Nicht so überkritisch mit seinem Körper sein ist schon mal ein guter Anfang.

Mich nennt man oft Aufgrund meiner langen schlanken Beine Flamingo, Storch, Kranich, Graureiher… aber vor 2 Wochen sagte ein fremdes Mädchen zu mir “für Deine Beine würde ich töten!”

Vielleicht ist das, was wir als scheinbaren Makel empfinden gerade das, worum uns Andere beneiden. Perfektionismus ist so unendlich langweilig!

Doch dann gibt es wieder Tage, da beneide ich meine Adoptivkinder. Sie gehören der Spezies Felidae an und sind makelos und perfekt. Alles an ihnen ist vollendete Schönheit. Vom Schnurrhaar bis zur Schwanzspitze: looking great without efforts und das Beste daran: sie sind alterslos schön!

 

It Girl

Ein Kumpel sagte vor Kurzem zu mir “Hey, Dein Mann muss dringend berühmt und reich werden, weil DICH könnte ich mir so richtig gut als It Girl vorstellen”.

Ja das stimmt schon – ich habe schon etwas Tussenhaftiges an mir und entspreche wahrscheinlich rein optisch nicht dem Klischee der Veganerin/Tierschützerin/ Tierrechtlerin. Doch mindestens 50% meines Kleiderschrankes und meines Schmucks habe ich im Kleiderkreisel erkreiselt. Ich mag nicht, was alle haben. Mein Kleidungsstil ist durchaus etwas extravagant und ungewöhnlich und das Eine schließt ja das Andere nicht aus. Ich darf Spaß an Mode haben und kann deswegen auf jeden Fall Veganerin / Tierrechtlerin / Tierschützerin sein.

Vermutlich wäre ich eine zeitlang ein richtig gutes It Girl und würde mit meinen Freundinnen nach London fliegen etc, aber nach 2 Monaten würde mich das JetSetLeben vermutlich langweilen und ich bräuchte wieder einen Sinn im Leben.

Wenn ich reich wäre, könnte ich in die Politik gehen, aber dafür fehlt mir wahrscheinlich die nötige Skrupellosigkeit. Aber Geld ist bekanntlich Macht und diese Macht könnte ich für Tierrechte nutzen.  Ach ja, hätte wäre wenn… eigentlich will ich gar kein It Girl sein und auch nicht reich. Ich brauche nur so viel, dass ich für mich und meine Lieben alle Nahrunsmittel und Rechnungen bezahlen kann etc. Einfach so viel, dass die Lebenshaltungskosten gut gedeckt sind. Ich brauche keinen Luxus und auch kein JetSetLeben. Einfach ein schönes Leben in Harmonie mit Familie und Freunden und einem Job, den ich liebe. Das reicht vollkommen zum Glücklichsein.