Political Correctness

Gerade las ich in einem Thread im Kleiderkreiselforum, dass viele es “schlimm” und “rassistisch” finden, wenn sich Leute an Fasching / Karneval / Fassnacht als Schwarze, Indianer, Chinesen, Inder oder Sonstiges verkleiden.

Echt jetzt? Man kann wirklich alles übertreiben. Der Spaß an solchen Veranstaltungen ist für mich doch gerade der, in andere Rollen zu schlüpfen. Cowboy und Indianer ist speziell bei Kindern der Klassiker schlechthin. Weder die Kinder noch die Eltern sind deshalb Rassisten. Ich hatte als Kind auch ein Indianerkostüm und fand mich toll darin.

Ich sah mal an Fasching einen, der als Rosenverkäufer verkleidet war. Zu dieser Zeit waren Rosenverkäufer ein vorübergehendes Massenphänomen und ich fand den Typen mit seiner Alditüte und seinen Plastikrosen echt witzig. Die Verkleidungen passen sich oftmals dem Zeitgeschehen an.

Ich war mal als Engel verkleidet und habe so meinen Mann kennen gelernt. Wenn man jetzt den Correctness-Faden weiter spinnen würde, dann wäre das wohl sowas wie Blasphemie, mich als Engel zu verkleiden. Dieses Jahr will ich vielleicht als Waldfee gehen – puh… ist das nicht Verherrlichung von heidnischen Figuren? Was ist mit den ganzen Hexen und Teufel(innen)? Oder gar Diejenigen, die als “leichte Mädchen” verkleidet sind. Also tztztztztz! Wenn man will, findet man an beinahe jeder Verkleidung etwas “Verwerfliches”.

Irgendwann kehrt sich vermeintliche politische Korrektheit ins Gegenteil um und schränkt die Menschen mehr und mehr ein.

Es ist komplett egal, ob man sich an Fasching als Nonne, als Geisha, als Pharao oder als Neandertaler verkleidet – Hauptsache, man hat Spaß daran. Es ist Fasching – gerade den sollte man nun wirklich nicht so bitterernst nehmen.

Zum Glück sind es nur Katzen

Ich fahre oft mit öffentlichen Verkehrsmitteln und es bleibt ab und an nicht aus, dass man unabsichtlich die Gespräche seiner Mitbürger mit anhören muss.

Zwei Frauen unterhielten sich an der Bushaltestelle. Die eine regte sich über ihre Nachbarn auf, die Dauerraucher wären und ständig in der Wohnung rauchen würden, was sie auch riechen würde, weil sie genau darüber wohnt. Diese Raucher hätten zwei Katzen und die Frau fand es unzumutbar für die Katzen, ständig in dieser Räucherbude leben zu müssen. Daraufhin erwiderte die Andere, “zum Glück sind es nur Katzen und keine Kinder”.

Ich lasse diese Begegnung jetzt einfach mal so stehen und jeder kann darüber nachdenken, ob ein Tier weniger das Recht auf ein unversehrtes Leben hat, wie ein Kind und falls jemand der zweiten Dame zustimmt, dann weshalb, mit welcher Begründung Tiere weniger wert sein sollen.

Andersartigkeit

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Nehmen wir einmal an, ich würde heute beschließen, ab jetzt nur noch mit diesem Diadem auf dem Kopf herum zu laufen, egal wo und wann. Es gefällt mir ausgesprochen gut, also was spräche dagegen?

Klar, die Leute würden über mich tuscheln “Schau Dir die mit dem Krönchen da an, die hat sie doch nimmer alle”, “Jetzt ist sie komplett übergeschnappt”, “Etwas seltsam war die ja schon immer”. Vermutlich würden mich meine Kollegen sehr bald darauf hin weisen, dass ich das Diadem gerne in meiner Freizeit tragen könnte, aber dass es nicht ins Geschäftsleben passt und ich es unterlassen soll.

Ich würde niemand mit dem Krönchen stören, es sähe nicht irgendwie abschreckend aus, es würde niemand Angst machen, es ist kein religiöses Symbol. Man könnte es als modisches Accessoire bezeichnen, wie etwa Statementketten. Doch die darf ich durchaus tragen, wann es mir beliebt. Anders sähe es womöglich aus, wenn plötzlich alle Frauen das Geschmeide auf dem Kopf tragen würden. Dann wäre es ein gesellschaftlich anerkannter Trend und höchst wahrscheinlich hätte dann auch im Arbeitsumfeld niemand mehr etwas dagegen. Solange ich jedoch alleine auf weiter Flur mit diesem neuen “Trend” wäre, würde ich dafür als etwas exotisches betrachtet werden. Eine, die um jeden Preis auffallen muss.

Wäre es meine “Schuld”, wenn die Leute dann über mich reden würden, hinter mir tuscheln würden, mich für verrückt erklären würden? Hätte ich es herausgefordert? Wenn ich mich dann darüber aufregen würde  dass die Leute mich aufgrund meines Kopfschmucks anders behandeln, mich sogar deswegen mobben würden, bzw. ich mich dafür als Mobbingopfer betrachten würde, wäre das mein Problem? Was dann? Müsste ich es dann abnehmen, damit wieder “Ruhe” wäre und alle “zufrieden” wären? Endlich läuft sie wieder rum wie alle anderen auch, würde es dann vermutlich heißen. Selbstverständlich würde mir noch eine Weile der Beigeschmack der “Diadem Trägerin, die ums Verrecken was Besonderes sein wollte” anhaften. Doch irgendwann würden es die Mitmenschen vergessen oder sich nur noch vage daran erinnern. Ich hätte mich dann in meiner Persönlichkeitsentfaltung eingeschränkt und auf das auffällige, aussergewöhnliche Schmuckstück verzichtet um die anderen zu beruhigen. Doch was ist mit mir? Warum will ich auf Teufel komm raus anders sein wie die anderen, obwohl ich weiss, dass ich damit anecke? Gefalle ich mir in der Opferrolle? Das arme Ding, dass wegen seinem Kopfputz verspottet und belästert wird?  Was kann ich denn dafür, dass ich ein Faible für Tiaras habe. Das ist doch schließlich mein gutes Recht damit herumzustolzieren.

In dem Fall hätte ich zwei Möglichkeiten:

  1. Drauf pfeifen, was den anderen gefällt, was sie reden, tuscheln, mir direkt ins Gesicht sagen würden etc und das Ding hoch erhobenen Hauptes tragen.
  2. Es abnehmen, wenn ich es nicht ertragen kann, dass die “Anderen” tagtäglich darüber reden und nicht müde werden es zu tun.

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Brot und Spiele

Die Geschichte hat uns gelehrt, dass das Ende einer jeden großen Zivilisation mit Dekadenz eingeläutet wurde. Gladiatorenspiele, Tier- und Menschenopfer, Pranger, öffentliche Demütigungen.

Die Vorstufe dazu sieht man derzeit wieder auf den privaten Fernsehkanälen.

Dschungelcamp, Schwiegertochter gesucht, Frauentausch, der Bachelor und DSDS.

Die Liste ist beliebig erweiterbar durch ähnliche TV-Formate. Skripted Reality…

Man könnte es auch zur Schau Stellung von schlichteren Gemütern nennen. “Belustigung” der Zuschauer auf Kosten der Menschenwürde.

Vielleicht ist die nächste Stufe wieder ein Gladiatorenkampf oder Ähnliches. Man kann das bestimmt medienwirksam in Szene setzen. Noch gibt es Gesetze, die das verbieten, aber wer weiß wie lange. Erlaubt sind von Anfang an sogenannte “Ekelprüfungen” und die Leute werden dort zwei Wochen lang nur mit Reis und Bohnen ernährt. Teilweise sind unter den “Kandidaten” auch betagtere Menschen .  Aber ich vergaß, es werden ja auch Käfer, Maden und Tierhoden verspeist. Für eine ausgewogene Ernährung ist also wirklich gesorgt…

Was finden die Zuschauer an solchen Formaten?  Warum schaut man sich an, wie die Kandidaten Grabbeltiere und Tiergenitalien essen müssen und in stinkender Brühe tauchen sollen? Und nein, ich habe es mir nicht angesehen. Ich weiss es von Gesprächsfetzen an öffentlichen Plätzen, denen ich mich leider nicht entziehen konnte.

 

Abendessen vom 25. Januar 2016

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Weil ich heute nachmittag frei hatte und richtig Lust zum kochen, gab es heute ein etwas aufwendigeres Abendessen. Als Vorspeise gab es eine Kürbis-Kokos-Suppe, als Hauptgericht Zucchinispaghetti mit frischer Tomatensoße und Salat. Diesmal beherrschte ich meinen Monsieur Cousine schon besser und es wurde ein fast perfekter Rettichsalat, anstatt Rettichpüree, wie bei meinem ersten Versuch.

Payback-Kartenleser

Seit ein paar Tagen gibt es bei DM jetzt diese Kartenleser, wo man jetzt selbst die Payback-Karte einlesen kann. Ich habe das jetzt schon in 3 verschiedenen DM Märkten ausprobiert und bin jedes Mal gescheitert. Ich habe die Karte in verschiedenen Abständen über das Lesegerät gehalten. Hinter mir natürlich schon eine Schlange von Menschen… bis die Geduld der Kassiererin ein Ende hatte und mir die Karte aus der Hand nahm und voilà, bei ihr piepste das Ding natürlich sofort.  Jetzt traue ich mich schon gar nicht mehr, zu versuchen, die Karte einzulesen. Geht das nur mir so? Vielleicht sollte ich mein Restguthaben als Gutschein ausdrucken und es dann gut sein lassen, mit diesen nervigen Karten.

normal

Beim Mittagessen in einer Gaststätte habe ich heute folgenden Satz aufgeschnappt “die eine Tochter von XY ist Vegetarierin, die andere Veganerin und die Mutter ist normal”.

Solche Sätze habe ich schon öfter gehört. Die Menschen denken sich nichts Böses, wenn sie so etwas sagen.

Es wird von der Allgemeinheit als normal angesehen, dass man Tiere für sich töten lässt um sie zu essen. Wenn man Bilder im Fernsehen oder in Zeitschriften sieht, wo Tiere in enge Käfige gesperrt werden und in ihren eigenen Exkrementen liegen müssen, oder wo man sieht, wie sie geschlachtet werden etc, dann hört man auch schon öfter mal “ich kann das nicht sehen”. Was ich verstehen kann. Ich kann solche Reportagen und Bilder auch nicht ansehen. Es tut mir in der Seele weh.

Immer mehr Menschen erkennen den Zusammenhang von Karnismus und dem daraus resultierenden Leid. Bald wird es  auch im Sprachgebrauch nicht mehr “normal” sein, tierische Produkte zu konsumieren. Die Menschheit ist auf einem guten Weg dort hin. Noch sind es 1% der Weltbevölkerung, jedoch stetig wachsend. Es gibt da diese Theorie, von der ich irgendwo mal gelesen habe. Wenn eine Bewegung die 5% Hürde überschritten hat, wird sie zum Mainstream. Bis dahin fehlen nur noch 4%.

4% trennen uns von der “Normalität”.