13 Jahre

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Morgen sind es 13 Jahre, seit ich verheiratet bin. Ich habe heute mein Hochzeitskleid angezogen und es passt noch immer wie angegossen. Die Haare sind dunkler geworden, das Gesicht etwas faltiger, die Sehkraft schlechter. Es hat sich aber noch viel mehr verändert in 13 Jahren, nicht nur rein äußerlich.

Wir verloren unser ungeborenes Kind vor fast genau 11 Jahren im 5. Monat, unseren Spocky ebenfalls völlig unerwartet und plötzlich vor 11 Jahren, wir mussten meinen Papa vor 7 Jahren gehen lassen, meine Freundin Sonja starb vor 6 Jahren an Krebs, unsere MissC vor 3 Jahren,  wir bekamen Gizmo vor 6 Jahren und Merlin vor zwei Jahren und verloren beide vor 1 Jahr. So viele Verluste in den letzten 11 Jahren. Heute vor einem Jahr lag unser Gizmo im Sterben. Wir wussten es. Er hatte ein bösartiges Lymphom. Der Krebs war leider schneller als alle Behandlungsmöglichkeiten, die wir ausprobierten.

Auch Freunde kamen und gingen. Manche blieben und werden bleiben mit anderen hat man sich entfremdet. Das ist der Lauf des Lebens. Ein stetiges auf und ab. Wen ich die Hochzeitsbilder anschaue, dann sind von den Freunden von damals nur ganz wenige noch immer Teil unseres Lebens und wenn wir heute heiraten würden, würde ein Großteil der damaligen Gäste nicht mehr dazu gehören, dafür würden wir nun neue Freunde einladen. Daran ist nichts schlimmes und man mag die Menschen noch immer. Nur hat man im Laufe der Jahre festgestellt, dass man nicht so viel gemeinsam hat, ausser vielleicht dem gemeinsamen Hobby oder was auch immer einen damals verbunden hat.

Dieses Jahr haben wir Muffin und Yoshi adoptiert und wir hoffen, wir werden sie und auch Orpheus und Onya noch sehr lange um uns haben dürfen. Ein Jahr ohne Tod wäre mal wieder gut. Zuviel Tod ist schwer zu verkraften. Es wird auch nicht mit zunehmender Konfrontation “leichter”. Es bleibt immer gleich schmerzhaft und schwer, wenn man geliebte Wesen gehen lassen muss.

Dieses Jahr können wir unseren Hochzeitstag wieder mit mehr Leichtigkeit feiern, trotz Pandemie, trotz noch nicht ganz optimaler Vergesellschaftung von Onya und Yoshi (die Untertreibung des Jahres). Es schwebt kein Damoklesschwert über uns. Für diesmal. Es werden wieder schwerere Zeiten kommen, das ist leider unvermeidlich. In guten wie in schlechten Zeiten. Leben und Tod. Weinen und Lachen. Das alles gehört zum Leben. Wie unwichtig sind da so Oberflächlichkeiten, wie das ein Kleid nach 13 Jahren noch 1A passt und man nicht zugenommen hat.

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