Sommer im Oktober

IMG_5877

Heute – am 16. Oktober – hatte es fast 30C°. Es war schön, die Sonne zu genießen, dennoch war es auch seltsam. Es fühlte sich unnatürlich an. Etwa wie Glühwein im Freibad oder Palmen auf dem Weihnachtsmarkt. Werden wir durch den Klimawandel noch mehr solche Phänomene erleben? Als Kind habe ich mir immer gewünscht einmal im Sommer Geburtstag zu haben. Heute hoffe ich, dass es doch nicht so weit kommt, dass ich am 11. Dezember im Garten feiern kann, bei sommerlichen Temperaturen. Es wäre schlicht nicht der Jahreszeit entsprechend. Ich fand die warmen Tage heute, gestern und vorgestern wirklich schön, aber ich war auch etwas melancholisch. Die Sandalen sind schon verstaut, die Sommersachen umgeräumt und den Wintersachen gewichen. Die Natur und auch ich haben uns auf Herbst eingestellt. Vielleicht war es aber auch ein letzter Abschiedsgruß des Sommers. Morgen wird es nochmal so warm und ich werde es einfach genießen, ohne darüber nach zu denken . Bei den Kelten gab es nur Sommer und Winter und der Sommer ging von Beltane bis Samhain: Also ist noch zwei Wochen Sommer!

 

“Nein Danke” – oder wie ich eine schöne Überraschung erlebte

Neulich war ich beim Bäcker und vor mir stand ein älterer Herr. Bestimmt schon weit über 60 Jahre alt. Er war groß und breitschultrig – ein richtiger Bär von einem Mann. Er bestellte bei der Bedienung einen Kaffee, den er an einem der Stehtische trinken wollte. Die Bedienung fragte ihn, ob er Milch wolle, aber er verneinte energisch. Daraufhin entgegnete die Frau “Wir haben auch laktosefreie Milch, falls Sie intolerant sind”. Der Herr entgegnete ihr freundlich aber bestimmt “Nein, ich bin nicht Laktose-intolerant, ich lebe vegan!”

Ich lächelte ihn so glückselig an, dass er bestimmt gedacht haben muss, dass ich eine entlaufene Irre bin. Als ich die Bäckereiangestellte jedoch nach einem veganen Gebäck fragte, verstand er und lächelte ebenfalls.

Das war so ein tolles “Wir sind nicht allein”-Gefühl.  Wir werden immer mehr und das ist gut so!

Die tollste Frau der Welt

Gestern war ich mit Freunden auf einer Party. Meine Freundin war die Fahrerin, aber auch mir war nicht nach trinken. Ich bestellte fast den ganzen Abend nur Saft.  Jedoch war der Saft im gleichen Glas abgefüllt, wie die alkoholischen Getränken, so dass es auf Aussenstehende so wirken musste, als ob ich einen Wodka-Kirsch nach dem anderen trinken würde.

Je später der Abend, desto betrunkener wurden die Gäste um uns herum. Wir hatten irgendwann eine Art “Fanclub” von betrunkenen Männern um uns geschart, die sich auch vom mehrfachen vorzeigen des Eherings und eindeutigem Bekunden von Desinteresse nicht abhalten ließen, ständig um uns herum zu schwirren. Einer war selbst verheiratet. Ich glaube sogar, dass das Gegenteil der Fall war. Je unerreichbarer und unnahbarer wir waren, desto mehr weckten wir wohl den “Jagdtrieb”.

Zu fortgeschrittener Stunde wurden die Anmachsprüche immer unrealistischer von “Du bist sooo schön” bis hin zu “Du bist die tollste Frau, die ich je gesehen habe”. Blablablabla. Fällt eine Frau wirklich auf so etwas herein? Was versprechen sich die Typen von ihrem Gesülze? Sind die dann irgendwann so vom Alkohol beeinträchtigt, dass ihnen wichtige Details, wie etwa dass eine Frau ihnen den Ringfinger unter die Nase hält und deutlich sagt “Ich bin glücklich verheiratet, schleicht Euch”, verdrängt werden?

Es war auch ein Bekannter dabei der meine Freundin jedesmal an gräbt, wenn er betrunken ist, nüchtern nie. Seit Monaten geht das schon so. Ist er nur unter Alkoholeinfluss mutig genug? Jedoch wirkt ein lallend vorgetragenes Kompliment wie “Deiiiin WhatsAppppp Profilllbilddd is d`Hammr, des weiste schon?” nicht gerade attraktiv…

Macht der Konsum von zu viel Alkohol die Menschen bescheuert? Ja, ich glaube schon! Meine gestrigen anthropologischen Studien lassen dies schwer vermuten.

Die Fleischesser essen uns die Zukunft weg

Das ist leider ein Fakt. Immer wenn ich den unsinigen Spruch “Du ißt meinem Essen das Essen weg höhöhöhöhö Schenkelklopfer” höre, dann kommt in mir der Impuls hoch, zu sagen “Du ißt uns allen die Zukunft weg und bist nicht nur für das Leid und den Tod von Millionen Tieren mitverantwortlich, sondern auch für die Umstände in der sogenannten dritten Welt und auch zu einem großen Teil mitverantwortlich für den Klimawandel. Nur weil es angeblich so gut schmeckt und man darauf nicht verzichten kann”. Leider wollen die wenigsten die Wahrheit hören und Karnismus ist gut indoktriniert. Es ist doch auch legal, gewisse Tierarten auszubeuten und zu töten. Vieles ist “legal” und deswegen trotzdem grundlegend falsch und moralisch und ethisch inakzeptabel, während manches, das “illegal” ist, gut ist.

Ein Richter hat Tierrechtsaktivisten von ARIWA, die Missstände in einem Mastbetrieb dokumentiert hatten, diese Woche nicht nur freigesprochen, sondern er hat ihre Tat gelobt! Ein Meilenstein! Vielleicht sickert es wirklich langsam in das kollektive Bewusstsein der Menschen ein, dass Tiere das gleiche Recht auf ein gutes unversehrtes Leben haben, wie wir Menschen. Hoffentlich hat der “100ste Affe” es bald begriffen.

Was wäre, wenn wir nicht lügen und uns nicht verstellen müssten?

gestern zappte ich so durch die TV Kanäle und entdeckte ein Sendeformat namens “Das Vorstellungsgespräch”.

Es war wie bei einem Unfall, ich musste kurz hinschauen. Die “Personaler” fragten die “Bewerber” so dämliche Fragen, wie “wenn Sie ein Kleidungsstück wären, was wären Sie dann und warum”. Die Probant…. ähm  “Bewerber” antworteten brav so etwas wie “Ich wäre ein Jumpsuit, weil der praktisch ist”. Ganz abgesehen davon, dass ein Jumpsuit so ziemlich das unpraktischste Kleidungsstück überhaupt ist (besonders wenn man mal das stille Örtchen aufsuchen muss), was sollen solche Fragen bezwecken? Wenn es ein echtes Bewerbungsgespräch gewesen wäre, hätte das Unternehmen wirklich etwas von solchen Antworten gehabt?

Ich habe das noch nie verstanden. Was verspricht sich ein Personalchef davon, Bewerbern Fragen zu stellen wie “Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?”, “Was sind Ihre Schwächen?”, “Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?”

Wie die wohl schauen würden, wenn mal Jemand wirklich ehrlich antworten würde “Keine Ahnung, nur möglichst weit weg von meinem jetzigen Arbeitgeber, denn wenn ich dort glücklich wäre, würde ich mich nicht woanders bewerben”, “Ich könnte jetzt irgendeine vermeintliche “Schwäche” nennen, die aber doch insgeheim eine “Stärke” ist, das ist mir aber zu blöd, deshalb sage ich ehrlich, dass ich ein Morgenmuffel bin, dass ich ein Problem mit starren Hierarchien habe und dass ich Gänsehaut bekomme, wenn ich nur den Begriff Jour-Fixe höre” und “meine Familie, was denn sonst?”

Bringt es den Firmen wirklich etwas, wenn man sich etwas aus den Fingern saugt und statt ehrlich zu sein “In fünf Jahren sehe ich mich in einer leitenden Position in Ihrem Betrieb, denn ich suche eine neue Herausforderung” und “Ich bin immer extrem genau und gewissenhaft” und “Natürlich ausschließlich ein Produkt, das Sie herstellen” antwortet?

Das ist doch bescheuert. Warum sagt man nicht offen und ehrlich was man gegenseitig voneinander erwartet? “Wir erwarten dies und das, würde Ihnen das Spass machen? Wir können Ihnen dies und das zahlen, wäre das ok für Sie zum leben? Spass an der Arbeit und am Leben ist uns wichtiger als Gewinnoptimierung und Effizienzsteigerung. Wir wollen Mitarbeiter, die zu uns passen und die glücklich sind in dem was sie tun.” Ach ich vergaß… sowas wollen die wenigsten Unternehmen. Es geht doch fast immer nur um immer mehr Geld und Macht, nicht um die Menschen, schon gar nicht um das Wohl von Tieren. Ich wünschte, es wäre anders und alle Firmen würden weniger auf Profit aus sein und nach immer mehr streben, sondern so wirtschaften, dass es für alle für ein gutes Leben reicht und man noch genug Sicherheitsrücklagen hat. So Ressourcen-schonend wie möglich, ohne Lebewesen zu verletzen mit dem Hauptziel, dass alle Mitarbeiter ihre Berufung leben können. So utopisch ist das doch gar nicht.

Mein Kleiderentwurf

IMG_2820

Dieses Kleid und noch viele mehr habe ich gezeichnet. Es ist eine Art Gipsy Style Kleid mit Mondphasendruck. Meine Kollektion nenne ich “Urbane Göttin”.  Entwürfe für Frauen, denen Basic-Mode viel zu langweilig ist. Ich habe die Kleider gezeichnet, die ich mir gerne kaufen würde, wenn sie erhältlich wären. Ich kaufe mir immer seltener Klamotten, weil mir einfach kaum etwas gefällt. Das schont zwar meinen Geldbeutel, aber ich bin doch sehr Mode-affin. Ich mag schöne Kleider so gerne. Wenn es sie schon nicht gibt, dann kann ich mir wenigstens die Zeichnungen anschauen. Das ist fast wie einkaufen. Vielleicht nähe ich sie eines Tages auch selbst, wenn ich die passenden Stoffe finde und meine vierpfötigen Mitbewohner mich nähen lassen. Meistens muss ich mit dem nähen warten, bis sie alle vier tief und fest schlafen, weil meine kleinen Mit-Designer aus nächster Nähe zuschauen müssen, was ich da so treibe. Das löst dann bei mir sofort die Panik aus, dass sie ihre Pfötchen in die Nadel bekommen könnten oder sich sonst irgendwie verletzen würden, oder Fäden verschlucken. Aus diesem Grund ist nähen bei mir zur absoluten Ausnahme geworden.