Dieses Eichhörnchen begegnet mir seit einiger Zeit morgens auf dem Weg zur Bushaltestelle. Leider sind diese putzigen Gesellen vom Aussterben bedroht. Umso mehr freue ich mich jedes Mal, wenn ich eines sehe. Das Bild wurde mit dem Handy gemacht, daher ist die Bildqualität nicht optimal. Ich hoffe, es eines schönen Tages gestochen scharf mit der Spiegelreflex fotografieren zu können.
Allgemein
Again what learnt
wie es in einer früheren Comedy Serie des Radiosenders SWR3 einmal hieß.
Ich habe heute gelernt, dass direkte Kommunikation Gutes bewirken kann und ich bin überrascht, wer alles meinen Blog ließt :-D.
Corona und nichts als Corona
Ganz ehrlich, ich kann es nicht mehr hören! Nein, ich leugne das Virus nicht, bin absolut keine Querdenkerin und ich weiss, dass es tödliche und sehr schwere Krankheitsverläufe gibt. Natürlich habe auch ich Angst, dass sich geliebte Menschen und Tiere anstecken könnten. Um mich selbst habe ich keine Angst. Wenn meine Zeit abgelaufen ist, ist sie eben abgelaufen und wenn ich mich anstecken sollte und daran sterbe, dann war das eben mein Schicksal. Um aber andere nicht zu gefährden, halte ich mich an alle sinnvollen Regeln.
Ich kenne aber auch Leute, die haben seit einem Jahr echt kein anderes Thema mehr! Das nervt. Es gibt trotzdem noch ein Leben. Was nützt es, wenn man sich jede Nachricht reinzieht und in ständiger Angst vor der Krankheit lebt? Es ändert doch auch nichts an der Situation. Es zieht einen nur noch mehr runter und das kann ich gerade echt gar nicht gebrauchen. Ist doch alles schon schwer genug, da muss ich mich doch nicht ausschließlich mit Schlimmem und Negativem beschäftigen.
Ich kenne Personen, die wechseln die Strassenseite, wenn ihnen jemand auf dem selben Gehweg entgegenkommt. Andere, grüßen einen nicht, weil sie vermutlich Angst vor Aerosolen haben. Vielleicht sind das aber auch einfach nur stoffelige Arschlöcher. Ich kenne welche, die schon morgens wenn sie aufwachen und ein leichtes Kratzen im Hals haben sofort denken “Ohje, jetzt habe ich Corona”. Ich kenne auch welche, die erzählen nur von Leuten, die an Corona erkrankt sind, an Corona gestorben sind, Spätfolgen von Corona haben. In Endlosschleife! Egal wie gut man vorher drauf war, nach einem Gespräch mit ihnen, ist man bestimmt depressiv drauf. Natürlich kann man sich über diese Themen unterhalten, aber doch nicht ausschließlich als ob es überhaupt kein anderes Thema mehr gäbe.
Kürzlich sah ich eine Person, eingemummt bis zum geht nicht mehr, obwohl es relativ mild war. Ich erkannte sie fast nicht. FFP2 Maske, Mütze, Schal, Jacke, Handschuhe. Es schauten nur die Augen raus, sonst war alles komplett abgedeckt. Wie wäre es mit so einem Ganzkörperanzug, wie in Katastrophenfilmen? Oder einer Gasmaske? Wir waren im Freien auf 3 Meter Entfernung, meine Fresse, man kann echt alles übertreiben! Wie die Leute, die alleine im Auto hocken und noch ne Maske tragen. Wenn ich sowas sehe, denke ich immer “Aha, ein/e DeppIn”. Ist doch wahr!
Und ganz ehrlich, ich kann die jungen Leute verstehen, wenn sie die Schnauze voll haben. Kann sich noch jemand erinnern, wie es war jung zu sein? Ein Teenager? Ich schon! Da war das Wichtigste, sich mit Freunden zu treffen, sich von den Erwachsenen abzugrenzen und sorglos Spass zu haben. Die Generation, die jetzt ganz jung ist, wird all dem beraubt, was für mich in dem Alter selbstverständlich war. Dass das zu Verhaltensstörungen und Depressionen führt, verwundert mich nicht.
Ich kann auch die Ausgangssperre nicht so ganz nachvollziehen. Ich glaube nicht, dass bei den derzeitigen kühlen Temperaturen all zu viele Leute allzugange nachts unterwegs sind. Ab 21:00 Uhr springt einen das Virus dann hinterrücks an oder was, aber ab 5:00 Uhr morgens ist alles wieder anders? Vor ein paar Wochen war es noch 20:00 Uhr. Verrückt! Die Regeln nehmen teilweise absurde Ausmaße an. Zuerst waren Masken als unsinnig angesehen, dann auf einmal musste sich jeder selbst Lappen aus alten Stofffetzen nähen, doch plötzlich – nach Monaten – sind sie auf einmal verboten und nur noch medizinische Masken erlaubt. Andere Länder haben ihre Bevölkerung schon zu großen Teilen durch geimpft, doch hierzulande sind wir bei momentan 3 % doppelt Geimpften.
Ich kann und will mich nicht den ganzen Tag mit dem Virus, einer möglichen Ansteckung und Angst und Schrecken beschäftigen. Deshalb schaue ich fast nur noch Netflix und im Radio wechsle ich den Sender, wenn wieder das böse C. Wort fällt. Wenn Ihr an Corona Panik leidet und nichts anderes mehr im Schädel habt, dann ist das Euer Ding und da mische ich mich nicht ein. Bevor ihr mich jedoch mit Maske und Handschuhen trefft und mir das Gefühl gebt, dass ich aussätzig bin, bleibt lieber gleich weit weg von mir.
Ich hoffe für uns alle, dass es bald vorbei ist und wir uns wieder treffen können, ohne Angst, uns gegenseitig anzustecken. Bleibt alle gesund, auch mental!
Wenn die Corona-Scheisse vorbei ist, freue ich mich auf:
- die lustigen gegenseitigen Kochabende mit einem befreundeten Paar
- Spazierengehen mit meiner besten Freundin
- endlich mein Patenschweinchen zu besuchen
- endlich meinen Patenziegenbock wieder zu besuchen
- Geburtstage im Familien- und Freundeskreis
- Picknicken mit Freunden
- Happy Hour in meiner Lieblingsbar mit Freunden
- Essen gehen bei unserem Lieblingsvietnamesen und unserem Lieblingsitaliener und beim Japaner
- Biergarten mit Freunden und Cidre
- Kinoabende
- Grillende bei uns im Garten
- Frauenflohmärkten und dort mit Freundinnen nach Schätzen stöbern
- Freibadbesuche mit meiner besten Freundin und dort am Beckenrand sitzen und die Beine ins Wasser strecken
- den nächsten Fasching und dort endlich wieder tanzen und lauthals die Songs mitsingen
- Party machen
- Masken-freie Gesichter
- angstfreies Leben
Never look back
In Filmen und Serien ist es oft so, dass die Protagonisten noch an ihren Expartnern hängen oder gar wieder mit ihnen zusammen kommen. Im echten Leben kenne ich nur zwei Fälle, wo das gut ausgegangen ist und es wirklich so war, dass die Paare nach einer Trennung wieder zusammen gefunden haben. Beide waren aber nur wenige Monate getrennt.
In den meisten Fällen ist es allerdings eher so, dass die Expartner keine Rolle mehr spielen, es sei denn, man hat gemeinsame Kinder. In diesen Fällen ist man gezwungen weiterhin mit ihnen in Kontakt zu sein. Ich für meinen Teil denke nie an meinen Ex und habe den vergessen, wenn mich niemand an ihn erinnert und das ist vollkommen ok so.
Vielleicht ist es das Gleiche mit dem “Zurück zum / zur Ex” wie mit dem Ausdruck “Grundgütiger”. Ist schon mal jemand aufgefallen, wie oft in Filmen und Serien “Grundgütiger” ausgerufen wird? Das sagt doch im wahren Leben niemand! Ich jedenfalls kenne niemand der das schon mal gesagt hat, es sei denn er hat Doc Brown aus “Zurück in die Zukunft” zitiert.
Wenn das nächste mal jemand wieder mit seiner / seinem Ex zusammen kommt, werde ich es lautstark mit “Grundgütiger” kommentieren.
Sprachnachrichten
Es gibt Begebenheiten und Situationen, die mich doch daran erinnern, dass ich schon etwas länger auf diesem Planeten lebe. Sprachnachrichten gehören eindeutig dazu. Wenn ich welche erhalte, die mehrere Minuten lang sind, manchmal über 10 Minuten lang, dann habe ich Mühe, mir alle Informationen zu merken und wenn ich dann – ebenfalls mit einer Sprachnachricht – antworte, muss ich mich bemühen, dass ich auf alle angesprochenen Themen eingehe und nichts vergesse. Das setzt mich dann immer unter Druck und manchmal fällt mir hinterher ein, dass ich doch was vergessen habe oder gar einen Namen verwechselt habe. Eine liebe Bekannte schickt mir oft und viele Sprachnachrichten. Bei ihr sehe ich es auch ein. Sie hat ziemlich viel um die Ohren, hat viele Lebewesen zu versorgen, studiert “nebenher” noch und ist Stammkunde bei verschiedenen Tierärzten. Sie schickt mir die Sprachnachrichten entweder aus dem Auto, aus dem Wartezimmer der Tierärzte oder spät nachts, wenn sie dann wirklich mal zur Ruhe kommt. Ein Telefonat wäre mit ihr eher schwierig zu bewerkstelligen.
Als ich die akute RCS hatte und kaum was gesehen habe, war ich auch dankbar für die Möglichkeit von Sprachnachrichten.
Dennoch finde ich Telefonate generell besser. Man kann interagieren und gleich zu den angesprochenen Themen was sagen. Ich muss mir nix merken oder gar aufschreiben. Ich vergesse auch nichts. Es ist nicht so distanziert, als wenn man sich minutenlang einen Monolog anhört. Es entstehen auch weniger Missverständnisse, weil man gleich fragen kann, wenn man etwas nicht richtig verstanden hat.
Telefonate verbinden mehr. Sprachnachrichten sind ok, wenn sie die Ausnahme bleiben oder von Menschen, von denen ich weiss, dass sie aus verschiedensten Gründen nicht so telefonieren können. Prinzipiell bevorzuge ich aber das gute alte Telefongespräch.
Stringent nervend
Es gibt so ein paar Begriffe und Redewendungen, die mir einen eiskalten Schauer über den Rücken jagen:
“Stringenz”, “Compliancerichtlinien”, “Arbeitsanweisungen”, “agiles Handeln”, “Das haben wir schon immer so gemacht”, “Das Leben ist kein Zuckerschlecken (bzw. die schwäbische Variante s’Läba isch koi Schlodzar)”, “Wenn wir erst in Rente sind machen wir dies und das” (nur erlebt man diese Zeit oft nicht)”, “Dafür sind wir zu alt”, “Ohne harte Arbeit kommt man zu nichts”, “So ist das eben, daran können wir nichts ändern”, “Was kann ein Einzelner schon tun”, “Man kann nicht alle retten”, “Bundesjugendspiele”, “Zirkeltraining”, “Mindset”, “Resilenz”, “Trigger”… to be continued..
Gefangen
In einem Spinnennetz gefangen. So fühle ich mich die meiste Zeit. Ich weiss, dass nur ich selbst mich aus den Spinnenfäden befreien kann. Paradoxerweise fühle ich mich in der Gefangenschaft auch sicher. Ausserhalb des Netzes könnte es gefährlich sein. Innerhalb des Netzes wird mich aber irgendwann die “Spinne” fressen. Ein Dilemma!
Sei Du selbst
Das ist einfach gesagt. Wenn ich wirklich und wahrhaftig mein “Wahres Ich” rauslasse, würde ich bestenfalls als egozentrisch gelten, schlimmstenfalls in einer Zwangsjacke enden.
Wenn ich mich nicht “zurücknehmen” und auf Konventionen, die “Anderen Leute” und den aktuell gültigen Zeitgeist pfeifen würde, könnte es schon sein, dass ich ab und zu in Ballkleidern oder meinem Rotkäppchenkostüm anzutreffen wäre. Ein Krönchen zur Arbeit und meine Katzenmaske als Mund-Nasen-Schutz wäre durchaus im Rahmen des möglichen. Das wären aber nur Äußerlichkeiten. Gravierender wären die “inneren Werte”. Mein wahres Selbst ist nämlich nicht so zurückhaltend, nett, freundlich und angepasst. Die innere Sau, die ich rauslassen muss, ist aufmüpfig, rebellisch, unangepasst, politisch inkorrekt, oftmals gnadenlos ehrlich, wütend. Die echte Margit ist auch nicht dieses unsichere Wesen, das mir unglaublich auf den Zeiger geht. Ich bin im Grunde nicht so ängstlich und ohne Selbstvertrauen.
Ich bin in einem Alter angelangt, wo die Zeitspanne, die mir noch bleibt vermutlich kürzer ist, als die schon gelebten Jahre. Wenn die Zeit knapper wird, hat das den Vorteil, dass man mehr und mehr das aus seinem Leben eliminiert, was nicht mehr taugt. Ich bin viel kompromissloser geworden als in meinen 20, 30 und auch noch in den 40ern. Mein Harmoniebedürfnis schwindet ebenfalls. Ich muss nicht mehr mit jedem können und es muss mich wahrlich nicht mehr jeder mögen. Ich ecke jetzt gerne mal an und mach mir nicht mehr so einen Kopf darum wie früher. Was raus muss, muss halt ab und zu raus.
Es gibt jetzt auch Phasen, in denen ich nicht nur “Fick Dich doch” denke, sondern es auch sage. Vielleicht ist das so eine Art Superkraft, die ich jetzt habe. Kürzlich fand ich auf Insta einen Spruch: “You will be the most tempted to quit when you are the closest to your calling”. Dann bin ich wirklich sehr nah dran an meiner Berufung, denn ich würde lieber heute als morgen alles hinschmeißen. Vielleicht eines schönen Tages, werde ich Tabula Rasa machen. Ich weiss zwar nicht, wie es danach weiter gehen kann, aber vielleicht muss das Alte und Unnütze erst verschwinden, damit Platz für Neues entsteht. Mein Sicherheitsbedürfnis schwindet ebenfalls und das ist gut so.
Mark Darcy sagt in Teil 1 zu Bridget Jones, dass er sie genau so mag, wie sie ist. Gerade sah ich im Netz einen ebenfalls passenden Spruch dazu: “Wer Dich wirklich mag, mag Dich so, wie Du Biest”.
Ideocracy is coming soon
Der Film Ideocracy aus dem Jahre 2006 war ursprünglich eine Science-Fiction-Komödie. Als ich ihn damals sah, fand ich ihn auch wirklich lustig. 10 Jahre später sah ich ihn wieder und das Lachen blieb mir im Halse stecken. Die Tendenz ging schon damals in die Richtung der im Film dargestellten Dystopie. Nun, 15 Jahre später, wird der Film immer mehr zur Prophezeiung.
Der Film erzählt die Geschichte von zwei Durchschnittsmenschen, die als Experiment eingefroren werden. Jahrhunderte später erwachen sie aus dem Kryptoschlaf und sind plötzlich die intelligentesten Menschen des Planeten. Weil sich überwiegend die Dummen fortgepflanzt haben, ist die Menschheit extrem verblödet.
Ich fürchte in 20 Jahren hat die Fiction die Realität eingeholt.