Eine Szene aus dem Alltag

Ich hatte einen Gutschein geschenkt bekommen für ein Speiselokal. In der Kleinstadt in der wir leben gibt es genau zwei Restaurants, wo es nichts veganes gibt und dieses war eines davon. Ich schaute auf der Onlinespeisekarte und fand zwei Gerichte, die man leicht und ohne Aufwand veganisieren könnte. Wir beschlossen daher, dem Geschäft eine Chance zu geben.

Wir trafen dort ein und fragten den Kellner, ob noch ein Tisch für zwei Personen verfügbar wäre, was er mit “Ja, aber nur noch Vorne” bejahte. Es gibt vor dem Restaurant ein paar Tische und im Innenhof ebenfalls. Natürlich ist der Innenhof schöner, aber das war uns gleich und wir sagten, dass wir den Tisch vorne nehmen werden. Er nickte und wir liefen zu dem Tisch, der “vorne” noch frei war. Er sah wie wir uns setzten. Wir warteten 5 Minuten, bis er die Bestellung aufnahm, aber er stand an der Tür und schaute in die Luft. Wir warteten 10 Minuten. Wir warteten 14 Minuten, aber er stand noch immer an der Tür. Nach 15 Minuten kam er zu uns an den Tisch und fragte, ob wir reserviert hätten. Wir schauten ihn verständnislos an und erinnerten ihn an unser Gespräch zuvor. Er sagte er hätte mit “vorne” gemeint, dass noch im Restaurant vorne am Tresen ein Tisch frei wäre. Wir sagten ihm, dass wir an einem schönen, lauen Sommerabend nicht im Innenraum sitzen möchten und dass wir gehen werden.

Wir werden das Restaurant sicher nicht so schnell wieder betreten. Das war sehr merkwürdig. Den Gutschein werden wir an Omnis verschenken, oder wir gehen mal hin und saufen uns die Hucke voll, aber ich glaube eher nicht.

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