Der böse Fuchs

Es war einmal auf einem Hof, der Hühner hatte. Die Hühner lebten dort glücklich und waren teilweise aus Legebatterien gerettet worden. Bis eines Tages tagsüber vergessen wurde, die Stalltür zu schließen.

Diesen Umstand betrachtete ein in der Nachbarschaft lebender Fuchs als Einladung. Für ihn war das Selbstbedienungsbüffet eröffnet. Er tötete etliche Hühner und verschwand dann wieder.

Die Hofbesitzerin war verständlicherweise traurig über den Tod ihrer geliebten Hühner. Doch sie war nicht nur traurig, sondern hasserfüllt. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie den Fuchs am liebsten erschlagen.

Tja, der Fuchs handelte nicht aus Boshaftigkeit, sondern er tut, was Füchse nun mal tun. Was hätte er denn machen sollen? Sich in der Küche eine Gemüsepfanne bruzeln?

Nicht der Fuchs war schuld, sondern die nachlässige Person, die die Tür des Hühnerstalls offen gelassen hatte. Ach, das war ja die  von Hass erfüllte Frau. Vielleicht war sie im Grunde ihres Herzens auf sich selbst so wütend, weil sie rational durchaus wusste, dass dem Fuchs kein Vorwurf zu machen war.

Natürlich ist ihr Verlust schlimm und selbstverständlich darf sie trauern. Es wird sie auch nicht sehr trösten, dass der Fuchs vermutlich seine Familie ernähren musste. Der Groll wird ihre gefiederten Familienmitglieder aber auch nicht wieder lebendig machen. Ich will damit ganz sicher nicht sagen, dass sie nicht emotional sein darf. Doch der Fuchs ist nicht der Teufel den sie in ihm sieht.

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