Eine Science Fiction Kurzgeschichte

Die Galaxie, die am weitesten von der Erde entfernt liegt, heißt Zeridu. Die Erdlinge haben noch nie von Zeridu gehört, doch die erdähnlichen Planeten dort haben sehr wohl von der Erde gehört. Man importiert regelmäßig Güter von dort.

Einer der bewohnten Planeten heißt Pirlu. Auf Pirlu leben menschenähnliche Wesen. Die Pirluaner sind eine hochentwickelte Zivilisation. Das zumindest behaupten sie von sich selbst. Die irdische Geschichte hat uns gelehrt, dass sich das Ende einer jeglichen höheren Zivilisation stets durch ausschweifende Dekadenz ankündigte.

Diese Epoche haben die Pirluaner im Moment erreicht.

Der Planet steht kurz vor der Zerstörung durch Raubbau an der Natur. Ein Umdenken könnte vielleicht noch stattfinden, wird aber die Zerstörung vermutlich nicht mehr aufhalten. Zuviel und zu lange wurde zerstört.

Weil nun eh „alles den Bach runter geht“, haben die Humanoiden dieses Planeten sich dazu entschlossen, noch ausschweifendere Parties zu feiern und die „Endzeitstimmung“ zu „genießen“.

Nichts ist dekadent genug, den „Geschmack“ der Pirluaner zu befriedigen.

Der neueste Trend sind Konsumgüter aus Menschen. Die menschlichen Erdbewohner sind gerade so richtig fancy. Stühle aus Menschenknochen waren letztes Jahr der letzte Schrei, dieses Jahr sind mit Menschenhaar gefütterte Jacken, Ketten aus menschlichen Finger- und Fußnägel, sowie panierte Menschenherzen total angesagt. Wer noch mehr auf sich hält, trinkt menschliches Blut.

Als vor 10 Jahren der Menschenkult begann, brachten Frachter zunächst nur Leichen mit, damit die Pirluaner sehen konnten, wie die am weitesten entfernten Lebewesen aussahen. Doch irgendjemand begann, die Leichen „auszuschlachten“ und alles zu Schmuck oder zu „Delikatessen“ zu verarbeiten. Bald schon stieg die Nachfrage so sehr an, dass man lebende Exemplare von der Erde entführte und sie auf Pirlu züchtete.

Ihnen werden die Finger- und Zehennägel bei vollem Bewusstsein gezogen. Die Zähne, die Haut, die Innereien jedoch werden meist erst nach dem Töten verwertet. Man hält sie in engen Behausungen und hat sie gut angekettet, damit sie nicht abhauen können. Das war vor 10 Jahren mit einigen Exemplaren passiert und man hatte nur einen Teil wieder einfangen können. Der Rest war seither auf der Flucht. Immer wieder sah man vereinzelt welche, aber bis jetzt blieb die Jagd auf sie erfolglos.

Mit der Erkenntnis, dass es für ihren Planeten keine Rettung mehr gibt, verloren die Pirluaner auch jegliche Empathie. Sowohl ihrer eigenen Spezies gegenüber und erst recht den eingeschleppten Aliens, die sie für ihren Gaumenschmaus züchten.

Auch die geflohenen Menschen werden schon sehr bald mit den Pirluanern untergehen. Doch bis dahin werden noch viele orgastische Gelage mit Menschenherzen und Blut stattfinden und die Pirluaner werden sich auch noch viele Ketten aus menschlichen Finger- und Fußnägeln kaufen und auch die Stühle werden bis zum bitteren Ende aus menschlichen Knochen geschnitzt werden. Die wirklich wohlhabenden Pirluaner werden sich bodenlange Mäntel aus Menschenhaut maßschneidern lassen und menschliche Zähne als Ohrschmuck tragen. Auch ihre Bettdecken werden immer öfter mit Menschenhaar gefüllt, um die betuchten Pirluaner zu wärmen. Menschliche Finger gelten als Aphrodisiakum und man wartet meist nicht, bis die Menschen geschlachtet werden, sondern hackt ihnen schon vorher die Finger ab, um sie als Schlüsselanhänger mit sich zu tragen. Ärzte haben festgestellt, dass die Menschenherzen und das Blut verheerende gesundheitliche Auswirklungen haben. Doch die meisten kümmert das nicht und sie essen und trinken weiterhin menschliche „Delikatessen“. Die Pirluaner haben schließlich nichts mehr zu verlieren.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert