Ich trinke nie wieder Alkohol

diesen Satz hörte ich mich selbst und auch meine Freunde schon öfter sagen. Trotzdem lerne ich nicht daraus und tue es immer wieder,

Ich weiss auch nicht was schlimmer ist, dass ich unter Alkoholeinfluss unkontrolliert und grenzdebil kichere, oder dass ich nur noch Blödsinn rede – oder im massivsten Fall beides – dass ich blöd daher rede und idiotisch lache.

Am nächsten Tag erwache ich dann mit einem Brummschädel und schäme mich.  Doch einige Wochen oder Monate später ist dann wieder eine Party oder ein Event und das Elend beginnt von vorne. Mal mehr und mal weniger übel.

Manchmal bin ich nur leicht angeschickert, das geht noch. In diesen Stadien müssen meine Mitmenschen nur mein nicht sehr melodisches Lachen ertragen. Manchmal bin ich auch etwas betrunkener, was zum Glück seltener vorkommt. Höchstens einmal im Jahr. Dann mutiere ich zu jemand, den ich selber gar nicht mag.

Ist es der Gruppenzwang, weil man das auf Parties “halt so macht”? Aber ich bin ein erwachsener (naja) Mensch und kann für mich selbst entscheiden. Niemand flößt mir den Alkohol ein. Keiner trichtert ihn mir mit der Gießkanne ein.

Das tue ich mir schon selber an. Ok, ich könnte sagen, bei mir braucht es nicht viel. 3 Vodka-Energie oder 2 Glühwein. 2 Gläser Sekt und ich bin schon mehr als angeheitert. Mir steigt Alkohol schnell in den Kopf und ich vertrage nichts. Eine Kampftrinkerin wird aus mir nie. Zum Glück.

Ist das noch “im Rahmen”? Vier oder fünfmal im Jahr etwas angetrunken zu sein durch wenig Alkohol und dann irgendwelchen Müll zu labern und / oder vollhorstmässig zu lachen? Ja vermutlich gibt es Schlimmeres. Aber auch Besseres.

Wenn es mich selber stört, sollte ich es abstellen, auch wenn es nicht all zu häufig vor kommt.

 

Vegane Brotzeit

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Es ist selten, dass wir wirklich “Brotzeit” machen, weil wir mittags nur eine Kleinigkeit essen und abends immer frisch kochen. Umso mehr genieße ich die seltenen Abende, wo wir nur belegte Brote essen.

Als ich vor vier Jahren anfing, mich vegan zu ernähren war genießbarer pflanzlicher “Käse” noch sehr schwer zu bekommen, doch inzwischen sind vor allem die Wilmersburger Scheiben in beinahe jedem Supermarkt erhältlich und auch der Streukäse von selbigem Hersteller. Das ist ungemein praktisch, wenn uns der Heißhunger auf Lasagne überfällt. Früher musste ich den “Käse” umständlich im Internet bestellen und an unsere Packstation liefern lassen, was speziell in den Sommermonaten oft ein Problem darstellte.

Ich esse auch sehr gerne ein mit Bio-Alsan bestrichenes Brot, welches ich dann mit kleingeschnittenem frischem Schnittlauch belege. Ich liebe auch Guacamole als Brotaufstrich, oder Meerrettich-Streichcreme – oder einfach in Scheiben geschnittene Rettiche oder Radieschen.

Was die Ersatzprodukte angeht, so muss das jeder für sich selber entscheiden. Ich sehe darin nichts Verwerfliches. Es muss kein Tier dafür leiden und sterben. Natürlich achte ich darauf, dass ich sie nicht im Übermaß konsumiere, aber ab und zu ein “Käse”brot mit ganz vielen Zwiebelringen drauf, oder so wie heute zum Abendessen ein Lupinengyros ist für mich absolut und vollkommen ok.

Erst gestern wurde ich von einer Omni mit folgendem Satz konfrontiert “warum müssen Veganer Ersatzprodukte essen, die gleich aussehen und schmecken wie das “Original” – das hat für mich nichts mehr mit dem veganem Gedanken zu tun”.

Der vegane Gedanke, wie ich ihn verstehe, ist, dass für mich kein Tier leiden und sterben muss. Deshalb konsumiere ich keine tierischen Produkte. Ein Sojageschnetzeltes oder ein Saitanbratstück erfüllt für mich diese Kriterien. Wenn ich versuche, es zu erklären, dann kommt meistens der “ungesund” Vorwurf. “Das ist doch nur noch Chemie und das Soja ist doch eh so ungesund”. Vermutlich sind darin auch nicht mehr “Chemikalien” wie im “Original”. Was die meisten Omnis vergessen ist der Fakt, dass sie über den Umweg Tier unbewusst vermutlich mehr Soja konsumieren, als ihnen lieb ist – von Antibiotika und anderen Medikamenten einmal komplett abgesehen. Ich glaube nicht, dass man vom Genuss käseähnlicher Pflanzenscheiben oder Soja-Bolognese eine Antibiotika Resistenz entwickeln wird.

 

Glückliche Ente

In den Kleinanzeigen der lokalen Tageszeitung stand heute eine Anzeige:

“suche glückliche Ente aus biologischer Freilandhaltung für unser Weihnachtsessen”.

Zumindest ist es besser, als eine Ente aus Massentierhaltung zu kaufen. Doch das ist auch das einzig Gute daran.

Die Ente stirbt trotzdem, egal ob sie vorher glücklich war. Sie wird für einen Abend ihr leben lassen müssen, den wir hierzulande als die Geburt eines Religionsstifters feiern. Eines der Gebote dieser Religion heißt “Du sollst nicht töten”.

Ich wünsche mir, dass wir irgendwann in einer Welt leben, wo “suche glückliche Ente” bedeutet, dass jemand eine Ente als Familienmitglied adoptieren will und sie umsorgen und lieb haben möchte, bis sie irgendwann, am liebsten hoch betagt, eines natürlichen Todes sterben wird.

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Wüstentänzer

Zuerst dachte ich, der Film wäre eine nahöstliche Variante von Footloose, doch dann musste ich erkennen, dass der Film auf einer wahren Begebenheit basiert.

Es gibt tatsächlich Länder, wo das Tanzen verboten ist.

Wir wissen in Europa oft nicht zu schätzen, wie frei wir hier leben. Niemand ist in Lebensgefahr, nur weil er gerne tanzt.

Filme wie die “Wüstentänzer” lassen mich dankbar werden, dafür, dass ich in einem freien Land lebe, wo ich tanzen kann, singen (auch wenn  das nicht gerade zu meinen Talenten zählt), hüpfen und laut und schrill lachen – was immer mir beliebt. Wann und wo ich will. Ok, vielleicht gibt es Orte und Zeiten, wo es nicht so angebracht ist, doch im Prinzip könnte ich es überall. Es würde mir höchstens seltsame Blicke einbringen, aber niemand würde mir dafür nach dem Leben trachten.

Es würde der Menschheit guttun, wenn mehr getanzt, gelacht, gesungen und gehüpft werden würde – einfach so, aus Spaß an der Freude!