Vegane Brotzeit

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Es ist selten, dass wir wirklich “Brotzeit” machen, weil wir mittags nur eine Kleinigkeit essen und abends immer frisch kochen. Umso mehr genieße ich die seltenen Abende, wo wir nur belegte Brote essen.

Als ich vor vier Jahren anfing, mich vegan zu ernähren war genießbarer pflanzlicher “Käse” noch sehr schwer zu bekommen, doch inzwischen sind vor allem die Wilmersburger Scheiben in beinahe jedem Supermarkt erhältlich und auch der Streukäse von selbigem Hersteller. Das ist ungemein praktisch, wenn uns der Heißhunger auf Lasagne überfällt. Früher musste ich den “Käse” umständlich im Internet bestellen und an unsere Packstation liefern lassen, was speziell in den Sommermonaten oft ein Problem darstellte.

Ich esse auch sehr gerne ein mit Bio-Alsan bestrichenes Brot, welches ich dann mit kleingeschnittenem frischem Schnittlauch belege. Ich liebe auch Guacamole als Brotaufstrich, oder Meerrettich-Streichcreme – oder einfach in Scheiben geschnittene Rettiche oder Radieschen.

Was die Ersatzprodukte angeht, so muss das jeder für sich selber entscheiden. Ich sehe darin nichts Verwerfliches. Es muss kein Tier dafür leiden und sterben. Natürlich achte ich darauf, dass ich sie nicht im Übermaß konsumiere, aber ab und zu ein “Käse”brot mit ganz vielen Zwiebelringen drauf, oder so wie heute zum Abendessen ein Lupinengyros ist für mich absolut und vollkommen ok.

Erst gestern wurde ich von einer Omni mit folgendem Satz konfrontiert “warum müssen Veganer Ersatzprodukte essen, die gleich aussehen und schmecken wie das “Original” – das hat für mich nichts mehr mit dem veganem Gedanken zu tun”.

Der vegane Gedanke, wie ich ihn verstehe, ist, dass für mich kein Tier leiden und sterben muss. Deshalb konsumiere ich keine tierischen Produkte. Ein Sojageschnetzeltes oder ein Saitanbratstück erfüllt für mich diese Kriterien. Wenn ich versuche, es zu erklären, dann kommt meistens der “ungesund” Vorwurf. “Das ist doch nur noch Chemie und das Soja ist doch eh so ungesund”. Vermutlich sind darin auch nicht mehr “Chemikalien” wie im “Original”. Was die meisten Omnis vergessen ist der Fakt, dass sie über den Umweg Tier unbewusst vermutlich mehr Soja konsumieren, als ihnen lieb ist – von Antibiotika und anderen Medikamenten einmal komplett abgesehen. Ich glaube nicht, dass man vom Genuss käseähnlicher Pflanzenscheiben oder Soja-Bolognese eine Antibiotika Resistenz entwickeln wird.

 

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