“Damit machst Du Dir keine Freunde!”

Ein Bekannter informierte mich über einen Marder in einer (derzeit stillgelegten) Kantine einer größeren Firma. Ein weiterer Bekannter arbeitet dort und ich sprach ihn auf den Marder an und bat ihn, mich zu informieren, wenn man ihn gefangen hat, damit ich mich weiter um ihn kümmern kann. Ich erklärte ihm, dass ich ihm ein gutes Zuhause suchen will. Er schaute mich an, als ob ich reif für die Klapse wäre. Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte er zu mir “Das ist ein Marder, den fängt man in einer Lebendfalle und dann bringt man ihn um”. Ich erläuterte ihm nochmal, dass ich genau das vermeiden will und deshalb anbiete, den Marder mit zu nehmen um ihm ein geeignetes Zuhause zu suchen. Er antwortete “Mit so einem Anliegen machst Du Dir keine Freunde”. Ich will mir auch keine Freunde dadurch machen, sondern den Marder retten. Ob mich deshalb jemand für komplett verrückt hält ist mir doch gänzlich gleich. Der Marder ist so ein schönes Wesen. Ja, mir hat auch schon mal ein Marder Zeugs am Auto abgefressen und es war kostspielig, aber das kann ich doch dem Marder nicht vorwerfen. Deswegen bringe ich ihn doch nicht um.

Jedes Leben zählt. Auch das eines Marders! Wenn ich den Marder retten könnte, hätte ich mir doch einen Freund mit der Aktion gemacht. Ich fürchte jedoch, es wird mich niemand benachrichtigen und Niemand wird mich dort hin lassen und mich unterstützen.

Meine Hoffnung ist das, was der Bekannte ebenfalls noch sagte: “Wegen dem Marder brauchst Du Dir keinen Kopf machen. Es ist fast unmöglich einen Marder mit einer Falle zu fangen. Die sind viel zu schlau und zu schnell. Der haut vorher ab. Vermutlich ist er eh schon nicht mehr da”. Das hoffe ich zutiefst.

Lauf kleiner Marder. Geh weg von dort. Halt Dich von Menschen fern, denn sie wollen Dir in den aller seltensten Fällen etwas Gutes. Lauf so schnell Du kannst, wenn Du einen Menschen siehst und versteck Dich!

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk 2020

Vor einigen Tagen erhielt ich abends einen Anruf eines Herrn. Er wollte mich als Fotografin engagieren um seinen Hund und seinen Stier zu fotografieren, jedoch erst im Frühling, wenn die Wiese wieder grün ist. Wir unterhielten uns darüber, wie er sich die Bilder vorstellt und er fragte nach meinen Ideen. Er erzählte mir, dass der Hund und der Stier zusammen aufgewachsen wären und sich sehr mögen. Das gefiel mir sehr. Doch dann sagte er dass er die Portraits als Andenken an den Stier wolle, weil dieser geschlachtet werden soll.

Ich sagte ihm, dass ich in diesem Fall die Bilder nicht machen kann. Ich erklärte ihm auch warum: Ich weiss, dass ich nicht alle Tiere vor dem Schlachter retten kann. Wenn ich jedoch ein Tier persönlich kenne und eine Beziehung dazu aufbaue, dann bringt es mich in einen massiven Gewissenskonflikt. Dann würde ich den Stier unbedingt retten wollen. Ein Rind auf einem Lebenshof unterzubringen ist jedoch sehr schwer, wie ich aus Erfahrung weiss. Rinder sind auch im Unterhalt sehr teuer und man braucht viele Teilpaten, um die Versorgung sicher zu stellen. Trotzdem müsste ich das dann aber versuchen, weil ich nicht zulassen könnte, dass das Tier stirbt.

Ich erzählte ihm, dass ich vor drei Jahren einmal einen todkranken Hund fotografiert habe. Das Frauchen des Hundes wollte die Bilder ebenfalls als Erinnerung. Das tat mir damals auch sehr weh, weil der Hund wirklich toll war. Ich war dann auch wirklich traurig, als er zwei Monate später seiner Krankheit erlag. In diesem Fall stand es nicht in unserer Macht, den Hund zu retten und die Frau hätte auch alles für ihn getan, weil sie ihn sehr liebte.

Bei dem Stier wäre es nochmals eine schlimmere Situation, weil er ohne Not sterben müsste. Er ist ja kerngesund und hat noch eine Lebenserwartung von 15-20 Jahren. Der Mann hörte sich alles was ich zus sagen hatte in Ruhe an und sagte zuerst nichts, doch dann sagte er, dass es ihm auch unangenehm wäre, den Stier töten zu lassen. Er rief mich kurze Zeit später nochmals an und fragte, ob ich seine Tiere fotografieren würde, wenn der Stier auf einen Hof von Freunden von ihm käme und dort leben dürfte. Ich sagte ihm, dass ich dann absolut keinen Grund mehr hätte, die gegen die Portraits sprächen. Ich fragte ihn, warum er ihn nicht selbst als Ochse behalten könne und er sagte mir dass er darüber nachdenken wird.

Gestern kam eine WhatsApp von ihm, dass er das Rind als Ochse behalten wird. Ich sagte ihm, dass er mir kein schöneres Weihnachtsgeschenk hätte machen können. Jetzt freue ich mich schon auf die Bilder im Frühjahr. Ich sehe es schon vor mir, wie beide Tiere glücklich zusammen auf der Koppel herum tollen und ich das mit der Kamera einfangen darf.

Is doch wahr!

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Eine Wahrheit, die man nicht gerne hört. Fleischkonsum, Massentierhaltung, Ausbeutung unserer Mitgeschöpfe – das alles sind die Gründe für die Misere in der wir nun alle sitzen. Und wofür? “Weil es so gut schmeckt” und weil man nicht darauf verzichten will. Wo ist nun die vielzitierte soziale Ader, andere zu schützen? Wenn sich jeder pflanzlich ernähren würde, hätten wir keine Zoonosen. Wo sind jetzt die ach so auf Correctness bedachten Zeitgenossen? Die posten fleissig Bilder von gegrillten Hähnchen und kommentieren es mit “So lecker”. Wo bleibt nun die Solidarität? Wenn schon nicht mit den gequälten Tieren, dann doch wenigstens mit den anderen Menschen? Soweit geht der Altruismus dann doch nicht. Wenn es um Fleischkonsum geht ist sich wieder jeder selbst der Nächste. Es ist auch einfach, die Zusammenhänge zu verdrängen. Fleisch von Schweinen, Kühen, Schafen, Enten, Gänsen, Rehen zu essen ist natürlich etwas gänzlich anderes, als Fledermäuse oder Pangoline zu verspeisen. Ist dem so? Es sind alles fühlende Wesen, die Schmerz und Angst empfinden. Es gibt keinen Unterschied. Es gibt kein “Besseres Fleisch”.

An alle Fleischesser

Heute sah ich, dass ein Bekannter auf seinem Whatsappstatus folgendes gepostet hatte:

An alle Veganer: Wir wurden wegen einer Frucht aus dem Paradies geworfen und nicht wegen einer Leberkässemmel!

Was soll man dazu sagen in Zeiten einer Pandemie und mitten im Klimawandel, verursacht durch eine Zoonose und die exorbitante Ausbeutung unserer Mitgeschöpfe.

Manche haben den Schuss noch immer nicht gehört. Oder um den depperten Spruch richtig zu stellen: Wir stecken wegen Tierausbeutung und massivem Fleischverzehr in dieser globalen Scheisse und nicht wegen einem Apfel!

Du bist so gutgläubig und naiv

Mir wurde gesagt, ich wäre zu leichtgläubig. Zu naiv. Man könne nicht alle Tiere retten, so wäre das nun einmal. Alte und kranke Tiere könne man nicht vermitteln, es wäre hoffnungslos. Die würde niemand mehr wollen.

Doch manchmal wird das scheinbar Unmögliche möglich – den Unken zum Trotz.

An all die Unken hier mal in aller Deutlichkeit: Wenn es Euch am Allerwertesten vorbei geht, wenn ich ein Tier retten will, dann behaltet Eure Kommentare wenigstens für Euch! Haltet einfach Euren Mund, wenn ihr nichts Nettes oder Aufmunterndes zu sagen habt!

All life matters

Rassismus ist Scheisse, keine Frage! Sexismus ist genauso Kacke! Homosexuellen Feindlichkeit ebenso! Das Patriarchat des (heterosexuell veranlagten) weissen Mannes dauert schon viel zu lange an. In der Hierarchie der weissen “Elite” kommen zuerst die weissen reichen hetero Männer, danach die weissen reichen hetero Frauen. Die weissen Unterschichten sind wiederum unterteilt in Männlein (die auch im 21. Jahrhundert noch immer besser bezahlt werden und weniger diskriminiert) und Weiblein. Danach kommen die leicht dunkelhäutigen Männer und ganz lang später die leicht dunkelhäutigen Frauen, Zum Schluss erst die dunkelhäutigen Männer und auch hier weit danach wieder die dunkelhäutigen Frauen (ebenfalls wieder gegliedert in Reiche und Arme). In den jeweiligen Schichten sind die andersartig sexuell veranlagten Menschen auch immer als minderwertiger angesehen. Ganz am Ende kommen Tiere. Hier wieder abgestuft in Haus- Wild- und Nutztiere. Die Nutztiere stehen also ganz am Ende der absolut willkürlich festgelegten Hierarchie.

Für mich sind alles Seelen und zwar gleichwertige Seelen. Der Mensch ist nicht die “Krone der Schöpfung” und Tiere sind nicht minderwertiger als Menschen. Genauso wie unterschiedliche Rassen, Geschlechter oder Homosexuelle nicht minderwertiger sind als Andere.

Wir sind alle Tiere! Auch wir Menschen. Wir sind nicht intelligenter oder höher entwickelter. In spiritueller Hinsicht sind wir vermutlich stark rückständig gegenüber unseren Tiergeschwister.

Des Übels Wurzel ist Speziesismus. Wie wollen wir die selbst geschaffenen Grenzen unter uns Menschen überwinden wenn wir immer noch denken, dass andere Spezies weniger wert wären als wir selbst? Jedes Leben zählt! Jedes Leben ist wichtig! Egal ob dieses Leben zwei oder mehr Beine hat, Federn, Fell, Schuppen, Flossen, Flügel oder unterschiedlich gefärbte Haut.

Besuch auf dem Eulhof – Lebenshof im Mainhardter Wald

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Der Eulhof ist ein vom einem Ehepaar geführter Lebenshof. Sie machen das “nebenher”, neben ihren Berufen. Sie versorgen die Tiere liebevoll und es sind dort natürlich keine Nutztiere, sondern geliebte Familienmitglieder
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Das ist Giovanni, unser Patenkind.

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er ist so ein verschmuster kleiner Schatz

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Hier seht Ihr die Ziegen bei der Fütterung, aber es leben dort nicht nur Schafe und Ziegen, sondern Gänse, Enten, Tauben, Hunde und Katzen. Zum Hof gehören ebenfalls seit einigen Wochen zwei Ponys, die jedoch woanders untergebracht sind.

Es ist in der Tat an der Zeit

Vor ungefähr 5 Jahren hat mich ein “Freund”als Terroristin beschimpft und was weiss ich noch alles. Hintergrund dazu war, dass ich auf dem Geburtstag einer Freundin war und dort hatte ich gehört wie sich zwei Mütter unterhielten. Die Eine erzählte der Anderen, dass ihr Kind gefragt hätte ob es dem Schwein weh tun würde, wenn man ihm das Schnitzel rausschneidet. Die Mutter hatte dem Kind daraufhin das Lügenmärchen aufgetischt, dass das der Sau überhaupt nichts ausmacht und das Stück Fleisch einfach nachwachsen würde, wie ein Apfel am Baum. Die andere Mutter stimmte ihr zu, dass dies das Beste für das Kind wäre, es anzulügen, weil die Wahrheit von einem Kind nicht zu verkraften wäre.

Ich fand das schrecklich, wusste aber nicht, was ich den Frauen sagen sollte. Zu der Zeit hatte nur eine Freundin von mir ein Kind, schon im Teenageralter und nur besagter “Freund” hatte kleinere Töchter. Ich hatte mir Gedanken gemacht und in Form von Zeichnungen mit Untertiteln etwas Kinderbuchartiges entworfen, was ich ihm zuschickte, mit der Bitte, mir zu sagen, ob man das einem Kind zumuten könne. Eben weil ich keine Ahnung von Kindern hatte und habe. Ich hatte weder jüngere Geschwister, noch hatte ich sonst grossen Kontakt zu Kindern ausser eben der Tochter meiner Freundin, die aber selbst schon früh vegetarisch essen wollte.

Wie gesagt wurde ich dann mit fundamentalistischen Islamisten gleich gestellt und ich brach von mir aus den Kontakt ab. Ich fand es zwar schade, weil ich ihn immer geschätzt hatte, aber das war einfach keine Basis mehr.

Inzwischen gibt es viele Kinderbücher im Handel, die meinem Entwurf recht ähnlich sind. Egal, es ist wie es ist. Heute würde ich ihm nur noch eines mit auf den Weg geben: “Wenn die Produktion Deines Essens so schlimm ist, dass Du es Deinen Kindern weder sagen geschweige denn zeigen kannst, dann ist es an der Zeit etwas anderes zu essen!”

Mir ist wieder mal ein tollpatschiges Missgeschick passiert

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Gestern war ich in der Innenstadt und kaufte mir beim DM eine Tüte Sonnenblumenkerne, die ich gerne knabbere. Kaum aus dem Laden raus, platzte mir die Verpackung irgendwie auf und ergoss sich auf den Platz vor dem Gebäude. Ich bin nun einmal etwas tollpatschig veranlagt. Solche Missgeschicke passieren mir immer wieder.

Natürlich hätte ich auch vor Corona niemals etwas gegessen, was auf dem Boden lag. Ich warf die Plastikverpackung in den Müllcontainer und ehe ich mich versah, waren 8 Tauben von den umliegenden Dächern geflattert und pickten die Sonnenblumenkerne in Sekundenschnelle auf. Sie waren wirklich extrem hungrig.

Natürlich hatte ich sie nur unabsichtlich gefüttert. Denn das wäre ja eine Ordnungswidrigkeit gewesen und das würde ich selbstverständlich niiiemals tun.

Geht`s noch?

Ich sah heute einen Werbespot für einen Shoppingkanal. Eine dämliche Tussi hielt einen süssen Hamster über einen Mixer und drohte ihrer Freundin, dass sie den Hamster töten wird, wenn sie ihr nicht sofort verrät, wo sie das Kleid her hat, das sie trägt. Diese nannte dann den Namen des Shoppingkanals, worauf die andere sie als Lügnerin bezeichnete und den Mixer anschaltete. In letzter Sekunde schaltete die mit dem Kleid den Fernseher ein, wo natürlich gerade die Werbung für diese Kleid kam. Die potentielle Hamstermörderin lies den Hamster fallen und sagte “Glück gehabt”. Die Kleidträgerin schaute erschrocken, weil sie dachte, dass der Hamster nun doch in den Mixer geworfen wurde aber in der letzten Kameraeinstellung sah man wie er unverletzt auf dem Boden aufkam.

Geht’s noch ne Stufe bescheuerter? Wer denkt sich so einen abartigen Werbespot aus. Als ob ein Kleidungsstück wichtiger wäre als das Leben eines Hamsters. Geht einfach gar nicht!

Nachtrag: eine Woche später wurde der Werbespot geändert. Die Tralla hielt jetzt keinen Hamster mehr über den Mixer sondern ein Smartphone. Vermutlich hatte es – zurecht – einen massiven Shitstorm gegeben.