Selbstportraits

Heute habe ich von mir selbst Portraits gemacht und sie auch bearbeitet. Zeitaufwand fürs Schminken war der höchste. Zum Fotografieren mit dem Selfiestick und später zum bearbeiten habe ich insgesamt vielleicht 20 Minuten benötigt. Alle Aufnahmen habe ich mit meinem Handy gemacht.

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Das ist das durchaus gute Ergebnis.

Hier noch zum Vergleich die unbearbeiteten Originalbilder:

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Auch unbearbeitet sind sie ansehnlich und sie gefallen mir besser als manch professionelles Bild von mir. Nicht so perfekt wie die bearbeiteten Fotografien, aber dennoch hübsche Bilder von mir.

Früher habe ich oft von befreundeten Fotografen Portraits von mir machen lassen. Doch inzwischen bin ich nicht mehr so unbefangen wie früher. Ich mache nur noch Selbstportraits. Es ist schwer zu erklären, aber ich fühle mich bei Portraits inzwischen verletzlich und schutzlos. Nur wenn ich sie selbst mache, kann ich ich selbst sein. Mir hat es früher Spass gemacht, befreundeten Fotografen Modell zu stehen. Aber ich bin mit diesen Männern nicht mehr befreundet und selbst wenn ich es noch wäre, würde ich heute keine Bilder mehr von mir machen lassen. Das hat etwas mit Vertrauen zu tun. Es gibt derzeit nur eine einzige Fotografin, von der ich mich fotografieren lassen würde, wenn ich dazu mal wieder Lust hätte. Sie lebt in der Nähe von Nürnberg und ich schätze ihren Stil sehr. Ausserdem hat sie einen wunderschönen Hund, den sie ihren Erstgeborenen nennt, was mir mega sympathisch ist. Ihre Bilder sind immer etwas melancholisch. Selbst Sommerhochzeiten schauen bei ihr aus, wie an einem trüben Herbsttag perfekt in Szene gesetzt. Ich mag das sehr, würde ihren Stil jedoch nie kopieren, weil es nicht meiner ist. Mein Stil ist etwas verspielt mit klassischen Elementen und ich kann manchmal nicht verleugnen, dass ich meine Ausbildung Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre gemacht habe. Sie haben einen unbewussten Vintage Touch :-D.

Selbstportrait

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Heute habe ich ein paar Selbstportraits von mir gemacht und sie leicht (wirklich nicht so sehr) bearbeitet. Ist ganz passabel geworden. Was ich aber noch lieber fotografiere, sind meine Kinder. Die sind immer wunderschön und ich muss nichts an ihnen bearbeiten. Sie sind auch zeitlos wundervoll und sie altern irgendwie nicht so wirklich. Manchmal wirken sie noch wie Kitten, obwohl zwei der Kinder in 5 Wochen schon 12 Jahre alt werden. In meiner nächsten Inkarnation möchte ich eine Katze sein. Eine vegane Katze hahahahhahaa, die Fleisch verweigert werde ich dann. Eine Katze, die nur Salat, Obst, Gemüse und Tempeh isst. Eine wunderschöne hellrote, fast aprikosenfarbene Katzendame werde ich sein mit grünen Augen und einem dunkler geringeltem Schwanz mit hellrosa Pfötchen.

Sieht leichter aus, als es war

Diese Flattermänner (oder auch Flatterfrauen) habe ich heute fotografiert.Es sieht leichter aus, als es wahr. Speziell die Schmetterlinge flatterten herum, als wären sie auf Speed. Ruhig da sitzen war definitiv nicht. Auch die Bienen waren sehr hyperaktiv. Das erfordert viel Geduld. Für die drei Bilder habe ich tatsächlich 15 Minuten benötigt. Diese schönen Geschöpfe sind alle in unserem Vorgarten. Speziell der Lavendel ist ein wahrer Insektenmagnet und das ist schön. Ich liebe es, wenn es in unserem Vorgarten summt und flattert. Wir haben ganz sicher keinen Garten des Grauens.

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Schöner Schein

Wir waren heute unterwegs im Nieselregen. Ich hatte mein Handy dabei und habe unterwegs dieses Kloster aus dem 14. Jahrhundert aus der Ferne fotografiert.

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Zuhause habe ich das Bild Instatauglich bearbeitet:

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So macht das doch gleich viel mehr her und ist auch noch leicht mystisch angehaucht.

So ist es nicht nur mit meinem Bild vom Kloster, sondern generell auf Insta. Fast alles ist bearbeitet, mit Filtern versehen und geschönt wo es geht.

Was macht das mit uns? Ich ertappe mich, wie ich mein Insta-Konterfei bevorzuge und mit meinem Spiegelbild hadere. Ich vergleiche mich natürlich auch mit den anderen bearbeiteten Bildern und sehe nur den schönen Schein. Vermutlich sehen die anderen in Natura auch nicht so glattgebügelt und geschniegelt aus, wie auf ihren mit Weichzeichner getränkten Posts.

Es gab mal vor einigen Jahren einen Science Fiction Film namens Surrogate. Ähnlich wie in einem Videospiel hatten die Menschen perfekt ausschauende Surrogates = Stellvertreter. Ihre richtigen Körper blieben immer Zuhause, während die Stellvertreter  – von den echten Menschen gesteuert – in der Welt draussen arbeiteten, Sozialkontakte pflegten etc.

Wir sind nur einen Schritt von dieser Zukunftsvision entfernt. Die Meisten leben jetzt schon mehr in der digitalen als in der realen Welt. Davon nehme ich mich nicht aus. Ich stelle ja sogar Landschafts-Surrogates her und finde die Fakewelt besser als die Echte.

Was ich von meinen Kindern lernen kann

Gestern war ich mit unserem Sohn Orpheus beim Tierarzt zur Blutabnahme. Nur zur Kontrolle, weil er an einer – für ein carnivores Wesen suboptimalen – Allergie gegen fast sämtliche Fleischsorten leidet. Wir haben nach dem Ausschlussverfahren eines gefunden, was er halbwegs verträgt. Jedenfalls musste er eine längere Autofahrt ertragen, die Blutabnahme beim Tierarzt und die Rückfahrt. Er ertrug alles sehr stoisch. Als wir wieder Zuhause waren, tat er kurz und energisch seinen Unmut durch nölendes Maunzen kund. Keine zwei Minuten später lag er bei mir, schnurrte was das Zeug hält und hatte alle Strapazen des frühen Morgens komplett vergessen.

Er grübelte nicht noch lange über das nach, was ihm passiert war. Er dachte nicht noch ewig an die Schmerzen, die er durch die Blutabnahme hatte, seine Gedanken drehten sich nicht noch tage- oder gar wochenlang um das Geschehene. Er stieg aus dem Transportkorb, äußerte seine Meinung und damit war die Sache für ihn erledigt. Wie schlau er doch ist!

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Von meiner Tochter Onya kann ich ebenfalls viel lernen. Sie hat vor nichts Angst. Sie ist gänzlich unerschrocken und taff. Egal was kommt, ob Handwerker, familiärer Besuch, Freundschaftsbesuch oder wer/was auch immer. Die kleine Dame setzt sich in Pose und gewährt den Leuten ihre Audienz. Wenn sie jemand besonders mag, lässt sie sich sogar dazu herab, dass man ihr huldigen darf. Sie weiss dass sie schön ist und sie weiss, dass sie bewundert wird. Sie ist sich ihrer selbst bewusst. Eine kleine Katzengöttin, die einfordert, genau so behandelt zu werden. Sie käme niemals auf die hirnrissige Idee, an sich herum zu mäkeln, sich klein zu machen, sich unter Wert zu verkaufen. Sie fühlt sich nie zu dick, alt, faltig oder sonst irgendwie unzulänglich. Sie IST!

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Ich muss mir vom Verhalten meiner Kinder eine gute Portion abschneiden. Der größte Feind bin ich mir nämlich selbst. Niemand mäkelt mehr an mir rum als ich. Wenn eine meiner Freundinnen mich so behandeln würde, wie ich mich manchmal selbst behandle, hätte ich die schon lange zum Teufel gejagt. Wieso tue ich mir selbst das an? Ich kritisiere harsch und ohne Mitleid an mir selbst herum. Rede mir ein, dass ich nicht gut genug bin und dass ich immer wieder versage. Ich mache mich so klein, dass ich mich schon fast nicht mehr sehen kann. Das muss aufhören. Ich bin jung, schön, habe eine tolle Haut, wundervolle lange Beine, ich bin belesen, gebildet und talentiert. Nichts an mir ist verkehrt, auch nicht meine angeblichen “Schwächen” und “Schatten” oder gar “Abgründe”. Ich bin gut und liebenswert genau so, wie ich bin. Ich bin genug!

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