Man muss wirklich nicht alles mitmachen

Meine beste Freundin schenkte mir zum Geburtstag ein Buch über Mond Rituale. Es enthält schöne und interessante Kapitel, doch als ich auf Seite 34 angelangt war, kam das Blutmondritual. Dafür soll man sich etwas Menstruationsblut zwischen die Augenbrauen schmieren und es einige Zeit dort belassen, bevor man es wieder abwaschen kann. Wenn das jemand machen will: Feel free. Für mich fällt das in dieselbe Kategorie wie “Eigen-Urin-Behandlungen”. Nichts davon brauche ich.

Ich denke, dass es schon gut ist, wenn irgendwas den Körper verlässt und dann sollte es selbigem auch nicht mehr zugeführt werden. Wie gesagt, wenn das jemand als erstrebenswert ansieht, kann diejenige das gut und gerne machen, das ist mir gleich. Für mich ist der Ekelfaktor definitiv zu hoch.

Ich habe auch schon auf Insta gesehen, dass Frauen mit ihrem Menstruationsblut Bilder malen. Auch das finde ich ziemlich eklig. Wenn sich das jemand in die Bude hängen will, nur zu, aber ich würde es definitiv nicht tun.

Mich würde interessieren, ob diese “uralten Riten” wirklich so alt sind, oder ob uns unsere Vorfahren für verrückt erklären würden.

Ostara

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Der Natur ist egal, was wir Menschen so veranstalten. Es wird Tag und Nacht und es wird Frühling. Heute ist Frühjahrstagundnachtgleiche (Ostara). Ab Morgen sind die Tage länger als die Nächte. Es wird auch wieder Mitsommer (Litha) werden und dann kommt die Herbsttagundnachtgleiche (Mabon) und danach wieder die Wintersonnwende (Jul). Ein ewiger Kreislauf. Ganz gleich, was die Menschheit tut oder lässt. Ob Krieg herrscht oder Frieden, ob Krankheit oder Gesundheit. Irgendwie hat das was Tröstliches.

Die Angst muss ein Ende haben!

Gestern war ich Teil eines Frauenzirkels den eine meiner Freundinnen ins Leben gerufen hatte. Ein Kreis liebenswerter Frauen die im Grunde alle die gleichen Ängste teilen.

Der Abend war wunderschön und wir haben alle Denkanstöße mit nach Hause genommen. Obwohl wir uns großteils sehr fremd waren, herrschte sofort eine vertrauensvolle Atmosphäre.

Als ich heute das Erlebte nochmals Revue passieren lies, kam mir folgende Erkenntnis:

All unsere Probleme basieren auf Ängsten und dem Umstand, dass wir – bedingt durch diese Ängste – unser Licht unter den Scheffel stellen.

Wir denken wir müssten noch mehr geben. Noch besser sein, noch mehr leisten. Dabei müssen wir natürlich so hübsch und schlank wie nur irgendwie möglich sein. Egal ob das an unsere Grenzen oder darüber hinaus geht.

Die Ängste keine gute Partnerin, Mutter, Tochter, Schwester, Mitarbeiterin etc zu sein, hemmen uns. Dabei würden wir die Welt zum Strahlen bringen, wenn wir alle ungedimmt leuchten würden! Vielleicht ist das mit Erleuchtung gemeint…

 

Salbei – Räuchern zum Jahresende

Heute vor einer Woche war ich mit zwei Freundinnen die Wintersonnwende nachfeiern und dazu räucherten wir Salbei. Er riecht nicht nur wundervoll, sondern unsere Urahnen sagten ihm auch Eigenschaften wie Schutz vor negativen Energien und Reinigung nach.

Ich habe mal – kurz nachdem wir in unser Haus eingezogen waren – als kleines Einzugsritual Salbei um unser gesamtes Grundstück gestreut. Quasi als Schutzkreis.

Ich habe noch Salbei übrig und ich glaube, es ist an der Zeit, den Schutzkreis zu erneuern. Beschützt und behütet ins neue Jahr zu starten und alles Negative im alten Jahr zurück lassen, ist ein schöner Gedanke.

Die Magie der Rauhnächte

gestern Nacht hatte ich einen furchtbaren Albtraum. Ich träumte, dass sich eine neue Freundin, die ich im Mai diesen Jahres kennen gelernt habe, fürchterlich über die Geburtstagsglückwünsche, die ich ihr geschrieben hatte, aufgeregt hätte.

Sie schrie mich böse an, dass das komplett unverschämt gewesen wäre und dass sie nichts mehr mit mir zu tun haben wolle.

Schweißgebadet wachte ich auf und war heilfroh, dass es nur ein Traum war.

So kannte ich die Freundin nicht und der Traum war total absurd. Diese Frau ist einer der herzlichsten, gütigsten und liebenswertesten Menschen, die ich kenne. Sie würde in der realen Welt nie so reagieren und schon gar nicht wegen Geburtstagsglückwünschen.

Vielleicht stand sie für das Gute und sollte mir zeigen, dass jeder auch seine Schattenseiten hat?

Vielleicht war der Traum aber auch prophetisch, weil sich heute Ereignisse auftaten, die mich an den Traum erinnerten. Es hatte nichts mit der Person aus dem Traum zu tun – dennoch war es eine sehr ähnliche Situation. Eventuell habe ich sie vorausgeahnt und der Traum hat mich nur darauf vorbereitet. Ich werde mal beobachten, was ich bis zum 6. Januar noch so träumen werde.

Wintersonnwendfeier

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Gestern Nacht habe ich mit zwei Freundinnen das Julfest nachgefeiert. Leider hatten wir am 21. Dezember keine Zeit dazu, aber ich bin mir sicher, dass es am 23. noch genauso mystisch und richtig war. Wir sprachen über die Natur, die derzeit tot ist – tot sein muss – bevor sie im Frühjahr zu neuem Leben erwachen kann. Die Dunkelheit hat seinen Sinn und seine Berechtigung. Nur wir modernen Menschen versuchen sie zu übertünchen mit Licht und Glimmer und die Stille mit Lärm zu übertönen. Doch wir bräuchten alle die Einkehr, den Rückzug so dringend. Genau deshalb genießen wir unsere keltischen Jahresfeste so sehr. Sie bringen uns zurück zu dem Wissen unser Urahnen. Die Wintersonnwende ist die Rückkehr des Lichts. Nicht vorher. Nicht die 1000 Weihnachtslampen und die Lichtverschmutzung der Städte ist das was wir vor Weihnachten / Jul brauchen, sondern Stille und Dunkelheit. Erst dann kann das Licht zurück kommen. Wenn die Nacht ihren Höhepunkt erreicht hat, dann ist es die wahre Zeit ein Licht zu entzünden und zu feiern, dass die Tage ab jetzt wieder länger werden. Leben und Tod, alles hat in der Natur seinen Platz und deshalb möchte ich an dieser Stelle Seneca zitieren:

“Wir müssen uns viel eher auf den Tod als auf das Leben vorbereiten. Dass wir genügend lebten, hängt nicht von Jahren und von Tagen ab, sondern von unsreen Herzen. Ich habe genug gelebt. Als ein Vollendeter erwarte ich den Tod.”

Ich hoffe, dass ich das auch eines Tages sagen kann. Dass ich meine Zeit hier richtig genutzt habe. Nicht verplempert. Dass ich etwas zurück gegeben habe, das sinnvoll ist. Das ich mit meinem Dasein die Welt etwas verändert habe, nur durch mein sein. Das wünsche ich mir für mich selbst, denn sonst hätte ich mein Leben nutzlos verwirkt. Ich will auch eine Vollendete sein.