Don`t you dare to…

… dim your light to make others feel comfortable!!!

Niemand sollte jemals sein Licht unter den Scheffel stellen, nur weil es andere blenden könnte. Don´t you dare!!!

Wenn die talentierten, emphatischen, altruistischen Menschen ihr Licht unter den Scheffel stellen, dann erschaffen wir eine Welt wie jetzt. Eine Welt, in der sich die feinfühligen, sensiblen Menschen zurück nehmen und ihnen gesagt wird, sie wären “nicht normal”.

Wenn wir unser Licht dimmen, nur damit andere nicht geblendet werden, die weniger hell strahlen, dann bleibt es dunkel! Entzündet alle Eure Lichter und lasst es hell erstrahlen. Zeigt Eure Tierliebe, lebt sie aus in vollen Zügen! Stellt Eure Feinfühligkeit zur Schau! Seit so sensibel wie ihr seid! Seid voll uns ganz ihr selbst. Lasst Euch nicht klein stutzen. Erhebt Euch alle zur vollen Größe damit Liebe und Güte verbreitet wird.

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Du bist so gutgläubig und naiv

Mir wurde gesagt, ich wäre zu leichtgläubig. Zu naiv. Man könne nicht alle Tiere retten, so wäre das nun einmal. Alte und kranke Tiere könne man nicht vermitteln, es wäre hoffnungslos. Die würde niemand mehr wollen.

Doch manchmal wird das scheinbar Unmögliche möglich – den Unken zum Trotz.

An all die Unken hier mal in aller Deutlichkeit: Wenn es Euch am Allerwertesten vorbei geht, wenn ich ein Tier retten will, dann behaltet Eure Kommentare wenigstens für Euch! Haltet einfach Euren Mund, wenn ihr nichts Nettes oder Aufmunterndes zu sagen habt!

Die hat schöne Beine

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Vorhin stand ich alleine an der Bushaltestelle und eine Gruppe Jugendlicher lief an mir vorbei. Einer der Jungs sagte – auf mich deutend – “Die hat voll schöne Beine”.

Sie sagten nicht “Die alte Frau hat noch ansehnliche Beine für ihr Alter”, oder “Die Beine sind voll schön, aber das Gesicht ist halt doch schon älter”. Nein, nichts dergleichen. Einfach und schlicht “Die hat voll schöne Beine”. Ich habe mich total über diesen Satz gefreut.

Ich hasse es sowieso, wenn jemand sagt “Für ihr Alter / für sein Alter”. So Sätze wie “Der hat noch volles Haar für sein Alter”, “Die schaut noch recht gut aus für ihr Alter”.

Das ist so nebensächlich. Es hat nichts mit dem Alter zu tun, ob jemand attraktiv, fit, schlau, dick, dünn oder was auch immer ist. Ich wünschte, dieses “Für ihr/sein Alter” würde generell aus dem Sprachgebrauch gestrichen werden. Es nervt nämlich gewaltig.

Was geht Dich denn der Kater an?

Über unsere Tierheilpraktikerin erfuhren wir, dass in der Tierpension schon längere Zeit ein Katerchen sitzt, welches aufgrund eines Krankenhausaufenthaltes seines Frauchens dort abgegeben wurde. Leider verstarb die Frau und niemand hat ihn abgeholt. Der kleine süsse Mann hat Diabetes, was die Vermittlung erschwerte.

Wir setzten alle Hebel in Bewegung und durch die Mithilfe lieber Tierfreunde konnten wir das beste Zuhause für ihn finden, was man sich nur vorstellen kann.

Eine Bekannte sprach mich auf die Vermittlung des Katers an und sagte beinahe abfällig “Was geht Dich überhaupt der Kater an. Der gehört Dir doch nicht und Du bist nicht für den verantwortlich. Es kann Dir doch egal sein, was aus dem wird”. Es erübrigt sich eigentlich zu erwähnen, dass Altruismus nicht so der Frau ihr Ding ist. Sie ist sowieso allgemein kein Tierfreund.

Wenn jeder so denken würde “Was geht es mich an?”, dann wäre Die Welt (noch) schlimmer. Zum Glück gibt es Menschen, die aus dem Nest gefallene Spatzen aufpäppeln, die einen diabetes kranken Kater aufnehmen und es sich zutrauen, ihn zweimal täglich zu spritzen und damit auch die Mehrkosten für das Insulin auf sich nehmen. Dem Einhorn sei Dank. dass es Menschen gibt, die Lebenshöfe betreiben und dafür seelisch und körperlich alles geben um die Tiere gut zu versorgen und ihnen das bestmögliche Leben zu garantieren.

Ich möchte niemals in einer Welt leben, wo jeder nur denken würde “Was geht es mich an”.

Das Katerchen ist ein fühlendes Wesen und da wir die Hüter unserer tierischen Mitgeschöpfe sind, geht es uns ALLE an! Wir alle sind dafür verantwortlich, dass es dem niedlichen grauen Herrn gut geht.

Mein besonderer Dank gilt dem wundervollen Ehepaar, das ihn adoptieren wird. Ich bin Euch für immer dankbar!

Weberknecht

Gestern Abend waren wir kurz in der Innenstadt und sahen ein Mädchen, etwa 17 Jahre alt, das extrem dünn war, aber dazu auch noch sehr groß.

Das erinnerte mich an meine eigene Teenagerzeit, als ich den unschönen Spitznamen “Weberknecht” hatte. Ähnlich, wie diese Tiere hatte ich damals ebenfalls mega lange dünne Gliedmaßen und dazu einen verhältnismässig größeren Kopf. Es stimmte, ich sah tatsächlich etwas aus, wie ein spinnennartiges Getier.

Ich glaube, das war der Beginn meiner Tiernamen. Es folgten danach, als ich nicht mehr so extrem dürr war Namen wie Gazelle und Storch, Kranich, Flamingo, Graureiher. Alles durchaus zutreffend und nichts, womit ich nicht leben könnte. Ich habe sogar aufgrund dieser Spitznamen extra Kleidungsstücke gekauft, wie etwa ein Kleid mit Flamingos, eine Bluse mit Störchen etc. Ich stehe dazu. Das bin ich. Immer noch dünn mit langen Gliedern. Meine sehr langen Beine sind eine Art Markenzeichen geworden und ja, ich stakse darauf umher wie ein Storch, auch das ist gut von der Aussenwelt beobachtet.

Ich mag alle Tiere. Deshalb lebe ich auch vegan. Dennoch würde es mich schon treffen, wenn ich Spitznamen hätte wie Schlange, Wal, Nilpferd, Aal, Nacktschnecke, Zecke etc. Dann doch viel lieber Storch und Flamingo und falls ich wieder sehr abnehmen sollte meinetwegen auch Weberknecht, oder wie es im Hohenlohisch-Fränkischen Sprachkreis meiner Heimat heißt “Dia sieht aus wie a Habbergaaaas”.

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Die Welt dreht sich weiter

Für alle anderen Menschen dreht sich Die Welt weiter. Nur für uns scheint sie momentan still zu stehen. Essen ohne Hunger, trinken ohne Durst, Leben ohne Lust. Es ist normal, dass man kurz nach zwei solchen Verlusten nicht wieder vor Lebensfreude strotzt. Nach außen hin spielt man Normalität, weil Normalität auch eine Art Anker ist, der einen daran hindert zu verzweifeln. Es wird noch lange Momente geben, wo man nach dem Warum fragt und wie das alles geschehen konnte dass wir zuerst Gizmo und dann auch noch Merlin verloren. Doch diese Fragen werden wir in dieser Welt vermutlich nicht zur Genüge beantwortet bekommen.

Bis wieder “richtige” Normalität herrscht, werde ich mich mit Zeichen meiner Lieblinge trösten, die ich glaube zu erkennen. Wenn zum Beispiel unsere Prinzessin meine Finger genauso ableckt wie es Merlin immer getan hat, obwohl sie das vorher noch nie getan hat. Oder wenn Orpheus genau so auf dem Rücken liegt und die Pfoten in die Luft streckt, wie es Merlin immer getan hat. Für Orpheus ist es aber eine eher ungewöhnliche Liegeposition. Ich denke, dass ist eine Art Zeichen für mich. Merlin schickt mir Zeichen und Gizmo hat mir Träume gesendet. Beides sagt mir, dass sie glücklich sind und es ihnen gut geht. Das ist das Wichtigste für mich, dass ich spüre, dass sie glücklich sind. Ich habe mal in einem Buch von Paul Meek gelesen, dass Tiere immer gleich in eine “Höhere Ebene” des “Himmels” kommen. Das leuchtet mir ein, denn sie müssen nicht so viel verarbeiten wie Menschen. Sie kennen keinen Groll, keinen Hass, keine Missgunst. Sie sind reinen Herzens und deshalb kommen sie auch gleich “weiter”. Es ist eine schöne Vorstellung, dass MissC, Gizmo und Merlin jetzt in der Anderswelt und dort glücklich sind, bis sie vielleicht wieder inkarnieren oder eine andere Aufgabe erfüllen. Vielleicht werden sie sowas wie Schutzengel. Bei meinem allwissenden weisen Zauberer würde mich das wirklich nicht verwundern.

Sehr schwache Momente

Vor circa 1,5 Wochen hatte ich so einen schwachen Moment. Ich stand während eines Gewitters im Garten und dachte für den Bruchteil einer Sekunde, wie schön es doch wäre, wenn mich jetzt der Blitz treffen würde. Ich bin nicht selbstmordgefährdet und man muss sich keine Sorgen machen. Es war nur der Gedanke “Wenn ich jetzt sterben würde, wäre es mir egal”.

Das ist nicht weiter ungewöhnlich, wenn man innerhalb weniger Wochen zwei seiner Katzenkinder verloren hat. Kurz darauf bekam ich ein Zeichen von Merlin. Ich sah ihn in der Thuja Hecke. Ja klar, bei näherer Betrachtung waren es nur die Steine im Nachbargarten, die durch die Zweige hindurch schimmerten. Für mich sah es aber genau so aus, wie Merlin, der dort schweben würde und es war ganz klar, was er mir mitteilen wollte. Er zeigte mir sehr deutlich, dass er noch da ist und dass es deshalb keinen Grund für mich gibt, solche Gedanken zu denken, wie den mit dem Blitzschlag. Er wird immer um  mich sein, genauso wie Gizmo. Ich kann sie nur nicht sehen, aber deswegen sind sie nicht verschwunden. Sie sind immer mit uns verbunden und das ist schön und tröstlich. Seine Botschaft kam genau zum rechten Zeitpunkt. Weder Merlin noch Gizmo und auch MissC wollen dass ich traurig bin und mich aufgebe. Das wäre das Letzte, was sie wollen. Sie wollen, dass ich glücklich bin, so wie ich mir für sie nur wünsche, dass sie glücklich sind.

Irgendwann werde ich wieder mit ihnen allen vereint sein. Wenn meine Zeit hier abgelaufen ist. Solange besuchen sie mich in meinen Träumen, durch Zeichen, die sie mir senden und durch Gesten der anderen beiden Katzen, die mir eindeutig zu verstehen geben: Wir sind noch da, Du musst nicht traurig sein.

Als mein Papa vor 6 Jahren starb, hörte ich ihn oft sagen “Ach Madle, mach Dir doch ned um alles so an Kopf, alles isch guad so wie’s isch”. Wie recht er doch hat.

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Alles hat seinen Sinn, auch wenn ich den wirklich nicht erkennen kann. Vielleicht mussten Gizmo und Merlin so früh gehen, weil ihre nächste Inkarnation sonst nicht rechtzeitig stattfinden hätte können. Vielleicht haben sie noch andere Aufgaben in der Anderswelt. Was wissen wir denn. Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ist ein Ozean (Zitat aus der Serie Dark).

25. Juni 2020

Wieder ein Tag, den ich lieber nicht erlebt hätte…

Vorgestern habe ich geträumt dass Du Deine Geschwister abgeschleckt hättest. Der Traum fühlte sich so real an. In Wirklichkeit hättest Du aber Onya und Orpheus nicht abgeleckt und mit ihnen geknuddelt sondern ihnen höchstens Nasenstupser gegeben. Vielleicht war das Deine Verabschiedung von ihnen und es war doch nicht nur ein Traum?

Gestern haben wir Dich plötzlich und vollkommen unerwartet verloren. Viel viel viel zu früh wurdest Du uns entrissen. Unser geliebter drolliger kleiner Schatz. Du warst so bezaubernd.

Am 12. Februar 2019 sah ich Dich das erste Mal. Du wurdest als Fundtier in der lokalen Zeitung vorgestellt. Ich habe mich damals sofort in Dich verliebt und Deinem Papa geschrieben, dass ich Dich bei uns haben möchte. Am nächsten Tag besuchten wir Dich. Sofort als Du uns gesehen hast, hast Du Dich auf den Rücken gelegt und die Pfoten in die Höhe gestreckt und uns Dein Bäuchlein zum kraulen angeboten. Du hattest sofort ein Urvertrauen zu uns. Am Valentinstag holten wir Dich zu uns und die Dame, der Du zugelaufen warst war sich sicher, dass Du bei uns ein glückliches Zuhause hast und gab Dich vertrauensvoll in unsere Hände.

Zuerst separierten wir Dich, damit Du Deine drei Geschwister langsam kennen lernst, doch Du hattest andere Pläne. Du hast die Tür geöffnet und hast Dich zu uns ins Bett gelegt, als ob Du schon immer bei uns leben würdest. Deine Geschwister hast Du zwar kurz etwas angefaucht und angeknurrt, aber schon recht bald freundlich begrüsst durch die oben erwähnten Nasenstupser.

Als wir Dich adoptiert hatten, hatte ich noch Monate lang Angst, es könnten sich doch noch etwaige Vorbesitzer melden und Dich zurück fordern. Ich habe bei Tasso viele Jahre Suchanzeigen durchforstet aber niemand hat einen Kater wie Dich vermisst, was mich beruhigt hat, dass Du uns nicht mehr genommen werden kannst, denn ich hätte Dich auch ganz sicher nicht mehr her gegeben. Du warst unser kleiner Sohnemann. Unser Wonneproppen mit Deinem Waschbärringelschwänzchen. Ein wahrer Prachtkater.

Du hattest so ein wunderschönes Gesichtchen. Ich konnte Dich stundenlang anschauen. Du hattest häufig einen Blick, der nicht von dieser Welt war. Deine wundervollen Augen, die ausschauten, als ob sie mit Kajal umrahmt wären. Du konntest schauen, als ob Du alle Geheimnisse des Universums wüsstest. Unser allwissender kleiner Zauberer mit dem süssen Silberblick.

Du hast uns schnell gelehrt, dass wir die Küche nach dem Essen sofort aufzuräumen haben, weil wenn wir das nicht gemacht haben, hast Du die Pfannen und Töpfe inspiziert. Du hast mit Deinen Zähnchen wie ein Kaninchen unsere Handyladekabel durchgebissen, aber wir konnten Dir niemals böse sein. Du hast den Couchtisch täglich abgeräumt weil Du fandest, dass es ein idealer Liegeplatz für Dich wäre und das Gerümpel darauf zu verschwinden hat. Einmal hast Du mit Deinen Pfötchen die elektrische Markise ausgefahren, wel es Dir zu hell im Wohnzimmer war. Du konntest Türen leicht öffnen indem Du auf die Klinke gesprungen bist, bis die Tür aufging. Deshalb mussten wir uns selbst einschließen und die Eingangstür stets verschlossen halten. Du hast uns im Erdgeschoss zum Klo begleitet und hast immer vor der Tür gewartet und uns freudig mit Deinem lieblichen Maunzen begrüßt, wenn wir wieder heraus kamen. Du warst so niedlich. Wenn Dein Papa im Hobbyraum Sport gemacht hat, hast Du ihm von Sofa aus zugeschaut. Du kleines süsses Papakind.

Erst am Dienstag hast Du nachts noch „Harfe gespielt“. Dazu hast Du Dich unter das Bett gelegt, auf den Rücken gedreht und mit den Pfoten am Lattenrost gezupft. Es war nicht schön anzuhören aber unfassbar goldig. Es hat uns auch kaum etwas ausgemacht, wenn Deine Konzerte mitten in der Nacht stattfanden. Nur ein Zauberer kann Harfe spielen und wir wussten Dein musikalisches Talent durchaus zu schätzen. Unser kleiner Herr. Du warst der Einzige, der die Leckereien aus dem Intelligenzspielzeug herausholen konnte. Du hattest den Mechanismus sofort durchschaut während Deine Geschwister nur an dem Teil geschnüffelt haben.

Erst vor wenigen Wochen hast Du an einer Styroporplatte Deine Krallen geschärft und hattest dann durch die statische Aufladung die ganzen Kügelchen des Verpackungsmaterials im Fell hängen. Wir mussten Dich entstyroporen und Du hast es stoisch über Dich ergehen lassen, dass wir Kügelchen um Kügelchen aus Deinem Fell friemelten. Du hattest so ein kuscheliges Flauschefell und es war oft etwas statisch aufgeladen. Du hast es nicht so gerne gemocht, wenn wir Dich mit dem Furminator gekämmt haben, was aber leider nötig war, damit Dein Fell nicht verfilzt. Speziell an den Stellen, wo Du selbst nicht so gut hin kamst bei der Fellpflege, wie Dein Rücken.

Ich wollte immer filmen, wie Du Deine Krallen an den Kratzbäumen geschärft hast. Du hast dabei Dein süsses Popöchen hin und her gewackelt. Das sah so unendlich drollig aus. Leider warst Du immer zu schnell und ich kann das nur noch in Erinnerungen abrufen. Ich habe es auch geliebt, wenn Du den Sonnengruß gemacht hast und Dich dann auf die Seite hast fallen lassen, dann auf den Rücken gedreht hast und wir Dein flauschiges Bäuchlein streicheln durften. Du geliebter Flauschiflausch. Unser Waschbärchen. Unser Zauberer. Über alles geliebter Merlin. Wir sind noch immer unter totalem Schock, weil wir Dich so schnell und so jung verloren haben.

Wie ich es vermisse, dass Du auf dem Fenstersims im Schlafzimmer liegst, wie Du unsere Hände immer sofort abgeleckt hast, sowie wir Dich gestreichelt haben, Deine wundervollen Pfoten mit den Schneeschuhen, Dein wohlgeformtes Näslein, Deine schöne Fellzeichnung, Deine Mähne und wie Du bei uns beinahe jede Nacht im Bett lagst.

Fünf Wochen konntest Du noch das Aussengehege genießen und erst vergangenen Samstag habe ich ein Video von Dir gedreht, wie Du ausgiebig den Grill inspiziert hast. Du hast auch gerne Ameisen gefangen und Ziergrashalme aus dem Nachbargrundstück gefischt, die ich Dir immer sofort abgenommen habe, weil ich Angst hatte, Dass Du Dich an den scharfen Halmen verletzen könntest. Wenn eine andere Katze unser Grundstück betrat, hast Du Dein Revier sofort verteidigt.

Ich denke immer, Du müsstest gleich die Treppe herunter gepoltert kommen. Es war unverkennbar, wenn Du die Treppe rauf und runter gelaufen bist. Hier auf dem Sofa liegt Dein Plüschfischlein, das Du so geliebt hast und ich kann es nicht ansehen ohne sofort loszuheulen. Du hast es immer mit den Pfoten in die Luft geworfen und wieder aufgefangen oder auf dem Sofa herum gekickt. Du hast auch gerne mit der Angel gespielt und Du warst trotz Deines Gewichts sehr beweglich und aktiv. Du lagst so oft wie der Chef auf dem Sofa und hast eine Deiner Vorderpfoten an die Lehne drapiert. Du niedliches Zaubergeschöpf. Leider durften wir Dich nur ein Jahr und etwas über 4 Monate bei uns haben und dennoch hast Du uns in dieser Zeit so viel gegeben. Du hast uns komplett verzaubert mit Deinem Charme.

Speziell einen Freund von uns hast Du immer wenn er zu Besuch war ausgiebig beobachtet. Du hast ihn nie aus den Augen gelassen. Er hatte immer Respekt vor Dir und wir haben oft darüber gelacht, wie Du ihn im Visier hattest. Alle unsere Freunde hatten Dich gern, dessen bin ich gewiss.

Erst vorgestern sasst Du auf dem Sofa und hast mich wieder mit Deinem allwissenden Blick angeschaut und ich sagte zu Dir, dass Du so wunderschön bist und manchmal hatte Dein Gesichtchen etwas Menschliches an sich. Es ist schwer zu erklären. Wir fanden es auch immer mega lustig, wie Du jeden Abend den Arm von Deinem Papa gerammelt hast. Oh Gott, wie vermisse ich Dein liebliches Maunzen und wie Du beim Kochen immer um mich warst und dann wieder auf den Rücken gerollt bist, damit ich Dein Bäuchchen kraulen kann und Du hattest so einen tollen Duft an Dir. Ich hab so gerne meine Nase in Dein Flauschefell vergraben und Deinen Bauch und Dein Köpfchen geküsst. Wenn wir Gäste zum essen da hatten, hast Du Dich immer unter deren Stühle gelegt und ihre Beine umschmust. Jeder der Dich kannte weiss, was wir für einen Schatz verloren haben.

Es tut mir leid, wenn ich Dich im Gehege davon abgehalten habe, das Netz nieder zu reisen. Du wärst glaub gerne auch auf den Rasen und ganz ins Freie. Das konnten wir Dir aber mit unserer Wohnlage nicht bieten, bzw. hätten viel zu große Angst gehabt, dass Du überfahren werden könntest. Ich hatte ernsthaft überlegt, Dir ein Geschirrchen zu kaufen und jeden Tag mit Dir „Gassi“ zu gehen. Das hätte ich auch die nächsten Tage gemacht, wenn Du uns nicht entrissen worden wärst.

Wenn wir manchmal beim Spazieren laufen Eltern mit ihren Kindern in einem Fahrradanhänger sahen, dann sagten wir immer „Das würde unserem Merlin auch gefallen“. Wir stellten uns auch manchmal vor, wie wir Dich an der Leine mit in den Biergarten genommen hätten und sagten immer „Unser Merlin wäre dort der Star“ und das wärest Du auch gewesen. Jeder der Dich sah, mochte Dich. Alle Freunde und Kollegen hatten Dich gern. Es ist so irreal, dass Du so plötzlich ohne Vorwarnung gehen musstest. Du warst vorher nie krank. Es ging Dir immer gut, scheinbar. Wir hatten auch keine Indikation, Dein Herz schallen zu lassen. Du warst nie kurzatmig, Du hast vorher niemals geröchelt und es gab einfach keine Vorwarnung und keine Anzeichen für einen Herzfehler. Die Tierärztin sagte uns, dass das bei Deiner Rasse (wir wissen ja nicht, ob Du ein Mischling warst oder eine Schwarzzucht und auch sonst nichts über Deine Vergangenheit) leider sehr häufig der Fall ist. Viele Norweger, Ragdoll oder Maine Coon haben solche Herzfehler und sterben jung. Leider werden bei uns in der Gegend häufig kranke Tiere ausgesetzt. Rassekatzen und auch Rassehunde die nicht den Zuchtstandards entsprechen und die von Vermehrern und Schwarzzüchtern ausgesetzt werden. Die Familie, bei der Du im Dezember 2018 Zuflucht gesucht hattest war auch der Meinung, genauso wie unsere Tierärztin, dass Du vermutlich ausgesetzt wurdest. Vielleicht war diesen Personen Dein Herzfehler auch bekannt. Aber das sind alles nur Spekulationen. Die letzten Monate hattest Du bei uns ein glückliches Leben, auch wenn das für uns nur ein kleiner Trost ist. Es war offensichtlich, dass Du Dich bei uns wohl gefühlt hast. Du hast die meiste Zeit Dein Bäuchlein zum kraulen hin gestreckt, was bei Katzen ein eindeutiger Beweis des Vertrauens ist. Du hast auch keinen traumatisierten Eindruck gemacht. Schlecht behandelt wurdest Du glaub nicht. Du hast aber auch immer nie so ganz tief und fest geschlafen wie Onya und Orpheus, die man im Schlaf weg tragen könnte, sondern warst immer so ganz leicht wachsam, genauso wie Dein Bruder Gizmo, der traumatisiert aus Spanien zu uns kam. Irgendetwas hast Du vorher vielleicht doch erlebt, weshalb Du Dich so verhalten hast.

Am Mittwochmorgen ganz früh lagst Du in der Küche am Fenster und hast rausgeschaut. Das hattest Du schon ewig nicht mehr gemacht. Es war ganz zu Anfang Dein Lieblingsplatz, als Du zu uns kamst. Ich dachte noch für einen Moment „Komisch, dass er dort auf einmal wieder liegt“. Vielleicht wolltest Du Dich nochmals von allen Lieblingsplätzen verabschieden.

Wir vermissen Dich unendlich und würden alles drum geben, wenn Du wieder den Tisch abräumen oder unsere Ladekabel anknabbern, meine Handytrageschlaufe mit Deinen Zähnchen bearbeiten oder das Sofa „stempeln“ würdest. Nur noch ein Blick in Deine fabelhaften Augen. Du warst wirklich ein Zauberer, der Zauberer der Herzen der uns alle verzaubert hat mit Deinem drolligen, wundervollen Wesen. Unser kleiner süßer Merlin. Wir werden Dich niemals vergessen und immer lieb haben. Wir hätten Dich auch adoptiert, wenn wir von Deinem Herzfehler gewusst hätten, denn wir liebten Dich vom ersten Augenblick an und ich glaube, Du uns auch.

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Mein geliebter Liebling

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Wer Dich kannte, der weiss, was wir verloren haben. Du warst so wunderschön. Unglaublich süss. So ein sanftes, liebevolles Wesen. Du warst das wundervollste Katerchen, das man sich vorstellen kann. Ich vermisse Dich so unendlich. Ich quäle mich selbst, indem ich mir Bilder und Videos von Dir anschaue. Es wird irgendwann eine Zeit kommen, wo ich mir wieder ohne Schmerz all das anschauen kann und auch wieder ohne Trauer an Dich denken kann und alles was wir mit Dir erlebt haben. Das wird dauern. Trauer gehört zum Leben. Schmerz gehört ebenso zu unserem Leben. Wir durfen Dich nur etwas über fünf Jahre bei uns haben. In dieser Zeit bekamen wir von Dir so viel Liebe und Vertrauen. Dich zu adoptieren war definitiv einer unseren besten Entscheidungen. Du unendlich liebevolles Wesen. Ich konnte mich so oft nicht an Deiner Schönheit satt sehen. Du warst so einmalig einzigartig. Irgendwann werde ich Dich wieder sehen. Solange darf ich Dich vielleicht in meinen Träumen besuchen.