Mir geht es mental gerade nicht so prickelnd. Ich bin immer müde, ausgelaugt und melancholisch. Die Johanniskrautdragees schlagen nur langsam an. Umso wichtiger ist es, zu lachen. Deshalb hier mal wieder ein aberwitziger Schwank aus meinem Leben:
Mein Mann spielte vor Corona ab und an in einer Band. Ein Auftritt war auf einer Karnevalsveranstaltung und auch die Bandmitglieder sollten verkleidet kommen. Da mein Gatte im Gegensatz zu mir kein Verkleidungsfan ist, wollte er kein bis wenig Geld für diesen Gig ausgeben und beauftragte mich, mit der Kostümfindung. Ich erstand kostengünstig ein Teufelskostüm. Ich hatte es nach dem Erwerb achtlos auf das Bett gelegt, weil wir an diesem Abend Gäste bekamen und ich das Essen noch vorbereiten musste.
Die Gäste kamen und ich hatte das Faschingskostüm gänzlich vergessen. Die Gäste wollten eine Hausführung und wir führten sie wie gewünscht durchs Haus. Zum Schluss kam das Schlafzimmer dran. Als ich die leuchtenden Teufelshörner, den schwarzen Umhang und den Dreizack sah, war es zu spät, die Teile zu verbergen. Die Blicke der Besucher waren Gold wert. Sie verloren jedoch kein Wort über die Kostümierung und taten so, als wäre nichts gewesen. Keine Ahnung, was sie nach diesem Abend Bekannten über uns erzählt haben. Vielleicht kursiert irgendwo das Gerücht, dass wir auf abartige Rollenspiele stehen, wer weiss. Vielleicht dachten sie aber auch einfach das Offensichtlichste: Es war Fasching.