Second hand

Seit einigen Jahren bin ich voll die “Flohmarkt”-Tussie, jedoch nur was Klamotten betrifft. Normaler Flohmarkt Krimskrams ist nicht so mein Ding.

In jüngeren Jahren wäre ich niemals auf einen Flohmarkt gegangen oder hätte in einem Second Hand Laden Klamotten gekauft. Dazu war ich viel viel viel zu Etepetete. Alles musste neu sein.

Man muss mir jedoch zugute halten, dass die heutigen Flohmärkte ihren Schmuddelfaktor verloren haben. Es sind eher Lifestyle Events geworden. Vor C. waren wir sogar mal auf einem Flohmarkt in Stuttgart, der wie eine Art Popup Club konzipiert war. Mit DJ, Tanzfläche, Bar und nebenan war ein extra Raum für kleine Snacks. Trendy und hipp. Die Frauenflohmärkte in der Provinz sind inzwischen ähnlich, allerdings mit Obstbechern und Sekt, anstatt DJ und Bar.

In meiner Jugend habe ich Kunden von gebrauchten Klamotten als alternative Hippies angesehen, die nach Patchouli stanken. Noch heute kann ich den Geruch nicht riechen. Ich assoziierte damit Frauen, die unmodernes Zeug in Schichten übereinander trugen und mit Jutesäcken kombinierten und etwas abgeranzt ausschauten.

Heute sind auf Flohmärkten top gestylte Frauen und Mädels und es hat rein gar nichts mehr mit Altkleidersäcken gemein. Nachhaltigkeit ist jetzt zum Glück en vogue.

Ich finde es auch gut, wenn anderer gebrauchter Kram auf allgemeinen Flohmärkten verkauft wird. Nur für mich ist das derzeit nichts. Ich will nicht niemals sagen, weil ich das vor 20 Jahren auch über gebrauchte Klamotten gesagt habe. Vermutlich habe ich einfach zu viele schlechte Filme gesehen. Ich kaufe die Sachen nicht, weil ich fürchte, dass ihnen irgendwas “anhaftet”. Es muss ja nicht gleich ein Fluch sein. Aber auch wenn es “nur” eine  Art energetische Anhaftungen des Vorbesitzers wäre, würde ich das nicht so gut finden. Ich glaube, ich habe tatsächlich zu oft Warehouse 13 gebinget.

Was ist dann der Unterschied bei Klamotten? Bei Kleidung denke ich, dass alle “Fremdenergien” beim Waschen verschwinden. Auch “neue” Kleider wurden vorher schon von verschiedenen Menschen anprobiert und werden selbstverständlich immer gewaschen bevor sie getragen werden. Ich kaufe auch meistens Teile, die wie neu ausschauen und von den Vorbesitzern kaum getragen wurden.

Vergangenen Sonntag war ich mit einer Freundin auf einem generellen Flohmarkt. Es gab sowohl Klamotten, wie auch Krimskrams. Es waren sehr viele Stände, aber die Klamotten haben mich nicht so angesprochen. Es war nicht so, wie auf einem Frauenflohmarkt, wo es nur Fashion gibt. Einige Stände waren ein Fundus für Schätze, wenn man sich damit auskennt. Viele Sammler und Kenner haben dort garantiert Schnäppchen gemacht. Es gab aber auch Stände, da wollte ich erst gar nicht näher schauen, was die haben.

Grundsätzlich habe ich für mich die Erkenntnis gewonnen, dass ich – egal was für tolle Teile die Leute anbieten – nur bei denjenigen kaufe, die mir sympathisch sind. Damit kann auch nichts “Negatives” den materiellen Teilen anhaften. Dies kann durchaus auf alle Lebensbereiche übertragen werden. Trau, Schau, Wem.

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