Das Plappermäulchen

Ich vertrage Alkohol nicht gut. Ich bin schnell beschwipst. Oft reicht ein Radler, mich betrunken zu machen. Das ist zwar günstig und ich werde nie gefährdet sein, Alkoholikerin zu werden, doch Alkohol hat noch eine andere Wirkung: Ich gebe alles ungefiltert von mir, was mir so durch den Kopf geht.

Das kann gut sein und ich sage Freunden, dass ich sie lieb habe, es kann aber auch nicht so gut sein und ich sage Dinge, die ich normalerweise nur denke. Dinge, die man nur denken sollte!

So kam es unter Alkoholeinfluss schon zu den kuriosesten Szenen, in denen ich zu ehrlich war.

Den selben Effekt hat auch Übermüdung, oder wenn ich morgens vor 9:00 Uhr auf die Menschheit losgelassen werde. Auch dann funktioniert die “Sozialschranke” in meinem Hirn noch nicht und es kommt raus, was immer mir durch den Kopf geht. Mein Mann nennt es immer: “Das Plappermäulchen”.

Wenn ich nüchtern bin und Seltsames beobachte, dann denke ich mir meinen Teil dazu, nicht jedoch wenn ich beschwipst bin. Dann kommen Sätze aus mir, die oftmals nicht so sozialkompatibel sind und zu “Schwund” führen können. Aber ist es wirklich ein Verlust? In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass niemand “Wichtiges” verloren ging, sondern nur die “Spreu vom Weizen” getrennt wurde. Es schadet nicht, wenn man ab und zu mal “Tacheles” redet.

Vielleicht muss ich in solchen Situationen sagen: “Sorry, das was ich gesagt habe, war genau so gemeint, aber wenn ich nüchtern gewesen wäre, hätte ich es nicht gesagt”.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert