Unter Barbaren

Ich liebe meine Katzenkinder, ich liebe sie aufrichtig und bedingungslos und doch muss ich heute was los werden: Sie sind Barbaren. Wenn sie ihre Mahlzeiten speisen, dann ist das kein gesittetes essen aus den Näpfen, sondern das Futter wird mit den Pfoten erst einmal einige Zentimeter weit geschleudert, dann wird es mit den Mäulern großzügig auf dem Boden verschmiert. Der gesamte Speisesaal wird bei jeder Mahlzeit auf diese Art eingesaut.

Als wir heute vom Einkaufen heim kamen, hatten sie das neue Futter, das ich ihnen auf anraten unserer Tierheilpraktikerin bestellt hatte, in einem Streukreis von vier Metern im Raum verstreut und weil das noch nicht reichte, hatten sie auch noch auf den wenigen freien Flächen ihre Haarballen raus gewürgt. Der gesamte Raum war also mit halb angetrockneten Fleischresten und Kotzlachen “verziert”. Nach einer halben Stunde war das Elend zwar beseitigt, aber die Herrschaften werden heute noch mehrfach Nahrung einfordern und danach wird es wieder so ausschauen. Zumindest was die Essensreste betrifft. Kotzen werden sie eine Weile nicht mehr, das machen sie nur alle paar Wochen.

Sie verteilen ihre Streu ebenso großzügig wie ihr Fressen. Auch hier ist ein Streukreis von mehreren Metern keine Besonderheit. Egal wie groß die Toiletten sind und sie sind wirklich riesig. Dabei wird des öfteren nicht nur Streu heraus geschleudert, sondern dunkelbraune längliche Teile, die ganz sicher keine Duplos sind.

Wir hatten tatsächlich mal über eine Putzhilfe nachgedacht, aber dieses Projekt wurde seitens der Putzkraft nach einer Besichtigung unseres Heims eingestellt, weil einer unserer Kater vor ihren Augen einen riesen Haufen ins Klo setzte und sie entrüstet die Nase rümpfte. Ich bezweifle, dass es bei der guten Frau auf dem Klo nach Rosen duftet. Man kann sich auch anstellen.

Natürlich wäre unser Haus ohne die Kleinen sauberer, aber unser Leben wäre um so vieles ärmer. Egal wie viel Dreck sie machen, das was sie dafür geben ist jede Putzerei wert. Sie sind die herrlichsten Geschöpfe, die man sich vorstellen kann auch wenn sie keinerlei Manieren haben.

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