Lügen über Lügen

“Na, wie geht`s?” “Seit ich Dich gesehen habe könnte ich kotzen”. Das wäre zwar oftmals ehrlich, aber man sagt nett und sozialkompatibel “Danke gut und Dir?”. Auf die Gegenfrage erwartet man in den meisten Fällen ebenfalls eine oberflächliche Antwort wie “Ja, auch gut”.  Die Meisten wären mit der Entgegnung “Mir geht es total beschissen” , “Ach geh doch zum Teufel” oder “Ich hasse Euch Alle” ziemlich überfordert.

In dem Film “The invention of lying” (Deutscher Titel: Lügen macht erfinderisch) ist Mark Bellison (Ricky Cervais) der einzige Mensch, der lügen und sich Geschichten ausdenken kann. Durch diese Eigenschaft verbessert sich sein Leben enorm und letztendlich bekommt er die Frau seiner Träume.

In unserer Realität ist es so, dass kaum einer die Wahrheit hören  will und Lügen können das Leben durchaus verbessern.

Kürzlich sagte eine Besucherin zu einem unserer Kater “Bist Du ein Dicker. Du wirst ja immer fetter!” So etwas hört man nicht gerne, auch wenn es die Wahrheit ist. Wir bevorzugen die Bezeichnungen “Plüschig” oder “Flauschig”. Dick und fett wird nicht gerne gehört.

Eine Bekannte sagte kürzlich, dass sie das Weihnachtsgeschenk ihres Chefs scheusslich findet. Das mag für sie die Wahrheit sein, aber manchmal ist Schweigen wirklich Gold. Sie hat es zum Glück nicht zu ihrem Chef gesagt. Sie sollte sich an den Rat halten “Wenn Du nichts Nettes zu sagen hast, dann sei still”. Das gilt für uns Alle. Wenn wir nichts Nettes zu sagen haben, sollten wir einfach öfter mal unseren Mund halten

Es gibt so eine fernöstliche Weisheit, die ungefähr so lautet, dass man alles was man sagt überprüfen sollte, ob es wahr ist, ob es relevant ist und ob es nett ist. Ja, unser Kater ist plüschig. Ob das relevant ist glaube ich nicht, weil wir ihn in jeder Form lieben und er ist einfach auch sehr groß . Ihn als flauschig oder plüschig zu betiteln ist freundlich. Also geht das in Ordnung.  Anders würde es sich verhalten, wenn ich zu einer mir weitläufig bekannten Frau sagen würde “Ihre Frisur ist wirklich total unvorteilhaft” (es ist wahr!), aber das geht mich nichts an und ist unerheblich. Ihr alleine müssen die Haare gefallen. Wir nennen sie insgeheim “Lord Helmchen”, was es echt gut trifft… aber das ist nun wirklich nicht nett. Es bleibt schwierig… we are nothing but mammals… und wir werden weiterhin lügen, nicht nett sein, aber manchmal auch liebevoll, nett und ehrlich. Gilt auch hier das Gesetz von “Wie es in den Wald hinein schreit, so hallt es zurück”?. Ich bin zu Menschen, die zu mir nett sind auch netter als zu Menschen, die mir nicht so wohlgesinnt sind oder die mich nerven. Würde das bedeuten, dass die wiederum auch netter zu mir wären, wenn ich netter zu ihnen wäre? Was war zeurst da, die Henne oder das Ei? War ich zu denen zuerst nicht nett und es ist die Ressonanz daraus? Ganz so einfach ist es meiner Meinung nach nicht. Es gibt einfach Arschlöcher und die bleiben auch Arschlöcher, egal ob man sie wohlwollend behandelt oder nicht. Meine Oma sagte als Metapher immer “Einem bissigen Hund musst Du doppelt Futter geben”. Ich habe mich jahrelang daran gehalten. Doch dieses Jahr werde ich das anders handhaben. Den “bissigen Hunden” werde ich nicht “zweimal Futter geben”, sondern “gar kein Futter”. Denn genau das ist das Problem mit Arschgeigen. Wenn man sie nicht nur gewähren lässt, sondern ihnen auch noch “Leckerlies” für Ihr asoziales Verhalten gibt, dann bestätigt sie das doch nur. Wenn man ihnen die “Sonderbehandlung” nimmt, verhalten sie sich vielleicht tatsächlich anders. Wir werden sehen. Ich werde eine anthropologische Studie durchführen an ein paar prädestinierten Probanden.

 

Wunsch und Wirklichkeit

Als Kind sah ich einmal eine Reportage über die sagenumwobene Gestalt des Grafen von Saint Germain, der angeblich das Elixier der ewigen Jugend hat.

Je älter ich werde, umso dringlicher suche ich den Grafen :-D. Wenn ich ihn gefunden habe, dann werde ich wieder so ausschauen:

 

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Bis dahin muss ich mich jedoch mit diesem Anblick im Spiegel abfinden:

 

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Oder besser noch, ich bitte ihn um den Stein der Weisen, welchen der Graf ebenfalls besitzen soll. Entweder ich kann damit das Elixier selbst herstellen, oder ich bin dann so weise, dass ich es nicht mehr benötige.

Heute war Tabula Rasa angesagt

Was mich auf Facebook schon lange gestört hat, ist, dass es unglaublich viele furchtbare Posts gibt. Erschossene Wildtiere, Deppen vor ihren “Trophäen”, gequälte Elefanten, gefolterte Hunde und Katzen, Bilder aus Schlachthöfen, abgeschlachtete Wale und Delfine, gequälte Zootiere, durch Feuerwerkskörper verletzte Tauben und und und und

Ich kann es nicht mehr sehen. Es tut mir so unendlich in der Seele weh. Ich kann mir selbst diese Posts nicht mehr zumuten, ich ertrage es nicht mehr!

Deshalb werde ich ab heute alle “Freunde” entfernen, die so etwas wiederholt verbreiten. Ich fing heute mit drei Personen an. Alle drei kenne ich persönlich und einer ist sogar im wahren Leben ein guter Bekannter.

Der eine hatte im Halbstundentakt Bilder aus Taiji gepostet, der Andere hatte ein Video gepostet, das zeigte, wie ein Schwein mit einem Bolzenschuss getötet wurde und der Dritte hatte ein Bild mit vielen toten Füchsen hochgeladen, auf dem Jäger neben den Kadavern posierten.

Ja, das Töten in Taiji muss endlich aufhören und ja, das Schwein hätte ein schönes Leben verdient gehabt wie es “Esther the Wonderpig” leben darf und ja, die Füchse, Rehe, Wildschweine etc sollen in Frieden leben dürfen, ohne dass ihnen Jäger mit Gewehren auflauern oder sie zu Tode hetzen, Ich bin derselben Meinung wie die drei Herren, die ich entfernt habe. Ich will diese Bilder und Filme trotzdem nicht sehen. Es tut mir so weh und ich bekomme es nicht mehr aus dem Kopf und deshalb muss ich mich schützen.

Seit Jahren immer diese Posts und jetzt ist es genug. Meine Seele hat genug davon ertragen, jetzt ist Schluss damit.

Egal wie gut ich Euch leiden kann und egal in welchem Freundschaftsverhältnis ich zu Euch stehe, ich werde Euch gnadenlos aus meiner Freundschaftsliste entfernen, wenn Ihr diese Horrorszenarien verbreitet. Dasselbe “Schicksal” wird Euch auch ereilen, wenn Ihr stolz Eure “Guten Braten”, “Wurstteller”, Truthähne oder Gänse zu “traditionellen” Festen in Euren Öfen oder sonstiges Zeug postet. Auch das tue ich mir nicht länger an. Alles was mir nicht guttut, wird eliminiert.

Sneakers im Schnee

Die halbe weibliche Bevölkerung läuft gefühlt gerade mit Sneakers und nackten Knöcheln im Schnee herum und ich?

Ich bin die, die gefütterte Stiefel mit dicken Flauschsocken und ner Thermolegging trägt und noch immer friert!!!

Wie macht Ihr das? Friert Ihr nicht? Ich habe sogar welche gesehen, die offene Jacken und bauchfrei trugen? Wir haben Minusgrade Leute? Wir hatten zwar echt ewig lange Sommer letztes Jahr, aber zur Zeit sind die Witterungsverhältnisse eindeutig winterlich. Habt Ihr ein anderes Kälte-Wärme-Empfinden wie ich? Bin ich die einzige Frau, die fast immer friert? Ich sitze im warmen Haus bei mindestens 23 Grad Celsius, ich trage wirklich dicke Socken und warme Joggingsachen und dennoch habe ich eiskalte Füsse. Das ist doch abartig.

Selbst im Sommer sollte es mindestens 20 Grad haben, bevor ich offene Schuhe trage, oder die Socken weg lasse. Selbst im Rekordsommer 2018 gab es Abende, wo ich fröstelte, während alle um mich herum über die Hitze stöhnten.

Wenn ich irgendwann mal in die Hölle kommen sollte, dann ist es da zumindest schön warm.

Selbstportrait

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Ich habe mir für mein provisorisches Studio neue Hintergründe gekauft. Einer davon ist diese “Steinmauer”. Natürlich musste ich das gleich ausprobieren und aus Ermangelung an Modellen habe ich mich mit dem Selbstauslöser einfach selbst fotografiert.

Die Belichtung ist noch stark verbesserungswürdig und an meiner Performance muss ich auch noch arbeiten, für den ersten Versuch finde ich es aber eigentlich ganz gut. Man muss beachten, dass ich den Selbstauslöser eingeschaltet habe, dann schnell vor die Leinwand gerannt bin und versucht habe möglichst nicht blöd zu schauen. Es ist mir nicht so ganz gelungen, aber es gab schon schlechtere Portraits von mir, von daher bin ich ganz zufrieden.

Im Nachhinein ist vieles witziger

Es gab schon Begebenheiten in meinem Leben, die waren als sie stattfanden alles andere als lustig. Manche davon haben mir weh getan, andere ließen mich vor Scham im Boden versinken oder haben mich traurig gemacht, Doch heute, im Nachhinein – viele Jahre später – sind alle diese Vorkommnisse mega witzig und ich lache darüber.

Das Meiste hatte schon eine unfreiwillige Komik als es geschah, nur erkannte ich es nicht. Ich war gefangen in mir und konnte den feinsinnigen Humor in den jeweiligen Situationen nicht wahrnehmen. Mit dem nötigen Abstand änderte sich das zum Glück und ich konnte nicht mehr nachvollziehen, warum es mir mal solchen Kummer bereitet hatte.

Ich glaube, so wird es auch zukünftig mit vielen Erlebnissen sein. Wir halten sie für furchtbar, sie bereiten uns schlaflose Nächte, sie schlagen uns auf den Magen und wir weinen deswegen, doch in zwei oder drei Jahren werden wir herausfinden, dass sie einfach nur lächerlich waren. Irrelevant und die Lachmuskeln strapazierend.

Ich übe mich darin, nicht erst jahrelang zu warten und die Situationskomik in meinen scheinbaren Dramen schon jetzt zu erkennen.

Hierzu noch eine “lustige” Geschichte, die ich vor zwei Jahren erlebt habe:

Eine Bekannte ghostete mich “aus heiterem Himmel”. Sie schickte mir eines schönen Tages eine Email und teilte mir mit, dass sie keinen weiteren Kontakt mehr mit mir möchte. Sie und ihr Lebensgefährte waren ein paarmal mit uns bei Fotoausstellungen und es war eigentlich immer recht nett. Deshalb traf mich das Ghosting wie ein Schlag in die Magengrube. Ich grübelte tagelang, was ich ihr “angetan” hatte, konnte aber nichts finden. Ich rief sie an, wollte Antworten, aber sie blieb ein “Geist” für mich. Ich sah und hörte seither nie wieder von ihr.

Heute fiel mir ein, dass sie mir mal erzählt hatte, dass ihr Hund und ihre Katze sich seit vielen Inkarnationen kennen würdne, sich aber niemals leiden konnten und deshalb immer wieder in jedem Leben aufeinander treffen würden, seit Jahrtausenden. Sie hatte mir auch erzählt, dass die Wildtiere voll den Hass auf die Menschheit hätten und dass  man Ameisen von seinem Grundstück vertreiben könne, in dem man den Ameisenherrscher telepathisch um einen Weiterzug bittet. Sie war auch überzeugt davon, dass ein kleines Hutzelmännchen (was immer das auch ist) in ihrem Keller wohnen würde. Ich erinnerte mich daran, lies es kurz auf mich wirken und verfiel in ein befreiendes, schallendes Lachen.

Neujahrsvorsatz

Eine liebe Kollegin fragte mich heute, was meine Vorsätze für das neue Jahr wären.

Offen gesagt habe ich nur einen Vorsatz: Mir nicht mehr soviel zu zu muten. Weder emotional, noch arbeitsmässig.

Ich werde mich darin üben, mehr an mich zu denken und Bullshit Bullshit sein zu lassen.

Gleichzeitig werde ich offen und direkt sagen, was mich umtreibt und wenn mir etwas widerstrebt und missfällt.

Den Anfang habe ich in der Neujahrsnacht gemacht, in dem ich die Böllerfreaks als Arschlöcher titulierte.

Ebenfalls einstellen werde ich es, anderen zu helfen, wenn von dort nichts zurück kommt – nicht einmal Wertschätzung. Meine Lebenszeit ist kostbar und ich muss sie nicht für andere vergeuden. Wenn jemand von meinen engen Freunden oder Familienmitgliedern Hilfe benötigt, dann bin ich 100% für sie da. Anders verhält es sich bei dahergelaufenen Leuten, die immer nur wollen und fordern und von denen nichts zurück kommt. Die bekommen von mir nur noch ein knappes “Nope” zu hören. Ich werde es mir antrainieren Unrat vorbei schwimmen zu lassen.

Wenn ich die Weltherrschaft endlich an mich gerissen habe…

…dann werde ich als eine meiner ersten Amtshandlungen Silvesterfeuerwerke verbieten.

Unser ältester Kater sass seit Mitternacht unter dem Bett und traute sich ewig nicht mehr hervor!

Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo das Verhalten andere schädigt. Für ein bißchen “Vergnügen” leiden unzählige Tiere.

Mir geht das Geböllere so massiv auf den Geist. Draussen sieht es aus, wie im dichtesten Nebel, aber ein beinahe neuwertiger Diesel darf nicht mehr in die nächstgelegene Großstadt fahren, aufgrund des exorbitanten Feinstaub. An Silvester juckt das kein Schwein. Es werden unbekümmert und gedankenlos Millionen in die Luft geballert und alles was Pfoten, Hufe, Flossen und Krallen hat wird in Angst und Schrecken versetzt, weil man “Sich den Spass nicht nehmen lassen will”.

Das ist kein “Spaß”. Es ist Lärmbelästigung, Umweltverschmutzung, Tierquälerei und grob fahrlässig.

Das “Spektakel” fing schon um 19:30 an, weil die Familien mit mittelgroßen Kindern das Elend vorziehen, weil die lieben Kleinen nicht bis zur Geisterstunde durchhalten. Das ging so circa eine Stunde mit Krachern und zischenden Raketen. Um halb 12 fingen die Übereifrigen an oder diejenigen, die zu blöd sind, die Uhr zu lesen – vielleicht auch beides, wer weiß das schon.

Das dauerte an bis circa 1:00 Uhr. Ebenfalls wieder mit Knallfröschen, Zischraketen und Böllern. Man sah kaum mehr das Nachbargebäude. Der Müll wird einfach auf der Straße liegen gelassen, darum müssen sich Morgen die Stadtwerke kümmern.

Der Unfug fing ungefähr 30 Meter vom Haus entfernt an, aber man hätte meinen können, es wäre direkt vor unserer Haustüre. Es war unheimlich laut, obwohl wir alle Jalousien zu hatten.

Wir dachten, es hilft den Katzenkindern, wenn wir bei ihnen sind und sie beruhigen und so war es bei Zweien auch. Nicht so bei unserem Kater aus dem spanischen Tierschutz. Er war dort angeschossen worden und hat noch zwei der drei Diabolo-Kugeln im Bauch. Er hatte schreckliche Angst und das macht mich wütend. Er hat in seinem Leben schon genug Furchtbares erlebt und muss nicht jedes Jahr aufs Neue wieder an sein Trauma erinnert werden, nur weil manche sich ihre “Silvestertradition” nicht nehmen lassen wollen.

Lest mal die nächste Zeit, wieviele Tiere heute starben, weil sie in Panik irgendwo hin rannten oder flogen und dabei ums Leben kamen und dann schämt Euch!

Übrigens fing der Irrsinn gegen 3:00 Uhr wieder von Vorne an. Eine Gruppe von Leuten hatte sich wieder circa 30m vom Haus entfernt versammelt und es gab Flag-Geschütz-ähnliche Geräusche. Ich ging zum Fenster, machte es auf und schrie mir das aus der Seele, was schon den ganzen Abend raus wollte: “IHR ARSCHLÖCHER”.

Ich weiss nicht, ob es ein gutes Omen ist, andere Leute in der Neujahrsnacht als Arschlöcher zu betiteln, aber ab da war Ruhe. Kein Zischen und kein Knallen mehr. Vielleicht hätte ich es netter sagen können. Vermutlich. Ob das was gebracht hätte, bezweifle ich. Manchmal muss man deutliche Grenzen setzen. Wenn das nächstes Jahr wieder so ist, werde ich noch eins drauf setzen und rausschreien “Fickt Euch Ihr verdammten Arschlöcher”. Ich hoffe, das wird nicht nötig sein… mir macht es keinen Spaß andere zu beleidigen und das ist auch nicht meine Art. Wenn ich aber sehe, wie das Betragen dieser Menschen meinen Kater schädigt, dann werde ich zur Löwenmutter und dann legt man sich besser nicht mit mir an.