Der Traum, sich wie eine Prinzessin zu fühlen

Mein “Guilty Pleasure” ist das TV-Format “Zwischen Tüll und Tränen”. In der Show suchen sich Bräute ihr Traumbrautkleid aus und es werden unterschiedliche Bräute in verschiedenen Brautmodenstudios gezeigt. Es ist alles dabei, vom Gruftiedress bis zum Sissi-Kleid. Von der Wuchtbrumme bis zur Gazelle sind auch alle Körperformen und Konfektionsgrößen vertreten. Es gibt voll sympathische Berater/innen und echt Nervige. Manchen Bräuten stehen die Kleider hervorragend und bei anderen würde man gerne einschreiten. Es gibt ein Studio, das auf Vintagekleider spezialisiert ist. Das ist mein Favorit. Es kommen aber – zu den immer wieder kehrenden – auch immer neue Brautmodengeschäfte dazu.

Wenn ich nicht schon verheiratet wäre, würde ich heute ein anderes Kleid wählen, wie vor fast 11 Jahren, als ich geheiratet habe. Damals gab es diese elfenhaften Vintagekleider allerdings noch nicht. Vielleicht habe ich einen klitzekleinen Abendkleider-Tick entwickelt, weil es mein “Traumkleid” damals noch nicht zu kaufen gab.

Ich besitze tatsächlich drei lange Abendkleider , die den jetzigen “Traumkleidern” sehr nahe kommen. Natürlich nicht als Brautkleider, sondern eben als Ballroben. Ich habe keine Ahnung, zu welcher Gelegenheit ich die anziehen könnte. Zumindest eines der drei ist sogar für eine Hochzeit (als Gast) einen “Touch too much”. Ich ziehe sie manchmal einfach für mich an und lustwandle damit durch unseren Garten oder durch`s Haus.

Ich glaube die meisten Frauen haben ein Faible für “Prinzessinnen-Kleider”. Deswegen sind Hochzeiten auch so beliebt. Es ist meist der einzige Anlass für eine erwachsene Frau, wo man ohne in der Klapse zu landen ausschauen kann, wie eine Prinzessin. Ja ok, ein paar Gelegenheiten gibt es schon noch, wie Karneval, Abschlussbälle, Theateraufführungen, die Oskar-Verleihung oder der Wiener Opernball. Aber nur bei der eigenen Hochzeit ist man die alleinige Prinzessin. Man muss nicht mit anderen dieses Event “teilen” sondern ist der alleinige Star.

Jede Frau, die sich mindestens einmal im Leben wie ein Superstar fühlen möchte, sollte diese Gelegenheit auch bekommen. Ich möchte dieses Gefühl öfter haben und zieh dann einfach meine Abendkleider / Ballkleider Zuhause an.

Mein Brautkleid habe ich natürlich auch noch. Ich ziehe es immer an unserem Hochzeitstag an um fest zu stellen, ob ich wesentlich zugenommen habe. Doch bisher passt es noch immer wie angegossen.

Schön ist es schon. Ich mag es immer noch sehr gerne, auch wenn ich es heute – mit dem Angebot, dass es jetzt gibt – nicht mehr kaufen würde. Ich glaube jedoch, wenn ich heute so ein Elfenkleid kaufen würde, wie es mir jetzt vorschwebt, wird es in 11 Jahren wieder einen Kleiderstil geben, der mir wieder besser gefallen wird. Von daher war und ist das Kleid genau das richtige Brautkleid für mich. Hier ein paar Impressionen:

CIMG0289

Es hatte ursprünglich eine meterlange Schleppe, die ich kürzen ließ. Ich weiss um meine Tollpatschigkeit und wollte nicht riskieren, an meiner Trauung darüber zu stolpern. Das Kleid hat einen sehr tiefen Rückenausschnitt, was damals vor 11 Jahren noch nicht so verbreitet war, wie heute.
CIMG0286

Es ist ein Neckholder-Kleid und hat eine perlenbesetzte Zierleiste am Oberteil. Die Schuhe sind Silberfarben. Der Plüschpudel ist übrigens das “Braut-Täschchen” und als “Strauß” hatte ich nur eine einzelne rote Rose. Ich kann Blumensträuße nicht leiden. Die einzelne Rose bekam abends meine Mutter geschenkt, die Blumen viel mehr zu schätzen weiss wie ich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert