Bin ich ein “Magnet” für seltsame Menschen?

Diese Frage stellte ich mir schon öfter und auch heute beschäftigt sie mich – aus gegebenem Anlass – wieder.

Die erste “Begegnung der dritten Art” fand vor drei Jahren statt. Eine ältere Dame hatte sich bei mir gemeldet. Sie wollte in der Stadt, in der ich wohne, ein veganes Cafè eröffnen und bat mich, ihr die Stadt zu zeigen und abends mit ihr essen zu gehen. Ich nahm dafür extra einen Nachmittag frei und wir trafen uns auf der Terrasse eines Cafès.  Es saßen nur 3 Personen an den Tischen als ich eintraf und mein erster Gedanke war “oh bitte, lass es nicht DIE sein”, aber sie war es. Sie war mir auf Anhieb nicht sonderlich sympathisch und sie war optisch das exakte Gegenteil von mir. Wir hatten nichts, aber auch gar nichts gemein. Trotzdem trafen mein Mann und ich uns abends noch in einem Restaurant mit ihr und ihrem Lebensgefährten.  Dieser war überraschend sympathisch. Sie hat sich zum Glück gegen ein Cafè in unserer Stadt entschieden und sich Gottseidank auch nie wieder gemeldet.

Die zweite Begegnung war krasser. Diesmal fiel nicht nur ich auf die Person rein, sondern auch eine meiner Freundinnen. Eine neu zugezogene Veganerin suchte Anschluss. Sowohl meine Freundin wie auch ich trafen uns einzeln mit ihr und befanden sie für eigentlich recht nett. Wir verabredeten uns daher mit ihr auf einem Stadtfest und erlebten dann eine Szene, wie man sie nur aus ganz schlechten TV Produktionen kennt. Wir schworen danach beide, dass wir nie wieder Kontakt mit dieser Person haben werden. Wir haben sie zum Glück auch nie wieder gesehen.

Eigentlich hätte ich nach diesen Erlebnissen “geheilt” sein sollen, aber ich bekam wieder eine Anfrage einer Frau, die neu zugezogen war und Anschluss suchte. Ich traf mich wieder mit ihr und hatte in etwa dasselbe Gefühl wie bei der ersten Begegnung damals auf der Terrasse des Cafès. Sie sah dieser Frau sogar ziemlich ähnlich. Offen gesagt mochte ich sie nicht besonders und ich möchte mich nicht noch einmal mit ihr treffen.

Was mache ich nun mit diesen Erlebnissen? Aus Angst, so etwas nicht mehr zu erleben, keine neuen Menschen mehr kennen zu lernen ist schwachsinnig. Damit würde ich mir wegen ein paar seltsamen Gestalten selber die Möglichkeit verbauen, nette Menschen kennen zu lernen. Ich hatte auch nie irgend ein schlechtes Bauchgefühl, bevor ich mich mit den Leuten traf. Da gab es kein “Warnsignal”. Es waren ja auch recht harmlose Begegnungen. Alle drei Frauen waren einfach nur nicht passend.

Auch auf die Gefahr wieder “rein zu fallen”, werde ich auch weiterhin offen sein für neue Begegnungen. Ich habe dieses Jahr auch schon sehr viele wirklich wahnsinnig liebe und nette Menschen kennen gelernt. Wenn ich es hoch rechne, dann habe ich bis jetzt nur eine “unpassende Person” kennen gelernt. Eigentlich eine recht gute Quote und noch lange kein “Indiz” dass ich seltsame Gestalten anziehe. Wahrscheinlich auch nicht mehr oder weniger, als andere Leute. Jeder lernt doch unterwegs, auf der Arbeit, auf Parties, beim weggehen oder sogar beim Einkaufen “Solche und Solche” kennen. Es gibt immer Menschen, die einfach nicht zu einem passen. Oft passen auch Freunde oder Bekannte nach einigen Jahren nicht mehr so wirklich zu einem. Entweder weil man sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt hat, oder man fest stellt, dass man eigentlich nie wirklich etwas gemeinsam hatte. Das ist das Leben und dessen Lauf. So etwas passiert. Manche Freundschaften halten dafür ewig oder man lernt neue Menschen kennen, mit denen man sich fühlt, als würde man sie schon seit Urzeiten kennen.

Ein Gutes hat es auch noch: diese “unpassenden” Menschen erinnern mich immer wieder daran, was ich wirklich will und was nicht in mein Leben passt. Vermutlich begegnen sie mir deswegen um mir das immer wieder ins Gedächtnis zu bringen, bis es eingesickert ist. Everything happens for a reason.

Ein altes Familienrezept

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Dieses Gericht wird seit Jahrzehenten – nach einem geheimen Familienrezept – in unserer Familie gekocht. Vor sechs Jahren, als ich anfing, vegan zu leben, änderte meine Mama es extra für mich ab. Normalerweise werden die “Bauchstecher”, wie die aus Nudelteig gerollten “Messer” heißen, noch mit Eiern angebraten. Es schmeckt aber offen gesagt ohne Ei viel besser. Mir fehlt jedenfalls nichts und es ist nach wie vor noch meine Leibspeise.

Hunde verboten

Wir waren heute an einem idyllischen See spazieren. Es war nicht viel los, weil nicht so richtiges Badewetter war mit 22 Grad°. Es war echt schön, bis auf einen Umstand, der mich schon öfter geärgert hat. Überall standen Hundeverbotsschilder.

Der See gehört nicht nur uns Menschen, sondern den Tieren genauso. Sie haben dasselbe Recht im See zu schwimmen und am See zu liegen.

Am hinteren Seeufer ist ein Naturschutzgebiet. Dort sehe ich es ja ein. Dort sind aus gutem Grund auch Menschen verboten. Aber vorne am “Strand”bereich? Wieso dürfen sich die Hunde dort nicht aufhalten? Die Hunde sind mit Sicherheit meistens reinlicher als so manche menschlichen Zeitgenossen, die ich dort schon gesehen habe. Ich glaube nicht, dass Hunde vom Steg aus in den See pinkeln würden. Bei Kindern habe ich genau dies aber schon beobachtet. Die Eltern meist achselzuckend daneben stehend.

Ich glaube auch nicht, dass Hunde am See Saufgelage veranstalten würden und ihre Bierflaschen und sonstigen Müll einfach liegen lassen würden. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass Hunde dort Frösche mit einem Käscher fangen und in Plastikboxen stopfen.

Ich habe dort schon Hunde gesehen, die sich “verbotenerweise” aufgehalten haben. Es waren ausschließlich sehr angenehme Zeitgenossen, die nur durch ihre Niedlichkeit oder Anmut auffielen, ganz im Gegensatz zu vielen Menschen…

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