Wieder mal Karnismus

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So wie diese Kuh hier sollten alle Tiere leben dürfen. Glücklich und frei bis die natürliche Lebensspanne endet.

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Immer wieder geht ein Aufschrei durch Facebook und andere Social Media Kanäle. Zum Beispiel, wenn in China das Hundefleischfestival gefeiert wird, wenn in Japan die Delfine abgeschlachtet werden oder die Grindwale vor den Faröer Inseln, oder wenn vom Tieropferfest in Nepal die Rede ist. Wie grausam und barbarisch diese Länder doch wären… ganz im Gegensatz zu den traditionellen Schlachtfesten hierzulande, die in jedem kleinen Kaff zelebriert werden. Die Anzahl der getöteten Tiere ist bestimmt nicht geringer als bei den Opferfesten und Schlachtfestivals. Nur ein anderer Name, eine andere Ausrede dahinter. Dort ein Gott oder eine Göttin der man opfert, hier hat man es einfach “immer schon so gemacht” und “es schmeckt halt so gut”. Das Leid der Tiere ist gleich und ihre Lebensspanne ähnlich kurz.

Hier in der ländlichen Provinz wird in der lokalen Tageszeitung oft und gerne über die traditionellen Schlachtfeste berichtet. Mit Bildern, wo ganze Familien um ein Spanferkel herum sitzen, oder wo man zuschauen kann, wie die Sau geschlachtet wird. Ein Fest der Familie… und wo ist da jetzt der Unterschied zu den grausamen, barbarischen Traditionen anderer Länder und Kulturen? Ich kann keinen erkennen.

Kinderschmusezeit

Wir haben vier Adoptivkinder der Spezies Katze. Zwei Kater und zwei Mädchen.

Die Mädchen und einer der Kater sind mehr die verspielten Typen, aber der gefleckte Kater ist einfach nur verschmust. Spielen interessiert ihn gar nicht. Wenn es nach ihm ginge, würde er am liebsten den ganzen Tag von mir auf dem Arm herumgetragen werden und schmusen.

Kürzlich war abends eine Bekannte zu Besuch. Sie kam gleich nach der Arbeit, wir aßen zusammen und danach machten wir bei mir im Hobbyraum noch Portraitbilder von ihr.

Normalerweise ist Katerschmusezeit sowie ich heim komme. An diesem Tag war ich jedoch später als sonst von der Arbeit heim gekommen und ich wusste, die Freundin kommt gleich. Also fiel die Schmusezeit aus.

Wir waren gerade mitten im Fotografieren, als er den Raum betrat und seinen Unmut lautstark kund tat. Um zu verstehen, was er sagte, benötigte niemand von uns einen Tierkommunikator. Es war mehr als deutlich. Es hörte sich ungelogen so an wie “Was soll denn dass, Du kümmerst Dich um das fremde Wesen da und hast heute Abend noch nicht mit mir geschmust, So geht das nicht! Du hast jetzt gefälligst mit mir zu knuddeln!”

Wir unterbrachen das Shooting und ich sagte der Bekannten, dass mein geliebtes geflecktes Wesen jetzt Vorrang hat. Ich nahm ihn auf den Arm und sofort fing er an in den lautesten Tönen zu schnurren und mich zu küssen. Die Welt war wieder in Ordnung. Zufrieden ging er nach oben und legte sich schlafen.

Das soll mir eine Lehre sein. Zuerst kommen die Kinder und dann der Rest. Man muss Prioritäten setzen.