Wie besiegt man die Angst?

So oft habe ich Angst vor allem Möglichen. Vor dem Leben allgemein und vor der Ablehnung anderer im Speziellen.

Meine allergrößte Angst war jedoch, mich zu zeigen. So wie ich bin. Unverstellt, ohne eine “Rolle” zu spielen. Hier auf dem Blog bin ich ganz ich: Was ich denke, was mich ausmacht. Aus diesem Grund habe ich diesen Blog hier mehr oder weniger 3,5 Jahre lang versteckt. Nur sehr wenige Menschen aus meinem privaten Umfeld wussten von ihm.

Inspiriert von meiner Freundin Anna und ihrem Mut ziemlich offen über Ihr Leben zu bloggen (Passionflow), habe ich vor einer Woche den Schritt gewagt und habe auf Facebook über meinen Blog geschrieben und den Link dazu geteilt.

Wovor hatte ich eigentlich solche Angst? Die Welt dreht sich immer noch, es hat sich niemand von mir abgewendet und selbst wenn dies der Fall gewesen wäre, würde das Leben trotzdem weitergehen. Das Einzige was passiert ist, war etwas Schönes. Eine sehr nette ehemalige Kollegin hat mir etwas ganz Liebes geschrieben, obwohl wir uns seit Jahren aus den Augen verloren hatten.

Das alleine war es doch schon wert, mich zu trauen, andere von meinem Blog wissen zu lassen.

Klar, es wird bestimmt Facebook”Freunde” gegeben haben, die aus Neugierde hier herein geschaut haben und sich womöglich dachten “Puh, also die Margit, die ist echt schräg drauf. Was die alles schreibt, unfassbar. Die hat doch echt einen an der Klatsche”. Damit kann ich leben. Ich schreibe hier nicht, um Lorbeeren für mich einzuheimsen, sondern einfach um meine Gedanken zu teilen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich drücke hier das aus, was mir am Herzen liegt. Das kann gänzlich Banales sein, wie das Abendessen vom Vortag oder ein neuer Lidschatten, bis hin zu Gedanken über den Tod und den Sinn des Lebens.

Dadurch, dass ich diesen Blog nun quasi auf meiner Facebookseite “öffentlich” gemacht habe, wurde wieder eine meiner Ängste überwunden. Für`s Erste. Sie wird wieder auftauchen, die Angst, von anderen dafür abgelehnt zu werden, was ich bin, was mich ausmacht, was mir wichtig ist, wofür mein Herz schlägt. Doch ich weiss jetzt, dass ich sie schon einmal besiegt habe und kann mich ihr das nächste Mal gelassener stellen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert