Also vegan ist doch echt zu extrem, oder?

diesen Satz bekommt man immer mal wieder zu hören. Ja es ist schon mega extrem, sich rein pflanzlich zu ernähren… ganz im Gegensatz zu: Milch einer anderen Spezies zu trinken, die normalerweise nur für die Kinder dieser Lebewesen bestimmt ist und noch dazu im Verdacht steht, für Menschen krebserregend zu sein  (vor allem in der verarbeiteten Variante). “Embryos” oder “Menstruationsausscheidungen” von Vögeln, wie Hühnern und Wachteln zu essen. Zerkleinerte Leichenteile von Säugetieren zu sich zu nehmen, die fast dieselbe DNA Struktur wie wir haben. Zerhacktes Fleisch in die Därme der getöteten Wesen zu stopfen. Fische aus dem Meer, See oder Fluß zu ziehen und zuzusehen, wie sie ersticken. Schweine in so engen Käfigen einzusperren, dass sie sich nicht einmal mehr drehen können. Den Bienen ihren Nektar wegnehmen – der eigentlich Bienenerbrochenes ist, wenn man es genau nimmt – und ihn durch minderwertige Zuckerlösung zu ersetzen, sie dadurch krank zu machen und somit unser aller Zukunft zu gefährden. Andere Arten für Tierversuche zu missbrauchen, obwohl bekannt ist, dass die Ergebnisse in den meisten Fällen nicht auf den Menschen übertragbar sind und sich viele Ärzte gegen ein Verbot für Tierversuche einsetzen. Das ist natürlich alles nicht extrem, sondern

Nicht akzeptabel

Offensichtlich grausam

Rechtlich leider noch legal

Menschlich mehr als fragwürdig

Alles andere als ethisch korrekt

Leider noch viel zu oft als NORMAL angesehen

Cistrosen-Teekraut, ein Zaubermittel?

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Ich weiss nicht, ob ich es mir nur einbilde, aber seit ich jeden Tag mehrfach mein Gesicht mit Cistuskrautsud einreibe, sind meine Falten erträglicher geworden. Ich koche mir einmal in der Woche den Tee (circa 100g auf einen Viertelliter Wasser, kurz aufkochen, 10 Minuten abkühlen lassen, in ein Glasgefäß absieben und in den Kühlschrank stellen) und reibe mir mit einem Wattebausch mehrfach täglich das Gesicht damit ab.

Der Poloshirtmann und das bedruckte T-Shirt

jeden Morgen, wenn ich mit dem öffentlichen Verkehrsmittel zur Arbeit fahre, steigt auf halber Strecke “Der Poloshirtmann” ein. Ein Typ absolut undefinierbaren Alters, der immer und gänzlich egal zu welcher Jahreszeit ein Poloshirt trägt und eine Jeans. Niemals eine Jacke, auch bei Minusgraden nicht. Er hat zwei Varianten dieser Poloshirts. Ein ganz Schwarzes und ein grau-schwarz Gestreiftes mit schwarzem Kragen. So war es seit über drei Jahren jeden einzelnen Arbeitstag. Doch heute wurde ich überrascht. Er stieg ein und er trug ein hellgraues T-Shirt mit buntem Aufdruck! Ich war so perplex, dass mir ein ziemlich lautes “Das gibt`s doch nicht – er trägt ein T-Shirt” herausgerutscht ist… ich fürchte er und so manch anderer Fahrgast hat es gehört. Er hat aber nur ausdruckslos geschaut und sich dann ein paar Sitzreihen hinter mich gesetzt.

Jeden Morgen auf dem Weg zur Haltestelle, begegnet mir “Der Grimmige”. Ein älterer Mann der immer raschen Schrittes und mit grimmigem Gesichtsausdruck an mir vorbei eilt und mich niemals grüßt. Nur ein einziges Mal. Es ist schon einige Monate her, da grüßte er mich tatsächlich zurück und ich erschrak beinahe. Dies war der Situation von heute morgen mit dem Poloshirtmann recht ähnlich.

Genauso wenig, wie ich je erwartet hätte, dass mich der Grimmige grüßt, hätte ich jemals gedacht, dass der Poloshirtmann ein anderes Oberteil besitzt, als seine beiden Polohemden.

So hält doch jeder Tag wieder eine Überraschung bereit. Wenn mich der Grimmige eines Tages grüßt und der Poloshirtmann einen Wintermantel anhat, dann ist vermutlich die Hölle zugefroren.

Was ist nötig, für eine gute Fotografie?

vorgestern traf ich mich mit einem Kumpel. Er fotografiert auch gerne. Am liebsten Landschaften und Gebäude. Ich fotografiere am liebsten Tiere und Wolkenformationen. Ein weitläufiger Bekannter von uns fotografiert ebenfalls gerne. Noch lieber jedoch fachsimpelt er über seine Aufnahmen. Er gibt lang und breit kund, mit welcher Brennweite und Verschlusszeit und mit welcher Auflösung er seine Bilder macht. Er besitzt eine sündhaft teure Profikamera, benutzt sie aber fast nie, weil jede Fotografie angeblich die Kamera zu sehr abnützt und verschleißt… die Kamera steht also die meiste Zeit in einem Schrein ähm Schrank meinte ich natürlich…

Niemals im Leben würde besagter Herr mit seinem Smartphone Bilder machen. Frevel! Blasphemie der Fotografie! Gar schändlich und absolut verwerflich. Die Fotografien dieses Mannes sind gut, daran kann man nicht rütteln. Zumindest in Hinsicht auf scheinbare Perfektion. Dennoch fehlt ihnen das Entscheidende. Die Bilder sind seelenlos. Man schaut sie an, denkt “echt gut belichtet” aber sie lösen nichts in einem aus, sie berühren einen nicht.

Vielleicht ist das bei meinen Bildern auch nicht der Fall. Wie bei fast allem ist es auch einfach Geschmacksache. Es gibt bestimmt viele Fans dieser Art Fotografie.

Einige meiner Lieblingsaufnahmen habe ich mit dem Handy gemacht. Wenn ich jedesmal erst meine Spiegelreflex hätte holen müssen, dann hätte ich alle diese Augenblicke verpasst. Ich muss nicht immer und überall meine Ausrüstung mit mir herumtragen. Manchmal will ich einfach nur leben und Spaß haben und wenn ich dann eine schöne Landschaft sehe, etwas Besonderes oder einfach nur einen schönen Moment, dann habe ich mein Handy, zücke es und mache diese Bilder:

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Mein coming out: Ich bin eine Kulturbanausin

ja, jetzt ist es raus! Ich bin wirklich eine Kulturbanausin. Ich wohne in einem Gebiet, wo Kultur sehr groß geschrieben wird und auch stark gefördert wird. Meine Freunde besuchen gerade oft Freilichtaufführungen und Theaterstücke. Doch ich nicht. Für mich wäre ein Musical an Folter grenzend. Ich mag es nicht, wenn die anfangen zu singen. Ich hatte beim neuesten StarWars Film größte Bedenken, weil er von Disney produziert wurde. Ich sah schon eine Tanzchoreografie mit singenden Stormtrooper auf mich zukommen. Zum Glück bewahrheiteten sich meine Befürchtungen nicht.

Egal wie gut gemacht ein Theaterstück ist, es kommt für mich nie an einen Film heran. Theater hat für mich etwas sehr Antiquiertes. Ich bin weit entfernt davon, eine Cineastin zu sein – vor allem in Bezug auf Kunstfilme oder Literaturverfilmungen – dennoch ist es mein bevorzugtes Entertainment. Ich würde einen Film immer einer Theateraufführung vorziehen.

Meine verstorbene beste Freundin war Theaterfan und ich bin ihr zuliebe oft mit gegangen. Ich habe ihr nie gesagt, dass ich dem Ganzen recht wenig abgewinnen kann. So schauten wir “Ein Sommernachtstraum”, “Evita”, Bram Stoker`s Dracula” (fürchterlich inszeniert!!!), “Tanz der Vampire”, “Pippy Langstrumpf”, “Der widerspenstigen Zähmung”, “Evita” und “Der Name der Rose”. Letzteres hat mich noch am meisten beeindruckt. Dennoch fand ich den Film um Welten besser. Wir wollten immer noch “Romeo und Julia” schauen, aber das war uns nicht mehr vergönnt. Wir waren damals im Kino in dem Film mit Claire Danes und Leonardo di Caprio und fanden ihn restlos toll.  Ich fürchte, eine auch noch so gute Darbietung hätte mich nicht so begeistern können. Den Film “10 Dinge, die ich an Dir hasse” mag ich auch viel mehr, als das “Original”. Shakespeare hätte sich vermutlich im Grab umgedreht, aber ich finde den Film, der in der Gegenwart spielt, besser und einfach zeitgemäßer.

Filme können mich tief berühren. Der letzte Film, der mich gänzlich in seinen Bann zog, war “Die Bücherdiebin”. Verzaubert war ich von “Die fabelhafte Welt der Amelie” und “Chocolat”. Seit meiner frühen Kindheit liebe ich die Filme “Ist das Leben nicht schön” und “Mein Freund Harvey”. Zum Schreien komisch finde ich den französischen Film “Willkommen bei den Schtiis”. Als ich ihn das erste Mal sah, habe ich im Kino so gelacht, dass die anderen Zuschauer leicht irritiert von meinem Gelächter waren. Beinahe auswendig kenne ich die Texte von “Zurück in die Zukunft”, “Das Leben des Brian” (ich finde die deutsche Synchronfassung tausendfach besser als das Original und das ist schon Weltklasse) und “Die Glücksritter”, sowie “Ghostbusters 1” und “Men in Black 1”.

Mein Verständnis von Kunst und Kultur sind gut gemachte Filme und Serien. “Game of Thrones”, “Breaking Bad”, “Mr. Robot” und “Sense 8”. Das ist für mich “wahre Kunst”.

Eine Oper oder Operette wäre für mich ebenso schwer zu ertragen wie ein Musical. Ich mag aber auch Live-Konzerte nicht besonders. Klassik kann ich hören, aber vom Hocker haut es mich nicht. Körperliche Schmerzen verursachen bei mir Musikrichtungen wie Schlager, Volksmusik und progressive Rock und alles, was “stark zirpende Gitarren” beinhaltet. Es ist echt keine Übertreibung. Schon als Kind wurde mir beim Anhören von Volksmusik und Schlager übel und das ist bis heute so geblieben. Progressive Rock und die zirpenden Gitarren verursachen Kopfschmerzen und machen mich aggressiv. Ich bin ein Fan von trivialen, eingängigen Melodien. Gerne etwas Bass-lastig. Mein Lieblingslied seit über 20 Jahren ist “Lithium” von Nirvana. Die beliebtesten Lieder der letzten 15 Jahre sind “Get Busy” (Sean Paul), “In da Club” (50 Cent), “Memories” und “Sexy bitch” (David Guetta), “Every me, every you”(Placebo),”Haus am See” (Peter Fox) “In the end” (Linkin Park), “Meine Soldaten” (Maxim) und “Augenbling” (Seed).

Mein Lieblingsautor ist Andreas Eschbach, gefolgt von David Safier und Tommy Jaud. Ich mag die ersten beiden “Hartmut und ich” Romane (die weiteren Teile mochte ich überhaupt nicht) von Oliver Uschmann und ich finde einen Großteil der Romane von Paolo Coelho ganz gut.

Mit den meisten “Kunstwerken” kann ich nichts anfangen und ich kann die Putzfrau die damals die Badewanne im Museum gereinigt hat und den verschimmelten Käse aus dem Eck entfernt hat, sehr gut verstehen. Oft fragt man sich doch insgeheim wirklich “Ist das Kunst, oder kann das entsorgt werden?”.  Es gibt aber durchaus Gemälde und Skulpturen, die etwas in mir auslösen. Die etwas “Göttliches” an sich haben. Egal ob ein Bild, eine Fotografie, oder ein Gebilde. Es gibt diese echten Kunstwerke, die einen staunend davor stehen lassen. Sogar komplette Kunstbanausinnen wie ich eine bin, können von Kunst fasziniert sein. Mein absolutes Lieblingsgemälde ist “Wolf und Schaf” von M. M. Prechtl. Ich habe es als Kunstdruck Zuhause hängen. Ich finde beinahe alles faszinierend, was älter als 2000 Jahre alt ist. Ich bin vielleicht doch kein ganz hoffnungsloser Fall. Aber wer sagt denn, was kulturell ist und kunstvoll. Wer bestimmt, was “echte” Literatur ist, was eine gelungene Inszenierung, Was ein anspruchsvoller Film oder ein “guter” Musikgeschmack.  Was für den einen Kunst ist, ist für den anderen Krempel. Was jemandem einen Hochgenuss beschert, ist für eine andere Person eine Qual. Ich finde dieses Bewerten komplett überflüssig. Es ist absolut subjektiv und genau deshalb bin ich gerne eine Kulturbanausin und stehe dazu.

 

Pankaj Mishra – Begegnungen mit China und seinen Nachbarn

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Ich möchte noch viele Orte besuchen, doch nach Asien zieht es mich nicht besonders. Keine Ahnung, warum das so ist. Die Beschreibungen von Pankaj Mishra haben mir die asiatische Vielfalt trotzdem näher gebracht. Er zeichnet ein gutes Bild der Region mit all seinen gänzlich unterschiedlichen Ländern. Von der Historie bis in die Gegenwart erfährt man sehr viel über die Entwicklungen und Zusammenhänge, die zur heutigen Situation geführt haben.