Empathie – extended

Alle paar Wochen treffe ich unterwegs einen älteren Mann, den ich weitläufig kenne. Er hat zufällig mal mitbekommen, dass ich Veganerin bin. Seit er dies weiß, fragt er mich jedesmal, wenn wir uns im Treppenhaus oder Aufzug eines bestimmten Gebäudes treffen, ob ich mich immer noch “so” ernähren würde. Ich antworte jedesmal “ja und das wird sich auch nie wieder ändern – ein zurück gibt es nie wieder”. Trotzdem fragt er mich immer wieder dasselbe, alle zwei oder drei Wochen.

Meistens, wenn ich so etwas gefragt werde, beschränke ich meine Antworten auf das Allernötigste. Wenn ich zu hören bekomme “das können Sie doch essen, da ist nur ein bisschen Milch drin”. Oder “stellen Sie sich doch nicht so an”, scheue ich die Konfrontation. Vielleicht ist das ein Fehler. Vielleicht sollte ich einfach mal sagen:

ich will eine Welt, in der jeder glauben und sagen darf, was er will, ohne das Jemand anderes dabei zu schaden kommt. Ich will, dass jeder lieben und heiraten kann, wen er will, wenn es erwidert wird – unabhängig von Rasse, Nation, Religionszugehörigkeit oder Geschlecht. Ich möchte, dass jeder Mensch in Frieden leben kann. Ich will aber auch, dass für Küken, Lämmer, Ferkel und Kälbchen  und alle anderen Tiere dasselbe gilt. Dass sie erwachsen werden dürfen und bei ihren Müttern bleiben können, bis sie erwachsen sind. Dass sie auf Wiesen herumtollen können, sich im Dreck wälzen. Dass sie alt werden können und eines natürlichen Todes sterben. Ganz gleich ob die Lebewesen zwei Beine haben oder vier, egal ob sie Arme, Floßen, Flügel oder Pfoten haben.

Der Funke des Göttlichen

wir Alle vergessen leider all zu oft, dass wir den göttlichen Funken in uns tragen. Dass wir ein Teil des großen Ganzen sind.  Dass wir – die Schöpfung und alle Wesen darin – zusammen “Gott” ergeben.

Wir machen uns klein, fühlen uns nicht ganz, unzulänglich und stellen unser Licht unter den Scheffel.

Wir lassen uns von einer “Matrix” beeinflussen, die uns vorgaukelt, dass nur wichtig ist, was man nach “außen hin” darstellt. Viel Geld zu haben, viel Macht, einen “angesehenen Job”. Nur dann hat man es “zu etwas gebracht”.

Manchmal, wenn ich Menschen zuhören muss, die dieses materielle Dasein bis zum gehtnichtmehr ausleben, dann fühle ich eine körperliche Übelkeit in mir aufsteigen. Ich weiss genau, dass sie unrecht haben. Nichts davon ist wichtig. Kein “klangvoller Name”, auf den man “stolz” sein könnte, kein Geld im Übermaß, kein “tolles Haus”, kein “lukrativer Job”, kein “schwieriges Studium”. Es ist nicht wichtig. Nichts davon macht einen aus. Alles ist vergänglich. Selbst die scheinbaren Giganten sind schon gestrauchelt und gestürzt. Klar braucht man Geld zum leben, aber mit jeder Geldausgabe entscheiden wir selbst darüber, wieviel wir brauchen. Ich brauche keine 40 Paar Schuhe und 1000 (Marken)Klamotten, kein riesiges Haus, kein teures Auto (die haben eh alle nur Ledersitze und wären daher ein NoGo).

Bei mir steckt hinter “Konsum” immer etwas anderes, das ich damit kompensieren will. Wenn ich mir Klamotten kaufe, dann steckt dahinter meistens der Wunsch danach, ein bestimmtes Image zu vermitteln. Ich liebe Mode und ich liebe es auch, mich unterschiedlich zu kleiden. Mal im Hippie Style, mal im Kostümchen, mal im bodenlangen Elfenkleid. Das gehört mit zu meiner Persönlichkeit. Aber machmal kaufe ich auch nur etwas, in der Hoffnung darin jünger / schlanker / kleiner zu wirken.  Oder einfach als “Belohnung”. Ich habe mir etwas “verdient”, weil ich eine beschissene Woche hatte, oder etwas Unangenehmes erledigen musste. “Brauchen” würde ich das Zeug, das ich in diesem “Zustand” kaufe, nicht. Ich habe soviel, dass ich verschiedene Stile und Epochen auf ein Jahrzehnt hinaus ausleben könnte.

Früher wollte ich mal unbedingt einen Swimmingpool. Dahinter steckte aber hauptsächlich der Wunsch, mehr lustige, vergnügliche Zeit mit Freunden zu verbringen. Irgendwann erkannte ich, dass die richtigen Freunde mich auch besuchen wenn ich keinen Pool zum Anreiz habe. Aber eigentlich hätte ich immer noch gerne einen Pool, allerdings einfach nur so – just for fun. Nur für mich.

In meinem Innersten weiss ich genau, dass diese Matrix-Welt unwichtig ist und doch lasse ich mich viel zu oft und viel zu sehr davon vereinnahmen. In solchen Momenten hilft es, wenn ich mir das Universum in seiner unendlichen Größe vorstelle. Dann sind all die Problemchen mit dem ach so unnützem Zeug nur ein winziges Staubkorn… ein Fliegenschiss in der Geschichte… ein Wimpernschlag der Unendlichkeit.

 

Eindrücke vom Umweltfest in Schwäbisch Hall

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obwohl wir aufgrund einer Familienfeier vorher schon recht lecker türkisch Essen waren, passte dieser vegane Teller (vom Stand “Menschen für Tierrechte”) noch in unsere Mägen, genauso wie ein Eiskaffee von der Snackbar 12 und Kuchen vom Animal Rights Watch (ARIWA) Stand

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zum mega genialen Essen gab es noch sehr nette Gespräche mit den Aktivisten von Animal Rights Watch (ARIWA) und Sea Shepherd. Es tut einfach gut, sich ab und an mit Gleichgesinnten auszutauschen.Einfach mal was anderes hören als diese Selbstlügen, wie “wir essen ganz wenig Fleisch / Milch / Eier und wenn, dann nur vom Metzger des Vertrauens / dem Metzger um die Ecke / dem tierlieben Bauern…”

 

Eine weitere fiktive Kurzgeschichte

Man schreibt das Jahr 10040. Ein Archäologenteam befindet sich auf dem Weg zu einer interessanten Ausgrabungsstätte.

Beim Bau einer intergalaktischen Startrampe hatte man durch Zufall ein relativ gut erhaltenes Areal entdeckt.

Laut uralter Aufzeichnungen gehörte dieses Gebiet einst zum damals so genannten Staat Deutschland – zu einer Zeit, lange bevor es SubEurope gab, setzte sich der Kontinent aus einzelnen autonomen Ländern zusammen.

Der Fundort war vor allem deshalb so interessant, weil er einen großen Einblick in das alltägliche Leben dieser Epoche ermöglichte.

So fand man einige Kultgegenstände. Die Homo Sapiens dieser Zeit scheinen kugelförmigen Gegenständen gehuldigt zu haben. Zu diesem Zweck wurden in fast jeder Ortschaft Opferplätze mit zwei Toren angelegt. Es gab ganze Organisationen mit vielen verschiedenen Glaubensausrichtungen, eines war allerdings immer gleich: Die oberste Priesterkaste bestand aus jeweils 23 Personen, wovon wiederum jeweils elf gegensätzliche Meinungen vertraten, und einem obersten Stammesältesten. Zu den Totemtieren zählten unter anderem Pumas, was sehr verwunderlich ist, da diese prähistorischen Tiere in dieser Gegend nie heimisch waren.

Nicht nur diese Kulthandlungen bereiten den Archäologen noch immer Kopfzerbrechen, es wurden noch viele andere unerklärliche Phänomene entdeckt.

Die Menschen dieser Zeit scheinen überaus religiös und spirituell gewesen zu sein.

Fruchtbarkeitskulte und Riten waren weit verbreitet. Jeder hatte einen Hausaltar in seinen vier Wänden. Dabei handelte es sich um ein viereckiges Gerät, welches zum Empfang von Botschaften rund um den Globus diente. Oft fand man zwei ähnliche Altäre, jedoch scheinen sie unterschiedliche Funktionen gehabt zu haben. Der eine diente wohl lediglich als Empfänger, während der andere allem Anschein nach sowohl zum Empfang als auch zum Versand von Botschaften genutzt wurde.

Man trug vorzugsweise Uniformen, die aus einem Beinkleid und zwei Überwürfen bestanden, sowie ein Stück textilen Gewebes um den Hals.

Martialische Auseinandersetzungen scheinen in dieser düsteren Epoche auch an der Tagesordnung gewesen zu sein.

Es gab noch immer Devisen als Tauschobjekt gegen Dinge des täglichen Gebrauchs. Dafür taten diese Barbaren alles. Sie gingen tagtäglich Arbeiten nach, die ihnen nicht gefielen, verbrachten Zeit mit Menschen, die sie größtenteils nicht mochten, und redeten über Begebenheiten und Geschäfte, die keinen interessierten, nur um so viel wie möglich von diesem Tauschobjekt zu bekommen. Viele töteten sogar dafür, eine Art religiöser Wahn. Die gesellschaftlichen Normen wirken sehr frühepochal – als hätte zwischen der Steinzeit und dem 21. Jahrhundert keine Weiterentwicklung stattgefunden.

Ein alter Typ mit Rauschebart, der Santa hieß war wohl eine Art Gottheit. Einmal im Jahr wurde ihm zu Ehren ein rauschendes, mehrtägiges Fest gefeiert. Eine religiöse Flüssigkeit wurde von seinen Mönchen vertrieben. Es wurde Coca Cola genannt und sowohl als Medizin als auch als Rauschmittel geschätzt.

Überhaupt war der Konsum von Rauschmitteln aller Art ein gesellschaftliches Muss, meist begleitet von ekstatischen Tänzen, wobei noch nicht klar ist, ob es sich dabei um Balzrituale handelte oder um Gnadengesuche an eine Gottheit. Es gab Opferstätten verschiedener Art. Manche wurden Diskotheken genannt.

Anscheinend wurden diese frühzeitlichen Menschen schon von Extraterrestrischen besucht. Es finden sich jedenfalls unwiderlegbar Tausende von Erzählungen dieser Art weltweit, die wohl in einem Zusammenhang stehen müssen. So werden immer wieder Legenden erzählt von einem jungen Weltraumritter, der gegen seinen Vater kämpfte, der sich für das Böse entschieden hatte.

Es gab aber auch noch viele andere Heldensagen über Raumschiffe, die das Weltall erkunden sollten, und über Parallelwelten. Woher diese primitive Kultur ihr Wissen hatte, wird wohl für immer ungeklärt bleiben.

Das Gehirn dieser frühzeitlichen Menschen scheint jedoch noch nicht so hoch entwickelt gewesen zu sein. Viele Forscher sprechen auch von einer Degeneration im Vergleich zu früheren Menschengeschlechtern. Der Homo Sapiens Laberus (benannt nach seinem liebsten Zeitvertreib, über Belanglosigkeiten zu lamentieren!) war eventuell eine Laune der Natur und starb deshalb auch aus.

Katzenerziehung leicht gemacht – in wenigen Tagen machst Du alles, was sie wollen

Als mein Mann und ich zusammen zogen, kannte er zwar meine beiden Katzenkinder die ich damals mit in die Ehe brachte, aber hatte noch nie mit Katzen gelebt.

Er stellte Regeln auf: Die dürfen nicht auf den Tisch, nicht auf die Küchenzeile und an die Vorhänge dürfen sie auf keinen Fall und im Bett schlafen niemals. Ich grinste damals nur wissend.

Inzwischen haben wir die dritte Vorhanggarnitur, die Katzen sitzen überall und sie schlafen natürlich jede Nacht im Bett – alle vier.

Seit einigen Wochen ist nachts um halb vier ihre beliebteste Schmuse- und Kuschelzeit. Keine Ahnung warum. Pünktlich wenn der Zeiger der Uhr auf 3:30 zusteuert, wecken uns die Katzen und wollen geknuddelt werden. Ich hoffe, dieser “Trend” ebbt bald wieder ab, weil es doch etwas Tiefschlaf-verhindernd ist.

Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen darüber, dass Katzen in einer Frequenz maunzen, die der Stimmlage von Babies ähnelt. Dies weckt sofort den Mutterinstinkt bei vielen Frauen. So auch bei mir. Egal wie tief und fest ich schlafe, es reicht ein einziges Miau und ich sitze aufrecht im Bett. Ja, sie haben mich ziemlich gut im Griff.  Ein kleines Maunzen reicht und ich eile, um ihnen jeden Wunsch von den Augen ab zu lesen. Manchmal ist es schon so weit gekommen, dass ich den mäkeligen Herrschaften den Napf hinterher getragen habe, um sie zum fressen zu animieren.

Gerade in dem Moment, wo ich diese Zeilen tippe, schlafen sie alle vier wie Engel… aber es ist ja erst 18:53… jetzt ist keine Kuschelzeit… ich bin jetzt ja auch wach. Macht doch keinen Spaß – viel zu einfach… heute Nacht beginnt es vielleicht wieder… so wie vergangene Nacht… die schwarze Schönheit spielt so lange mit der Vorderpfote an meiner Nase, bis ich ganz sicher wach werde… dies sieht das gefleckte Getier und denkt sich “Supi, sie ist wach, jetzt reibe ich doch gleich mal mein Köpfchen an ihrer Hand, bis sie mich streichelt”… dann kommt das rote Zauberwesen daher und denkt sich “Hey, wenn die beiden da gestreichelt werden, dann will ich das auch” und reibt seine Nase an meiner Wange. Denn es dauert dann auch nicht lange, bis die weiße Schönheit dazu eilt und ebenfalls gegrault werden will. In der Zwischenzeit sitzt dann das schwarze Fellknäuel schon auf meinen Schultern, oder meinem Bauch. Kurze Zeit später kommt dann auch die weiße Schönheit dazu. Das ist immer der Moment, wo ich wünschte, ich hätte mehrere Arme, wie Ganesha, die indische Gottheit. So müde ich heute auch bin, jede Sekunde Katzenknuddelzeit war die Müdigkeit wert.