“Jetzt stellen Sie sich doch nicht so an und springen Sie über Ihren Schatten”

wurde mir diese Woche bei einem öffentlichen Essen geraten und zwar in Bezug auf mit Sahnecreme gefüllte Eierpfannkuchen. “Heute können Sie ja wohl mal eine Ausnahme machen”. NEIN, kann ich nicht!

Ich rede diesen Personen nicht in ihre Ernährung rein und ich möchte auf keinen Fall, dass man mich dazu zu nötigen versucht, tierische Produkte zu mir zu nehmen.

Ich habe mir die Früchte genommen und das war auch vollkommen in Ordnung für mich. Ich hatte bei dieser Veranstaltung kein veganes Essen erwartet und ich wollte auch ganz sicher nicht, dass für mich eine “Extrawurst” (hahahaha!) gebraten wird. Ich war mit den Ananas-Kiwi-und Apfelscheiben absolut glücklich.

Warum wird bei solchen Events immer wieder versucht, mir aus tierischen Inhaltsstoffen bestehende Speisen “schmackhaft” zu machen? Ist es so schwer, zu akzeptieren, dass es mir egal ist, wie “gut das Kalbfleisch gewürzt ist” und dass “die Pfannkuchen sooooo lecker sind” und der Fisch “schön frisch”?

Ich sehe darin keinen “Gaumenschmaus”, sondern das Kalb, dass gleich nach der Geburt von der Mutter getrennt wird und dann geschlachtet wird, wenn es gerade erst wenige Monate alt ist. Ich denke an die männlichen Küken, die gleich nach dem Schlüpfen vergast oder geschreddert werden, weil sie “nutzlos” sind und ein “Abfallprodukt”. Ich sehe die ganzen Kühe vor mir, die über Jahre immer wieder zwangsgeschwängert werden, damit sie Milch geben und die Hühner, die immer wieder Eier legen müssen, in engen Ställen oder Käfigen nur um dann, wenn sie irgendwann keine Milch mehr geben und wenn sie keine Eier mehr legen, geschlachtet zu werden und an die Fische, die qualvoll ersticken.

Aus diesem Grund kann ich nicht “über meinen Schatten” springen und deshalb kann ich keine Ausnahme machen.

Theaterkritikerin

Mitte letzten Jahres habe ich beschlossen, dass ich alle Bereiche in meinem Leben, die für mich nicht ideal sind, als Theaterstücke betrachte.

Indem ich mich aus dem “Stück” herausnehme und nur “Zuschauerin” bin anstatt “Akteurin”, gelang es mir eine zeitlang ziemlich gut, ein relativ gelassenes Leben zu führen.

Es gelang mir natürlich nicht immer und oft waren die “Aufführungen” auch unsäglich langweilig, weil sie immer und immer wieder gespielt wurden. Die selbe Besetzung in den Haupt- und Nebenrollen, sowie die stets gleiche Bühnenkulisse.

Doch seit das neue Jahr begonnen hat, fällt es mir schwerer, die Zuschauerin zu sein und die “Spiele” gechillt zu beobachten. Viel zu oft lasse ich mich wieder in die Geschehnisse hinein ziehen. Zwar gelingt es mir auch oft “Nein” zu sagen und eine aktive Teilnahme am Stück zu unterbinden, aber leider nicht immer.

Es ist nicht meine Geschichte, es hat alles nur peripher mit mir zu tun und ich mag mir auch bestimmte Darbietungen gar nicht mehr ansehen. Ich bin der Dramen, Grotesken und Tragödien so überdrüsig. Ich sehne mich nach einer gelungenen Inszenierung, aber habe das nicht ich selbst in der Hand? Bin ich nicht die Intendantin meines Lebens?

Welt Vegan Magazin

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Etwas Eigenwerbung darf auch heute wieder sein. In der neuen Ausgabe des Welt Vegan Magazins, welche gestern erschien, sind diesmal zwei Artikel von mir enthalten. “Ware Sand” und ein Bericht über den Deutschen Tierschutzbund. Natürlich enthält das Heft noch weitere lesenswerte Artikel, schöne Bilder und viel Informatives.