Theaterkritikerin

Mitte letzten Jahres habe ich beschlossen, dass ich alle Bereiche in meinem Leben, die für mich nicht ideal sind, als Theaterstücke betrachte.

Indem ich mich aus dem “Stück” herausnehme und nur “Zuschauerin” bin anstatt “Akteurin”, gelang es mir eine zeitlang ziemlich gut, ein relativ gelassenes Leben zu führen.

Es gelang mir natürlich nicht immer und oft waren die “Aufführungen” auch unsäglich langweilig, weil sie immer und immer wieder gespielt wurden. Die selbe Besetzung in den Haupt- und Nebenrollen, sowie die stets gleiche Bühnenkulisse.

Doch seit das neue Jahr begonnen hat, fällt es mir schwerer, die Zuschauerin zu sein und die “Spiele” gechillt zu beobachten. Viel zu oft lasse ich mich wieder in die Geschehnisse hinein ziehen. Zwar gelingt es mir auch oft “Nein” zu sagen und eine aktive Teilnahme am Stück zu unterbinden, aber leider nicht immer.

Es ist nicht meine Geschichte, es hat alles nur peripher mit mir zu tun und ich mag mir auch bestimmte Darbietungen gar nicht mehr ansehen. Ich bin der Dramen, Grotesken und Tragödien so überdrüsig. Ich sehne mich nach einer gelungenen Inszenierung, aber habe das nicht ich selbst in der Hand? Bin ich nicht die Intendantin meines Lebens?

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