Vegan ist ja soooo ungesund

Grundsätzlich ist es so, dass jede Ernährungsform einseitig sein kann, wenn man sich nicht richtig informiert.

Man kann sich natürlich – zumindest eine zeitlang – von nach deutschem  Reinheitsgebot gebrautem Bier (Guinness ist z.B. oft nicht vegan, weil mit der sogenannten Hausenblase geklärt) und gesalzenen Erdnüssen ernähren. Das wäre vegan, aber sicher keine ausgewogene Ernährung und Mangelerscheinungen wären hier garantiert vorprogrammiert.

Selbstverständlich gibt es Veganer, die sich nicht ganz so ausgewogen ernähren. Genauso wie bei Omnivoren. Nur interessiert sich bei Omnivoren niemand dafür, ob sich jemand größtenteils von Burger, Pommes und Cola ernährt. Wenn das aber ein Veganer macht, wird sofort mit dem Finger drauf gezeigt “das ist ja sooooo ungesund”.

Es gibt zig Millionen Menschen auf der Welt, die sich hauptsächlich von Fertigprodukten ernähren und oftmals überhaupt nicht wissen, wie man frische Nahrungsmittel zubereitet. Das ist aber toleriert, weil ja die Welt so hektisch geworden ist. Die Menschen müssen ja schnelles Essen zu bereiten jaja, so ist das. Aber wehe ein Veganer ernährt sich ausschließlich von Fleischersatzprodukten, die schnell in der Micro fertig werden. Dann schön mit dem Zeigefinger drauf gezeigt.

Wenn eine vegane Mutter ihrem Kind jeden Tag liebevoll ein Lunchpaket für Kindergarten oder Schule mitgibt, dann wird das Kind kritisch beäugt und wehe es hat mal einen Schnupfen. Ganz zu schweigen von den Werten, die vegane Eltern ihren Kindern vermitteln. Tztztztz, ganz schlimm. Wenn aber Kinder aus sozial kritischen Verhältnissen mehr als fragwürdig ernährt und erzogen werden, dann ist das halt so und kein Hahn kräht danach. Ebenso wenig, wie es interessiert, wenn Kinder streng gläubig indoktriniert werden. Das ist dann halt pragmatisch so und “das gute Recht der Eltern”. Aber wehe wehe die Veganer vermitteln ihren Kindern dass man andere Lebewesen zu respektieren hat.

 

Rentenanspruch

Heute bekam ich meine Renteninformation, die mir bescheinigte, dass ich meine Rente am 01.01.2035 antreten könnte. Schon beim lesen dieses Datums überkam mich ein sofortiger Würgereiz.

Zu diesem Datum bekäme ich dann knapp etwas über € 1000. Wow! Echt toll. Wie freu ich mich darauf. Nach einem arbeitsintensivem Leben darf ich dann am Existenzminimum leben, hurraaa.

Mit viel Glück werde ich bis dahin schon an Demenz leiden, dann bekomme ich das Elend nimmer mit.

 

 

Da sch… einer die Wand an

Das rote Katerchen, welches wir adoptiert haben, hat leider auch Darmparasiten mit gebracht. Er ist natürlich in tierärztlicher Behandlung, doch es dauert erfahrungsgemäß wohl lange, bis man diese Art Parasiten los wird.

Jedenfalls hat der kleine Katermann gestern das Sprichwort “da sch…. einer die Wand an” nur all zu literarisch genommen.

Ich konnte das “Mousse au Chocolat” zum Glück gut von der Tapete entfernen und es blieben keine Spuren.

Das erinnerte mich daran, wie unser anderer Kater vor Jahren mal die Wand der Kellertreppe gestrichen hat. Mit seinem integrierten Pinsel und seiner selbst fabrizierten “braunen Farbe”. Er hatte damals Diarrhoe und tunkte seinen Schwanz… nun ja… und dann sprang er freudestrahlend, seinen Schweif hin und her schwingend, die Treppe hoch.

Man nennt das wohl abstrakte Wandmalereien. Auch diese Kunstwerke des kleinen Katzen-Piccassos konnten zum Glück rückstandslos entfernt werden.

Ach ja, aber wenn sie einen einmal süss anmaunzen ist alles wieder vergessen 🙂

 

Ich bin nicht so breit

neulich fuhr ich mit dem Bus nach Hause. Normalerweise wird oben immer die Haltestelle per Display angezeigt, aber das war an diesem Tag defekt, wie uns der Busfahrer beim Einstieg nett und freundlich erklärte.

Es stieg auch eine sehr dicke Frau zu. Sie benutzte nicht den Einstieg vorne, sondern stieg hinten ein, grölte dann sehr laut nach vorne Richtung Busfahrer “Sie wissen schon, dass Ihre Anzeige nicht funktioniert, oder??? Also so können Sie doch nicht herum fahren. Die Leute müssen schon wissen, in welche Linie sie einsteigen”. Er erklärte auch ihr nochmals nett und freundlich, dass die Anzeige vor wenigen Minuten ausgefallen wäre und er noch keine Zeit hatte, es reparieren zu lassen. Sie ließ sich neben mich plumpsen und drückte mich gegen die Fensterscheibe. Ich sagte nichts. Sie gab zu jeder Haltestelle ihren unverlangten Kommentar ab… ungefähr so “wenn der weiter so rumfährt, dann sind die Leute ja total verwirrt und wissen nicht, was für eine Linie ist, also sowas blablablablabla”.

Wie durch ein Wunder erkannte ich meine Haltestelle, wo ich aussteigen musste auch ohne Display und quetschte mich aus meiner Zwangslage heraus. Sie machte zuerst keine Anstalten aufzustehen, meinte dann noch “kommen Sie raus, oder soll ich aufstehen?” und ich antwortete “nein, bleiben Sie sitzen, ich komme so raus, ich bin nicht so breit”. Ich dachte mir echt überhaupt nichts dabei, bis ich den hasserfüllten Blick der Frau sah. Ich fürchte, sie hätte mich am allerliebsten mit ihren Einkaufstüten erschlagen. Ich stieg hastig aus und war froh, dass sie mir nicht folgte. Dann musste ich erst einmal lachen. Ok, es war nicht nett gewesen, was ich gesagt hatte, aber ich hatte es vollkommen ohne jegliche Absicht ausgeplaudert. Es stimmte ja auch, ich bin nicht so breit. Es war nur eine Feststellung der Tatsachen gewesen. Ich hatte dann doch ein schlechtes Gewissen, weil es die Frau wohl verletzt hatte. Als ich es abends einer Freundin erzählte meinte die “das muss nicht Dir peinlich sein, sondern ihr! Sie hat sich rücksichtslos auf den Sitz gequetscht ohne jeglichen Gedanken daran, dass Du mindestens 3 Stationen so fest sitzt und Dich nicht bewegen kannst. Das war der doch auch egal – die Frau müsste sich Gedanken machen und zwar generell um ihr Verhalten, aber doch nicht Du”. Meine Freundin hatte absolut recht. Ich hatte mir mal wieder vollkommen unnütz den Kopf zerbrochen. Ich konnte nichts dafür, dass die Frau fett war und dass sie ein unzufriedenes nörgelndes Wesen war, hatte ich auch nicht zu verantworten. Ich hatte ihr nur unbewusst einen Spiegel vorgehalten. Nämlich dass sie stark übergewichtig und rücksichtslos war.

Wenn ich mich über andere Leute ärgere, halten sie mir ebenfalls nur einen Spiegel vor. Die nervige Bekannnte, die ständig die gleichen Sachen sagt gibt mir zu verstehen, dass ich mich im Stillstand befinde und wie im Treibsand feststecke und nicht vom Fleck komme. Die wankelmütige Person, die alle paar Minuten ihre Meinung komplett ändert zeigt mir, dass ich mich entscheiden muss und meine Gedanken aufhören sollen mal hier und mal dort hin zu springen. Die krebskranke Freundin zeigt mir, dass ich mein Leben ändern muss, bevor ich auch krank werde. Das Äußere spiegelt nur mein Inneres wieder.

Speziesismus

Das mit den leiblichen Kindern hat nicht ganz so hin gehauen, wie wir uns das vorgestellt hatten und das ist auch vollkommen ok so. Wir haben stattdessen 4 wunderschöne Kinder adoptiert.

Zuerst unsere nun beinahe 14jährige Black Beauty. Wir haben sie aus einem sozial fraglichen Milieu. Sie hatte Flöhe und Milben und wir mussten sie zuerst einmal beim Arzt gründlich baden, bevor wir sie mit nach Hause nehmen durften.

Dann haben wir noch zwei Adoptivkinder aus Sibirien. Sie sind Geschwister, auch wenn sie sich gar nicht ähnlich sehen. Die Eltern fanden sie nicht begabt genug und sie verstanden sich nicht mit ihren anderen Geschwister und so kamen sie zu uns.

Seit einigen Wochen wohnt nun noch der rothaarige spanische Junge bei uns, den wir Ende letzten Jahres adoptiert haben. Es zog sich, weil seine Papiere zuerst verloren gegangen waren und dann mussten wir auf eine Begleitperson und ein passendes Flugzeug warten, bis er endlich zu uns kam. Er hat ebenfalls Parasiten mitgebracht und ist noch in Behandlung.

So weit so gut. Doch wir bekommen für unsere Kinder kein Kindergeld, sie sind auch nicht mit uns krankenversichert, sondern wir müssen sie sehr teuer privat versichern. Die Großeltern schenken ihnen nichts zum Geburtstag. Pate wollte auch niemand werden. Wir können unsere Kinder nicht auf der Steuerkarte geltend machen. Doch es hat auch Vorteile. Wir brauchen uns nicht mit Lehrern herumschlagen, sie bringen keine schlechten Noten mit nach Hause. Sie wollen nicht studieren. Sie kamen schon als voll ausgebildete Zen-Master zur Welt. Sie brauchen keinen Beruf zu erlernen.

Trotzdem finde ich es nicht ok, dass unsere Kinder von der Gesellschaft nicht als “richtige” Adoptivkinder anerkannt werden.

Dabei sind sie wirklich hochbegabt und einzigartig. Hier ein paar Bilder unserer Kinder:IMG_4678IMG_4705IMG_4706IMG_0383

 

Serientipp

Better call Saul

Jeder “Breaking Bad” Fan wird begeistert sein von Better call Saul.

Saul Goodman war schon bei Breaking Bad einer meiner Lieblingscharaktere.  Die Spin-Off Serie ist genauso abgedreht wie die Hauptserie. Schön war auch, Mike wieder zu sehen und es wird spannend werden, zu sehen, wie er zu dem wurde, der er in Breaking Bad war. Seit langem wieder eine richtig gute Serie.

 

Wie aus dem Ei gepellt

kennt Ihr auch Menschen in Eurem Umfeld, die immer adrett und preppy ausschauen? Quasi wie aus dem Ei gepellt? Kein Nagellack, der abgesplittert ist, kein Haar, das “krumm” liegt, keine Falte in der Kleidung, kein Kragen verrutscht. Alles perfekt. Früher habe ich das oft bewundert und auch versucht, es ebenfalls zu erreichen, doch ich bin jenseits von adrett. Irgend ein Haarwirbel steht bei mir immer ab, oder die Haare  sind elektrisch aufgeladen der Antistatischbürste zum Trotz. Egal wie sorgfältig ich meine Nägel mani- und pediküre – irgendwo ist garantiert ein Lackpatzer drin und falls nicht, splittert der Lack nach kürzester Zeit ab. Egal wie hochwertig der Lack war und wie viele Schutzschichten ich aufgetragen habe.

Meine Schuhe haben auch immer irgendwas. Entweder hat der Absatz Kratzer oder es bilden sich komische schwarze Streifen auf dem Kunstleder, die ich nie wieder raus bekomme.

Wenn ich mich schminke, dann passiert es sehr oft, dass der Lidschatten sich verselbständigt. Egal wie viel Lidschatten Base ich vorher aufgetragen habe und ob ich die Tipps und Tricks vom Make-up Workshop genau befolgt habe oder nicht. An manchen Tagen schaue ich aus wie Cro durch die verschmierte Wimperntusche.

Wenn ich meine Haare föhne oder gar locke, dann hält die “Frisur” gerade mal eine Stunde und der ganze Zauber ist wieder dahin. Und dann sehe ich so aus:

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alles andere als aus dem Ei gepellt, aber unverkennbar Ich und durchaus ok.

Perfektion wird überbewertet und ist auch irgendwie langweilig. Wenn ich heute diese “Preppy-Frauen” sehe, an denen nichts einen Makel hat, dann denke ich inzwischen, dass sie mich eher an Klone erinnern. Ich kann mir auch vorstellen, dass der Aufwand für diesen perfekten Zustand sehr zeitintensiv und aufwendig ist. Dann doch lieber öfter faul und mit abgesplitterten Fingernägeln und dem Aussehen von Cro – der sieht doch auch ganz süss aus.

 

 

Der Hahn

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Eine Freundin von mir will einen Hahn vor dem schlachten retten. Der Hahn wohnt in ihrer Nachbarschaft und sie sieht in täglich. Sie bringt es nicht über`s Herz, ihm seinem Schicksal zu überlassen. Deshalb schrieb sie alle Freunde an, mit der Bitte sich umzuhören, ob jemand einen Platz für den Gockel wüsste.

Naiv, wie ich manchmal bin, fragte ich meine Bekannten, ob sie jemand wüssten, wo der Hahn untergebracht werden könne und sei es auch nur als Zwischenstation. Doch ich erntete sofort Bemerkungen wie “also langsam übertreibst Du es wirklich mit Deiner Tierliebe”, “wenn der geschlachtet wird, braucht er keinen Platz mehr = “Problem” gelöst”, “Du kannst nicht alle Tiere retten”. Ja das stimmt wohl, aber ich kann versuchen, die zu retten, von denen ich weiss und wo ich selber um Hilfe gebeten wurde. Da reisst sich wohl keiner einen Zacken aus der Krone. Ein einfaches “nein, wir wissen niemand” hätte es auch getan.

Was ist daran bitte schön übertrieben, wenn man einfach einen Platz für ein Tier sucht, wo es glücklich bis ans Ende seines natürlichen Lebens bleiben darf. Nichts!

Ändert sich das Denken der Menschen, wenn sie ein Bild von dem Hahn sehen? Wenn es kein anonymes, gesichtsloses Lebewesen mehr ist? Die kleine Ketzerin in mir wird das doch gleich mal testen und den werten Damen ein Bild von dem wunderschönen Federvieh senden.

Nachtrag am 23.02.2015: der schöne Gockel namens Jakob hat ein wunderbares Zuhause gefunden und wird morgen dort einziehen. Hier noch ein paar Bilder von seinem neuen Stall und Gehege und einem Teil seines Harems:

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