Wenn es keine Gelegenheit gibt, muss man sich selbst welche erschaffen

Ich habe ein Faible für richtig schöne Abendkleider. Ich besitze mehrere. Ein Dunkelblaues, ein Fliederfarbenes, ein Apricotfarbenes , ein Dunkelrotes und demnächst ein Hellgraues mit Spitzenapplikationen und Glitzersteinchen verziehrtes. Es wird Ende der Woche geliefert. Es war so zauberhaft, dass ich nicht widerstehen konnte. Das Einzige, welches ich jemals außerhalb unseres Heimes trug, ist das Dunkelblaue, welches ich letzte Woche auf einer Hochzeit an hatte. Selbst dort war ich damit hoffnungslos overdressed. Aber wie meine Cousine zu sagen pflegt: man ist niemals overdressed, die anderen sind einfach schäbiger angezogen!

Das hellgraue Kleid, das ich mir nun bestellt habe, wird selbst auf einer pompösen Hochzeit too much sein. Es ist ein Red Carpet Kleid. Ich werde vermutlich hier in der Provinz keine Gelegenheit haben, es auf einem Event zu tragen. Eine meiner Freundinnen hatte eine super Idee. Ich kann doch einfach in meinem Garten einen Ball veranstalten, alle meine Freundinnen einladen und wir ziehen dann unsere schönsten Ballkleider an. Ein Elfenball in unserem Garten. Das wird wundervoll. FullSizeRender

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Was für Bälle gilt, gilt auch für andere Begebenheiten im Leben. Wenn es keine Gelegenheit gibt muss man sich selber welche erschaffen.

Ein Gebot der Höflichkeit

Gestern war ich auf Schlussverkauf-Schnäppchen-Jagd. Ich habe ein Händchen dafür, mega coole Stücke zu ergattern, wenn es mich in den Fingern juckt. Gestern war es wieder soweit und ich spürte das altbekannte Schnäppchen-Gribbeln in meinen Händen.

In einer kleinen Boutique wurde ich schnell fündig und erstand ein grau-meliertes, sehr figurbetontes Kleid.

Weil ich die Stofftasche vergessen hatte und unbedingt die Plastiktüte vermeiden wollte, stopfte ich das neu erworbene Stück in meine Handtasche. Jedoch war ich gestern mit einer relativ kleinen Tasche unterwegs, so dass diese nicht mehr  geschlossen werden konnte und das Kleid quasi oben heraus quoll.

Glücklich lief ich mit meiner Trophäe Richtung Auto, als mich eine Frau ansprach “Hast Du das graue Kleid in der Boutique da hinten gekauft?”, “Ja genau” “Ich hatte dasselbe in schwarz anprobiert, aber der Stoff war hinten am Hintern total durchsichtig. Hast Du es anprobiert? Nicht, dass es Dir auch so geht”. Ich nickte freundlich und sagte “Das ist schade, dass es Dir nicht gepasst hat, vielleicht liegt es an der Farbe. In grau ist es nicht durchsichtig”. Sie antwortete “Das freut mich für Dich”. Wir wünschten uns noch einen schönen Tag.

Die Frau war sehr nett und ich wollte sie nicht brüskieren. Die Wahrheit wäre gewesen, dass sie einen Hintern dreimal so groß wie Kim Kardashian hatte und dass auch der beste Stoff nur bis zu einem gewissen Grad gedehnt werden kann. Sie hätte auch in der grauen Variante einen “Durchsichtigen Hintern” gehabt… aber das Gebot der Höflichkeit lies mich dies natürlich nur denken und ich gab eine Notlüge von mir, die suggerierte, dass es natürlich nur am Stoff gelegen haben muss.

Manchmal sind Notlügen einfach die klügeren Varianten.

Zwischen Tüll und Tränen

Ich muss heute was beichten. Ich schaue gerne die Sendung “Zwischen Tüll und Tränen”, in der Bräute ihre Traum-Hochzeitskleider in verschiedenen Brautmodengeschäften aussuchen. Eigentlich voll trashiges TV-Format, aber ich schau das echt manchmal an. Nicht täglich, aber ab und zu finde ich es schön, mir die tollen Kleider an zu schauen, auch wenn ich schon lange verheiratet bin.

Manchmal kommt ein Vintage-Brautkleider-Geschäft. Das gefällt mir am besten. Wenn ich heute heiraten würde, dann würde ich dort ein Elfenkleid kaufen.

Schon wieder aus alt mach neu:

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vor einigen Jahren hatte ich dieses T-Shirt gekauft, aber irgendwie stand mir der klassische T-Schnitt nicht.

Deshalb beschloss ich, es leicht zu modifizieren:

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ich schnitt die Ärmel weg, nahm die Spitzenborte eines Rockes, der mir eh nicht gefiel ab und nähte die Borte an das Oberteil. Säumte das Ganze und voilà:

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Endlich habe ich ein Top, das mir steht und gefällt. Die Botschaft ist auch klar: Schafe haben, wie alle anderen Tiere, das Recht auf ein gutes Leben.

Aus alt mach neu

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dieses Top (made in Italy, nicht in Bangladesh) habe ich vor einem halben Jahr gekauft. Ich fand den Spruch so wunderschön. Dennoch stand es mir nicht. Es hing irgendwie sackartig an mir herunter.

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deshalb beschloss ich, es umzuändern. Ich schnitt die Ärmel ab und machte es insgesamt enger.

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und voilà, jetzt habe ich ein schönes, eng anliegendes Top.  Nun werde ich es bestimmt öfter anziehen als vorher!

Festivalzeit – aber leider ohne mich

zu gerne würde ich mal auf ein Festival gehen, aber dafür stehe ich mir selbst im Weg. Die Atmosphäre ist sicher toll und bestimmt wäre es eine einmalige Erfahrung. Dennoch bin ich kein Festivaltyp. Ich brauche immer den “Luxus” von frei verfügbaren, sauberen Toiletten.  In einem Zelt zu schlafen wäre jetzt auch nicht gerade mein Traum.

Es liegt nicht an meinem fortgeschrittenen Alter, ich war schon als Jugendliche und junge Erwachsene so. Ich bin etwas Etepetete. Böse Zungen nennen mich auch manchmal Adriana Monk – in Anlehnung an den psychotischen TV-Detektiv Adrian Monk. Ich muss zugeben, es ist was Wahres dran – auch ich habe ein paar Neurosen.

Auch wenn ich nicht über meinen Schatten springen kann und auf kein Festival gehen werde, so trage ich gerne den Festival Look. Zumindest sehe ich dann so aus, als ob ich auf ein Open-Air-Konzert gehen würde:

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DIY

Ich habe ein Faible für Tierprints. In meinem Schrank hängt fast das komplette Tierreich, zumindest jedoch ein echt großer Wildpark.IMG_8737

Diesen Rock habe ich mir genäht, sowie die nachfolgenden zwei Kleider:

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Diese Kleidungsstücke wurden nicht unter unwürdigen Bedingungen hergestellt und niemand wurde dafür ausgebeutet. Ich werde wieder öfter nähen und etwas basteln. Die selbst gemachten Kleider, Schmuckstücke und sonstigen Gegenstände bedeuten mir mehr, als gekaufte Dinge.

Fairy Land

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Gestern war ich auf einer Faschingsveranstaltung und war als “Holla die Waldfee” verkleidet.  Dort traf ich Saloon Girls, Kreuzritter, Rotkäppchen, Frösche, Froschköniginnen, Clowns, Vampire, Meerjungfrauen, Robin Hoods und Captain Kirks. Die Meisten sahen großartig aus. Ich stellte mir vor, wie es wohl wäre, wenn ich einfach mal im Juni als Waldfee verkleidet rumlaufen würde. Vermutlich würde meine Umwelt mich endgültig für total durchgeknallt erklären.  Aber warum eigentlich nicht? Ungefähr zwei Wochen lang ist es total normal, sich als irgendwas zu verkleiden, aber wenn man das zu einer anderen Zeit macht, riskiert man, in der Klapse zu landen. Es ist ein willkürlich festgelegter Zeitrahmen, in dem man “verrückt” sein darf und sich seltsam kleiden kann. Höchstens noch an Halloween. Aber im Juni oder im August? Total verrückt. Vermutlich werde ich mich nicht ganz trauen, im Rest vom Jahr als Holla herumzustolzieren, aber das Haarband und ab und an einen Schmetterling ins Haar, das werde ich mit Sicherheit tun.

Die 10 besten Bloggerstyles bei kaltem Wetter

habe ich mir heute angeschaut. Mädchen / Frauen in dünnen Flatterkleidern mit Strumpfhosen, die nicht einmal annähernd blickdicht waren. Jacken / Mäntel, die ich allerhöchstens bei mindestens über +10°C anziehen würde, aber niemals bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Dazu trugen die Bloggerinnen Pumps oder Ballerinas, nur in wenigen Fällen hochhackige Stiefeletten.

Ich fürchte, ich bin abnormal. Ich friere beinahe immer. Nur letzten Sommer fror ich endlich mal nicht, höchstens wenn es abends kühler als 20°C war.  Ansonsten jedoch ziehe ich Ballerinas und Pumps nur an, wenn Frühlings-Sommer- oder mildes Herbstwetter ist. Dann meistens auch noch mit Söckchen und oder warmen Plüscheinlagen. Seit spätestens Mitte Oktober trage ich mollig warm gefütterte Stiefelchen und unter den Hosen oft noch eine dünne Thermo-Leggins.

Selbst im Hochsommer habe ich immer warme Socken für später in der Tasche, wenn es dunkel wird und es kühl werden könnte.

Ich trage auch im Bett immer warme Socken, es sei denn, es hat wirklich tropische Temperaturen, so wie letztes Jahr.

Bin nur ich so extrem? Heute sah ich im Bus ein Mädchen, das ein bauchfreies Top und eine Hüftjeans anhatte und drüber nur ein recht dünnes Fließjäckchen. Ich fror schon nur beim hinsehen. Ich sass dagegen da, mit mindestens dreischichtigem Zwiebellook.

Ich sah Frauen in der Stadt, die anstatt einer Winterjacke nur einen Poncho übergeworfen hatten und auch nur dünne Strumpfhosen mit einem kurzen Röckchen trugen. So wie ich nur an wirklich warmen Tagen herumlaufen würde.

Ich bin vermutlich der verfrorenste Mensch auf diesem Planeten, wenn ich das so sehe. Ich war froh, dass ich meine dick gefütterten Stiefeletten anhatte und einen kuscheligen Wintermantel.

Überhaupt liebe ich Flausch und Kuschelsachen. Vielleicht ist was Wahres an dem Spruch, dass die Menschen und ihre Haustiere sich mit der Zeit immer ähnlicher werden. Meine Adoptivkinder haben`s auch gerne warm, tragen immer ein plüschiges Fell und liegen sehr gerne vor dem Ofen. Solange ich mich nicht mit der Zunge ablecke anstatt zu duschen ist alles noch im grünen Bereich.