Wenn die Kinder krank sind

Unsere jüngste Tochter hatte vor ein paar Wochen einen entzündeten Zahn, der gezogen werden musste. Wir ließen das unter Vollnarkose machen, aber wir wählten dieses Mal die sanftere Inhalationsmethode. Vor zwei Jahren war sie nach der normalen Narkose 12 Stunden nicht mehr aufgewacht. Um ihr und auch uns diesen Stress zu ersparen, bezahlten wir lieber das Dreifache für die Alternativmethode.

Ich bin immer total durch den Wind, wenn meine Kleinen was haben und steigere mich da echt rein. Die Tierärztin sagt schon immer beruhigend “es ist nichts Lebensbedrohliches, das wird wieder”.  Trotzdem fühle ich mich oft hilflos, weil sie ja nicht reden können und nicht genau sagen können, wo es weh tut.

Die beiden ältesten Kinder sind beide chronisch krank und bekommen täglich Medikamente und Spezialfutter. Auch hier beobachte ich das Verhalten akribisch, ob sich irgendetwas ändert. Wenn die älteste Tochter mehr als 2x die Woche erbricht, bekomme ich Angst.

Viele Menschen können das nicht verstehen und sagen “ist doch bloß ein Tier”. Schneller kann man sich bei mir nicht disqualifizieren. Ich verstehe alle Menschen, die sich Sorgen um ihre tierischen Familienmitglieder machen nur zu gut.

Ich bekomme ja schon einen Anflug von Panik, wenn unsere öfter als dreimal niesen.

Es macht für mich absolut keinen Unterschied, ob die Familienmitglieder / Kinder der eigenen Spezies angehören, oder einer Anderen. Ganz gleich ob Katze, Hund, Schweinchen, Schaf, Ziege oder Pferd. Es sind geliebte Wesen, die zur Familie gehören und umhegt und umsorgt werden. Das ist mehr als verständlich und jeder der das tut, hat mein vollstes Verständnis.

Das neue Welt Vegan Magazin

Heute muss mal wieder etwas Eigenwerbung sein.

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Diesmal mit meinem Artikel zum Thema “Patente auf Saatgut”.

Sehr interessant für mich als Adoptivelternteil von carnivor lebenden Kindern war der Artikel “Supermeat”. Das lässt mich hoffen, dass in naher Zukunft tatsächlich keine Tiere mehr für das Essen meiner Kinder sterben müssen. Die bahnbrechende Entwicklung von Professor Yaakov Nahmias könnte bald marktreifes Katzenfutter ermöglichen, für das keinem Huhn ein Leid zugefügt wird. Mehr dazu unter Supermeat.

Nachtrag vom 4. Dezember 2016. Ich habe das Team von Supermeat angeschrieben und gefragt, bis wann ein Katzenfutter erhältlich sein könnte. Ich bekam umgehend eine sehr nette Rückantwort und die Aussage, dass man mit einem marktreifen Katzenfutter in eetwa 5 Jahren rechnet.

Dekoration wird komplett überbewertet

Gestern Abend war ich mit einer Freundin auf einem richtig schönen, heimeligen Weihnachtsmarkt. Eine mittelalterlich geprägte Stadt mit vielen engen Gassen und überall Stände, die liebevoll mit großen Schleifen, überdimensionalen Zuckerstangen und mit Sternen dekoriert waren.

Erfreulicherweise gab es nicht nur die üblichen Glühwein und Bratwurststände, sondern es waren auch selbst gemachte Kartoffelchips, Glübmost, Beerenliköre und Gemüseeintopf im Angebot.

Bei den Non-Food-Ständen gab es selbst gemachte Adventskränze mit Waldtieren, leuchtende Eisbären und allerlei Schmuck.

Die Deko-Gegenstände waren wirklich schön gemacht und sie hätten gut in unser Haus gepasst… wenn es die kleinen Innendekorateure erlauben würden, die bei uns wohnen. Was im Laufe der Jahre nicht dem Geschmack der keinen Designer entsprach, wurde gnadenlos zerstört. Unsere Einrichtung wurde so mehr und mehr minimalistisch um nicht zu sagen puristisch.

Als ich nach Hause kam, lagen unsere vier Kinder selig schlafend im Wohnzimmer verteilt. Sie haben so recht –  das ist der schönste Schmuck, den man sich vorstellen kann. Tausendmal schöner als jeder Firlefanz und Tand.

Schwarze Tiere

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Das ist unsere älteste Tochter. Sie ist 15 Jahre alt und tiefschwarz ohne einen andersfarbigen Fleck.

Kürzlich hörte ich, wie eine Kollegin sagte “Heute morgen lief mir eine schwarze Katze über den Weg, jetzt habe ich bestimmt Pech”. Wenn ich so etwas höre, werde ich echt wütend! This is the 21st Century – live it, or leave it!  So ein bescheuerter Aberglaube. Dass die Leute im tiefsten Mittelalter dumm gehalten wurden und deshalb jeden noch so grotesken Bullshit glaubten, kann ich ja noch nachvollziehen, aber hier und heute von scheinbar intelligenten, studierten Menschen? Ich sagte ihr dass ich eine schwarze Katze Zuhause habe und demnach dann wohl seit 15 Jahren Pech haben müsste.

Durch abergläubische Menschen wie diese Frau wurden schwarze Tiere und speziell Katzen beinahe ausgerottet. Es gab sie eine Zeitlang fast nicht mehr. Noch heute sind sie von Tierheimen am schlechtesten vermittelbar. Kaum jemand will eine schwarze Katze. So sehr ist uralter Humbug noch immer in den Köpfen.

Schwarze Tiere bringen weder Pech, noch sind sie mit dem Teufel im Bunde. Den Teufel gibt es nämlich nicht! Den “Teufel” hat jeder Mensch in sich. Wenn er ihn die Oberhand über sein Wesen gewinnen lässt, dann wird er zu einem “teuflischen” Menschen. So einfach ist das.

Wenn jemand Pech hat, hat das weder mit einer schwarzen Katze zu tun, noch mit der Zahl 13. Genauso wenig, wie der Schornsteinfeger für unser Glück verantwortlich ist. Solches Gedankengut ist einfach nur blödsinniger Firlefanz. Raben bringen auch nicht den Tod, sondern sind äußerst intelligente Wesen. Intelligenter als so manch abergläubische Zeitgenosse, der Gattung Homo Sapiens.

 

Zauberhaftes am Morgen

Manchmal spiele ich morgens mit meiner ältesten Tochter „Fange und Verstecken“. Ich merke immer an der Art, wie sie rennt – oder besser gesagt:galoppiert – dass sie in Spiellaune ist. Sie springt an solchen Tagen immer den Flur entlang wie ein junger Rehbock.

In diesen Augenblicken geht mir das Herz auf! Wenn ich dann zu ihr sage „versteck Dich, damit ich Dich suchen kann“ versteckt sie sich sofort. Erst kürzlich hat sie sich hinter der Wäschetruhe versteckt. Ich sah, wo sie hinsprang, aber ich tat natürlich eine Weile so, als würde ich sie suchen. Immer wenn ich sie „gefunden“ habe, springt sie davon und ich muss sie fangen. Wir rennen ungefähr eine halbe Stunde durch`s Haus, was grundsätzlich damit endet, dass ich total außer Atem bin und sie gerade warm gelaufen ist.

Heute Morgen ging es mir ähnlich mit der Nachbarskatze. Sie sprang mir freudig entgegen. Das war unglaublich drollig. Ein wunderschöner Anblick. Wie sie sich freute mich zu sehen. Wenn die Nachbarn mich heute morgen gehört haben, sind sie vermutlich endgültig überzeugt, dass ich ein gewaltiges Rad ab habe. Ich habe mich lange und liebevoll mit der Kleinen unterhalten und sie hat mir maunzenderweise geantwortet.

Ich fürchte, ich war in meiner letzten Inkarnation eine Katze und ich habe noch eine vage Ahnung, was das für ein Leben war. Das würde so einiges erklären.

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Katzenerziehung leicht gemacht – in wenigen Tagen machst Du alles, was sie wollen

Als mein Mann und ich zusammen zogen, kannte er zwar meine beiden Katzenkinder die ich damals mit in die Ehe brachte, aber hatte noch nie mit Katzen gelebt.

Er stellte Regeln auf: Die dürfen nicht auf den Tisch, nicht auf die Küchenzeile und an die Vorhänge dürfen sie auf keinen Fall und im Bett schlafen niemals. Ich grinste damals nur wissend.

Inzwischen haben wir die dritte Vorhanggarnitur, die Katzen sitzen überall und sie schlafen natürlich jede Nacht im Bett – alle vier.

Seit einigen Wochen ist nachts um halb vier ihre beliebteste Schmuse- und Kuschelzeit. Keine Ahnung warum. Pünktlich wenn der Zeiger der Uhr auf 3:30 zusteuert, wecken uns die Katzen und wollen geknuddelt werden. Ich hoffe, dieser “Trend” ebbt bald wieder ab, weil es doch etwas Tiefschlaf-verhindernd ist.

Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen darüber, dass Katzen in einer Frequenz maunzen, die der Stimmlage von Babies ähnelt. Dies weckt sofort den Mutterinstinkt bei vielen Frauen. So auch bei mir. Egal wie tief und fest ich schlafe, es reicht ein einziges Miau und ich sitze aufrecht im Bett. Ja, sie haben mich ziemlich gut im Griff.  Ein kleines Maunzen reicht und ich eile, um ihnen jeden Wunsch von den Augen ab zu lesen. Manchmal ist es schon so weit gekommen, dass ich den mäkeligen Herrschaften den Napf hinterher getragen habe, um sie zum fressen zu animieren.

Gerade in dem Moment, wo ich diese Zeilen tippe, schlafen sie alle vier wie Engel… aber es ist ja erst 18:53… jetzt ist keine Kuschelzeit… ich bin jetzt ja auch wach. Macht doch keinen Spaß – viel zu einfach… heute Nacht beginnt es vielleicht wieder… so wie vergangene Nacht… die schwarze Schönheit spielt so lange mit der Vorderpfote an meiner Nase, bis ich ganz sicher wach werde… dies sieht das gefleckte Getier und denkt sich “Supi, sie ist wach, jetzt reibe ich doch gleich mal mein Köpfchen an ihrer Hand, bis sie mich streichelt”… dann kommt das rote Zauberwesen daher und denkt sich “Hey, wenn die beiden da gestreichelt werden, dann will ich das auch” und reibt seine Nase an meiner Wange. Denn es dauert dann auch nicht lange, bis die weiße Schönheit dazu eilt und ebenfalls gegrault werden will. In der Zwischenzeit sitzt dann das schwarze Fellknäuel schon auf meinen Schultern, oder meinem Bauch. Kurze Zeit später kommt dann auch die weiße Schönheit dazu. Das ist immer der Moment, wo ich wünschte, ich hätte mehrere Arme, wie Ganesha, die indische Gottheit. So müde ich heute auch bin, jede Sekunde Katzenknuddelzeit war die Müdigkeit wert.

Katzenkinder sind das pure Glück

Einer meiner Lieblingssprüche ist: “Sind die Katzen von Ihnen?” “Nein, wir haben sie adoptiert, mein Mann und ich konnten keine eigenen Katzen bekommen”.

Das trifft es so ziemlich. Unsere Kinder. Von Herzen geliebt, so wie sie sind. Egal ob sie Fleischfresser sind, oder ob sie ab und an das Haus einsauen. Wenn sie einen einmal anschnurren ist alles vergessen. Gleichgültig, ob die Kater um das Katzenklo herum einen Streukreis von mindestens 3m haben, sehr unmanierlich fressen und alles von den Tellern auf den Boden schuppsen, oder ob sie ab und an ein “Duplo-artiges” braunes, längliches “Etwas” beim herumtollen “verlieren”.

Manchmal kann ich mich nicht an ihnen satt sehen, weil sie einfach so unendlich schön sind.

Das Katzenglück kann auch nicht durch monatlich hohe Medikamentenkosten getrübt werden. Sie zu sehen wie sie auf dem Rücken liegen und die Pfoten nach oben strecken und einfach nur selig dösen, wiegt alles auf.