Stink und Stunk

Eine meiner Lieblingsserien als Kind war “Die Märchenbraut”. Ich verbrachte viele Sonntagnachmittage mit Prinzessin Arabella und dem Zauberer Rumburak. Besagter Hexenmeister hatte zwei Gehilfen Namens Stink und Stunk.

Aus Gründen, die ich hier nicht veröffentlichen kann, wurde ich in den vergangenen Tagen an diese Märchenfiguren erinnert. Ich wurde mit Stink und Stunk konfrontiert. Wie kann eine erwachsene Person so massiv stinken, dass die Phrase “10 Meter gegen den Wind” durchaus angebracht ist? Das muss man doch selbst riechen. Das war nicht nur ein bisschen “Schweiß”, sondern Tage alter Körpergeruch.

Ich habe mir überlegt, ob ich der Person was sagen soll, aber das wäre mir unangenehm gewesen. Wie sagt man sowas jemand Fremdem? Ich hatte vor vielen Jahren eine Azubine, die ebenfalls einen sehr strengen Körpergeruch hatte. Ich war damals zu feige, es ihr zu sagen und habe ihr einen – wirklich sehr netten – Brief geschrieben. Bei ihr lag es damals nicht an mangelnder Körperhygiene, sondern an Kleidung mit hohem Polyester Anteil. Durch neue Kleidung aus Baumwolle, wurde die Angelegenheit schnell bereinigt.

Bei “Stinki”, wie ich die Person heimlich nenne, denke ich eher, dass ein Grundkurs Körperhygiene nötig wäre. Hat diesem Menschen niemand beigebracht, dass man Kleidung häufiger wechselt und man öfter mal duscht? Ich verstehe es nicht. Bei manchen Menschen muss ich manchmal an die Folge “Natürlich bist Du noch Single, sieh Dich doch nur an ,Du dumme Sau” von “How I met your mother” denken. Das ist zwar sehr barsch und hart ausgedrückt, aber bei einigen trifft es den Nagel auf den Kopf. Ich bin mir sicher, dass diese Person noch Single ist. Liiert könnte sie höchstens mit jemand ohne Geruchssinn oder mit ebenfalls fehlender Körperhygiene sein.

Wieder was gespart

Ich bin ja momentan mit der Genesung beschäftigt. Damit meine Tage etwas strukturiert sind, habe ich mit Meditationen begonnen und italienisch zu lernen und ich laufe viel, was ich auch soll. Das kann man aber nicht tagesfüllend machen und ab und zu scrolle ich durch Insta oder schaue TV.

Was mir dabei auffällt ist, dass es anscheinend kaum mehr Menschen gibt, die nicht tätowiert sind, aufgespritzte Lippen haben, oder gar noch natürliche Augenbrauen haben.

Ich habe meine rechte Augenbraue irgendwann mal versehentlich überzupft und natürlich wachsen die Augenbrauen jetzt überall, nur dort nicht mehr. Ich kam auf die Idee, dass ich die fehlenden Haare per Permanent Make-up nachstricheln lassen könnte und fragte bei einem Kosmetikstudio nach den Kosten. Ich hatte explizit gesagt, dass ich lediglich die nicht mehr nachwachsenden 2-3 Härchen haben möchte und nicht etwa die gesamten Augenbrauen. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 300 Euro, plus noch weiteren Kosten zum nach korrigieren nach einiger Zeit. Also insgesamt vermutlich so 350 Euro.

Ich beschloss dann, mir einfach einen Microblading Stift für € 6,95 zu bestellen. Der reicht garantiert für Monate und für 350 Euro kann ich mir 50 solche Stifte kaufen. Wenn ich geschätzt zwei pro Jahr brauche, dann reicht mir das glaub vollends bis ans Ende meiner Tage. Das Risiko ist auch nicht gegeben, denn wenn ich mich vermale, dann kann ich es einfach wegwischen und gut ist es.

 

Alien

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Diese sogenannten Sequester wurden mir am Dienstag aus dem Rücken operiert. Sie hatten meine massiven Schmerzen verursacht. Jetzt kann alles heilen und regenerieren. Mich erinnern die Teile irgendwie an einen Science Fiction à la “Alien” oder “Life”. Das würde wieder die Theorie des Kumpels stützen, der schon lange behauptet, dass ich eine Ausserirdische wäre.

Ich will gesund und glücklich sein. Krank sein mit Schmerzen ist nicht erstrebenswert. Ich will das Leben genießen und mich an meinem Leben erfreuen. Den Meisten ist es eh egal, wie es mir geht und viele Bekannte und Kollegen vergessen einen auch einfach, wenn sie mich länger nicht gesehen haben. In diesen Zeiten merkt man sehr deutlich, wem wirklich etwas an mir liegt. Es gab nur wenige, die mich besucht oder sich erkundigt haben, wie es mir geht und noch weniger, die am Tag der Operation an mich gedacht haben und mir alles Gute gewünscht haben. Das ist auch völlig in Ordnung, wenn sich die Spreu vom Weizen trennt. Ich bin aus dem Alter raus, wo ich viele Bekannte und Freunde brauche. Lieber Qualität statt Quantität und Schwund hat man immer.

Mein Vorsatz fürs neue Jahr ist nicht wie sonst so Zeug wie “Dünner” oder “Jünger” zu sein. Ich will einfach nur wieder gesund und schmerzfrei sein und sowas niemals wieder bekommen.

Ich werde mich aber auch – elefantös – erinnern, wer für mich da war und wer nicht und ich werde die Leute genauso behandeln, wie sie mich behandelt haben. So und so!

Schon wieder dieser Drecksvirus

Mittwochmorgen ging ich zur Arbeit und mir ging es total gut. Alles war normal. Im Laufe des Tages bekam ich etwas Kopfschmerzen. Nichts Ungewöhnliches. Ansonsten ging es mir gut. Im weiteren Verlauf des Tages kam noch eine leichte Schnupfnase dazu. Auch das bei einer Allergikerin nichts ungewöhnliches, auch zu dieser Jahreszeit nicht, weil ich eine Histamin-Intoleranz habe und das auch zu solchen Symptomen führen kann. Tags davor hatte ich mit Vanille-Eis massiv gesündigt und ich dachte, das wäre die Reaktion darauf. Das kommt schon vor.

Nachmittags / Abends ging es mir dann auch tatsächlich besser. Ich hatte auch meinen üblichen, gesegneten, Appetit und fühlte mich ausser besagten leichten Kopfschmerzen und der ganz leichten “Nase zu” echt gut.

Ich war nach der Arbeit mit meiner besten Freundin noch Pizzaessen und als ich um 19 Uhr nach Hause kam, machte ich sogar noch meine UV-Nägel frisch. Wir schauten eine neue Serie und alles war soweit ok… bis um 23 Uhr, als ich urplötzlich Schüttelfrost bekam. Ich ging ins Bett, schlief auch gleich ein und so gegen 2 Uhr nachts wachte ich auf und mir tat jeder Knochen weh. Ich machte einen Test und kaum hatte ich den Tropfen in das Teststäbchen geträufelt, kamen auch prompt die beiden Striche.

Gestern ging es mir richtig übel. So übel wie schon lange nicht mehr. Kopf und Gliederschmerzen, Schniefnase, am Kopf tat mir wirklich jeder Knochen weh, bis hinter zum Nacken. Ich wusste nicht, wie ich liegen sollte, weil einfach alles schmerzte. Heute Nacht war der Höhepunkt und ich wusste nicht mehr, was ich machen soll, doch irgendwann schlief ich zum Glück ein und seit ich heute morgen aufgewacht bin, geht es mir deutlich besser. Nicht gut und natürlich nicht gesund, aber nicht mehr so, dass ich die Welt nicht sehen will. Es geht aufwärts und scheint diesmal ein milderer Verlauf zu sein, wie letztes Mal. Ja, ich hatte den Scheiss jetzt echt schon das dritte Mal. Zuerst irgendwann Ende März 2021 richtig massiv und heftig und auch sehr lange. Dann an meinem Geburtstag letztes Jahr im Dezember 22. Schon deutlich milder mit zwei massiven Tagen und dann ausklingend. Damals im Dezember war mein Test nie positiv, ich bin mir aber trotzdem sicher, dass ich es hatte. Mein Mann hatte es auch. Sein Test war positiv. Wir hatten exakt dieselben Symptome und auch zeitgleich.

Ganz liebe Freunde stellten mir gerade ein Care-Paket vor die Tür mit Himbeeren, Veganen Schnitzeln, Dominosteinen, veganer Schokolade, Äpfeln, Paprikabrotaufstrich und Humus. Total lieb! Ich bin voll gerührt.

Ich hoffe, dass ich niemand angesteckt habe. Die Katzen hatte ich seit Mittwochabend ausgesperrt, aber heute hielt ich es nicht mehr aus. Sie saßen nonstop vor der Schlafzimmertür und haben gemaunzt, was meinen Mann zu der Aussage veranlasste “Das sind doch eher Deine Kater”. Ja, die Kater sind tatsächlich mehr die “Mama-Kinder”. Dafür ist das Mädchen mehr das “Papa-Kind”. So gleicht es sich fast aus.

18 Jahre später

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Zwischen diesen beiden Bildern liegen ziemlich exakt 18 Jahre. Das obere entstand im Frühling 2005 und das untere letzten Mittwoch. Ja klar, ich habe mich in 18 Jahren natürlich verändert und habe nun Stirn- und Lachfalten.

In der Serie “…and just like that” ist Carrie Bradshaw bei einem Schönheitschirurgen, der ihr anhand einer Computersimulation zeigt, was machbar wäre, sie zu verjüngen und sie sagt: “Ich erinnere mich an sie”, als sie das digital generierte, verjüngte Bild sieht. Sie entscheidet sich in der Serie gegen eine OP.

Auch ich erinnere mich an mein jüngeres Ich. An dem Tag, an dem das obere Bild entstand war ich sowas von unsicher und nicht in mir selbst ruhend. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich immer unsägliche Angst hatte, jemand könnte merken, dass ich damals schon 37 war, während viele in meinem Umfeld Mitte 20 waren.

Es merkte niemand. Ich weiss noch, wie die Leute an unserer Hochzeit hörbar erstaunt waren, als die Standesbeamtin mein Geburtsdatum vorlas. Es wusste kaum jemand, dass ich 12 Jahre älter bin als mein Mann.

Heute bin ich 55 und die meisten schätzen mich auf Anfang 40. Natürlich werde ich das Alter nicht immer aufhalten können, ich bin ja kein Vampir. Dennoch werde ich es solange wie möglich hinauszögern, “alt” auszusehen und ich bin mir sicher, dass es mir gelingen wird.

Doch das Aussehen ist zweitrangig. Viel wichtiger ist es, anderes zu lernen. Mich selbst mehr zu lieben, mir mehr zuzutrauen, mich an erste Stelle zu setzen. Ich bin nicht mehr das dünne, megahübsche, aber extrem unsichere Mädchen, das ihr Selbstvertrauen aus ihrem Aussehen zieht. Das funktioniert nicht mehr. Es wird keine Szenen mehr geben, in denen ich total verpeilt eine gesperrte Strasse entlang fahre und die Bauarbeiter mir sagen “Wenn man so ausschaut, darf man überall lang fahren”. Es passiert nur noch selten, dass ich irgendwo Getränke “gesponsert” bekomme und wenn ich in einen Club gehen würde, müsste ich Eintritt zahlen. Das war früher nicht so. Ich musste nirgendwo was zahlen. Es gab sogar Abende, wo ich extra gebeten wurde zu kommen, um die Lokalität mit meiner Anwesenheit “aufzuwerten”. Diese Zeiten sind längst vorbei. Ich bin nicht mehr diese “Göttin der Nacht”, die durch die Kneipen und Clubs der Provinz schwebte und angehimmelt wurde.

Kein Schwein dreht sich mehr um. Ich bin unsichtbar geworden. Das ist hart zu erkennen, aber es war unvermeidlich. Der Zahn der Zeit nagt an uns allen. Das Gute ist jedoch, dass ich auch nicht mehr so eine arrogante Bitch bin, die Verehrer Erdnukl oder Schlimmeres nannte. Ich hatte in meiner “Hochphase” einen Verehrer, den ich und meine Freundinnen sehr oft als Chauffeur missbrauchten. Ich machte ihm gerade so viel Hoffnung, um ihn “bei Stange” zu halten, aber doch immer so distanziert, dass er alles machte, was wir wollten. In Wahrheit war es auch nicht nur ein Verehrer, sondern Viele, die ich hier zu einer Person zusammengefasst habe.”Er” fuhr uns nach Tschechien, zu Ikea, holte uns Mitten in der Nacht vom Club ab. “Er” bekam sogar eine Liste mit Bewertungen, was er alles gut oder weniger gut ausgeführt hatte. Für schlecht ausgewählte Kinofilme gab es zum Beispiel Minuspunkte und wir liesen ihn allein im Kinosaal zurück, tauschten die Karten um und gingen ohne ihn in einen anderen Film. Das war sehr grausam und so etwas würde ich heute nicht mehr tun. Damals war mir all die Verehrung zu Kopf gestiegen. Wenn man nicht mehr angebetet wird, ist man auch kein arrogantes Miststück mehr.

Ich habe diesen Zauber verloren und das ist gut so, weil es ein Blendzauber war. Es wird Zeit für mein echtes, Wahres ich, das hervorkommt, wenn “der Lack ab” ist. Schönheit vergeht, doch die Seele bleibt.

Reminder an mich selbst

Das bin ich:

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Wenn ich mich mal wieder selbst zu dick, alt, hässlich, unzulänglich und was weiss ich noch alles fühle, sollte ich dieses Bild anschauen.

Warum tun sich viele Frauen, so wie ich, das an, dass wir uns selbst runtermachen? Eine wirklich sehr hübsche Bekannte von mir, war letzte Woche mit mir unterwegs. Sie trug Shorts und es gab ein Bild, wo wir zwei im Freibad sitzen. Sie vergrößerte das Bild und kritisierte ihre Orangenhaut. Ausser ihr wäre das kaum jemand aufgefallen, weil es so minimal und irrelevant ist. Jeder der sie sieht, schaut auf ihr megahübsches Gesicht und ganz sicher nicht auf die leichten Dellen an ihren Oberschenkeln.

Es ist nach meiner Beobachtung meist so, dass die Hübschesten, am meisten Probleme mit ihren scheinbaren Makeln haben und überkritisch sind.

Ich würde niemals über eine meiner Freundinnen so hart urteilen und sie beurteilen, wie ich es bei mir selbst tue. Was wäre ich für eine beschissene Freundin, wenn ich einer von ihnen sagen würde “Dein Bauch ist viel zu dick, Du schaust ja aus, wie im 7ten Monat.”, oder “Deine Falten um die Augen, schauen aus, wie der Grand Canyon”, oder auch “Deine Haare sehen heute aus, wie ein aufgeplatztes Sofakissen”. Nur eine wirklich fiese Person, würde das zu einem anderen Menschen sagen, doch wie schaut es bei uns selbst aus? Es ist doch auch nicht nett, so etwas sich zu sagen, oder auch nur zu denken. Wir sollten alle viel liebevoller mit uns selbst umgehen und uns die allerbeste Freundin sein. Ich fange heute mal an: Ich bin schön, so wie ich bin. Mit meinem kleinen Belly und meinen Lach- und Denkerfalten. Mein Hallux Valgus macht meine Füsse aussergewöhnlich und wer sich an dieser Kleinigkeit stört, der gehört sowieso niemals in mein Leben. Vielleicht ist das die wahre Kunst des Lebens: sich selbst der beste Freund zu sein.

Ist es den Aufwand wert?

Meine beste Freundin und ich unterhielten uns kürzlich darüber, was manche Frauen für einen Aufwand für ihr Äusseres treiben. Nicht selten werden pro Monat mehrere 100€ für Kosmetikanwendungen ausgegeben. Kann ja jede halten, wie sie will, nur sieht man den exorbitanten Aufwand oft nicht. Wie würden die wohl ausschauen, wenn sie nicht so viel Geld für ihr Äusseres ausgeben würden? Nicht auszudenken. Vielleicht würden wir sie gar nicht mehr erkennen.

Auch ich liebäugelte damit, mir die Nägel machen zu lassen. Vordergründig deshalb, weil ich mir das unangenehme Nägelkauen abgewöhnen will. Meine Fingernägel sind in Zeiten von Stress nahezu unansehnlich. Ich recherchierte und fand eine Nageldesignerin, die Veganen Shellak anbot. Das kann ich mir durchaus mal gönnen, da ich ja sonst weitgehend alles selbst mache.

Nach dem letzten Friseurbesuch, wo sich die Friseurin geweigert hatte, mir einen Schrägpony zu schneiden, weil meine Haare angeblich zu arg “hochschnurzeln” würden und ich sie mir nach dem Friseurbesuch selbst zuhause geschnitten habe, fiel selbst der Friseur weg. Kosmetikerinnen meide ich schon seit Jahrzehnten und habe ein hochwertiges Gesichtsreinigungsgerät. Für meine Augenbrauen habe ich Brow Soap, um sie zu “laminieren” und ein Wachstumsserum, das mir meine Nichte geschenkt hat und womit die zurechtgestutzten “2000er Brauen” wieder buschiger werden.

Andererseits schaue ich so gerne Serien wie “Waschen, schneiden, leben”, “the Body fixers”, oder “Queer Eye”, wo Leute umgestylt werden und danach großartig ausschauen. So etwas würde ich auch zu gerne mal machen. Die Angst, “verschandelt” zu werden, ist allerdings, bedingt durch sehr viele negative Dienstleistungserfahrungen sehr hoch. Nicht dass die Haare doch noch hochschnurzeln. Belassen wir es daher vorerst bei den Eigenbehandlungen, bis auf die Nägel, da lasse ich lieber einen Profi ran. Wenn jemand jedoch wirklich super talentierte Dienstleister im Beautybereich kennt, darf mich gerne darüber informieren.