Ich glaube, ich bin im falschen Körper geboren worden. Ich hätte eine Katze sein sollen. Ich wäre eine prima Katze. Schlafen, fressen, elegant herum flanieren, süss ausschauen, nicht altern. Eine Katze zu sein, wäre echt mein Ding!
Autor: Fairy Tale
Nach 6-8 Wochen setzen die Selbstheilungskräfte ein
Diesen Satz lass ich gerade auf der Seite einer Apotheke für ein Produkt gegen Wechseljahrsbeschwerden. Anscheinend beträgt die Anwendungsdauer nur so lange und man ist geheilt.
Ich war so frei und schrieb die Firma an. Bin gespannt, was sie antworten. Seien wir doch ehrlich! Der Ofen ist aus! Der Körper produziert ab einem bestimmten Alter nur noch wenig Östrogen und Progesteron. Selbst wenn ich mir 6-8 Wochen lang das angepriesene Spray 3x täglich in den Mund sprühe, glaube ich nicht, dass meine “Selbstheilungskräfte” danach anfangen, wieder alles so zu produzieren, wie früher. Wie soll denn das funktionieren? Wenn dem so wäre, wäre es ein wahres Wundermittel. Ich befürchte jedoch, dass es – mal wieder – nur ein leeres Versprechen ist. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, doch der gesunde Menschenverstand sagt mir was anderes.
Update: Ich habe tatsächlich eine Antwort des Herstellers erhalten: “Die Zusammensetzung unterstützt dich jetzt in der Hormon Regulierung und fördert die Linderung der Beschwerden. In der Zeit nach der Einnahme zieht sich der Körper die Unterstützung aus den Reserven, die durch die Heilpflanzen gegeben worden sind.”
Ich lasse das jetzt einfach mal umkommentiert so stehen.
Alien Mobil
Mein wundervoller Corsa, der mich nie im Stich gelassen hat, kommt langsam in die Jahre. Es wären Investitionen nötig, die einem wirtschaftlichen Totalschaden nahe kommen, weshalb ich erwogen habe, ein neues Auto zu leasen. Das neue Mobil kommt im September. Ich erzählte es dem Kumpel, der denkt, dass ich eine Ausserirdische bin. Ich erzählte ihm, dass der Name meines neuen Autos Optimus Prime sein wird, weil das Logo des Herstellers, mich stark an die Transformers erinnert. Der Kommentar, des Kumpels war vorhersehbar: “Du als Alien brauchst natürlich ein ausserirdisches Gefährt, das war ja klar, was auch sonst”.
Manchmal glaube ich echt, dass er recht hat. Vermutlich bin ich eine Extraterrestrische. Ich fühle mich oft “nicht von dieser Welt”. Da passt es ja, dass ich in drei Monaten meinen Transformer bekomme. Vielleicht bringt mich Optimus Prime in meine Heimatwelt zurück. Meine anthropologischen Studien sind abgeschlossen. Vermutlich mag ich Katzen deshalb so gerne, weil sie auch etwas ausserirdisches oder gar überirdisches an sich haben. In Wahrheit bin ich gar keine ausserirdische Anthropologin, sondern das importierte Haustier meiner Katzen.
Schön, dass es Dich gibt
sagte kürzlich jemand zu mir. An sich ein schöner Spruch, jedoch benutzt die Person den Satz viel zu inflationär um noch glaubwürdig zu sein. Offen gesagt so oft, dass es mich nervt. Ich hatte auch keinen guten Tag und antwortete “Wenn es mich nicht geben würde, wärs auch wurscht, weil ich es eh nicht wüsste, weil es mich eben nicht geben würde”. Der Mensch schaute betröppelt, drehte sich um und ging. Vielleicht war ich zu hart und tat ihm unrecht, aber nein, mein Gefühl sagt mir, dass es genau richtig war.
Vielleicht sagen wir Anderen zu wenig, dass wir froh sind, sie um uns zu haben, aber wenn man es sagt, sollte es aufrichtig und ehrlich sein. Man merkt den Unterschied!
Ich sage meinen Katzen jeden Tag mehrfach, dass ich froh und glücklich bin, sie um mich zu haben und ich meine es auch so. Sie wissen auch, dass ich sie liebe, dessen bin ich mir sicher. Sie sind aber nun mal einfach nur toll. Egal ob sie in meine Hausschuhe kotzen, meinen Schrank umsortieren, sich beim Essen neben meinen Teller legen, beim Kochen das Öl aus der Pfanne schlecken, Löcher in unsere Bettwäsche machen (von den Vorhängen wollen wir mal gar nicht reden) oder das Sofa mit “brauner Farbe, die sie noch im Schwänzchen hängen haben” stempeln. Ich liebe sie bedingungslos und immer. Es ist schön, dass es sie gibt!
Es ist mal wieder Zeit für eine aberwitzige Story aus meinem Leben
Meine Nichte und ich hatten eine Phase, in der wir oft im nächstgelegenen Casino die Wochenenden verbrachten. Nicht etwa weil wir dort spielten, das taten wir nur einmal. Wir zogen immer unsere Abend- und Cocktailkleider an und führten sie dort aus.
Wir erzählten unserer damaligen Nageldesignerin davon und sie bat uns, sie mit zu nehmen. Wir takelten uns alle drei auf und fuhren gemeinsam ins Casino. Die Maniküristin nahm am Roulette Tisch platz und setzte den gleichen Betrag auf rot und schwarz. Der Groupier warf uns einen seltsamen Blick zu, sagte jedoch nichts. Meine Nichte und ich schmunzelten nur und schauten zu. Sie wiederholte es noch ungefähr 4x. Der Groupier sagte zu uns “Wollt Ihr es ihr sagen, oder soll ich es ihr erklären”. Ich antwortete “Vorerst nicht, vielleicht kommt sie selbst drauf”. Der Groupier schüttelte nur den Kopf, sagte aber nichts mehr. Er hatte auch Feierabend und wurde durch einen Kollegen abgelöst. Bevor er ging sagte er noch zu dem Kollegen “die Schwarzhaarige da ist lustig” und zeigte auf unsere mitgebrachte Dame. Das “Schauspiel” begann erneut. Der neue Kollege schaute ebenfalls irritiert auf uns und auf die Bekannte, sagte aber erstmal nichts. Sie setzte wieder und wieder die selben Croutons auf rot und schwarz. Irgendwann sagte unsere Nagelkünstlerin erstaunt “Also ich weiss ja nicht, verlieren tu ich nichts, aber gewinnen tu ich auch nichts”. Der Groupier sagte “Na endlich!” und meine Nichte und ich erklärten ihr den Sachverhalt.
Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, dass sie nicht die allerhellste Leuchte im Kronleuchter ist. Der Berufsstand und die Dienstleistung, durch die wir sie kannten, wurde selbstverständlich geändert, damit keine Rückschlüsse auf die Identität der Person gezogen werden kann. Sie fuhr übrigens auch eines schönen Samstages viermal hintereinander in den gleichen Blitzer und musste eine Weile ihren Führerschein abgeben.
Die Maniküre war immer sehr unterhaltsam bei ihr durch die abstrusen Geschichten, die sie erzählte, oder die sich im Nagelstudio zutrugen. Ich habe sie schon zig Jahre nicht mehr gesehen und weiss gar nicht, ob sie noch in der Gegend wohnt. Ich habe auch schon lange nicht mehr an sie gedacht. Vielleicht sollte ich mal wieder in ihr Studio gehen, witzig wäre es bestimmt.
Im Tal des ewigen Jammerns
Diese Woche hatten eine Freundin und ich das Thema “geborene Opfer”. In unserem Umfeld tummeln sich einige “Kandidaten”, die oft und gerne jammern. Wir stellten fest, dass die immer mit ihrer Jammerei durchkommen und wir das auffangen. Das muss aufhören. Eine ist zu allem “zu schwach”, schon seit Jahren. Sie ist nicht etwa alt und gebrechlich, sie gibt nur immer und überall kund, dass ihr dies und das “zu viel” ist, sie das nicht schafft, weil sie “keine Kraft” dafür hätte. Wir reden hier nicht von massiven Anstrengungen, die sie mit diesen Aussagen ablehnt, sondern Alltägliches. Irgendwo anrufen und einen Termin ausmachen zum Beispiel, oder sich an einem Ort treffen, wo sie angeblich nicht hin kann, weil es zu steil zum laufen wäre (obwohl dort hin alle 15 Minuten Busse fahren). Es sind offensichtlich Ausreden und wir arrangieren alles so, damit die Person keinen Aufwand hat. Den haben wir dafür!
Es gibt immer zwei Seiten: Die Jammerlappen, die mit allem durch kommen und diejenigen – wie meine Freundin und ich – die es auffangen. Wir rufen an und vereinbaren die Termine, wir nehmen uns zurück und gehen an Orte, die weniger “aufwendig” zu erreichen sind, wir passen uns an, während sich die “Opfer” in ihrer Opferrolle wälzen und suhlen. Wir tun denen damit nichts Gutes.
Es geht hier nicht darum, dass man Rücksicht nimmt, wenn jemand wirklich krank ist und Hilfe braucht. In diesen Fällen wären wir die letzten, die nicht reagieren würden. Es geht um die eingebildeten “Opfer”. Die ja gar nichts dafür können und denen immer nur “Scheiße” passiert. Die “Scheiße” ist meist belangloser Alltag über den die Meisten gar nicht reden. Ich hatte heute morgen schon eine Lache Katzenkotze gefunden und aufgeputzt. Darüber könnte ich den ganzen Tag endlos lamentieren, wie eklig das war und allen lang und breit von der Konsistenz und dem Aussehen erzählen. Könnte ich, würde nur nichts bringen, ausser, dass ich meinen Mitmenschen zu Recht gehörig auf den Zeiger gehen würde. Ich habe aber welche in meinem Umfeld die tun das. Nicht explizit über Katzenkotze, das ist nur eine Metapher. Deren Katzenkotze kann ein defektes Gerät sein, viel Arbeit, anstrengende Kollegen.
Darüber kann man sich schon mal auskotzen, das ist auch nicht das, was ich meine. Es gibt aber so ein paar Zeitgenossen, denen das ins Blut überging. Die jammern nur noch und stellen sich als das Opfer da. Bei denen ist immer was. Die ziehen die “Scheiße” magisch an, weil sie in allem “Scheiße” sehen.
Mit einer dieser Personen hatte ich kürzlich ein Telefonat. Ich habe mit Absicht nicht viel gesagt, hat die Person eh nicht interessiert, was bei mir so abgeht. Es ging ihr nur ums endlose Jammertal. Die Scheisse ist ihr passiert und da war alles Kacke, dort gibt es nur Beschissenes. Manchmal denke ich, ob es helfen würde, wenn sie sich mal hören würde, aber ich glaube nicht, dass sie erkennt, dass sie nur am rumnölen ist. Sie hat auch ein paar körperliche Gebrechen. Klar ist das nicht spaßig und immer Schmerzen zu haben ist weissderKuckuck nicht schön. Ich habe auch noch immer Schmerzen. Vielleicht bleibt das, vielleicht auch nicht. Ich könnte darüber alle in meinem Umfeld zujammern und immer wieder betonen, welche Schmerzen ich habe. Würde es etwas ändern? Ganz sicher nicht.
Ich habe “keine Kraft” mehr, ich bin zu “schwach” für die gequirlte, sich immer wiederholende, endlose “Scheiße” anderer. Ich bin es wirklich endgültig leid. Erzählt es Eurem Friseur, Fremden auf der Strasse, schreibt Tagebuch oder macht was immer ihr wollt, aber hört auf, mir eure endlosen Tiraden zuzumuten. Ich will sie nicht hören. Bei Euch ist immer was. Es hört nie auf. Das Leben ist so kurz und die eigenen Problemchen und Befindlichkeiten sind schon genug. Ich mag nicht auch noch Euren Ballast mittragen. Den könnt Ihr schön selber in Euren Jammerrucksack packen. Wälzt Euch schön im Unglückstal Ihr armen Unglücksraben. Denn objektiv betrachtet, geht es Euch echt gut! Ihr nagt nicht am Hungertuch, Ihr habt keine wirklich echten, richtigen, schweren Probleme. Eure körperlichen Beschwerden sind auch vorübergehend und heilen wieder ab (übrigens um so langsamer, je mehr ihr Euch da reinsteigert!) und ihr habt – eigentlich – ein gutes Leben. Seid einfach mal etwas dankbarer dafür!
Altjung und jungalt
Manchmal, wenn ich über die Welt und den Sinn und all das nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass die Jugend an die Jugend “verschwendet” ist. In jungen Jahren hatte ich keinen Plan, war total unsicher und orientierungslos. Heute wüsste ich mehr mit meiner Jugend anzufangen als damals.
Es sollte wie bei dem Film “Der seltsame Fall des Benjamin Button” sein. Wenn man alt geboren werden würde und dann immer jünger um zum Schluss als Baby zu sterben, wäre es super. Mit der Erfahrenheit, dem Geld und der Unabhängigkeit könnte man seine “Teenagerjahre” viel intensiver genießen. Man müsste sich auch nicht mehr “auf den Ernst des Lebens” vorbereiten, keine Schule mehr besuchen, keinen Beruf erlernen, kein Studium. Das alles hätte man längst hinter sich. Die Rentenjahre wären die Zeit, wo man es krachen lassen könnte und mit dem Wissen, dass die Jahre gezählt sind, würde man damit komplett anders umgehen. Man hätte die gesundheitlichen Gebrechen nicht mehr und könnte den Ruhestand richtig genießen. Das “Beste” käme tatsächlich zum Schluss.
Nur die Sache mit der Fortpflanzung wäre vielleicht problematisch. Die gebärfähige Zeit wäre ja dann erst ab circa 45. Obwohl, man hätte zuvor genug Zeit Geld zu verdienen, sich einen Platz im Leben zu schaffen um dann im “hohen Alter” Kinder zu bekommen. Die ziehen dann frühestens aus, wenn man selbst so um die 20 ist. Vielleicht doch keine ganz so gute Idee, weil die Kinder einen dann schon 10 Jahre später betreuen müssten, wenn man zum Kind und Baby wird, beziehungsweise, man als kinderloser Mensch oder wenn man das seinen Kindern nicht zumuten will, in ein Kinderheim käme und dann auf eine Säuglingsstation. Andererseits müsste man seine Kinder die ersten Jahre ja auch geriatrisch betreuen.
Vielleicht gibt es eine Parallelwelt, wo es so ist, wer weiss das schon. Was, wenn es tatsächlich eine Version von mir gäbe, die jetzt 56 ist, aber ausschaut, wie um die 35 und mit jedem Jahr jünger werden würde. Das wäre echt cool.
Immer dieser Speziesismus
Vor 2,5 Monaten zogen Samson und Khaleesi bei uns ein. Die Zusammenführung verlief etwas holprig, aber inzwischen geht es tagelang friedlich zu und dann zicken sich zwei oder drei der Katzen etwas an. Wie bei nicht pelzigen Geschwistern auch. Nichts Gravierendes. Ab und an etwas Knurr und Fauch. Selbst zwischen Samson und Khaleesi kommt das vor. Speziell wenn es ums Fressen geht, kennt Samson keinen Spass.
Normalerweise ist es so, dass menschlicher Nachwuchs sobald wie möglich gesehen werden will und Alle kommen gleich daher gerannt. Oft ist das den frischgebackenen Eltern noch zu früh, doch die Neugierde und Freude ist zu groß.
Anders verhält es sich bei nichtmenschlichen Kindern wie unseren. Die wenigsten Menschen wollten sie bisher sehen. Meine beste Freundin und ihr Partner waren natürlich schon da und auch ein paar andere Freunde und Bekannte. Alle anderen interessiert es offensichtlich nicht. Sind ja nur Katzen.
Manche standen früher sofort parat, wenn mein Mann ein neues Auto hatte oder als wir einen neuen Kühlschrank kauften. Selbst als wir vor 10 Jahren Büsche im Garten pflanzten, wurden sie von Einigen aus unserem Umfeld inspiziert und zwar, als wir noch am einpflanzen waren.
Wer unsere Kinder nicht sehen will, verpasst was, denn es sind wundervolle Wesen. Sehr angenehme Zeitgenossen. Das kann man wahrlich nicht von allen Menschen sagen.
Hier noch ein Bild unserer 5 Kinder:
Wir können für unsere Kinder keine freien Sondertage bekommen, wenn sie krank sind. Wir bekommen kein Kindergeld. Sie sind nicht mit uns mit krankenversichert. Sie bekommen keine Geburtstags- Oster- und Weihnachtsgeschenke. Nur weil sie einer anderen Spezies angehören und nicht als unsere Kinder anerkannt sind. Für uns sind sie unsere Kinder. Ich könnte mir keine Schöneren vorstellen.
Helikopterkatzenmama
Es war gestern gegen 23:45. Ich wollte gerade zu Bett und bereitete den Mitternachtssnack für die Katzenkinder zu, als Onya, meine älteste Katzentochter, ihre “5 Minuten” bekam und wie irre durchs Wohnzimmer rannte. Ich hörte noch, wie die Vorhangstangen schepperten, dachte mir aber zunächst nichts dabei. Erst als sie zum Fressnapf kam, sah ich, dass sie an der Stirn blutete. Sie hat sich an der Kante der Stange den Kopf gestoßen.
Hypochondrisch veranlagt, wie ich bin, bekam ich Panik. Ich versuchte mir die Wunde anzuschauen, aber sie ließ mich nicht. Es blutete zwar, sah aber schlimmer aus, als es ist. Sie schnurrte auch gleich wieder. Ich gab ihr First Rescue Tropfen und sie frass ganz normal, putzte sich anschließend und legte sich schlafen.
Ich bin in der Nacht noch mehrmals aufgestanden und habe nach ihr geschaut, doch sie lag friedlich schlummernd in ihrem Deckchen, zusammengerollt wie ein Igel. Heute morgen war sie auch ganz normal, hatte guten Appetit und war verschmust. Gerade liegt sie wieder schlummernd neben mir und man sieht nur noch etwas verkrustetes Blut an ihrer Stirn.
Wenn die Katzen was haben, bin ich immer total im Panikmodus. Onya und ihr Bruder Orpheus sind halt doch schon fast 15 Jahre alt. Wobei Onya gesundheitlich fitter ist als ihr Bruder. Er hat chronischen Durchfall, den wir seit Jahren von verschiedenen Tierärzten und Tierheilpraktikerinnen behandeln lassen. Momentan haben wir eine neue Tierheilpraktikerin und probieren eine neue Therapie, nachdem wir bei den Tierärzten “austherapiert” waren und sie nicht mehr weiter wussten. Wir hoffen sehr, dass diese Therapie nun endlich anschlägt. Zwei Wochen sind schon um und nun folgt vier Wochen lang der zweite Teil mit verschiedenen Pülverchen, Globuli und Moor. Er ist mega dünn, aber guter Dinge und voller Lebenswillen. Trotzdem wache ich oft nachts mit einer Panikattacke auf und habe Angst ihn zu verlieren. Er liegt in solchen Situationen oft friedlich neben mir und schnurrt und hat meine Hand in seinen Pfoten. In diesen Momenten bin ich so dankbar, dass ich ihn habe und koste jede Sekunde mit ihm aus. Küsse seine Stirn, kraule sein Bäuchlein und flüstere ihm ins Ohr, dass er das wundervollste Wesen der Welt ist und dass ich ihn über alles liebe.
Selbstverständlich liebe ich alle meine Kinder gleich. Egal ob sie so lieb und einfach nur wundervoll wie Orpheus sind, oder etwas zickig und komplizierter wie meine kleine Onya. Sie ist schon eine Diva und Muffin ist manchmal mega eifersüchtig und anstrengend, wenn er speziell Khaleesi und Onya jagt. Khaleesi ist für eine reine Wohnungskatze die angeblich noch nie etwas Schlimmes erlebt hat, sehr schreckhaft. Sie zuckt selbst bei Geräuschen von draussen zusammen. Es wird jedoch besser und uns Menschen im Haus gegenüber ist sie verschmust und gechillt. Samson ist weniger schreckhaft, kann aber auch ab und an Starallüren an den Tag legen, wie Onya. Wir lieben sie alle bedingungslos, egal wieviele Ecken und Kanten sie haben. Die haben wir Menschen schließlich auch. Es kann nicht jeder so toll sein wie Orpheus.
Hier noch ein Bild von der kleinen Prinzessin mit ihrer Wunde:
HImyM
Immer wenn ich melancholisch bin, schaue ich How I met your mother. Meinem exorbitant hohen Alter geschuldet, bin ich sehr oft melancholisch gestimmt. Es ist einem massiven Mangel an Progesteron geschuldet. Ist halt so. Gibt Schlimmeres. Es gibt jetzt eben Tage, wo es “too peoply out there” ist und ich Menschen(massen) nicht ertrage. Ab und an ertrage ich dann überhaupt keine Sozialkontakte und bin lieber alleine mit den Katzen. Katzen gehen immer. Die zicken zwar auch ab und an rum, aber dabei schauen sie immer elegant oder drollig aus und ich kann ihnen niemals böse sein.
Mit Menschen ist das so eine Sache. Die nerven ab und an. How I met your mother ist für mich das Sinnbild für Freundschaft. Wahrscheinlich auch die Sehnsucht, so eine Clique zu haben. Ich habe keine Clique. Ich habe verschiedene Freundinnen und Kumpels und die meisten kennen sich auch durch Geburtstage, aber es ist keine Clique. Muss es ja auch nicht sein. Vielleicht wurde ich durch Serien wie ” Friends”, “How I met your mother” und “Big Bang Theory” zu einem unrealistischen und unerreichbaren Szenario verleitet, wie eine Freundesclique auszusehen hat. Im echten Leben hat das glaub kaum Jemand.
Vermutlich ist es auch gar nicht erstrebenswert, einen großen Freundeskreis zu haben. Wie wollte man dem in der heutigen Zeit gerecht werden? Dann doch lieber einen kleinen, feinen “Inner Circle” an ausgewählten Menschen, die man in sein Leben und sein Herz lässt, um die man sich kümmert, sorgt, mit ihnen lacht und weint, feiert und trauert, mitfiebert, ihnen alles Gute wünscht, sich mit ihnen freut und sie unterstützt, ihnen hilft, sich auch mal zofft und wieder versöhnt.
Heute ist wieder ein sentimentaler Tag und das ist in Ordnung. Es werden auch wieder Spaßdrecksauparty-Tage kommen. Alles zu seiner Zeit.