Unangenehme Begegnungen

Ich habe es mir angewöhnt, dass ich vor unangenehmen Treffen immer einen Schuss Amaretto in meinen Kaffee kippe. Zum Glück halten sich solche Veranstaltungen in Grenzen, sonst wäre ich längst Alkoholikerin.

Warum ich das tue? Natürlich könnte ich vorher auch meditieren, das wäre mit Sicherheit besser. Aber darin bin ich nicht wirklich gut, weshalb die “Instant Methode” wirken muss: Alkohol.

Ich gehe viel gelassener zu diesen Events und die Not heiligt das Mittel. Mit einem Schuss Amaretto oder einem Franquelico sieht die Welt gleich ganz anders aus und die Leute nerven mich nicht mehr. Ich kann großzügig über ihr fatales Weltbild hinweg sehen. Meine Ohren schalten auf Durchzug und ihr Dauerlammentieren wird zu einem dumpfen Rauschen. Es tangiert mich nicht. Ich bin nicht mehr aufgewühlt, ich nehme das Geschwätz nicht persönlich. Es lässt mich gleichgültig. Manchmal empfinde ich sogar Mitleid, dass sie so sind wie sie sind.

Zum Glück muss ich diese Taktik nur ein paar Mal im Jahr anwenden und es bleibt somit im harmlosen Rahmen. Ich denke mir bei jedem Schluck “Gleich nervt ihr nicht mehr, gleich ist alles gut”! Es ist ähnlich wie in dem Lied “9 Coronas” und der Textzeile “she looked like Jennifer Aniston after 9 Coronas”. Das Lied stammt aus einer Zeit, wo Corona einfach nur mexikanisches Bier war. In diesen Zeiten braucht es den Alkohol Shot noch dringender als früher, den dieses “Corona” verstärkt alles, was vorher schon da war. Im Guten wie im Schlechten. Es lebe der Amaretto.

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