Das Fest der Liebe

Heute ist es wieder soweit: das Fest der Liebe – Weihnachten. Für den heutigen Abend wurden weltweit Milliarden von Tieren geschlachtet. Gänse, Enten, Hühner, Karpfen, Forellen, Rehe, Wildschweine, Schweine, Rinder etcetcetc… sie alle enden heute auf den Tellern der Familien.

Zu anderen Zeiten wird sich empört über “Feste” wie Yulin in China oder Gadhimai in Nepal. Man findet es unerträglich und ekelhaft. Zu recht, wie ich finde, aber für mich macht es keinen Unterschied, ob man zu Thanksgiving Milliarden von Truthähnen schlachtet, oder in China zu Yulin ebenso viele Hunde und Katzen. Oder eben jetzt zu Weihnachten oder Sankt Martin überwiegend Gänse. Kein Tier hat weniger Recht auf ein gutes Leben, egal ob Katze oder Hund oder Gans und Truthahn.

Das Fest der Liebe sollte für uns ALLE gelten! Jedes Tier hat das Anrecht auf ein gutes Leben, bis zu seinem natürlichen Tod.

 

Nachtragend sein – wem nützt so ein Verhalten?

Heute morgen unterhielten sich im Bus zwei Frauen ziemlich lautstark darüber, dass es in ihrem privaten Umfeld Zoff gibt. Soweit ich es mitbekam hegten die Eltern der Einen Groll gegen ihren Mann. Bei der Anderen war es eine “Freundin”, die den Weihnachtsfrieden zu stören drohte. Auch sie war anscheinend “unversöhnlich”.

Ich kenne im weiteren privaten Umfeld einen Fall, wo eine Frau seit drei (!!!) Jahren mit der Frau ihres Cousins beleidigt ist, weil diese damals anscheinend bei einem Familientreffen nicht richtig gegrüßt hätte. Nachtragend und boshaft wird keine Gelegenheit ausgelassen, der vermeintlichen “Verursacherin” des Streits und deren gesamter Familie “eins rein zu würgen”.

Ich trage auf der ganzen Welt niemand etwas nach und bin niemandem böse. Warum sollte ich auch. Das würde doch nur mich belasten. Ich wäre die Einzige, die Groll, Hass und Missgunst mit sich herumtragen würde. Das würde doch gar keinen Sinn machen. Ganz gleich, warum man sich aus den Augen verloren hat und den Kontakt abgebrochen hat. Ich wünsche allen Menschen, die einmal zu meinem Leben gehörten nur das Allerbeste. Habt ein tolles glückliches Leben. Ganz gleich, ob ich eine Rolle darin spiele oder nicht. Genießt Euer Dasein.

Oftmals wissen die Leute ja nicht einmal, dass jemand ihnen “etwas nachträgt”, oder das jemand mit ihnen beleidigt ist. In vielen Fällen aus ziemlich kindischen, kleinlichen Gründen.

Falls Ihr irgendjemandem gegenüber zornig seit, dieser Person vielleicht gar seit Jahren unversöhnlich gegenüber steht.Denkt daran: Nur Ihr schleppt das mit Euch herum. Die einzige Person, die es “belastet” seid Ihr selbst. Wenn Ihr also einen ganzen Rucksack voll Ärger, Wut und Zorn mit Euch rumschleppt – schmeisst das alte Ding einfach weg!

Rehe sind so lecker. WTF? Wieso erzält Ihr mir das?

Diese Woche feierte ich im Kreise von weitläufigen Bekannten meinen Geburtstag nach. Dazu hatte ich einen veganen Kirschkuchen gebacken. Wir saßen zu fünft um einen runden Tisch und unterhielten uns über Weihnachten.

Eine der Bekannten sagte “Dieses Jahr mache ich einen Rehbraten. Ein Bekannter meines Mannes ist Jäger und der hat uns das Stück Reh geliefert. Das habe ich noch nie gemacht, aber dieses Jahr gibt es eben Rehbraten. Das Stück Fleisch sieht echt gut aus.”

Eine weitere Bekannte antwortete “Das werden Sie nicht bereuen. Reh ist soooooo lecker. Es gibt nichts Besseres”.

Alle wussten, dass ich aus ethischen Gründen vegan lebe. Doch niemand machte sich Gedanken darüber und ich saß still da und dachte mir meinen Teil.

Wenn ich ein Reh sehe, dann denke ich “Oh Gott, bist Du ein anmutiges schönes Wesen” und ganz sicher nie im Leben, dass ich es gerne erschießen und zerlegen lassen möchte um es dann zu essen. Das wäre für mich so wie Kannibalismus.

Warum habe ich nicht gefragt “Tut euch das Reh nicht leid?” Ich war zu feige dazu. Es ging mir durch den Kopf, aber ich saß nur da und sagte nichts. Ich muss lernen, mutiger zu sein und anfangen unbequeme Fragen zu stellen.

Deshalb jetzt hier an alle Fleischesser: Tun Euch die Tiere nicht leid? Macht es Euch nichts aus, dass sie wegen Euch getötet werden? Falls Ihr diese Fragen mit Nein beantwortet, wieso macht Euch das nichts aus und wieso tun sie Euch nicht leid?

Wie fühlt man sich wieder richtig lebendig?

Das letzte Mal, als ich mich richtig lebendig gefühlt habe, war, als ich Ende Juni nachts in ein schweres Gewitter geriet. Wir waren mit Freunden auf einem Benefizkonzert, dass ganz in der Nähe unseres Hauses stattfand. Punkt Mitternacht brach das Gewitter ohne Vorankündigung los. Wir rannten zum Haus zurück. Der Regen prasselte kalt auf uns nieder und wir waren in Sekunden bis auf die Haut durchnässt. Zwischendurch fielen wir ins Gras. Um uns herum heftiger Regen und Blitze. Selten in meinem Leben habe ich mich so lebendig gefühlt. So richtig vital und komischerweise glücklich. War es die Gefahr in der wir schwebten? Sie war nicht so groß, dennoch hätten wir sehr wohl vom Blitz getroffen werden können. Es war ein sehr heftiges Unwetter.

Fühlt man sich nur lebendig, wenn man das “normale Leben” verlässt? Wenn man andere Wege geht? Wenn man auch mal an seine Grenzen stößt?

Eine meiner Freundinnen fragte mich vorletzte Woche, was mir fehlen würde, ob ich mir mehr spirituelles Wachstum wünschen würde. Nein, im Moment brauche ich mehr Lebensenergie und Lebendigkeit. Vielleicht auch Spaß. Keinen oberflächlichen “Spaß”, mit Klamotten kaufen oder mich zu saufen, sondern einfach mal wieder Lachen, bis mir die Tränen kommen.

Etwas Leichtigkeit würde auch nicht schaden. Nicht im Sinne von Oberflächlichkeit, sondern einfach etwas leichter durch`s Leben ziehen und den Quatschkopf in meinem Hirn einfach mal knebeln. Stille der Gedanken. Pures Sein.  Das fehlt mir. Vielleicht nicht nur mir, sondern der Menschheit insgesamt.

Immer mehr Profit, mehr Geld, mehr Luxus, mehr Dekadenz. Für was? Ich brauche nicht mehr Dinge, sondern mehr Lebendigkeit. Dinge entziehen mir die Lebenskraft. Ebenso unbewußte Menschen, denen es nur um Tratsch und ihr eigenes eintöniges Leben geht.

Ich will raus aus dieser Tristesse. Ich will mich ins Leben stürzen und es fühlen. Ich will lieber ungewöhnlich leben. Was hält mich ab?

Angst lähmt mich. Ich habe Angst, die gewohnten Bahnen zu verlassen. Etwas muss sich aber ändern. Stillstand ist wie tot sein. Ich will aber das Leben spüren.

Auch wenn ich mich danach sehne, vielleicht ist der Winter nicht die richtige Jahreszeit für Lebendigkeit. Jetzt sollte eigentlich die Zeit des Rückzugs und des Kräfte Sammelns sein. So wie die Natur es vor macht – damit im Frühjahr ein neues Leben beginnen kann.

Witz des Tages

Früher kam auf SWR3 (meinem Lieblingsradiosender) oft der Leberwurstwitz in vielen Varianten. Mein Lieblingswitz ist dieser:

Kommt ein Kunde in die Metzgerei und sagt “Ich hätte gerne Leberwurst, aber von der groben Fetten”. Sagt der Metzger “Das tut mir leid, die hat heute Berufschule”.

Ja ich weiss, der ist eigentlich blöd und ich als Veganerin sollte wohl keine solchen Witze erzählen, aber ich finde ihn trotzdem lustig.