Vor vielen Jahren arbeitete ich als fremdsprachliche Wirtschaftskorrespondentin im Ostalbgebiet und hatte einen sehr netten, hochdeutsch sprechenden Kollegen aus Norddeutschland.
Wir hatten eine zeitlang eine Auszubildende, die extrem starken Dialekt sprach. Eines schönen Tages trafen wir sie gleichzeitig am Stockwerkskopierer. Sie schimpfte lautstark “Des blede Däng äsch ällaweil hä”. Der Kollege aus dem Norden schaute mich entgeistert an und fragte “Was hat es gesagt?”. Ich erklärte ihm, dass die Azubine sich über den Zustand des Kopierers aufgeregt hat, weil dieser immer defekt wäre. Er sagte “Du bist echt eine gute Fremdsprachenkorrespondentin, ich habe kein Wort davon verstanden”.
Tja, ich musste nicht nur Deutsch /Englisch übersetzen, sondern auch häufig Ostälblerisch / Hochdeutsch.
Ich kann mich auch noch sehr gut an eine Szene erinnern, als ein neues Programm eingeführt wurde und ich die Aufträge anschauen wollte und mir der Projektleiter voller Entrüstung sagte “Die sind natürlich unter U gespeichert. U wie Uffdraaag”. Ich Dummerchen hatte es unter A wie Auftrag oder O wie Order gesucht, dabei war die Lösung so naheliegend. Mein Fehler.
Es gibt ein paar deutschsprachige Dialekte, die ich persönlich super sympathisch finde, wie Fränkisch, Bayrisch, Schwitzerdütsch oder Wienerisch. Andere sind jetzt nicht so ganz meine Favoriten, aber das ist wie bei Allem natürlich komplett subjektiv und Geschmacksache. Ich finde es dennoch gut wenn Dialekte aufrecht erhalten werden und nicht aussterben, weil wenn allii gleich babblaa deaadaa wär des scho arch langweilich.