Seltsames Verhalten en masse

Ich habe ja schon öfter darüber geschrieben, dass mir auffiel, dass seit dem bösen C-Wort die Menschen immer seltsamer wurden. Ich fürchte, es wird auch nicht so schnell ein “zurück” zu “normalem” Sozialverhalten geben, wenn es das jemals gibt.

Ich lief letzte Woche an einer Gruppe Leuten vorbei, die ich alle kannte. Sie standen in einer Gruppe zusammen und rauchten. Zwei davon ignorierten mich, eine glotzte in ihr Handy, einer schaute in den Himmel und einer winkte mir freudestrahlend schon von weitem zu und ich winkte ihm genauso freundlich und nett zurück.

Ich glaube nicht, dass diejenigen, die mich ignorierten, ein Problem mit mir haben, sie waren einfach in ihrem “Modus”. Wenn ich sie woanders getroffen hätte, unter anderen Umständen, hätten sie mich sicher gegrüßt. Sie sind einfach nur seltsam geworden. Von 5 Personen hat sich nur einer sozial verhalten.

Es sind oft nur so Kleinigkeiten, wie dass man Freunde kurz anruft, wenn man weiss, dass es ihnen gerade nicht gut geht. Oder dass man nahestehenden Personen persönlich zum Geburtstag gratuliert und sei es auch nur durch ein Telefonat und nicht nur einfach eine Email schreibt, wie man es geschäftlich tun würde. Wann wurde es üblich, dass man mit Bekannten, Freunden und Familienmitgliedern überwiegend per Email oder WhatsApp kommuniziert? Finde nur ich das distanziert und unpersönlich?

Mit geschriebenen Wörtern ist das eh so eine Sache. Man kann viel reininterpretieren und oftmals was missverstehen. Ich hatte zum Beispiel einer lieben Bekannten geschrieben, dass ich für uns was gefunden habe, was wir beide mögen und es kam als Antwort “Ich glaubs ja nicht”. Zuerst dachte ich “Hä, was soll denn das, unterstellt sie mir jetzt, dass ich lüge und das gar nicht gefunden habe?”, aber dann wurde mir klar, dass es einfach ihre Art war, auszudrücken, dass sie sich darüber freut, dass ich den Gegenstand gefunden habe. Wenn sie mich angerufen hätte, wäre am Klang ihrer Stimme ganz klar erkenntlich gewesen, wie sie es meint.

Sprachnachrichten sind auch so eine Unart. Ich mag sie nicht. Es gibt Freunde und Bekannte, die schicken oft und gerne auch manchmal sehr lange Sprachnachrichten. Ich muss mir dann immer merken, was sie gesagt haben, damit ich nichts vergesse, worauf ich zu antworten habe. Wie viel einfacher wäre es, simpel zu telefonieren. Das “mögen” viele aber nicht. Weil sie die direkte Kommunikation verlernt haben. Es ist einfacher, etwas aufzuquatschen und zu verschicken oder zu schreiben, als mit der Person zu telefonieren. Warum eigentlich? Weil die Personen dann nicht Wiedersprechen können?

Wenn man Bekannte, Freunde, Familienmitglieder sieht, dann grüßt man sie. Sei es auch nur ein huldvolles Nicken. Selbst wenn man im Auto sitzt und nicht aussteigen will, kann man wenigstens kurz winken. Klar, kann man mal in Gedanken sein und vor sich hin schauen, wenn es aber zur Gewohnheit wird, dass man – wie am Beispiel der fünf Bekannten – Menschen einfach ignoriert oder ausblendet, dann ist das schon ein asoziales Verhalten.

Ich mag es, wenn man Fragen beantwortet und nicht einfach ignoriert. Ich telefoniere gerne mit Freundinnen. Ich freu mich, wenn mir Bekannte zuwinken und mich anlachen. Ich steh drauf, wenn geklingelt wird, wenn mich jemand abholt und nicht einfach nur gehupt wird (das geht absolut gar nicht!!!). Ich mag es, wenn Freunde noch warten, bis ich die Haustüre aufgeschlossen habe, bevor sie wegfahren und oder sie nochmals aus dem Auto heraus rauswinken. Ich mag es, wenn Menschen zur Haustüre reinkommen und nicht wie Hausierer an der Türschwelle stehen bleiben, wenn sie auch nur “kurz” vorbei kommen, denn dann muss ich nicht ständig in Sorge sein, dass die Katzen abhauen könnten. Ich mag es, wenn Freundinnen mich anrufen in Zeiten, wo sie wissen, dass es mir nicht gut geht oder ich viel am Hals habe. Ich feiere es, wenn liebe Freunde mir Care-Pakete vorbei bringen, wenn wir krank sind und unter Quarantäne stehen. Denn ich mach das alles andersrum genauso.

Für allen anderen Scheiß bin ich glaub zu alt!

Wenn die Eltern alt werden

Früher dachte ich, es ist vollkommen egal, wenn man spät Kinder bekommt. Heute sehe ich es – als betroffenes Kind – etwas differenzierter. Natürlich kann man in jedem Alter mit Gebrechen und Behinderungen der Eltern konfrontiert werden. Mit zunehmendem Alter ist die Wahrscheinlichkeit jedoch höher.

Eine gleichaltrige Freundin geht mit ihrer Mutter oft auf Wellnesskurztrips oder am Wochenende Frühstücken oder Abends in eine Cocktailbar. Das wäre bei mir undenkbar, weil meine Mutter fast 90 ist und ich das jüngste Kind. Vermutlich war ich nicht mehr so ganz geplant, eher “Ohps, da kommt jetzt noch so ein Nesthäkchen”.

Anstatt Wellnesstrips planen wir Pflegestufengrade, Kurzzeitpflege etc. Natürlich bin ich für meine Mutter da und tu das mir Möglichste, um ihr ein – den Umständen entsprechend – gutes Leben zu ermöglichen. Dennoch ist man immer auf Habachtstellung und erschrickt bei jedem Anruf, ob wieder etwas ist. Ist sie wieder gestürzt? Hat sie wieder etwas gebrochen? Diese Grundanspannung hängt seit Jahren wie ein Damoklesschwert über uns Geschwistern.

Zum Glück ist sie nur körperlich beeinträchtigt, geistig ist sie topfit. Die Mutter einer Bekannten ist deutlich jünger, aber erzählt oft 5x hintereinander dasselbe, ohne es zu merken. Ich bin froh, dass das bei meiner Mutter nicht so ist. Sie ist geistig hellwach und”nur” körperlich stark beeinträchtigt.

Wir wollten auch mal ein Kind und da war ich auch schon Ende 30 / Anfang 40. Zum Glück hat das nicht geklappt. Aus vielerlei Gründen. Es wäre glaub einfach nicht so unser Ding gewesen, Eltern eines Menschenkindes zu sein. Wir sind glaub echt eher die Katzeneltern und da bin ich schon viel zu helikoptermässig unterwegs. Ein pubertierendes Kind und eine hochbetagtes Elternteil würde mich glaub gänzlich überfordern, von daher ist es besser so, wie es ist.

Natürlich kann man auch bis ins hohe Alter körperlich und geistig fit sein, das gibt es selbstverständlich auch und man kann nie pauschal sagen, nur jung Eltern zu werden ist gut. Es gibt immer Vor- und Nachteile und es ist wie es ist.

Ich werde meine Katzenkinder vermutlich leider immer überleben. Zwei der drei Katzen sind inzwischen auch schon im geriatrischen Alter angelangt und auch hier bin ich immer auf Anspannung, ob etwas mit ihnen sein könnte.

Auch ich werde vermutlich, vom Genmaterial betrachtet, hoch betagt werden. In unserer Familie wurden die Menschen sehr alt. Für die damalige Zeit waren auch meine Großeltern und Urgroßeltern alt, als sie starben. Ich habe sogar noch eher die Chance fit und gesund alt zu werden, aufgrund der geänderten Lebensbedingungen und ich glaube der Fakt, dass ich seit circa Anfang der 90er Jahre kein Fleisch mehr gegessen habe und seit 2011 vegan lebe, wird nochmals dazu beitragen.

Falls ich also alt werde und nicht mehr alleine leben kann, habe ich mir vorgenommen entweder so eine coole Alten-WG zu gründen, wie in dem Film “Wir sind die Neuen”, oder aber, falls ich nicht mehr gesund sein sollte, Drogenexperimente zu starten. Ich werde dann mit dem Kiffen anfangen und mich zu bewusstseinserweiternden Experimenten à la Timothy Leary weiter arbeiten.

Die Beschaffung wird vermutlich ein Problem werden. Dope natürlich nicht, das wird bis dahin auf jeden Fall legalisiert sein. Aber LSD wird mutmaßlich nach wie vor nur auf dem Schwarzmarkt erhältlich sein. Ich sehe mich schon als 90jährige nachts durch die Stadt schleichen auf der Suche nach einem LSD Dealer, hahahaha. Das setzt natürlich auch das nötige Kleingeld zum Erwerb der Drogen voraus. Mit ner Schmalspurrente werde ich kein LSD erwerben können. Also ich möchte hier ganz sicher nicht zum Drogenkonsum raten. Das ist nur mein Plan B fürs hohe Alter, wenn eh “alles zu spät ist” und ich Schmerzen hätte, dann würde ich das mit den Drogen noch ausprobieren, weil dann könnte ich ja “nix mehr kaputt machen”. Ich habe ja dann keine Kinder, die alles für mich regeln und wäre auf mich alleine gestellt. Wer weiss wie das in 40 Jahren sein wird. Vielleicht erlebe ich es auch gar nicht. Besser ist es, dass wir nicht wissen, wie alt wir werden. Ein Tag nach dem Anderen und jeden Tag so gut wie möglich leben ist das Beste, was wir tun können.

Menschen und Schuhe

Mir fiel der Spruch “Für Menschen und Schuhe gilt das Gleiche: Tun sie Dir weh, dann passen sie nicht” in die Hände.

Vor zwei Wochen habe ich massiv meine Schuhschränke aufgeräumt und alle Schuhe eliminiert, die drückten, Blasen verursachten, meine Zehen einquetschten und einfach unbequem waren. Mindestens 10 Paar Schuhe brachte ich zum Container.

Mit Menschen ist das so eine Sache. Auch da sind viele unbequem, drücken mich, verursachen mir Schmerzen. Dennoch kann ich nicht alle “aussortieren”. In keinem Lebensbereich ist das möglich und man ist immer wieder mit ihnen konfrontiert. So gern man es manchmal möchte, aber man kann sie nicht in einem Container entsorgen :-D.

Man muss mit ihnen klar kommen. Irgendwie. Doch wenn es einem zu sehr schadet, muss man weg von ihnen oder den Kontakt soweit wie möglich einschränken. Das wird die nächsten Wochen / Monate ein paar Leute “treffen”. Ich kann sie zwar nicht “aussortieren”, aber ihnen so weit wie möglich aus dem Weg gehen.

Schon wieder dieser Drecksvirus

Mittwochmorgen ging ich zur Arbeit und mir ging es total gut. Alles war normal. Im Laufe des Tages bekam ich etwas Kopfschmerzen. Nichts Ungewöhnliches. Ansonsten ging es mir gut. Im weiteren Verlauf des Tages kam noch eine leichte Schnupfnase dazu. Auch das bei einer Allergikerin nichts ungewöhnliches, auch zu dieser Jahreszeit nicht, weil ich eine Histamin-Intoleranz habe und das auch zu solchen Symptomen führen kann. Tags davor hatte ich mit Vanille-Eis massiv gesündigt und ich dachte, das wäre die Reaktion darauf. Das kommt schon vor.

Nachmittags / Abends ging es mir dann auch tatsächlich besser. Ich hatte auch meinen üblichen, gesegneten, Appetit und fühlte mich ausser besagten leichten Kopfschmerzen und der ganz leichten “Nase zu” echt gut.

Ich war nach der Arbeit mit meiner besten Freundin noch Pizzaessen und als ich um 19 Uhr nach Hause kam, machte ich sogar noch meine UV-Nägel frisch. Wir schauten eine neue Serie und alles war soweit ok… bis um 23 Uhr, als ich urplötzlich Schüttelfrost bekam. Ich ging ins Bett, schlief auch gleich ein und so gegen 2 Uhr nachts wachte ich auf und mir tat jeder Knochen weh. Ich machte einen Test und kaum hatte ich den Tropfen in das Teststäbchen geträufelt, kamen auch prompt die beiden Striche.

Gestern ging es mir richtig übel. So übel wie schon lange nicht mehr. Kopf und Gliederschmerzen, Schniefnase, am Kopf tat mir wirklich jeder Knochen weh, bis hinter zum Nacken. Ich wusste nicht, wie ich liegen sollte, weil einfach alles schmerzte. Heute Nacht war der Höhepunkt und ich wusste nicht mehr, was ich machen soll, doch irgendwann schlief ich zum Glück ein und seit ich heute morgen aufgewacht bin, geht es mir deutlich besser. Nicht gut und natürlich nicht gesund, aber nicht mehr so, dass ich die Welt nicht sehen will. Es geht aufwärts und scheint diesmal ein milderer Verlauf zu sein, wie letztes Mal. Ja, ich hatte den Scheiss jetzt echt schon das dritte Mal. Zuerst irgendwann Ende März 2021 richtig massiv und heftig und auch sehr lange. Dann an meinem Geburtstag letztes Jahr im Dezember 22. Schon deutlich milder mit zwei massiven Tagen und dann ausklingend. Damals im Dezember war mein Test nie positiv, ich bin mir aber trotzdem sicher, dass ich es hatte. Mein Mann hatte es auch. Sein Test war positiv. Wir hatten exakt dieselben Symptome und auch zeitgleich.

Ganz liebe Freunde stellten mir gerade ein Care-Paket vor die Tür mit Himbeeren, Veganen Schnitzeln, Dominosteinen, veganer Schokolade, Äpfeln, Paprikabrotaufstrich und Humus. Total lieb! Ich bin voll gerührt.

Ich hoffe, dass ich niemand angesteckt habe. Die Katzen hatte ich seit Mittwochabend ausgesperrt, aber heute hielt ich es nicht mehr aus. Sie saßen nonstop vor der Schlafzimmertür und haben gemaunzt, was meinen Mann zu der Aussage veranlasste “Das sind doch eher Deine Kater”. Ja, die Kater sind tatsächlich mehr die “Mama-Kinder”. Dafür ist das Mädchen mehr das “Papa-Kind”. So gleicht es sich fast aus.

Womit habe ich das verdient?

In allen Lebenslagen bin ich von Menschen mit stark narzisstischen Neigungen umgeben. Wodurch ziehe ich diese Personen an? Seit über 10 Jahren spitzt es sich mehr und mehr zu und diese Leute werden immer mehr.

War ich in einem früheren Leben A. H.? Muss ich deshalb mein Karma dafür in diesem Leben abtragen? Ganz so krass sicher nicht. Wenn ich wirklich A.H. gewesen wäre, wäre mein “Los” ja harmlos. Ich muss was “Kleineres” gewesen sein. Eher sowas wie ein Unteroffizier oder sowas.

Funktioniert Karma wirklich so? Wenn wir in einem früheren Leben etwas Böses getan haben, müssen wir nun dafür büßen? Nein, ich war weder A.H. noch ein Unteroffizier. Ich ziehe diese Menschen an, weil sie spüren, dass mein Selbstwertgefühl im Keller ist. It`s all about self-Esteem!

Vor 10 Jahren fing es an, weil es da eine Gruppe gab, die mir massiv zu verstehen gab, dass ich “minderwertig” wäre. Besser gesagt, ich habe zugelassen, dass sie mir das Gefühl gaben, weniger wert zu sein als sie. Es waren nicht die damaligen Personen und es sind auch nicht die jetzigen Narzissten. Es bin ich ganz alleine.

Die Narzissten werden sich von mir abwenden, sowie ich wieder weiss, wer und was ich bin und endlich aufhöre, mich klein zu machen. Ich bin genug! Ich muss meinen Selbstwert nicht aus der Wertschätzung anderer ziehen und im Gegenzug darf mein Selbstwert nicht von der Nichtwertschätzung anderer tangiert werden.

Dafür brauche ich keine Schulung, kein Seminar, keinen Couch. Es ist alles schon in mir, ich muss es lediglich ausgraben und mir bewusst werden, dass ich nichts auf die Meinungen anderer geben darf. Schon gar nicht, wenn sie mir diese ungefragt aufdrängen.

Vielleicht wollen sie mir nur die “Flügel stutzen”, damit ich ihnen nicht davon fliegen kann.

Karma ist keine Strafe. Karma ist ein Lernprozess, sein größtmögliches Potential zu entfalten. Ich darf mein Licht nicht länger unter den Scheffel stellen! Don`t you dare to dim your light!

Gerade nicht so wild

Es gab die vergangenen Jahre schon Phasen, wo ich sehr depressiv war. Auch im Frühjahr war ich öfter wirklich deprimiert drauf und hatte oft Alpträume und Panikattacken. Kurz vor meinem Urlaub im August war es am schlimmsten. Kaum hatte ich Urlaub, hatte ich urplötzlich Nervenschmerzen im Rücken und im Nacken. Ich habe es im MRT abklären lassen und es handelt sich um Entzündungen. Langsam werden sie besser.

Auch wenn ich Schmerzen habe, geht es mir mental gerade gut. Keine Alpträume, keine Panikattacken, keine depressiven Stimmungen. Eher so eine Art “leck mich am A…” Einstellung.

Selbst an Tagen, wo mich einiges nervt, bleibe ich gelassen und denke nur “Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen”.

Ich hoffe, die “manische Phase” hält noch länger an. Sie ist definitiv besser als die Depri-Phase.

Igelchen

Diesen kleinen Schatz haben wir heute in der Garage im leeren Laubsack gefunden. Wir wissen nicht, wie lange er schon dort war, es war aber wahrscheinlich noch nicht so lange. Vermutlich ist er am Donnerstagmorgen in die Garage gehuscht, als mein Mann zur Arbeit fuhr.

Ich rief eine Igelpflegestelle an und befolgte die Anweisungen. Wir haben das Kleine in einen Karton und gaben ihm Sicherheit, etwas Wasser und Katzennassfutter ohne Getreide und ohne Sosse.

Wir wogen ihn und als wir festgestellt hatten, dass er genug Gewicht hat, liesen wir ihn heute Abend um 18:30 Uhr wieder in den Garten. Geschützt in dem Karton, mit einem Ausgang, wo nur ein Igel durch passt. So dass er heute Nacht raus kann, wann er will. Morgen werden wir schauen, ob er noch da ist. Ich werde auch ein Igelhaus bestellen und den goldigen Schatz ab jetzt jeden Tag zufüttern.

Hier noch ein Bild von dem Igelchen:

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Wie süss kann man den sein?

Hoffentlich geschieht dem Kleinen nichts, aber er ist nun mal ein Wildtier und gehört in die Natur, auch wenn ich ihn am liebsten für immer beschützen möchte. Das wäre nicht gut für ihn. Ich kann nur hoffen, dass es ihm gut geht und er jeden Tag wieder kommt.

Gaslightning

Ich kenne diesen Begriff noch nicht so lange, was jedoch dahinter steckt, habe ich schon öfter erlebt.

Unter Gaslightning versteht man die gezielte Verunsicherung, so dass die betroffene Person nicht mehr zwischen Wahrheit und Schein unterscheiden kann.

So krass war es bei mir nicht, aber es gab schon Zeiten, wo ich an mir selbst gezweifelt habe, weil weitläufige oder nähere Bekannte mir irgendwas einreden wollten.

Die Eine mäkelte permanent an meinem Kleidungsstil herum, die andere versuchte mir einzureden, dass ich in vielem, was ich gerne tat, nicht gut wäre. Wieder eine Andere wollte mir mal verklickern, ich würde zu sehr Dialekt reden und zwar schwäbischen Dialekt. Kann sein, dass ich manchmal zu arg in meinen Heimatdialekt verfalle, aber schwäbisch ist das auf gar keinen Fall!

Am Meisten verunsichert hat mich die, die mir immer wieder versucht hat einzureden, dass ich in nichts so richtig gut wäre. Ok, vielleicht trifft das auch zu. Ich bin sicher nicht die weltbeste Fotografin, Autorin, Zeichnerin, Fremdsprachenkorrespondentin, Bloggerin, Näherin oder was auch immer. Da gibt es sicher immer Bessere. Vielleicht bin ich in allem mittelmässig, gut möglich. Jedoch hat diese Person sich darüber kein Urteil anzumaßen. Das mache ich bei ihr schließlich auch nicht und da gäbe es so einiges zu bemäkeln.

Es gibt so einen Spruch, dass man von niemand einen Rat annehmen soll, den man nicht selbst um Rat gefragt hat. All die erwähnten Personen hätte ich – wie es Heinz Becker zu sagen pflegt “Im Lewa ned” um Rat gefragt. Nie und nimmer! Wieso nicht? Nun, diejenige, die immer an meinen Klamotten herum kritisiert hat, hat selbst null – wirklich null – Gespür für Stil und Geschmack! Ich habe selten jemand gesehen, der so schlecht gekleidet ist. Wieso sollte ich von ihr Kritik annehmen, wo sie selbst ausschaut wie “wiea frisch vom Sakkarrraaa runder”, wie man in meiner Heimat zu sagen pflegt. Es gibt kein mir bekanntes hochdeutsches Äquivalent dazu, drückt aber so viel aus, wie ungefähr “wie gerade aus der Gosse gezogen”.

Die Person, die mir sagte, ich würde so stark “Schwäbisch schwätzaaa”… nun, wenn man hier in der Gegend wohnt und Schwäbisch nicht von Hohenlohisch unterscheiden kann… no further comment!

Diejenige, die sagte, dass ich alles nur mittelmässig könne hat ihre eigenen Dämonen und da bin ich dann lieber mittelmässig, als solche “Päckchen” mit mir herum zu tragen.

Es gibt auch das Sprichwort “An ihren Taten werdet Ihr sie erkennen, nicht an ihren Worten”. So ist das. All die erwähnten Leute labern immer gerne und viel und haben die Weisheit mit dem Löffel gefressen, bringen aber selbst nicht viel auf die Reihe. Sie predigen Wasser und saufen selber Wein. Sie machen andere runter, weil sie selbst unsicher sind. Sie müssen andere herabsetzen um sich selbst zu erhöhen. Dem Einhorn sei Dank, dass ich mit ihnen nichts mehr zu tun haben muss. Ich wünsche Ihnen ein wunderschönes Leben, aber bitte weit entfernt von mir, denn ich habe sie die vergangen Jahre echt nicht vermisst.

Alles was mich nicht glücklich macht

Ich fand heute einen Entwurf, den ich vor vier Jahren gespeichert, aber nie veröffentlicht hatte. Inzwischen ist mein Leben etwas besser geworden, doch grundsätzlich gibt es noch immer zu viel, was mich nicht glücklich macht. Deshalb veröffentliche ich den Entwurf heute, auch wenn er nicht mehr ganz passt. Grundsätzlich gilt nach wie vor, dass ich für zuviel Bullshit einfach keinen Nerv mehr habe.

Artikel aus 2019:

Ich sah heute so einen Spruch, der sinngemäß ungefähr so ging: “Alles was Dich nicht glücklich macht, muss raus aus Deinem Leben”. Mich macht ziemlich viel nicht glücklich. Der Großteil meines Alltags macht mich ganz und gar nicht glücklich, doch ich bin noch immer jung und brauche das Geld.

Immer so um den 15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November herum bin ich sehr traurig, weil ich nicht das machen kann, was schon vom ersten Tag an vor beinahe 10 Jahren mein erster Impuls war: Dort einfach nie wieder hin zu gehen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich damals bereits nach wenigen Stunden heulend auf einer Parkbank sass.

Warum fragt eigentlich nie jemand: “Macht Dich das glücklich, was Du tust?”. Alle fragen immer nur, wieviel man verdient und ob man es “Zu was gebracht hat” und “etwas geworden ist”. Oh ja, ich bin etwas geworden: Ein Häuflein Elend, das sich gar nichts mehr zutraut, weil die letzten Jahre mich massiv geprägt haben und das sicher nicht zum Guten. Aber Hauptsache, man wahrt den Schein, sonst müssten sich ja manche Menschen, denen es nur darum geht, wie viel Geld ich nach Hause schleife (viel zu wenig!) und die sich einen feuchten Kehricht darum scheren, ob es mir gut geht (es geht mir nicht gut!), für mich schämen.

Manchmal stelle ich mir ihre Gesichter vor, wie sie entrüstet da stehen würden, wenn ich sagen würde “Ich gehe da nie wieder hin, es reicht jetzt, bis hier her und nicht weiter!”. Sie wären schon sehr enttäuscht. Ich hab ja nichtmal Karriere gemacht, meine Talente sind in ihren Augen unnütz, brotlose Kunst, nichts was man im Freundeskreis stolz erzählen kann und dann auch noch vegan lebend. Tztztz, aber wisst ihr was? Eines schönen Tages werde ich es umsetzen und dieser Tag ist nicht mehr sehr fern, weil ich es einfach nicht mehr ertrage.

Kürzlich war ich so massiv aggressiv und kurz davor “Alles hin zu schmeißen”. Wenn das mal wieder so ist, kann ich für nichts garantieren und es ist mir gleichgültig, ob diese auf materiellen Werte fixierten Menschen mich dafür verachten werden oder nicht. Das tun sie doch insgeheim sowieso.

Die Hippie-Seele in mir muss wieder öfter an die frische Luft.

Was würde ich tun, wenn Geld immer unendlich verfügbar wäre?

Zuerst würde ich dafür sorgen, dass meine eigene kleine Familie und alle, die mir am Herzen liegen ein Leben führen können, das frei von Geldsorgen wäre. Vermutlich würde ich uns ein kleines feines Anwesen an einem idyllischen See kaufen und dort abgeschieden, nahe der Natur ein harmonisches kleines Heim schaffen. Es müsste keinesfalls groß sein, eher klein und fein. Daneben ein noch kleineres Gästehaus (vielleicht ein oder mehrere Tiny Houses) in dem sich Gäste wie Zuhause fühlen könnten. Die tierischen Bewohner wären durch hohe Zäune vor Gefahren der Aussenwelt geschützt.

Anschließend würde ich eine Firma gründen, die Tierrechts- und Tierschutzprojekte sowie Organisationen unterstützt. Die Mitarbeiter dafür würde ich sorgfältig auswählen. Sie sollten nicht nur ähnliche Ansichten haben wie ich, sondern auch in Bezug auf ihren Humor zu mir passen. Ich möchte mich mit Menschen umgeben, mit denen ich gerne Zeit verbringe. Zeugnisse und “motiviertes Auftreten” wären mehr als zweitrangig bei der Personalauswahl. Es müsste einfach die “Chemie” stimmen und ich würde auch Quereinsteiger einstellen, wenn sie mir sympathischer wären, als diejenigen mit einschlägiger Ausbildung.

Der Spass dürfte bei der Arbeit niemals zu kurz kommen und die Mitarbeiter hätten bei mir sehr viele Freiheiten. Wenn diese allerdings markant ausgenutzt werden würde, wäre der “Ofen” schnell aus und ich müsste mich von diesen Personen trennen.  Das könnte ich auch umsetzen, dessen bin ich sicher. Ich bin zwar vom Wesen her eher gutmütig, aber nur bis zu einem gewissen Grad lasse ich mir auf der Nase herum tanzen. Es sei denn, es handelt sich um meine Katzenkinder. Die dürfen selbstverständlich alles.

Grundvoraussetzung für alle Mitarbeiter wäre aber, dass sie entweder schon vegan leben oder dafür offen sind, sich über eine pflanzenbasierte Lebensweise zu informieren. Dafür dürften sie das arbeiten, was sie von Herzen gerne tun und worin sie aufleben. Fotografen, Mediengestalter, Marketingfachleute, Tierpfleger, Juristen, Biogärtner, Permakulturfachleute, Köche, Tierärzte, Tierheilpraktiker, Telefonseelsorger, Tierarzthelfer und viele andere Berufszweige bekämen die Chance, sich voll und ganz einzubringen und das zu tun, was sie von Herzen lieben. Wir würden alle dafür sorgen, dass niemand negativen Stress erleiden müsste und jeder ein höchstens 4 Tages Arbeitspensum hätte zu einem Gehalt von dem man sehr gut leben kann.

Das wäre meine Vorstellung vom Paradies. Ein kleines Häuschen am Wald /Seerand mit Gästeunterbringungen. Einem schönen Grillplatz und einem Raum zum feiern und tagen. Harmonische Arbeitsplätze, nicht nur mit Blick auf die Natur, sondern bei schönem Wetter auch in der Natur. Jeder könnte so lange Arbeiten wie und wann er möchte, je nach seinem Biorhythmus und Wohlbefinden. Die Eule könnte ausschlafen und die Lerche früh anfangen. Jeder könnte seine Haustiere mitbringen und nach Belieben auch im Homeoffice arbeiten. Es gäbe kein “Produkt”, sondern wir würden als Non-Profit-Organisation die unterstützen, die Unterstützung benötigen. Lebenshöfe und Privatpersonen die Hilfe benötigen, wie zum Beispiel Wildtierauffangstationen oder Hunde- und Katzenpflegestellen, etc.

Ich könnte schreiben, fotografieren, zeichnen, malen, häkeln, Taschen und anderes Zeugs nähen, so lange und so viel ich wollte. Ich würde Brunch und Afterworkparties veranstalten und glücklich sein.