Gerade nicht so wild

Es gab die vergangenen Jahre schon Phasen, wo ich sehr depressiv war. Auch im Frühjahr war ich öfter wirklich deprimiert drauf und hatte oft Alpträume und Panikattacken. Kurz vor meinem Urlaub im August war es am schlimmsten. Kaum hatte ich Urlaub, hatte ich urplötzlich Nervenschmerzen im Rücken und im Nacken. Ich habe es im MRT abklären lassen und es handelt sich um Entzündungen. Langsam werden sie besser.

Auch wenn ich Schmerzen habe, geht es mir mental gerade gut. Keine Alpträume, keine Panikattacken, keine depressiven Stimmungen. Eher so eine Art “leck mich am A…” Einstellung.

Selbst an Tagen, wo mich einiges nervt, bleibe ich gelassen und denke nur “Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen”.

Ich hoffe, die “manische Phase” hält noch länger an. Sie ist definitiv besser als die Depri-Phase.

Igelchen

Diesen kleinen Schatz haben wir heute in der Garage im leeren Laubsack gefunden. Wir wissen nicht, wie lange er schon dort war, es war aber wahrscheinlich noch nicht so lange. Vermutlich ist er am Donnerstagmorgen in die Garage gehuscht, als mein Mann zur Arbeit fuhr.

Ich rief eine Igelpflegestelle an und befolgte die Anweisungen. Wir haben das Kleine in einen Karton und gaben ihm Sicherheit, etwas Wasser und Katzennassfutter ohne Getreide und ohne Sosse.

Wir wogen ihn und als wir festgestellt hatten, dass er genug Gewicht hat, liesen wir ihn heute Abend um 18:30 Uhr wieder in den Garten. Geschützt in dem Karton, mit einem Ausgang, wo nur ein Igel durch passt. So dass er heute Nacht raus kann, wann er will. Morgen werden wir schauen, ob er noch da ist. Ich werde auch ein Igelhaus bestellen und den goldigen Schatz ab jetzt jeden Tag zufüttern.

Hier noch ein Bild von dem Igelchen:

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Wie süss kann man den sein?

Hoffentlich geschieht dem Kleinen nichts, aber er ist nun mal ein Wildtier und gehört in die Natur, auch wenn ich ihn am liebsten für immer beschützen möchte. Das wäre nicht gut für ihn. Ich kann nur hoffen, dass es ihm gut geht und er jeden Tag wieder kommt.

Gaslightning

Ich kenne diesen Begriff noch nicht so lange, was jedoch dahinter steckt, habe ich schon öfter erlebt.

Unter Gaslightning versteht man die gezielte Verunsicherung, so dass die betroffene Person nicht mehr zwischen Wahrheit und Schein unterscheiden kann.

So krass war es bei mir nicht, aber es gab schon Zeiten, wo ich an mir selbst gezweifelt habe, weil weitläufige oder nähere Bekannte mir irgendwas einreden wollten.

Die Eine mäkelte permanent an meinem Kleidungsstil herum, die andere versuchte mir einzureden, dass ich in vielem, was ich gerne tat, nicht gut wäre. Wieder eine Andere wollte mir mal verklickern, ich würde zu sehr Dialekt reden und zwar schwäbischen Dialekt. Kann sein, dass ich manchmal zu arg in meinen Heimatdialekt verfalle, aber schwäbisch ist das auf gar keinen Fall!

Am Meisten verunsichert hat mich die, die mir immer wieder versucht hat einzureden, dass ich in nichts so richtig gut wäre. Ok, vielleicht trifft das auch zu. Ich bin sicher nicht die weltbeste Fotografin, Autorin, Zeichnerin, Fremdsprachenkorrespondentin, Bloggerin, Näherin oder was auch immer. Da gibt es sicher immer Bessere. Vielleicht bin ich in allem mittelmässig, gut möglich. Jedoch hat diese Person sich darüber kein Urteil anzumaßen. Das mache ich bei ihr schließlich auch nicht und da gäbe es so einiges zu bemäkeln.

Es gibt so einen Spruch, dass man von niemand einen Rat annehmen soll, den man nicht selbst um Rat gefragt hat. All die erwähnten Personen hätte ich – wie es Heinz Becker zu sagen pflegt “Im Lewa ned” um Rat gefragt. Nie und nimmer! Wieso nicht? Nun, diejenige, die immer an meinen Klamotten herum kritisiert hat, hat selbst null – wirklich null – Gespür für Stil und Geschmack! Ich habe selten jemand gesehen, der so schlecht gekleidet ist. Wieso sollte ich von ihr Kritik annehmen, wo sie selbst ausschaut wie “wiea frisch vom Sakkarrraaa runder”, wie man in meiner Heimat zu sagen pflegt. Es gibt kein mir bekanntes hochdeutsches Äquivalent dazu, drückt aber so viel aus, wie ungefähr “wie gerade aus der Gosse gezogen”.

Die Person, die mir sagte, ich würde so stark “Schwäbisch schwätzaaa”… nun, wenn man hier in der Gegend wohnt und Schwäbisch nicht von Hohenlohisch unterscheiden kann… no further comment!

Diejenige, die sagte, dass ich alles nur mittelmässig könne hat ihre eigenen Dämonen und da bin ich dann lieber mittelmässig, als solche “Päckchen” mit mir herum zu tragen.

Es gibt auch das Sprichwort “An ihren Taten werdet Ihr sie erkennen, nicht an ihren Worten”. So ist das. All die erwähnten Leute labern immer gerne und viel und haben die Weisheit mit dem Löffel gefressen, bringen aber selbst nicht viel auf die Reihe. Sie predigen Wasser und saufen selber Wein. Sie machen andere runter, weil sie selbst unsicher sind. Sie müssen andere herabsetzen um sich selbst zu erhöhen. Dem Einhorn sei Dank, dass ich mit ihnen nichts mehr zu tun haben muss. Ich wünsche Ihnen ein wunderschönes Leben, aber bitte weit entfernt von mir, denn ich habe sie die vergangen Jahre echt nicht vermisst.

Alles was mich nicht glücklich macht

Ich fand heute einen Entwurf, den ich vor vier Jahren gespeichert, aber nie veröffentlicht hatte. Inzwischen ist mein Leben etwas besser geworden, doch grundsätzlich gibt es noch immer zu viel, was mich nicht glücklich macht. Deshalb veröffentliche ich den Entwurf heute, auch wenn er nicht mehr ganz passt. Grundsätzlich gilt nach wie vor, dass ich für zuviel Bullshit einfach keinen Nerv mehr habe.

Artikel aus 2019:

Ich sah heute so einen Spruch, der sinngemäß ungefähr so ging: “Alles was Dich nicht glücklich macht, muss raus aus Deinem Leben”. Mich macht ziemlich viel nicht glücklich. Der Großteil meines Alltags macht mich ganz und gar nicht glücklich, doch ich bin noch immer jung und brauche das Geld.

Immer so um den 15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November herum bin ich sehr traurig, weil ich nicht das machen kann, was schon vom ersten Tag an vor beinahe 10 Jahren mein erster Impuls war: Dort einfach nie wieder hin zu gehen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich damals bereits nach wenigen Stunden heulend auf einer Parkbank sass.

Warum fragt eigentlich nie jemand: “Macht Dich das glücklich, was Du tust?”. Alle fragen immer nur, wieviel man verdient und ob man es “Zu was gebracht hat” und “etwas geworden ist”. Oh ja, ich bin etwas geworden: Ein Häuflein Elend, das sich gar nichts mehr zutraut, weil die letzten Jahre mich massiv geprägt haben und das sicher nicht zum Guten. Aber Hauptsache, man wahrt den Schein, sonst müssten sich ja manche Menschen, denen es nur darum geht, wie viel Geld ich nach Hause schleife (viel zu wenig!) und die sich einen feuchten Kehricht darum scheren, ob es mir gut geht (es geht mir nicht gut!), für mich schämen.

Manchmal stelle ich mir ihre Gesichter vor, wie sie entrüstet da stehen würden, wenn ich sagen würde “Ich gehe da nie wieder hin, es reicht jetzt, bis hier her und nicht weiter!”. Sie wären schon sehr enttäuscht. Ich hab ja nichtmal Karriere gemacht, meine Talente sind in ihren Augen unnütz, brotlose Kunst, nichts was man im Freundeskreis stolz erzählen kann und dann auch noch vegan lebend. Tztztz, aber wisst ihr was? Eines schönen Tages werde ich es umsetzen und dieser Tag ist nicht mehr sehr fern, weil ich es einfach nicht mehr ertrage.

Kürzlich war ich so massiv aggressiv und kurz davor “Alles hin zu schmeißen”. Wenn das mal wieder so ist, kann ich für nichts garantieren und es ist mir gleichgültig, ob diese auf materiellen Werte fixierten Menschen mich dafür verachten werden oder nicht. Das tun sie doch insgeheim sowieso.

Die Hippie-Seele in mir muss wieder öfter an die frische Luft.

Was würde ich tun, wenn Geld immer unendlich verfügbar wäre?

Zuerst würde ich dafür sorgen, dass meine eigene kleine Familie und alle, die mir am Herzen liegen ein Leben führen können, das frei von Geldsorgen wäre. Vermutlich würde ich uns ein kleines feines Anwesen an einem idyllischen See kaufen und dort abgeschieden, nahe der Natur ein harmonisches kleines Heim schaffen. Es müsste keinesfalls groß sein, eher klein und fein. Daneben ein noch kleineres Gästehaus (vielleicht ein oder mehrere Tiny Houses) in dem sich Gäste wie Zuhause fühlen könnten. Die tierischen Bewohner wären durch hohe Zäune vor Gefahren der Aussenwelt geschützt.

Anschließend würde ich eine Firma gründen, die Tierrechts- und Tierschutzprojekte sowie Organisationen unterstützt. Die Mitarbeiter dafür würde ich sorgfältig auswählen. Sie sollten nicht nur ähnliche Ansichten haben wie ich, sondern auch in Bezug auf ihren Humor zu mir passen. Ich möchte mich mit Menschen umgeben, mit denen ich gerne Zeit verbringe. Zeugnisse und “motiviertes Auftreten” wären mehr als zweitrangig bei der Personalauswahl. Es müsste einfach die “Chemie” stimmen und ich würde auch Quereinsteiger einstellen, wenn sie mir sympathischer wären, als diejenigen mit einschlägiger Ausbildung.

Der Spass dürfte bei der Arbeit niemals zu kurz kommen und die Mitarbeiter hätten bei mir sehr viele Freiheiten. Wenn diese allerdings markant ausgenutzt werden würde, wäre der “Ofen” schnell aus und ich müsste mich von diesen Personen trennen.  Das könnte ich auch umsetzen, dessen bin ich sicher. Ich bin zwar vom Wesen her eher gutmütig, aber nur bis zu einem gewissen Grad lasse ich mir auf der Nase herum tanzen. Es sei denn, es handelt sich um meine Katzenkinder. Die dürfen selbstverständlich alles.

Grundvoraussetzung für alle Mitarbeiter wäre aber, dass sie entweder schon vegan leben oder dafür offen sind, sich über eine pflanzenbasierte Lebensweise zu informieren. Dafür dürften sie das arbeiten, was sie von Herzen gerne tun und worin sie aufleben. Fotografen, Mediengestalter, Marketingfachleute, Tierpfleger, Juristen, Biogärtner, Permakulturfachleute, Köche, Tierärzte, Tierheilpraktiker, Telefonseelsorger, Tierarzthelfer und viele andere Berufszweige bekämen die Chance, sich voll und ganz einzubringen und das zu tun, was sie von Herzen lieben. Wir würden alle dafür sorgen, dass niemand negativen Stress erleiden müsste und jeder ein höchstens 4 Tages Arbeitspensum hätte zu einem Gehalt von dem man sehr gut leben kann.

Das wäre meine Vorstellung vom Paradies. Ein kleines Häuschen am Wald /Seerand mit Gästeunterbringungen. Einem schönen Grillplatz und einem Raum zum feiern und tagen. Harmonische Arbeitsplätze, nicht nur mit Blick auf die Natur, sondern bei schönem Wetter auch in der Natur. Jeder könnte so lange Arbeiten wie und wann er möchte, je nach seinem Biorhythmus und Wohlbefinden. Die Eule könnte ausschlafen und die Lerche früh anfangen. Jeder könnte seine Haustiere mitbringen und nach Belieben auch im Homeoffice arbeiten. Es gäbe kein “Produkt”, sondern wir würden als Non-Profit-Organisation die unterstützen, die Unterstützung benötigen. Lebenshöfe und Privatpersonen die Hilfe benötigen, wie zum Beispiel Wildtierauffangstationen oder Hunde- und Katzenpflegestellen, etc.

Ich könnte schreiben, fotografieren, zeichnen, malen, häkeln, Taschen und anderes Zeugs nähen, so lange und so viel ich wollte. Ich würde Brunch und Afterworkparties veranstalten und glücklich sein.

Witzigkeit kennt keine Grenzen und Witzigkeit kennt kein Pardon

… denn wer witzig ist, der hat gut lachen…

Im Internet lass ich heute eine Umfrage, was für ein Lied auf der eigenen Beerdigung gespielt werden soll. Die meisten wünschten sich die einschlägigen Lieder wie “Halleluja”, “November Rain” oder “Time to say goodbye”.

Ein paar richtig ausgefallene letzte Musikwünsche waren auch dabei. “Junge komm bald wieder” würde ich bei mir nicht hören wollen, fand ich aber echt unterhaltsam. Gut gefallen hat mir “Wer hat an der Uhr gedreht” von Paulchen Panther, und “Always Look on the bright sight of life” von Monty Phyton, aber restlos begeistert war ich von “Ding Dong, die Hex ist tot”. Das würde mir auch gut gefallen. “Hangover” von Taio Cruz wäre bei mir auch gut passen oder auch “Loose Yourself” von Eminem und “Don`t you worry Child” von der Swedish House Mafia. Nur nichts zu Gefühlsduseliges. “Ding Dong, die Hex ist tot” ist jedoch echt richtig richtig cool.

Neulich im Drogeriemarkt

Ich stehe in der Schlange eines bekannten Drogeriemarktes und krame meinen 10 % Gutschein heraus. Dabei stelle ich fest, dass ich noch mindestens 4 solche Gutscheine habe, diese aber bald ablaufen. Beherzt klopfe ich dem älteren Mann vor mir auf die Schulter. Er dreht sich um und ich frage ihn, ob er einen meiner 10 % Gutscheine haben möchte. Er sagt angewidert “Nö” und dreht sich wieder um. Ich sage “Dann halt nicht”, drehe mich um und frage die nette junge Frau hinter mir. Sie ist begeistert, nimmt den Gutschein gerne und bedankt sich herzlich. Der ältere Herr dreht sich wieder zu mir und belehrt mich mit strengem Blick und erhobenem Zeigefinger: “Was man hat verschenkt man nicht einfach, das behält man!!! Heben Sie Ihre Gutscheine gut auf und verschenken sie nicht einfach!!!”. Bevor ich antworten kann, sagt die Kassiererin “Die laufen doch eh morgen ab”. Ich ergänze: “Ganz genau und da ich morgen nicht mehr her komme, nützen sie mir nichts mehr!”. Er sagt großspurig “Na wenn das so ist, dann nehme ich einen Gutschein”.

Ich gebe ihm einen Gutschein. Aber eigentlich hätte ich sagen wollen “Sie hatten ihre Chance! Nehmen Sie es als Lehre”. Wenigstens hat er sich durch ein kurzes Nicken bedankt. Was für ein anmassender und übergriffiger Typ! Der dachte wirklich, er müsste mir die Welt erklären und beibringen, dass man sein Eigentum zusammen hält und ja nie etwas verschenkt. Vielleicht habe ich sein toxisches Weltbild etwas aufgemischt, wer weiss. Mit etwas Glück hat die Situation ihn gelehrt, dass Freundlichkeit und etwas Nettes zu tun nicht schadet.

Ich vermisse Euch nicht

Meine langjährigste Freundin, die eigentlich mehr Familie ist als eine Freundin, eine Bekannte von ihr und ich hatten gestern einen wundervollen Freundinnentag (nur meine beste Freundin war leider im Urlaub). Wir begannen selbigen mit einem leckeren Frühstück auf der Dachterrasse eines Restaurants und beendeten ihn mit dem Besuch eines Frauenflohmarkts.

Wir kamen dabei auf das Thema “Exen” zu sprechen. Nicht nur im Sinne von Ex-Partnern, sondern auch ehemaligen Freunden. In unser aller Leben gab es Menschen, die wir einmal zu unserem Inner Circle zählten, die aber inzwischen gänzlich in der Versenkung verschwunden sind. Bei mir geht es sogar so weit, dass ich einzelne Personen so von meiner Festplatte im Gehirn gelöscht habe, dass ich mir nicht einmal mehr in Erinnerung rufen kann, wie sie aussahen. Dazu gehört mein Ex und alle aus seinem Dunstkreis. Ich wünsche diesen Personen nur das allerbeste. Sie sollen so glücklich sein, wie nur irgendmöglich, aber weit weit weit entfernt von mir.

Abends waren mein Mann und ich noch bei anderen Freunden ein Glas Wein auf deren Balkon trinken. Wir kamen ebenfalls auf das Thema ehemalige Weggefährten, die wir nicht vermissen. Auch im Leben der Freunde gab es Menschen, die ihnen einmal sehr nahestanden und mit denen sie eine jahrzehntelange Freundschaft verband, die aber seltsamerweise nicht vermisst werden, seid sie sich zurück gezogen haben.

Was war es dann vorher? Reine Gewohnheit sich zu treffen, weil man sich einfach schon so lange kennt? Manchmal erkennt man erst im Nachhinein, dass einen diese Treffen ausgelaugt und heruntergezogen haben, durch die Art der Menschen. Vielleicht war das schon immer so, oder aber, sie oder auch wir haben uns im Laufe der Jahre so verändert, dass es nicht mehr gepasst hat.

Inzwischen ist es so, dass man nichteinmal mehr sehr oft an die Leute denkt, geschweige denn, sie vermissen würde. Es ist besser, dass sie kein Teil des Lebens mehr sind. Das gilt für Expartner, Exfreunde, Exkollegen. Natürlich nicht generell und für alle. Es gibt durchaus frühere Freunde und Kollegen, an die ich oft und gerne denke und die ich vermisse. Es sind oft die Umstände, die uns gegenseitig aus den Augen verlieren liesen. Kinder, Umzug etc. Das heisst aber nicht, dass man sie nicht mehr mag und keinen Kontakt mehr möchte. Es ist einfach gerade schwierig mit Treffen, kann sich aber wieder ändern, wenn die Lebensumstände wieder anders werden. Vielleicht aber entfremdet man sich noch mehr. Das kommt vor. Es treten andere Menschen ins Leben. Es ist ein reges Kommen und Gehen. Selten bleiben welche auf Dauer. Das sind die wertvollen Menschen, die man schmerzlich vermissen würde, wenn sie – aus welchen Gründen auch immer – kein Teil unseres Lebens mehr wären.

 

Ein bissle gruselig

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Ich war mit den Katzen allein Zuhause. Plötzlich sprangen alle drei auf und sahen offensichtlich etwas, was ich nicht sehe. Sie sassen einige Minuten so und ich gruselte mich. Man sagt Katzen ja nach, dass sie erweiterte Sinne haben. Vielleicht sahen sie auch unseren Haus-Kobold, wie es die Tierkommunikationsdame sagte. Solange es kein Gespenst ist. Mit einem Kobold könnte ich co-existieren.

Haare sind nicht so wichtig

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… aber auch nicht unwichtig. Vor 3 Wochen hatte ich einen Anfall von akuter Sehnsucht nach der “guten, alten Y2K Zeit”. Ich ließ meine Haare wieder genauso Strähnen wie 2005 und kaufte mir sogar Klamotten, die ich damals schon mal hatte. Eine Miss60 Jeans und ein Y2K Top.  Beides allerdings inzwischen mindestens 2 Größen größer als damals. ( ich muss aber auch keine Jeans mehr in Gr. 27 und kein Top in Gr. 36 tragen).

Zuerst fühlten sich die gestrählten Haare auch gut an, doch schon nach zwei Wochen fühlte ich mich nicht mehr wohl damit. Ich will auch nicht mehr zurück ins Jahr 2005. Die eigentliche Sehnsucht ist die, nach der Leichtigkeit, die das Leben damals hatte. Es gab zu der Zeit nur wenige Todesfälle geliebter Wesen in meinem Leben. Ich hatte einen Job der anspruchsvoll war und in dem ich geschätzt wurde und Kollegen mit denen ich viel Spass hatte. Ich hatte noch keinen Kontakt mit Pflegestufengraden oder Zahnzusatzversicherungen. Es gab keinen Rasen zum vertikutieren und es war irgendwie noch “Alles möglich”. Heute ist alles in Formen gepresst und die Zeit zerrinnt mir in den Händen. Irgendwann ist das Spiel zu Ende und ich komme wieder in die “Kiste” und ich denke so oft “und wars das jetzt???”. Es ist keine “Alles ist möglich” Stimmung mehr da. Die Highlights in meinen Haaren ändern daran rein gar nichts. Im Gegenteil. Ich bin inzwischen eine andere Frau und diese Frisur steht mir nicht mehr.

Plötzlich fiel mir ein Satz aus einer meiner Lieblingsserien aus den 90ern (My so-called life) ein, als Raynne Graff zu Angela Chase sagte, ihre Haare würden sie hemmen. Auch mich hemmten die hellen Flender auf meinem Kopf. Ich bin nicht mehr das gesträhnte Girlie von damals. Ich mag mich lieber mit braunen Haaren. Eine Tube Nature Tint behob das Dilemma. Ein paar andere nicht optimalen Umstände sind nicht so einfach zu beheben.