Jammerlappen

Ich werde demnächst eine Preisverleihung durchführen und den Jammerlappen des Jahrzehnts vergeben. Die Person, die den “Preis” bekommt,  hat sich einen “HeulNichtRum” gründlich verdient und erarbeitet.

Es vergeht kein Zusammentreffen ohne Jammern. Meist sind es Kleinigkeiten. Das Wetter, Geld, unangenehme Menschen im Umfeld der Person. Die kleinen “Dramen” des Alltags, die jeder von uns mal stärker mal schwächer hat. Doch darüber lamentieren tun die wenigsten. Es bringt ja auch nix.

Ich würde es der Person gerne sagen, aber ich trau mich nicht, weil sie sehr nachtragend ist. Sie hat schon wegen “weniger” einige Zeit nichts mehr mit mir geredet. Sie hat aber wohl auch witzige Phasen und macht gerne Party. Das jedoch erlebe ich nicht. Was mich zu der Theorie veranlasst, dass ich der Jammerkasten bin. Ich bin die Person zum ausjammern. Andere bekommen die Party Version zu sehen, ich das jammernde “Elend”.

Natürlich wird die “Preisverleihung” nie wirklich stattfinden. Das bring ich echt nicht und ich mag die Person ja auch sehr gerne. Ich möchte lediglich auch mal ab und an die Spaßvariante abbekommen und nicht immer den “Jammerlappen”. Das ist doch nun wirklich nicht zuviel verlangt.

Natürlich hat jeder mal Phasen oder Tage, wo man über Belangloses rumnölt. Das ist völlig ok. Ich rede hier von einem Zustand, der seit sehr vielen Jahren anhält und nicht von Tagen oder Wochen. Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wann ich mit dieser Person zuletzt so richtig Spass hatte. Und falls sich hier jemand erkennen sollte: Tja, dann wird’s wohl so sein, aber wie immer gibt es nicht “die eine Person”, sondern ich habe mehrere Personen zu einer zusammengefasst.

An dieser Stelle eine Bitte: Sollte ich ewig, über einen länger andauernden Zeitraum immer wieder über das gleiche rumnölen, rumjammern, rumnörgeln dann sagt es mir bitte gleich und wartet nicht zu lange. Ich will niemals Jammerlappen des Monats oder Jahres oder gar Jahrzehnts werden. Das ist wahrlich kein erstrebenswerter Zustand und so einen “Preis” will niemand.

Bescheuertes Geböllere

Es fing gestern um 23:45 Uhr an und ging mit ein paar Unterbrechungen bis circa 2:30 Uhr. Teilweise hörte es sich so an, als ob jemand ein Flag Geschütz direkt vor unserer Tür abfeuern würde. Es war jedoch weiter weg.

Orpheus und Onya waren recht gechillt. Sie legten nur die Ohren etwas an. Muffin dagegen hatte große Angst. Er kauerte sich unter den Esszimmertisch und war nicht zu beruhigen. Erst als das unnütze Spektakel aufhörte, kuschelte er sich an mich und blieb die ganze Nacht in meine Arme geschmiegt.

Ich finde das Geböllere egoistisch, rücksichtslos und dumm! Ein Unterschichten “Vergnügen”. Dafür reicht die Kohle seltsamerweise immer.  Wildtiere werden aufgeschreckt, Igel aus ihrem Winterschlaf gerissen, Haustiere traumatisiert. Die Luft wird verpestet und Müll entsteht. Es gibt kein Argument für das Böllern ausser “Wir lassen uns das nicht verbieten”. Es ist nichtmal eine alte Tradition. Es wurde erst in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts “in”.

Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo andere zu Schaden kommen und das ist bei Silvesterfeuerwerk eindeutig der Fall. Es ist asozial, veraltet, rückständig und sollte endlich verboten werden.

Lieber einen Bandscheibenvorfall anstatt einen Dachschaden

Ich habe doch keine Lumboischialgie, sondern einen Bandscheibenvorfall. Es ist nicht prickelnd und bestellt hab ich es sicher nicht, aber es gibt sicher Schlimmeres. Es ist behandelbar und es wird mir wieder gut gehen. Schlimmer wäre ein massiver Dachschaden :-D. Obwohl es gibt bestimmt Leute, die behaupten, dass ich den auch hätte. Kann gut sein.

Ich sah gestern ein Comedy Programm von Ricky Gervais, wo er sagte, dass die Toten nicht leiden, sondern nur die Nahestehenden, mit dummen Menschen ist es genauso. Bei Leuten mit einem Dachschaden auch. Leidvoll ist es nur für die Anderen, nicht für für die Irren selbst. Vermutlich hat aber jeder mehr oder weniger einen Dachschaden.

Ich könnte jetzt auch ewig darüber jammern “Warum bekomme ich sowas” und “Ich hab solche Schmerzen”. Kann man schon machen, nur ändert es an der Situation rein gar nichts. Der Vorfall bleibt wie er ist und die Schmerzen auch. Ich kann nur das Beste draus machen und mich auf mich konzentrieren und das tun, was mir guttut. Jammern gehört nicht dazu!

Ich kann es gerade auch nicht brauchen, wenn mich andere zujammern. Ich will kein “Oh Margit, das ist ja schlimm” hören! Ich will auch keine Ratschläge, was ich jetzt tun soll. Ich bin in guter Behandlung und vertraue den Ärzten! Richtigen Ärzten, keine Hobby-Mediziner, die irgendwelche Weisheiten von sich geben, die sie mal irgendwann irgendwo gehört haben.

Ich habe gerade auch im wahrsten Sinne des Wortes keinen Nerv für die trivialen Probleme Anderer. Ich kann es gerade nicht ertragen. Ich habe gerade so Kraft für mich! Nervt jemand Anderes mit den kleinen Alltagsproblemchen. Ihr müsst viel putzen? Echt jetzt? Ihr habt keine Zeit ins Fitnessstudio zu gehen? Na und? Ihr habt Beef mit der oder dem wegen irgendeiner Nichtigkeit? Not my Business! Ihr beschwert Euch über das Wetter? Seriously?Bei wirklichen, echten Problemen habe ich natürlich nach wie vor ein Ohr, aber nicht bei unwichtigem, belanglosem Firlefanz!

Warten, dass der Schmerz endlich nach läßt

Seit zwei Wochen leide ich an Lumboischialgie und es wird bisher kein bisschen besser. Ich kann mich noch immer kaum bewegen. Darüber könnte ich jetzt ewig lamentieren, würde aber nix an den Schmerzen ändern.

Ich tauchte letzte Woche in die späten 90er /frühen 2000er Jahre ab mit alten Folgen von SatC und neuen Folgen von “and just like that”. Ich fand diese vier Weiber schon immer nicht sooo prickelnd, aber mir gefielen die Outfits. Die von früher viel besser als die Neuen.

Diese Woche schaute ich Ally Mc Beal und ein Teil von mir sehnte sich in diese Zeit zurück. Damals war ich jung und unfassbar schön, auch wenn ich das erst heute weiss. Aber war das Leben damals echt so schön, wie ich es in nostalgischer Melancholie empfinde? Mitnichten! Ich steckte damals in einer Beziehung, die niemals hätte sein sollen, weil mein Ex und ich nicht die Bohne zusammen gepasst haben. Es war, als ob wir auf verschiedenen Planeten leben würden. Mit dem Freundeskreis war es ähnlich. Es gab ein paar gute Freunde (mit einer einzigen Person von damals bin ich noch immer befreundet), aber irgendwann hat es nicht mehr gepasst, man hatte nur die gemeinsame Vergangenheit als Basis der Freundschaft, was für die Gegenwart leider nicht ausreichte. Man mag die Menschen noch immer, aber für einen engeren Kontakt reicht es nicht mehr, bzw. vielleicht irgendwann mal wieder, wer weiss.

Damals flüchtete ich mich in die Fantasiewelt von Ally McBeal, wie ich mich diese Woche aus dem Schmerz versuchte in diese Welt zurück zu ziehen. Schon damals half es nicht und auch heute konnte es natürlich nichts gegen den Schmerz ausrichten. Damals war es seelischer Schmerz, heute Körperlicher. Körperlicher Schmerz ist allerdings trotzdem besser, als seelischer Schmerz. Lieber ein Schmerz, der bis ins Bein runter zieht, als in einer Beziehung stecken, in der ich unglücklich bin, umgeben von einem Umfeld, das nicht zu mir passt.

Dann doch lieber humpelnd durchs Haus hüpfen in einer glücklichen Ehe und mit einem kleinen, feinen Freundeskreis.

Weihnachten ist Scheisse

Dieser Satz kam diese Woche von einer meiner Freundinnen. Sie hat es nicht leicht. Weihnachten ist immer ein Drahtseilakt bezüglich der Familienkonstellation, in der sie sich befindet. Es ist verständlich und kein Wunder, dass sie Weihnachten am liebsten ausfallen lassen würde. Jedes Jahr herrscht an den Feiertagen bei ihr Drama, Drama, Drama.

Wie kann man diesen Teufelskreis unterbrechen? Einfach die Situationen nicht so ernst nehmen, es ändert ja doch nichts. Feiertage werden eh total überbewertet. Für mich war eines der schönsten Weihnachten, als wir vor vielen Jahren mal so eingeschneit waren, dass wir das Haus nicht verlassen konnten. Wir verbrachten die Tage geruhsam mit den Katzen und “Drei Haselnüssen für Aschenbrödel”. Auch wenn mein Mann den Film nicht ausstehen kann. Da muss er jedes Jahr mindestens 1x durch.

Silvester ist ebenfalls sehr belastet mit Erwartungen, die fast niemals erfüllt werden. Meistens wartet man sehnlichst auf Mitternacht, dass man endlich nach Hause kann und ins Bett. Das bescheuerte Geböllere tut sein übriges, dass ich Silvester nicht so wirklich mag. Es ist wie mit Geburtstagen, es ändert sich die Zahl, aber alles andere bleibt gleich. Der “Dreck vom letzten Jahr” wird mit rüber genommen.

Wir sind eh nicht gläubig, zumindest nicht im Sinne einer der Weltreligionen. Ich glaube eher daran, dass die Natur heilig ist und alle Tiere (auch wir Menschen). Meine “Mythologie” sieht so aus, dass ich glaube dass alles beseelt ist und wir alle zusammen “Gott” ergeben. Also, dass wir alle ein Teil des Göttlichen sind. Ich bin sowieso in einem Alter anbelangt, wo mich nicht mehr so viel beeindrucken kann. Materielles schon gar nicht. “Geschenke” brauche ich nicht wirklich, weil ich alles habe. Mir sind liebevolle Gesten viel lieber als Geschenke.

Weihnachten muss nicht Scheisse sein. Spass ist das, was man draus macht. Ich bin momentan krank. Der Fachbegriff lautet Lumboischialgie. Sehr schmerzhaft, sehr lästig und trotzdem ändert sich nichts an der Situation, wenn ich ewig darüber wehklagen würde. Ich denke auch nicht, dass geteiltes Leid halbes Leid ist, sondern im Gegenteil: Geteiltes Leid ist doppeltes Leid! Ich meine damit nicht, dass Freunde oder Familienmitglieder mir nicht mehr ihre Sorgen, Probleme und Ängste erzählen dürfen. Das ganz sicher nicht. Ich habe jederzeit ein Ohr dafür, außer wenn es zum Dauerjammertal wird, aus dem es kein Entrinnen gibt. Dort möchte ich nicht hineingezogen werden. Ich habe auch keine Kraft dafür. Wenn sich die Geschichten über Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte immer gleichen und es immer dasselbe Muster ist, dann bin ich es einfach leid, es immer und immer und immer wieder zu hören.

Es gibt so einen gewissen Menschenschlag, der gerne jammert und sich gerne im Elend suhlt. Es ist aber nicht meine Aufgabe, die Personen daraus heraus zu ziehen. Ich kenne Menschen, bei denen es egal ist, wie gut ich vorher drauf war, nach einer halben Stunde mit ihnen, fühle ich mich elend und energielos. Sie saugen einen aus mit ihrer Negativität. Ich plädiere hier nicht dafür, immer nur positiv zu denken, das geht auch gar nicht. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Es gibt aber Leute, die haben ein schlechtes Leben. Ich möchte aber kein schlechtes Leben haben. Ich möchte ein schönes Leben und glücklich sein.

Seltsames Verhalten en masse

Ich habe ja schon öfter darüber geschrieben, dass mir auffiel, dass seit dem bösen C-Wort die Menschen immer seltsamer wurden. Ich fürchte, es wird auch nicht so schnell ein “zurück” zu “normalem” Sozialverhalten geben, wenn es das jemals gibt.

Ich lief letzte Woche an einer Gruppe Leuten vorbei, die ich alle kannte. Sie standen in einer Gruppe zusammen und rauchten. Zwei davon ignorierten mich, eine glotzte in ihr Handy, einer schaute in den Himmel und einer winkte mir freudestrahlend schon von weitem zu und ich winkte ihm genauso freundlich und nett zurück.

Ich glaube nicht, dass diejenigen, die mich ignorierten, ein Problem mit mir haben, sie waren einfach in ihrem “Modus”. Wenn ich sie woanders getroffen hätte, unter anderen Umständen, hätten sie mich sicher gegrüßt. Sie sind einfach nur seltsam geworden. Von 5 Personen hat sich nur einer sozial verhalten.

Es sind oft nur so Kleinigkeiten, wie dass man Freunde kurz anruft, wenn man weiss, dass es ihnen gerade nicht gut geht. Oder dass man nahestehenden Personen persönlich zum Geburtstag gratuliert und sei es auch nur durch ein Telefonat und nicht nur einfach eine Email schreibt, wie man es geschäftlich tun würde. Wann wurde es üblich, dass man mit Bekannten, Freunden und Familienmitgliedern überwiegend per Email oder WhatsApp kommuniziert? Finde nur ich das distanziert und unpersönlich?

Mit geschriebenen Wörtern ist das eh so eine Sache. Man kann viel reininterpretieren und oftmals was missverstehen. Ich hatte zum Beispiel einer lieben Bekannten geschrieben, dass ich für uns was gefunden habe, was wir beide mögen und es kam als Antwort “Ich glaubs ja nicht”. Zuerst dachte ich “Hä, was soll denn das, unterstellt sie mir jetzt, dass ich lüge und das gar nicht gefunden habe?”, aber dann wurde mir klar, dass es einfach ihre Art war, auszudrücken, dass sie sich darüber freut, dass ich den Gegenstand gefunden habe. Wenn sie mich angerufen hätte, wäre am Klang ihrer Stimme ganz klar erkenntlich gewesen, wie sie es meint.

Sprachnachrichten sind auch so eine Unart. Ich mag sie nicht. Es gibt Freunde und Bekannte, die schicken oft und gerne auch manchmal sehr lange Sprachnachrichten. Ich muss mir dann immer merken, was sie gesagt haben, damit ich nichts vergesse, worauf ich zu antworten habe. Wie viel einfacher wäre es, simpel zu telefonieren. Das “mögen” viele aber nicht. Weil sie die direkte Kommunikation verlernt haben. Es ist einfacher, etwas aufzuquatschen und zu verschicken oder zu schreiben, als mit der Person zu telefonieren. Warum eigentlich? Weil die Personen dann nicht Wiedersprechen können?

Wenn man Bekannte, Freunde, Familienmitglieder sieht, dann grüßt man sie. Sei es auch nur ein huldvolles Nicken. Selbst wenn man im Auto sitzt und nicht aussteigen will, kann man wenigstens kurz winken. Klar, kann man mal in Gedanken sein und vor sich hin schauen, wenn es aber zur Gewohnheit wird, dass man – wie am Beispiel der fünf Bekannten – Menschen einfach ignoriert oder ausblendet, dann ist das schon ein asoziales Verhalten.

Ich mag es, wenn man Fragen beantwortet und nicht einfach ignoriert. Ich telefoniere gerne mit Freundinnen. Ich freu mich, wenn mir Bekannte zuwinken und mich anlachen. Ich steh drauf, wenn geklingelt wird, wenn mich jemand abholt und nicht einfach nur gehupt wird (das geht absolut gar nicht!!!). Ich mag es, wenn Freunde noch warten, bis ich die Haustüre aufgeschlossen habe, bevor sie wegfahren und oder sie nochmals aus dem Auto heraus rauswinken. Ich mag es, wenn Menschen zur Haustüre reinkommen und nicht wie Hausierer an der Türschwelle stehen bleiben, wenn sie auch nur “kurz” vorbei kommen, denn dann muss ich nicht ständig in Sorge sein, dass die Katzen abhauen könnten. Ich mag es, wenn Freundinnen mich anrufen in Zeiten, wo sie wissen, dass es mir nicht gut geht oder ich viel am Hals habe. Ich feiere es, wenn liebe Freunde mir Care-Pakete vorbei bringen, wenn wir krank sind und unter Quarantäne stehen. Denn ich mach das alles andersrum genauso.

Für allen anderen Scheiß bin ich glaub zu alt!

Wenn die Eltern alt werden

Früher dachte ich, es ist vollkommen egal, wenn man spät Kinder bekommt. Heute sehe ich es – als betroffenes Kind – etwas differenzierter. Natürlich kann man in jedem Alter mit Gebrechen und Behinderungen der Eltern konfrontiert werden. Mit zunehmendem Alter ist die Wahrscheinlichkeit jedoch höher.

Eine gleichaltrige Freundin geht mit ihrer Mutter oft auf Wellnesskurztrips oder am Wochenende Frühstücken oder Abends in eine Cocktailbar. Das wäre bei mir undenkbar, weil meine Mutter fast 90 ist und ich das jüngste Kind. Vermutlich war ich nicht mehr so ganz geplant, eher “Ohps, da kommt jetzt noch so ein Nesthäkchen”.

Anstatt Wellnesstrips planen wir Pflegestufengrade, Kurzzeitpflege etc. Natürlich bin ich für meine Mutter da und tu das mir Möglichste, um ihr ein – den Umständen entsprechend – gutes Leben zu ermöglichen. Dennoch ist man immer auf Habachtstellung und erschrickt bei jedem Anruf, ob wieder etwas ist. Ist sie wieder gestürzt? Hat sie wieder etwas gebrochen? Diese Grundanspannung hängt seit Jahren wie ein Damoklesschwert über uns Geschwistern.

Zum Glück ist sie nur körperlich beeinträchtigt, geistig ist sie topfit. Die Mutter einer Bekannten ist deutlich jünger, aber erzählt oft 5x hintereinander dasselbe, ohne es zu merken. Ich bin froh, dass das bei meiner Mutter nicht so ist. Sie ist geistig hellwach und”nur” körperlich stark beeinträchtigt.

Wir wollten auch mal ein Kind und da war ich auch schon Ende 30 / Anfang 40. Zum Glück hat das nicht geklappt. Aus vielerlei Gründen. Es wäre glaub einfach nicht so unser Ding gewesen, Eltern eines Menschenkindes zu sein. Wir sind glaub echt eher die Katzeneltern und da bin ich schon viel zu helikoptermässig unterwegs. Ein pubertierendes Kind und eine hochbetagtes Elternteil würde mich glaub gänzlich überfordern, von daher ist es besser so, wie es ist.

Natürlich kann man auch bis ins hohe Alter körperlich und geistig fit sein, das gibt es selbstverständlich auch und man kann nie pauschal sagen, nur jung Eltern zu werden ist gut. Es gibt immer Vor- und Nachteile und es ist wie es ist.

Ich werde meine Katzenkinder vermutlich leider immer überleben. Zwei der drei Katzen sind inzwischen auch schon im geriatrischen Alter angelangt und auch hier bin ich immer auf Anspannung, ob etwas mit ihnen sein könnte.

Auch ich werde vermutlich, vom Genmaterial betrachtet, hoch betagt werden. In unserer Familie wurden die Menschen sehr alt. Für die damalige Zeit waren auch meine Großeltern und Urgroßeltern alt, als sie starben. Ich habe sogar noch eher die Chance fit und gesund alt zu werden, aufgrund der geänderten Lebensbedingungen und ich glaube der Fakt, dass ich seit circa Anfang der 90er Jahre kein Fleisch mehr gegessen habe und seit 2011 vegan lebe, wird nochmals dazu beitragen.

Falls ich also alt werde und nicht mehr alleine leben kann, habe ich mir vorgenommen entweder so eine coole Alten-WG zu gründen, wie in dem Film “Wir sind die Neuen”, oder aber, falls ich nicht mehr gesund sein sollte, Drogenexperimente zu starten. Ich werde dann mit dem Kiffen anfangen und mich zu bewusstseinserweiternden Experimenten à la Timothy Leary weiter arbeiten.

Die Beschaffung wird vermutlich ein Problem werden. Dope natürlich nicht, das wird bis dahin auf jeden Fall legalisiert sein. Aber LSD wird mutmaßlich nach wie vor nur auf dem Schwarzmarkt erhältlich sein. Ich sehe mich schon als 90jährige nachts durch die Stadt schleichen auf der Suche nach einem LSD Dealer, hahahaha. Das setzt natürlich auch das nötige Kleingeld zum Erwerb der Drogen voraus. Mit ner Schmalspurrente werde ich kein LSD erwerben können. Also ich möchte hier ganz sicher nicht zum Drogenkonsum raten. Das ist nur mein Plan B fürs hohe Alter, wenn eh “alles zu spät ist” und ich Schmerzen hätte, dann würde ich das mit den Drogen noch ausprobieren, weil dann könnte ich ja “nix mehr kaputt machen”. Ich habe ja dann keine Kinder, die alles für mich regeln und wäre auf mich alleine gestellt. Wer weiss wie das in 40 Jahren sein wird. Vielleicht erlebe ich es auch gar nicht. Besser ist es, dass wir nicht wissen, wie alt wir werden. Ein Tag nach dem Anderen und jeden Tag so gut wie möglich leben ist das Beste, was wir tun können.

Menschen und Schuhe

Mir fiel der Spruch “Für Menschen und Schuhe gilt das Gleiche: Tun sie Dir weh, dann passen sie nicht” in die Hände.

Vor zwei Wochen habe ich massiv meine Schuhschränke aufgeräumt und alle Schuhe eliminiert, die drückten, Blasen verursachten, meine Zehen einquetschten und einfach unbequem waren. Mindestens 10 Paar Schuhe brachte ich zum Container.

Mit Menschen ist das so eine Sache. Auch da sind viele unbequem, drücken mich, verursachen mir Schmerzen. Dennoch kann ich nicht alle “aussortieren”. In keinem Lebensbereich ist das möglich und man ist immer wieder mit ihnen konfrontiert. So gern man es manchmal möchte, aber man kann sie nicht in einem Container entsorgen :-D.

Man muss mit ihnen klar kommen. Irgendwie. Doch wenn es einem zu sehr schadet, muss man weg von ihnen oder den Kontakt soweit wie möglich einschränken. Das wird die nächsten Wochen / Monate ein paar Leute “treffen”. Ich kann sie zwar nicht “aussortieren”, aber ihnen so weit wie möglich aus dem Weg gehen.

Schon wieder dieser Drecksvirus

Mittwochmorgen ging ich zur Arbeit und mir ging es total gut. Alles war normal. Im Laufe des Tages bekam ich etwas Kopfschmerzen. Nichts Ungewöhnliches. Ansonsten ging es mir gut. Im weiteren Verlauf des Tages kam noch eine leichte Schnupfnase dazu. Auch das bei einer Allergikerin nichts ungewöhnliches, auch zu dieser Jahreszeit nicht, weil ich eine Histamin-Intoleranz habe und das auch zu solchen Symptomen führen kann. Tags davor hatte ich mit Vanille-Eis massiv gesündigt und ich dachte, das wäre die Reaktion darauf. Das kommt schon vor.

Nachmittags / Abends ging es mir dann auch tatsächlich besser. Ich hatte auch meinen üblichen, gesegneten, Appetit und fühlte mich ausser besagten leichten Kopfschmerzen und der ganz leichten “Nase zu” echt gut.

Ich war nach der Arbeit mit meiner besten Freundin noch Pizzaessen und als ich um 19 Uhr nach Hause kam, machte ich sogar noch meine UV-Nägel frisch. Wir schauten eine neue Serie und alles war soweit ok… bis um 23 Uhr, als ich urplötzlich Schüttelfrost bekam. Ich ging ins Bett, schlief auch gleich ein und so gegen 2 Uhr nachts wachte ich auf und mir tat jeder Knochen weh. Ich machte einen Test und kaum hatte ich den Tropfen in das Teststäbchen geträufelt, kamen auch prompt die beiden Striche.

Gestern ging es mir richtig übel. So übel wie schon lange nicht mehr. Kopf und Gliederschmerzen, Schniefnase, am Kopf tat mir wirklich jeder Knochen weh, bis hinter zum Nacken. Ich wusste nicht, wie ich liegen sollte, weil einfach alles schmerzte. Heute Nacht war der Höhepunkt und ich wusste nicht mehr, was ich machen soll, doch irgendwann schlief ich zum Glück ein und seit ich heute morgen aufgewacht bin, geht es mir deutlich besser. Nicht gut und natürlich nicht gesund, aber nicht mehr so, dass ich die Welt nicht sehen will. Es geht aufwärts und scheint diesmal ein milderer Verlauf zu sein, wie letztes Mal. Ja, ich hatte den Scheiss jetzt echt schon das dritte Mal. Zuerst irgendwann Ende März 2021 richtig massiv und heftig und auch sehr lange. Dann an meinem Geburtstag letztes Jahr im Dezember 22. Schon deutlich milder mit zwei massiven Tagen und dann ausklingend. Damals im Dezember war mein Test nie positiv, ich bin mir aber trotzdem sicher, dass ich es hatte. Mein Mann hatte es auch. Sein Test war positiv. Wir hatten exakt dieselben Symptome und auch zeitgleich.

Ganz liebe Freunde stellten mir gerade ein Care-Paket vor die Tür mit Himbeeren, Veganen Schnitzeln, Dominosteinen, veganer Schokolade, Äpfeln, Paprikabrotaufstrich und Humus. Total lieb! Ich bin voll gerührt.

Ich hoffe, dass ich niemand angesteckt habe. Die Katzen hatte ich seit Mittwochabend ausgesperrt, aber heute hielt ich es nicht mehr aus. Sie saßen nonstop vor der Schlafzimmertür und haben gemaunzt, was meinen Mann zu der Aussage veranlasste “Das sind doch eher Deine Kater”. Ja, die Kater sind tatsächlich mehr die “Mama-Kinder”. Dafür ist das Mädchen mehr das “Papa-Kind”. So gleicht es sich fast aus.

Womit habe ich das verdient?

In allen Lebenslagen bin ich von Menschen mit stark narzisstischen Neigungen umgeben. Wodurch ziehe ich diese Personen an? Seit über 10 Jahren spitzt es sich mehr und mehr zu und diese Leute werden immer mehr.

War ich in einem früheren Leben A. H.? Muss ich deshalb mein Karma dafür in diesem Leben abtragen? Ganz so krass sicher nicht. Wenn ich wirklich A.H. gewesen wäre, wäre mein “Los” ja harmlos. Ich muss was “Kleineres” gewesen sein. Eher sowas wie ein Unteroffizier oder sowas.

Funktioniert Karma wirklich so? Wenn wir in einem früheren Leben etwas Böses getan haben, müssen wir nun dafür büßen? Nein, ich war weder A.H. noch ein Unteroffizier. Ich ziehe diese Menschen an, weil sie spüren, dass mein Selbstwertgefühl im Keller ist. It`s all about self-Esteem!

Vor 10 Jahren fing es an, weil es da eine Gruppe gab, die mir massiv zu verstehen gab, dass ich “minderwertig” wäre. Besser gesagt, ich habe zugelassen, dass sie mir das Gefühl gaben, weniger wert zu sein als sie. Es waren nicht die damaligen Personen und es sind auch nicht die jetzigen Narzissten. Es bin ich ganz alleine.

Die Narzissten werden sich von mir abwenden, sowie ich wieder weiss, wer und was ich bin und endlich aufhöre, mich klein zu machen. Ich bin genug! Ich muss meinen Selbstwert nicht aus der Wertschätzung anderer ziehen und im Gegenzug darf mein Selbstwert nicht von der Nichtwertschätzung anderer tangiert werden.

Dafür brauche ich keine Schulung, kein Seminar, keinen Couch. Es ist alles schon in mir, ich muss es lediglich ausgraben und mir bewusst werden, dass ich nichts auf die Meinungen anderer geben darf. Schon gar nicht, wenn sie mir diese ungefragt aufdrängen.

Vielleicht wollen sie mir nur die “Flügel stutzen”, damit ich ihnen nicht davon fliegen kann.

Karma ist keine Strafe. Karma ist ein Lernprozess, sein größtmögliches Potential zu entfalten. Ich darf mein Licht nicht länger unter den Scheffel stellen! Don`t you dare to dim your light!