Helikopterkatzenmama

Es war gestern gegen 23:45. Ich wollte gerade zu Bett und bereitete den Mitternachtssnack für die Katzenkinder zu, als Onya, meine älteste Katzentochter, ihre “5 Minuten” bekam und wie irre durchs Wohnzimmer rannte. Ich hörte noch, wie die Vorhangstangen schepperten, dachte mir aber zunächst nichts dabei. Erst als sie zum Fressnapf kam, sah ich, dass sie an der Stirn blutete. Sie hat sich an der Kante der Stange den Kopf gestoßen.

Hypochondrisch veranlagt, wie ich bin, bekam ich Panik. Ich versuchte mir die Wunde anzuschauen, aber sie ließ mich nicht. Es blutete zwar, sah aber schlimmer aus, als es ist. Sie schnurrte auch gleich wieder. Ich gab ihr First Rescue Tropfen und sie frass ganz normal, putzte sich anschließend und legte sich schlafen.

Ich bin in der Nacht noch mehrmals aufgestanden und habe nach ihr geschaut, doch sie lag friedlich schlummernd in ihrem Deckchen, zusammengerollt wie ein Igel. Heute morgen war sie auch ganz normal, hatte guten Appetit und war verschmust. Gerade liegt sie wieder schlummernd neben mir und man sieht nur noch etwas verkrustetes Blut an ihrer Stirn.

Wenn die Katzen was haben, bin ich immer total im Panikmodus. Onya und ihr Bruder Orpheus sind halt doch schon fast 15 Jahre alt. Wobei Onya gesundheitlich fitter ist als ihr Bruder. Er hat chronischen Durchfall, den wir seit Jahren von verschiedenen Tierärzten und Tierheilpraktikerinnen behandeln lassen. Momentan haben wir eine neue Tierheilpraktikerin und probieren eine neue Therapie, nachdem wir bei den Tierärzten “austherapiert” waren und sie nicht mehr weiter wussten. Wir hoffen sehr, dass diese Therapie nun endlich anschlägt. Zwei Wochen sind schon um und nun folgt vier Wochen lang der zweite Teil mit verschiedenen Pülverchen, Globuli und Moor. Er ist mega dünn, aber guter Dinge und voller Lebenswillen. Trotzdem wache ich oft nachts mit einer Panikattacke auf und habe Angst ihn zu verlieren. Er liegt in solchen Situationen oft friedlich neben mir und schnurrt und hat meine Hand in seinen Pfoten. In diesen Momenten bin ich so dankbar, dass ich ihn habe und koste jede Sekunde mit ihm aus. Küsse seine Stirn, kraule sein Bäuchlein und flüstere ihm ins Ohr, dass er das wundervollste Wesen der Welt ist und dass ich ihn über alles liebe.

Selbstverständlich liebe ich alle meine Kinder gleich. Egal ob sie so lieb und einfach nur wundervoll wie Orpheus sind, oder etwas zickig und komplizierter wie meine kleine Onya. Sie ist schon eine Diva und Muffin ist manchmal mega eifersüchtig und anstrengend, wenn er speziell Khaleesi und Onya jagt. Khaleesi ist für eine reine Wohnungskatze die angeblich noch nie etwas Schlimmes erlebt hat, sehr schreckhaft. Sie zuckt selbst bei Geräuschen von draussen zusammen. Es wird jedoch besser und uns Menschen im Haus gegenüber ist sie verschmust und gechillt. Samson ist weniger schreckhaft, kann aber auch ab und an Starallüren an den Tag legen, wie Onya. Wir lieben sie alle bedingungslos, egal wieviele Ecken und Kanten sie haben. Die haben wir Menschen schließlich auch. Es kann nicht jeder so toll sein wie Orpheus.

Hier noch ein Bild von der kleinen Prinzessin mit ihrer Wunde:

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HImyM

Immer wenn ich melancholisch bin, schaue ich How I met your mother. Meinem exorbitant hohen Alter geschuldet, bin ich sehr oft melancholisch gestimmt. Es ist einem massiven Mangel an Progesteron geschuldet. Ist halt so. Gibt Schlimmeres. Es gibt jetzt eben Tage, wo es “too peoply out there” ist und ich Menschen(massen) nicht ertrage. Ab und an ertrage ich dann überhaupt keine Sozialkontakte und bin lieber alleine mit den Katzen. Katzen gehen immer. Die zicken zwar auch ab und an rum, aber dabei schauen sie immer elegant oder drollig aus und ich kann ihnen niemals böse sein.

Mit Menschen ist das so eine Sache. Die nerven ab und an. How I met your mother ist für mich das Sinnbild für Freundschaft. Wahrscheinlich auch die Sehnsucht, so eine Clique zu haben. Ich habe keine Clique. Ich habe verschiedene Freundinnen und Kumpels und die meisten kennen sich auch durch Geburtstage, aber es ist keine Clique. Muss es ja auch nicht sein. Vielleicht wurde ich durch Serien wie ” Friends”, “How I met your mother” und “Big Bang Theory” zu einem unrealistischen und unerreichbaren Szenario verleitet, wie eine Freundesclique auszusehen hat. Im echten Leben hat das glaub kaum Jemand.

Vermutlich ist es auch gar nicht erstrebenswert, einen großen Freundeskreis zu haben. Wie wollte man dem in der heutigen Zeit gerecht werden? Dann doch lieber einen kleinen, feinen “Inner Circle” an ausgewählten Menschen, die man in sein Leben und sein Herz lässt, um die man sich kümmert, sorgt, mit ihnen lacht und weint, feiert und trauert, mitfiebert, ihnen alles Gute wünscht, sich mit ihnen freut und sie unterstützt, ihnen hilft, sich auch mal zofft und wieder versöhnt.

Heute ist wieder ein sentimentaler Tag und das ist in Ordnung. Es werden auch wieder Spaßdrecksauparty-Tage kommen. Alles zu seiner Zeit.

40 Jahre

Das bin ich mit 16 und heute:

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Das schwarzweiß Bild entstand 1984 und das Farbbild letzte Woche.

Ich weiss noch, wie unsicher ich als Teenager war. Ich fühlte mich hässlich und fett und und und und. Dabei hatte ich nur eine unvorteilhafte Brille und eine typische 80er Friese.

Heute fühle ich mich so oft genauso unsicher wie damals.

Es gab jedoch auch eine Zeit, wo ich mich selbstsicher und schön fand:

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Dieses Bild stammt vom August 2003. Es ist also 21 Jahre alt. Damals war ich mit mir selbst zufrieden. Mäkelte nicht ständig an mir rum und fühlte mich hübsch und dünn (was ich damals auch war). Wieso gibt es immer wieder Phasen, in denen ich so ein verzerrtes Selbstbild habe. Im Nachhinein betrachtet war ich 1984 auch recht süss. Trotz der Brille und der Frisur. Ich hatte auch damals ein echt hübsches Gesicht und habe es heute noch. Trotz der kleinen Fältchen um die Augen und der Brille, die ich nun wieder tragen muss.

Wieso sind wir manchmal so hart mit uns selbst? Das ist nicht nur bei mir so, ich beobachte das auch manchmal bei Freundinnen. So wie wir selbst mit uns ins “Gericht” gehen, würden wir niemals mit Freundinnen umgehen. Ich würde nie im Leben zu einer meiner Freundinnen sagen “Du bist alt, fett und hässlich”. Mir selbst sage ich sowas aber. Das ist doch schlimm und muss aufhören. Selbstliebe ist für mich schwerer als die Liebe zu anderen. Ich kann andere bedingungslos lieben, egal wie egoistisch, narzisstisch und übergriffig sie sich verhalten. Ich liebe sie trotzdem. Nur bei mir selbst setze ich viel viel viel strengere Regeln an und verurteile und bestrafe mich.

Das ist nur in meinem Kopf und muss da raus. Ich bin nach wie vor eine hübsche Frau und werde es höchst wahrscheinlich immer sein.

Deppenmagnet

Es ist wieder passiert. Ich war gestern wieder ein Deppenmagnet!

Meine BFF und ich machten gestern einen Ausflug in meine Geburtsstadt. Ich war noch kurz einen Besuch machen und meine Freundin und ich hatten verabredet, uns wieder am Busbahnhofparkplatz zu treffen. Ich wartete also im Auto auf das Eintreffen meiner Freundin.

Ich stand dort noch keine 20 Sekunden, als ein seltsam ausschauender Freak auf seinem Fahrrad neben meinem Auto hält. Er schaute mich die ganze Zeit an. Ich versuchte ihn zu ignorieren. Auf einmal klopfte er an meine Autoscheibe. Er fasselte was vom Regen. Ich verstand ihn nicht gut, da er stark nuschelte. Ich antwortete “jaja”, was übersetzt “LMAA” bedeutet. Er hatte jedoch kein Gespür dafür, dass er mich stört. Ich machte das Autofenster wieder zu. Doch er machte dafür die Autotür auf und sülzte mich voll mit Fragen wie “Wohnst Du hier?”, Ich sagte “Nein!” und machte die Tür wieder zu. Jeder normale Mensch hätte spätestens jetzt kapiert, dass er stört. Nicht so der Typ! Er riss die Autotür wieder auf und fragte “Wo wohnst Du dann?”. Ich antwortete bestimmt und barsch “Das geht Dich nichts an” und machte die Tür wieder zu. Ich sah meine Freundin von Weitem auf das Auto zu laufen und war froh. Als er meine Freundin ebenfalls sah, setzte er sich auf sein Fahrrad und fuhr davon. Meine Freundin stieg lachend ins Auto und fragte “Was war denn das wieder?”.

Ach das Übliche, das Übliche! Ich habe wieder einen seltsamen Deppen angezogen. Das passiert mir leider noch immer recht häufig. Ich ziehe schrullige, eigenartige Freaks an. Irgendwas muss ich an mir haben. Ich kann es mir nicht erklären. Es sind übrigens nicht immer nur Männer, ich ziehe auch eigenartige Trullas an.

Wenn jemand ein Mittel gegen die Deppen und Deppinnen weiss, wäre ich für Tipps dankbar. Ich bin echt nicht erpicht auf solche Begegnungen.

Ich möchte abgeholt werden

Ich nehme an einem Seminar teil. Es geht schon eine ganze Weile, als eine Seminarteilnehmerin viel zu spät eintrifft. Sie entschuldigt sich in keiner Weise, setzt sich an ihren Platz und sagt zu dem Referenten “Ich habe den Anfang nicht mitbekommen und möchte abgeholt werden”.

Ich ermahne mich selbst: Bleib ruhig Margit, nicht Dein Zirkus, nicht Dein Affe. Geht Dich nix an. Doch innerlich schreit es in mir “Was denkt diese hohle Nuss sich eigentlich! Will den Seminarstoff von einer halben Stunde jetzt vorgekaut bekommen, während alle anderen warten müssen, bis es weitergeht. Wie unverschämt ist dass denn! Geht gar nicht!!!”

Zum Glück sagt der Seminarleiter freundlich aber bestimmt: “Wir müssen weitermachen um im Zeitplan zu bleiben. Den Stoff, den Sie bisher verpasst haben, können wir Ihnen nun wirklich nicht nochmal wiederholen”.

Sie sitzt beleidigt da und zieht einen Schmollmund. Oh, hat die Egomanin mal nicht bekommen, was sie wollte. Hat die Frechheit endlich mal nicht gesiegt!

Ich kenne die Frau nicht und hoffe, dass ich sie auch nie wieder sehen muss, was vermutlich auch nicht mehr geschehen wird.

Diese dreiste Trulla hat mich aber gelehrt, dass man es weit treiben kann, ohne das etwas passiert. Auch ich sollte ab und zu dreister sein und egoistischer. Ich neige dazu, meine Bedürfnisse immer hinten an zu stellen. Es sollte viel öfter “Margit first” heißen. Was ich will ist wichtig, was mir gefällt hat Vorrang, ich habe Gutes und Schönes verdient!

Limbo saved my life

Wir waren mit Freunden in der Nachbarstadt in einer Bar. Auf dem Tisch lagen Flyer, die einen bärtigen, weißhaarigen Mann mit einer Limbostange zeigten, darunter stand “Limbo saved my life”, sonst nichts. Wir fragten die Bedienung, was es damit auf sich hat und er sagte “Des isch so a Typ ausm Assozialaaaheim”. Wir verstanden zunächst nicht, was er meinte, bis wir die Karte umdrehten und erkannten, dass es eine Initiative des lokalen Obdachlosenheims war, ein Limbowettbewerb, durch den Obdachlose Spenden bekamen.

Der Kellner brachte unsere Getränke und als er weg war, wurde mir erst bewusst, was der gesagt hatte. Ich sagte zu meinen Freunden “Der hat nicht ernsthaft gerade Assozialenheim gesagt”, doch die Freunde bejahten dies. Ich hatte mich nicht verhört. Ich schaute die Karte nochmal an, wie der korpulente, behaarte Mann mit dem ellenlangen Rauschebart den Limbo tanzte und fing an zu lachen. Ich weiss selbst nicht mehr warum, aber ich bekam so einen Lachflash, dass ich nicht mehr aufhören konnte und Tränen lachte. Alle am Tisch lachten mit und selbst die umliegenden Tische. Zum Schluss lachte das gesamte Lokal.

Eigentlich war es echt traurig und absolut nichts zum lachen, aber die ganze Szene war so absurd und abstrus, dass das Beste, was wir tun konnten, lachen war.

Saufuniform

Es muss circa 2004 gewesen sein, als ich mit meiner Nichte auf dem lokalen Volksfest war und wir ein Pärchen in Dirndl und Sepplhose sahen. Die Frau hatte sogar Zöpfe geflochten. Jeder, einschließlich uns, mokierte sich darüber, dass wir hier doch nicht in München wären und das Volksfest nicht das Oktoberfest ist. Wir waren uns einig, dass wir sowas nicht nachmachen würden. Bereits 10 Jahre später hatten wir eine ansehnliche Sammlung an Dirndl im Schrank hängen. Das Volksfest geht schließlich vier Tage und man muss Auswahl haben. Vielleicht wird eines auch gleich eingesaut mit Wein oder Bier, wer weiß das schon.

Jedenfalls hat es sich schleichend eingebürgert, dass man Dirndl und Sepplhosen auch ausserhalb Bayerns zu Volksfesten trägt. Inzwischen ist es sogar so, dass die “Sauftracht” auch auf Weinfesten und Krämermärkten Einzug hielt. Das Dirndl bei Frauen und die Sepplhose mit kariertem Hemd bei Männern wurde zur “Trinkuniform” und wir sind fleißig dabei.

Früher dachte ich immer, ein Dirndl würde mir nie stehen, weil ich ganz sicher keine “Dirndlfigur” hätte, aber ich fand Modelle, die mir super stehen. Derzeit habe ich vier Modelle, von schlicht bis zu prinzessinnenhaftem Glitzer. Der Schmuck kommt noch on Top. Ketten mit Brezelanhänger, Blumenhaarkränze, Ohrringe in Bierkrugform, Gürtel mit Blüten aufgestickt. Natürlich dazu passende Handtäschlein und Jäckchen mit Trachtenknöpfen und Edelweiss-Stickereien.

Ich mag meine Saufunifo… ähm meine Dirndlkollektion. Ich werde auch über neue Trends nicht wieder vorschnell urteilen. Vielleicht mache ich sie doch irgendwann mit. Sag niemals nie!

JGA

Ich habe noch was Positives am Altern gefunden: Man wird seltener auf Jungessellinnenabschiede eingeladen.

Auf den Wenigen, auf denen ich bisher war (zur Erinnerung: Ich bin so alt, in jüngeren Jahren war das noch nicht “in”), war es ganz ok, aber wenn ich das so höre, was da teilweise veranstaltet wird ist das schon grotesk. Ein Wochenende auf Malle, einige Tage im Wellnesscenter, eine Party auf ner Jacht. Inklusive mit Namen bestickter Bademäntel.

Ich bin vor 16 Jahren mit meinen Freundinnen und meiner Nichte griechisch Essen gegangen und danach waren wir noch in einem Provinzclub tanzen. Wir hatten aber tatsächlich rosa T-Shirts gedruckt mit Pinky & Brain drauf und ich bekam ein Diadem aufgesetzt. Heute habe ich mit niemand mehr näheren Kontakt, ausser natürlich mit meiner Nichte und einer einzigen Freundin. Meine beste Freundin von damals starb 2015, eine zog nach Asien, eine andere bekam Kinder und der Kontakt schlief dadurch ein, eine andere sehe ich sporadisch noch, aber wir sind nicht mehr befreundet, mit einer schreibe ich noch gelegentlich auf WhatsApp.

Es war eine schöne Zeit und die Menschen teilten einen bestimmten Lebensabschnitt mit mir und das ist ok so. Ich wünsche ihnen nur das Allerbeste. Wir hatten auch nie Streit oder so, wir haben einfach den Kontakt schleifen lassen oder die Voraussetzungen für eine enge Freundschaft waren nicht mehr gegeben.

Anbei noch ein Bild von diesem Tag:

JGA Margit 2008 002

Gott war ich damals hübsch und hatte dieselben Selbstzweifel wie immer noch. Was bin ich blöd!

Da fällt mir ein, dass kurze Zeit darauf, der JGA einer der damaligen Freundinnen war. Wir fuhren mit dem Zug nach Stuttgart und auch sie bekam eine Krone aufgesetzt. Als wir in der Königsstrasse ankamen, wurde sie von einem betrunkenen Penner angepöbelt mit “Du schaust voll lächerlich aus mit Deinem Kopfschmuck, was soll das eigentlich darstellen? Du bist voll peinlich!”. Danach war der Tag für die Braut gelaufen. Wir gaben das mit dem JGA auf und gingen einfach shoppen.

Vor vier Jahren war ich zuletzt auf einen JGA eingeladen. Jedoch sagte ich mit einer Notlüge ab. Ich hatte auf einen Teil der eingeladenen Leute und auf die Veranstalter keinen Bock. Das ist auch ein Vorteil am älter werden. Man kann auf sich hören und Veranstaltungen absagen, an denen man nicht teilnehmen möchte. Früher hätte ich mich hin gezwungen. So nach dem Motto “Das kann man doch nicht bringen, nicht hin zu gehen”. Doch kann man. Nichts ist passiert, die Erde dreht sich noch immer. Die Braut hatte auch ohne mich einen schönen Tag. Auch hier gilt: Tu was Du willst, solange Du niemand damit schadest!

Es ist mal wieder Zeit für eine aberwitzige Story

Ich hatte mal einen echt guten Kumpel, mit dem ich öfter Essen ging. Ich mochte den echt gern, nur mochte er mich leider auf andere Art, wie ich ihn. Er war liiert und seine Frau mega eifersüchtig auf jedes weibliche Wesen in seinem Umfeld, aber ganz speziell auf mich.

Wir waren wieder mal beim Asiaten essen und unterhielten uns, als ich aus dem Augenwinkel heraus sah, dass seine Frau zum Fenster des Restaurants herein schaute. Als sie sah, dass ich sie gesehen hatte, duckte sie sich. Ich sprach meinen Kumpel darauf an. Er glaubte es zuerst nicht, bis er den Haarschopf seiner Frau ebenfalls am Fenster sah.

Er ging raus und sie unterhielten sich auf dem Gehweg vor dem Lokal. Ich konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber dem Gefuchtel der Arme nach, war es eine handfeste Diskussion. Ich fühlte mich sehr unwohl. Irgendwann ging sie und er kam zurück an den Tisch.

Er wollte nicht über das Geschehene reden und ich beließ es dabei. Wir unterhielten uns wieder, aber es war schon deutlich seltsamer als zuvor. Der Kellner kam und wir zahlten. Der Kumpel machte seinen Geldbeutel auf und ich sah, wie dort in diesem Klarsichtfach ein Bild von mir war. Ich sprach ihn darauf an und er druckste etwas herum, dass er das als eine Art Talisman mit sich herumtragen würde.

Ich fühlte mich noch unwohler und sagte ihm, dass ich die Eifersucht seiner Frau echt verstehen könne, wenn er ein Bild von mir anstatt ihr in seinem Geldbeutel herumträgt. Es wurde dann echt schräg und ich und er hatten danach viele Jahre keinen Kontakt mehr.

In jüngeren Jahren erlebte ich öfter ähnliche Szenen. Einmal sprach mich auf einem Fest ein mir völlig Unbekannter an, dass er mich schon beobachten würde, seit ich ein Teenager wäre und er darauf hoffen würde, dass ich Single werden würde. Ein Anderer war so obsessiv in mich verknallt, dass es mir echt richtig unheimlich wurde. Er schickte mir ernsthaft mal eine schwarze Orchidee per Post, eingewickelt in ein schwarzes Tuch. Das hat mir echt Angst gemacht und ich sagte ihm, dass er mich in Ruhe lassen soll. Von dem hab ich zum Glück schon 20 Jahre nichts mehr gehört und will auch nie wieder was von dem hören oder sehen.

Irgendwas muss ich früher an mir gehabt haben, dass ich sowas anzog. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Ich bin “unsichtbarer” geworden. Das ist eines der wenigen Vorteile am Altern. Man wird für obsessive Verehrer uninteressant, was gut ist. Das vermisse ich echt nicht.

Familienzuwachs

Seit fast 5 Wochen wohnen diese beiden Schätze bei uns. Noch nicht alle “Geschwister” sind vom Familienzuwachs begeistert, aber es wird Woche für Woche etwas gechillter im Haus. Wir haben nun also 5 Katzen. Auch diese Beiden sind wieder “Second Hand” Katzen und fast 5 Jahre alt.

Es kamen so Fragen wie “Weshalb adoptiert Ihr so viele Katzen?”. Tja, weil wir selbst keine Katzen bekommen können, müssen wir sie adoptieren, hahahaha.

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