Ich habe ernsthaft abwechselnd Game of Thrones Staffel 8 und alte Sex and the City Folgen von 2003 geschaut.
Gerarde noch mit Carrie, Samantha und Charlotte auf der Hochzeit von Miranda – zack, der Zappfinger landet wieder bei Daenerys und Jon, wie er zum ersten Mal Drachen reitet. Sansa, wie sie taff Winterfell regiert und zack wieder bei Carrie, wie sie sich die Frage stellt, ob sie zur Mutter taugt. Zurück zu Bran, der Sam auffordert, Jon über seine wahre Herkunft aufzuklären und wieder zurück zu den Belanglosigkeiten von Samantha und Co. und wieder zur Bedrohung durch den Nachtkönig.
Warum gerade diese Serien? Sie stehen für verschiedene Jahrzehnte meines Lebens. Ende der 90er / Anfang der 2000 mochte ich SatC gar nicht. Ich war damals der absolute Ally McBeal Fan. SaTC verstand ich nicht. Ich hielt die Weiber für ziemlich oberflächlich und doof. Ich mochte die Serie erst viel viel viel später, halte die Charaktere aber immer noch für ziemlich seltsam. So richtig sympathisch, waren mir die Figuren nie. Ganz im Gegensatz zu allen Charakteren aus Ally McBeal, die ich total mochte.
Früher war ich mehr wie Ally McBeal mit einem Touch John Cage. Heute wäre ich gerne eher wie Sansa Stark mit einem Hauch Carrie Bradshaw. Bei Letzterer aber nur in Bezug auf die Outfits. In der Realität bin ich aber glaube ich eher eine Mischung aus Pippi Langstrumpf, Annika und Tommy, mit den Outfits von Emily in Paris.
Es gibt ja nun die Fortsetzung von SatC namens “…and just like that”. Ich habe sie noch nicht gesehen, mir wurde jedoch aus zuverlässiger Quelle berichtet, dass es jetzt überpolitisch korrekt ist und alles vertreten, was die LGBTQ Bewegung zu bieten hat. Daran ist grundsätzlich nichts einzuwenden, aber, dass der Charakter der Miranda nun lesbisch ist, ist irgendwie nicht ganz nachvollziehbar und für mich nicht stimmig. Das verleidet mir irgendwie das anschauen und auch der Umstand, dass Samantha nicht mehr dabei ist. Zwar war sie immer die Rolle, die ich am wenigsten mochte, aber dass sie nun gar nicht mehr dabei ist, ist auch seltsam. Ganz zu schweigen davon, dass Big stirbt.
Manchmal wäre es besser, man lässt Serien einfach früher enden, bzw. setzt sie nicht mehr nach Jahrzehnten fort. Der Versuch, sie in den heutigen Zeitgeist zu pressen ist glaube ich ein schwieriges Unterfangen und vielleicht gerade deshalb so oft zum Scheitern verurteilt.