Meine langjährigste Freundin, die eigentlich mehr Familie ist als eine Freundin, eine Bekannte von ihr und ich hatten gestern einen wundervollen Freundinnentag (nur meine beste Freundin war leider im Urlaub). Wir begannen selbigen mit einem leckeren Frühstück auf der Dachterrasse eines Restaurants und beendeten ihn mit dem Besuch eines Frauenflohmarkts.
Wir kamen dabei auf das Thema “Exen” zu sprechen. Nicht nur im Sinne von Ex-Partnern, sondern auch ehemaligen Freunden. In unser aller Leben gab es Menschen, die wir einmal zu unserem Inner Circle zählten, die aber inzwischen gänzlich in der Versenkung verschwunden sind. Bei mir geht es sogar so weit, dass ich einzelne Personen so von meiner Festplatte im Gehirn gelöscht habe, dass ich mir nicht einmal mehr in Erinnerung rufen kann, wie sie aussahen. Dazu gehört mein Ex und alle aus seinem Dunstkreis. Ich wünsche diesen Personen nur das allerbeste. Sie sollen so glücklich sein, wie nur irgendmöglich, aber weit weit weit entfernt von mir.
Abends waren mein Mann und ich noch bei anderen Freunden ein Glas Wein auf deren Balkon trinken. Wir kamen ebenfalls auf das Thema ehemalige Weggefährten, die wir nicht vermissen. Auch im Leben der Freunde gab es Menschen, die ihnen einmal sehr nahestanden und mit denen sie eine jahrzehntelange Freundschaft verband, die aber seltsamerweise nicht vermisst werden, seid sie sich zurück gezogen haben.
Was war es dann vorher? Reine Gewohnheit sich zu treffen, weil man sich einfach schon so lange kennt? Manchmal erkennt man erst im Nachhinein, dass einen diese Treffen ausgelaugt und heruntergezogen haben, durch die Art der Menschen. Vielleicht war das schon immer so, oder aber, sie oder auch wir haben uns im Laufe der Jahre so verändert, dass es nicht mehr gepasst hat.
Inzwischen ist es so, dass man nichteinmal mehr sehr oft an die Leute denkt, geschweige denn, sie vermissen würde. Es ist besser, dass sie kein Teil des Lebens mehr sind. Das gilt für Expartner, Exfreunde, Exkollegen. Natürlich nicht generell und für alle. Es gibt durchaus frühere Freunde und Kollegen, an die ich oft und gerne denke und die ich vermisse. Es sind oft die Umstände, die uns gegenseitig aus den Augen verlieren liesen. Kinder, Umzug etc. Das heisst aber nicht, dass man sie nicht mehr mag und keinen Kontakt mehr möchte. Es ist einfach gerade schwierig mit Treffen, kann sich aber wieder ändern, wenn die Lebensumstände wieder anders werden. Vielleicht aber entfremdet man sich noch mehr. Das kommt vor. Es treten andere Menschen ins Leben. Es ist ein reges Kommen und Gehen. Selten bleiben welche auf Dauer. Das sind die wertvollen Menschen, die man schmerzlich vermissen würde, wenn sie – aus welchen Gründen auch immer – kein Teil unseres Lebens mehr wären.