Das Zeichen

Auf Instagram las ich heute von einem Zeichen, welches manche Veganer verwenden, um damit auszudrücken, dass sie nicht mit Nicht-Veganern essen können. Es ist eine Gabel, die als Armreif umfunktioniert wurde.

Unter dem Post entstand eine Diskussion, dass Veganer doch tolerant sein sollen und Nicht-Veganer nicht ausschließen dürfen. Es fielen Sätze wie “Jeder muss seinen eigenen Weg finden und das müssen wir tolerieren” und so weiter. Das allgemeine Credo war, dass Veganer tolerant sein müssen gegenüber Fleischessern und weiterhin mit ihnen an einem Tisch sitzen müssen. Eine Diskussionsteilnehmerin antwortete “Das habe ich früher gelebt, aber ich ertrage es nicht mehr, mit Allesessern am Tisch zu sitzen und ihnen zu zusehen, wie sie meine Freunde essen”.

Ich kann das sehr gut verstehen. Wir essen oft mit Allesessern, sagen nichts, halten uns zurück und tun so, als wäre alles ok. Doch es ist für uns nicht einfach. Es schmerzt natürlich, wenn wir sehen, wie all die Tiere verspeist werden. Die Leute denken sich nix dabei, das ist mir schon klar. Viele verdrängen, dass das bis zur Unkenntlichkeit zerstückelte Teil auf ihrem Teller mal ein Tier war. Ich könnte manchmal schreien wenn mir Menschen vorschwärmen, wie lecker das Lamm, die Ente, das Spanferkel, das Kalbsschnitzel etc war.

Das essen der Tiere, sowie Ihrer Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen (Milch, Eier, Honig) ist schlimm für uns. Natürlich sagen wir nichts, weil wir sonst sofort die militanten Veganer wären. Egal ob wir was zu anderer Leute Ernährung oder deren Freizeitverhalten sagen. Wir finden es nicht gut, wenn die Leute Enten mit Brot vollstopfen, in den Zoo gehen, in Zirkusvorführungen, oder ihre Kinder zum Esel/Kamel/Elefanten/Ponyreiten schleifen.

Die Hälfte meiner Familie und Freunde / Bekannten isst Fleisch und tierische Produkte und auch meine Katzenkinder. Deshalb werden wir auch weiterhin mit Alles-Essern am Tisch sitzen. Ich hoffe wirklich inständig, dass sich bald das Cultured Meat durchsetzen wird, für das kein Tier mehr leiden und sterben muss. Allerdings fürchte ich, dass bis dahin noch ein ganz weiter Weg bevorsteht, gepflastert mit Tierleid und selbst dann wird es noch genügend ignorante Menschen geben, die sagen “Sowas esse ich nicht”. Die Hoffnung stirbt – wie immer – zuletzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert