Wir haben unsere Katzen ja alle aus “2. Hand”. Orpheus und Onya stammen von Züchtern. Sie lebten dort als Kastraten und wurden abgegeben, weil sie im Rudel von einer der nicht kastrierten Kätzinnen gemobbt wurden.
Muffin und Yoshi stammen aus dem Auslandstierschutz. Warum aus dem Auslandstierschutz? Weil die umliegenden Tierschutzvereine nur sehr selten Katzen in Wohnungshaltung vermitteln und überwiegend Freigang fordern, was wir nicht möchten, weil ich sonst keine ruhige Minute mehr hätte und mir noch mehr Sorgen machen würde, als eh schon. Zu nah an einer viel befahrenen Bundesstraße, zu viele Psychopathen, die ihnen was antun könnten. Und ja, wir haben ein bissle ein Faible für Halblanghaarkatzen. Nicht ausschließlich. Gizmo und Spocky waren Kurzhaarkatzen und wir liebten sie natürlich genauso. Muffin hat kurze Haare und nur ein Puschelschwänzchen.
Viele im Tierschutz tätige verurteilen es, wenn man Katzen vom Züchter hat. Ich sehe das nicht so. Es gibt durchaus seriöse Züchter. Ideal wäre es meiner Meinung nach, wenn es eine Kastrationspflicht gäbe, die das Katzenelend stark eindämmen würde und es dann nur noch seriöse Züchter gäbe, wo die Kätzchen mindestens 14 Wochen bei der Mama bleiben könnten. Ich rede von seriösen Züchtern, nicht von Vermehrern. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Natürlich gibt es auch unter den Züchtern – wie immer und überall – Extremisten. So etwas wie Katzenrassisten. Da dürfen die Katzen nur jene Fellzeichnung und diese Größe haben. Nur eine bestimmte Nasen- Ohren- oder Beinform etc. Das ist natürlich auch scheiße.
Wenn jedoch kein Kätzchen mehr in einer abgelegenen Scheune oder einem Schrebergarten geboren werden müsste, mit Parasiten, oft aus inzestuösen Verbindungen mit Erbkrankheiten und auch kein Kätzchen mehr von Qualzüchtern mit platten Nasen, wo sie kaum Luft bekommen oder sonstigen Lebensqualität einschränkenden Merkmalen gezielt gezüchtet werden würden, sondern ausschließlich gesunde, gut sozialisierte Tiere, die behütet aufwachsen dürfen, dann wäre das der Idealzustand.
Ich sehe das an meinen beiden “Zuchttieren”. Sie sind komplett sozialisiert, haben keine traumatischen Dinge erlebt, sie sind total anders als Muffin und Yoshi. Wobei Yoshi nochmal eine ganz andere Hausnummer ist.
Wir sind jetzt schon zweimal von Tierschutzorganisationen massiv angelogen worden und haben jeweils ein nicht sozialisiertes Tier bekommen und damit natürlich Probleme im Mehrkatzenhaushalt, die vermeidbar gewesen wären, wenn man uns die Wahrheit gesagt hätte. So haben wir aber nun den “schwarzen Peter” und einen unsozialen, traumatisierten Kater aus Bulgarien, der alle anderen Katzen tyrannisiert und auch uns Menschen malträtiert. Er meint das nicht böse und er kann am allerwenigsten dafür. Er ist das eigentliche Opfer. Er wäre in einem Zuhause als Einzelprinz, wo er niemand beobachten, patrouillieren und beherrschen müsste, vermutlich viel glücklicher. Alleine mit uns Menschen ist er komplett anders. Er ist schon ein süsser Schatz, aber einfach nicht kompatibel mit anderen Katzen. Wir werden jetzt noch die Empfehlungen der Tierheilpraktikerin ausprobieren, die auf nicht sozialisierte Tiere spezialisiert ist und wenn das nicht fruchtet, hat mir meine Nichte noch aus der USA Bachblüten von Jackson Galaxy, dem Katzenpapst mit gebracht. Die Bachblüten heißen Ultimate Peacemaker Solution. Die kann ich jedoch erst geben, wenn das Mittel der Tierheilpraktikerin nicht anschlagen sollte.
Wir probieren seit 7 Monaten alles Mögliche und Unmögliche aus. Vielleicht hilft irgendwann doch etwas. Tiere aus dem Tierschutz sind toll, das will ich damit nicht sagen. Unseren verstorbenen Lieblinge MissC, Gizmo und Merlin waren auch aus dem Tierschutz und wir liebten sie sehr. Sie passten aber auch zu uns, weil die Tierschutzorganisationen, von denen wir sie hatten, uns nicht angelogen hatten. Muffin passt auch zu uns, weil er genau so ist, wie von der Orga beschrieben. Wir hatten nun einmal mit einer Orga Probleme die hier in der Gegend war und einer ausländischen Orga. Gelogen wird also überall, ob im heimischen oder ausländischen Tierschutz, genauso wurde uns von einheimischen und ausländischen Orgas die Wahrheit gesagt. Es ist doch auch für die Orgas scheisse, wenn die Tiere zurück kommen und wieder vermittelt werden müssen, nur weil die Wahrheit wissentlich verschwiegen oder sehr beschönigt wurde. Unseren Yoshi bekommen sie natürlich niemals zurück. Wenn wir ihm ein neues Zuhause suchen müssten, dann werde ich das eigenhändig tun und nicht diesen Leuten überlassen. Aber die Hoffnung stirbt zum Schluss. Noch ist nicht alles ausgeschöpft.